neu
schwer
schwer
Kartei Details
Karten | 43 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Religion/Ethik |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 28.09.2015 / 04.10.2015 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/neu1
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/neu1/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Lernkarteien erstellen oder kopieren
Mit einem Upgrade kannst du unlimitiert Lernkarteien erstellen oder kopieren und viele Zusatzfunktionen mehr nutzen.
Melde dich an, um alle Karten zu sehen.
15. Nennen Sie mindestens vier zentrale Unterschiede zwischen der Darstellung der Synoptiker und derjenigen des Johannesevangeliums!
- Das Johannesevangelium folgt einem anderen Aufbau
- Es setzt mit einem hymnischen Prolog ein
- Es werden Personen eingeführt, die in den synoptischen Evangelien nicht auftauchen
- „Ich bin Worte“ und Abschiedsreden an Stelle von Gleichnissen
- Jesus wirkt keine Wundern, sondern „tut“ Zeichen
- Die Kreuzigung findet am Rüsttag des Pessachfestes statt
14. Erklären Sie den Begriff „Messias“! Inwiefern wird er für Jesus verwendet?
„Messias“ bedeutet „Gesalbter“. Gesalbte waren zur Zeit Jesu nur die Könige, entsprechend ist es ein Hoheitstitel. Immer wieder wird Jesus als Messias bezeichnet, er ist der König, der über ein neues Reich herrschen wird.
13. Nennen Sie drei Gleichnisse aus dem Sondergut im Lukasevangelium (mit Kapitelangabe)!
I: Vom verlorenen Schaf (15,1-7)
II: Vom verlorenen Groschen (15,8-10)
III: Vom verlorenen Sohn (15,11-32)
IV: Vom barmherzigen Samariter (10,25-37)
12. Nennen Sie die fünf Redeblöcke im Matthäusevangelium (mit Kapitelangabe)!
I: Bergpredigt (5-7)
II: Missionsrede: Aussendung der Jünger (9,35-10,42)
III: Gleichnisse (13,1-52)
IV: Gemeinderede: Weisungen für die Jünger (18)
V: Endzeitrede (24-25)
11. Was meint der Begriff „Jesus-Christus-Geschichte“? Wer hat ihn geprägt?
Der Begriff „Jesus-Christus-Geschichte“ bezeichnet den Lebensweg Jesu, welcher im NT dargestellt wird und auf den messianischen Verheißungen des AT beruht. Es ist die Geschichte des Menschen Jesus, verstanden als die des Christus Gottes.
Der Begriff wurde von Eckard Reimuth geprägt. Sie stellt den Unterschied zum historischen Jesus klar.
10. Warum gilt das Markusevangelium als das älteste Evangelium? Wann wurde es vermutlich verfasst? Mit welchen Datierungsargumenten?
(a) Die Zwei-Quellen-Theorie vermutet, dass es vor bzw. neben dem Markusevangelium eine Sammlung von Sprüchen Jesu gegeben habe (Logienquelle Q). Diese Quelle wurde der Theorie zufolge von Lk und Mt unabhängig voneinander genutzt und in das ihnen vorliegende Markusevangelium eingearbeitet. Daraus ergibt sich eine Markuspriorität. Es gibt jedoch keine schriftliche Vorlage der Logienquelle und die Theorie kommt nicht ohne Hypothesen über weitere Quellen (Sondergut) aus. Außerdem kann sie keine hinreichenden Erklärungen bezüglich der minor agreements (Übereinstimmungen zwischen Mt und Lk gegen Mk im Markusstoff) bieten. Daher wurde die Benutzungshypothese (ging zuvor von einer Matthäuspriorität aus) neu bedacht und lässt vermuten, dass Matthäus sein Evangelium unter Kenntnis des Markus verfasst habe und Lukas wiederum Markus und Matthäus kannte. Die Existenz einer Logienquelle Q habe es laut dieser Theorie allerdings nie gegeben.)
Faktisch:
- Das Mk-Evangelium hat Mt und Lk als Quelle vorgelegen, es ist also das älteste der drei synoptischen Evangelien.
- Die Zwei-Quellen-Theorie basiert auf der Annahme, dass Lk und Mt offenbar literarisch in keinem direkten Zusammenhang stehen.
- Möglicherweise haben Lk und Mt unabhängig voneinander eine Quelle benutzt, die dem Verfasser des Mk nicht bekannt war.
- Ein deutliches Argument für eine Markuspriorität ist außerdem die Perikopenreihenfolge.
- Ein weiteres Indiz sind sprachliche und sachliche Verbesserungen, die Mt und Lk am Markustext vornahmen.
b) (Wann wurde es vermutlich verfasst? Mit welchen Datierungsargumenten?)
Das Problem der Abfassungszeit hängt entscheidend von dem Urteil darüber ab, ob man in der apokalyptischen Rede Jesu (Mk 13) die Zerstörung Jerusalems vorausgesetzt sieht oder ob man annimmt, diese werde erst in naher Zukunft erwartet. Das Buch muss um das Jahr 70 n.Chr. (Alkier S. 266), d.h. zur Zeit des jüdischen Krieges, in Rom oder Syrien fertiggestellt worden sein. Mk 13
Da der Verfasser Kenntnis der dramatischen Ereignisse, die die damalige Geschichte des jüdischen Volkes geprägt haben, hatte (Vgl. Mk 13), wird die Entstehung des Evangeliums auf die Zeit unmittelbar nach 70 n.Chr. datiert (Zürcher Bibel).
9. Stellen Sie die neuere Form der Benutzungshypothese dar! Welche Grundlegenden Probleme der Zwei-Quellen-Theorie kann die Benutzungshypothese lösen?
Die neue Benutzungshypothese nach Werner Kahl beschreibt dessen Version der Reihenfolge und Beziehung der drei synoptischen Evangelien.
Nach Kahl sei das Markusevangelium zuerst geschrieben worden (nach der Zwei-Quellen-Theorie). Matthäus hat Markus benutzt, Lukas hatte dann schon Matthäus und Markus zur Verwendung vorliegen. Die große Redkomposition hat er zerschlagen, neu geordnet und bearbeitet. Eine zweite Quelle in schriftlicher Form wie in der Zwei-Quellen-Theorie hat es danach nicht gegeben.
Die Benutzungshypothese kommt ohne die Annahme einer Quelle Q aus, wie sie die Zwei-Quellen-Theorie gebraucht, deren Existenz nicht nachgewiesen werden kann.
Mk
Mt
Lk
8. Erläutern Sie kurz das synoptische Problem und seine Lösung durch die Zwei-Quellen-Theorie!
Das synoptische Problem ist die Erklärung der Unterschiede und Übereinstimmungen von Matthäus-, Markus- und Lukasevangelium hinsichtlich Wortlaut, Reihenfolge und Inhalt. Die Zwei-Quellen-Theorie bildet nun einen Erklärungsansatz dessen.
Die Priorität der Evangelien liegt bei Mk. Mt und Lk werden von Mk beeinflusst und hatten Mk bei ihrer Schreibung vorliegen. L und Mt müssen darüber hinaus aber noch eine zweite (hypothetische) Quelle (Q) haben, da ihre Evangelien viel umfangreicher sind als das Markusevangelium.
7. Welche Evangelien gehören zu den synoptischen Evangelien und warum bezeichnet man diese so?
Zu den synoptischen Evangelien gehören Matthäus, Markus und Lukas, da sie literarisch miteinander verwandt sind. (Synoptisch = vergleichend, nebeneinandergestellt)
6. Nennen Sie alle biblischen Bücher (NT) in der Reihenfolge der Lutherbibel!
Geschichtsbücher
Matthäus (Mat)
Markus (Mk)
Lukas (Lk)
Johannes (Joh)
Apostelgeschichte (Apg)
Briefe
Römer (Röm)
1. Korinther (1Kor)
2. Korinther (2Kor)
Galater (Gal)
Epheser (Eph)
Philipper (Phil)
Kolosser (Kol)
1. Thessalonicher (1Thess)
2. Thessalonicher (2Thess)
1. Timotheus (1Tim)
2. Timotheus (2Tim)
Titus (Tit)
Philemon (Phlm)
1. Petrus (1Petr)
2. Petrus (2Petr)
1. Johannes (1Joh)
2. Johannes (2Joh)
3. Johannes (3Joh)
Hebräer (Heb)
Jakobus (Jak)
Judas (Jud)
Prophetisches Buch
Offenbarung (Offb)
5. Was versteht man unter Apokryphen? Geben Sie je zwei Beispiele für das AT und das NT an!
Sie wurden nicht in den offiziellen biblischen Kanon aufgenommen, bilden damit einen Mehrtext.
Apokryphen werden im Katholischen als deuterokanonische Bücher bezeichnet.
Apokryphen werden nur im AT immer wieder in Bibelausgaben mitaufgenommen. Im AT sind dies: Judith, Weisheit Salomos, Tobias, Jesus Sirach, Baruch, 1. Makkabäer, 2. Makkabäer.
Im NT sind beispielsweise das Petrusevangelium oder das Thomasevangelium als apokryphe Schriften zu betrachten.
Nach Luther sind Apokryphen „Bücher, so der Heiligen Schrift nicht gleich gehalten und doch nützlich und gut zu lesen sind.“ Es sind „verborgene“ Schriften, weil sie im 1. und 2. Jahrhundert von der öffentlichen Verbreitung ausgeschlossen waren.
4. Erklären Sie die Begriffe „Tanak“, „Septuaginta“ und „Vulgata“!
a) Tanak bezeichnet den Kanon der hebräischen Bibel, welcher für das Judentum gilt. Er besteht seit dem Jahr 100 n.Chr. aus 22 oder 24 Büchern, die eingeteilt sind in die drei Hauptteile: Tora („Weisung“), Neviim („Propheten“) und Ketuvim („Schriften“), deren Anordnung ihrem Alter und abgestuften theologischen Rang weitgehend entspricht.
b) Septuaginta: Ist die älteste durchgehende Übersetzung der hebräischen Bibel in die altgriechische Alltagssprache (Koine), die durchsetzt mit „Hebraismen“ (Nachahmungen der hebr. Textvorlage) ist. Sie entstand etwa 250 v.Chr. bis 100 n.Chr. Ursprünglich war es lediglich die Übersetzung der Tora, später wurde der Begriff vor allem durch Christen auf die griechische Version des Alten Testaments ausgedehnt. Außerdem gehören Apokryphen (kath: deuterokanonische Texte) in griechisch dazu. Das Judentum lehnt die Septuaginta seit jeher als gültige Schrift ab. Daher ist sie, genauso wie nahezu alle hellenistisch-jüdischen Schriften, nur in christlichen Handschriften überliefert.
c) Vulgata: Die Vulgata ist die Übersetzung der Septuaginta (LXX) ins Lateinische als Grundlage christlicher Theologie.
3. War die Entstehung des christlichen Kanons das Werk eines einzelnen Theologen? Nehmen Sie Stellung!
Nein, es war nicht das Werk eines einzelnen Theologen.
Die Entstehung des Kanons ist ein langwieriger Prozess, auf den immer wieder andere Gruppen wie christliche Urgemeinden, die katholische und später auch die protestantische Kirche Einfluss hatten und haben.
Wollte man den christlichen Kanon als Werk einem einzelnen Theologen zuschreiben, so wäre dies Markion. Er legte in der Mitte des 2. Jahrhunderts den ersten geschlossenen Kanon vor. Vergleicht man diesen mit dem heutigen Kanon, so umfasste der damalige nur einen Bruchteil des heutigen Kanons.
2. Skizzieren Sie wesentliche Unterschiede zwischen dem Kanon der Lutherbibel und dem der Einheitsübersetzung!
Die Einheitsübersetzung orientiert sich an der Septuaginta, die auch Texte enthält, die in den regulären biblischen Kanon nicht aufgenommen wurden (ev: Apokryphen, kath: deuterokanonisch). Sie besteht aus 52 Schriften.
Die Lutherbibel hat nicht in allen Ausgaben Apokryphen. Wenn Apokryphen doch Erwähnung finden, dann im Anhang. Sie richtet sich nach dem hebräischen Kanon. Die Anordnung verläuft von „wichtig nach unwichtig“ (nach Luthers Empfinden). Sie besteht aus 39 Schriften.
1. Wer war Markion und welche Bedeutung hat er für die Entstehung des Neuen Testaments?
Markion (*ca. 85 in Sinope, gest. Ca. 160) war Mitte des 2. Jahrhunderts Mitglied der christlichen Gemeinde in Rom und legte einen geschlossenen Kanon vor. Dieser besteht aus dem Lukasevangelium (ohne Zitate aus dem AT) und zehn Paulusbriefen (antijüdisch überarbeitet). Schriften des Alten Bundes wurden nicht mit aufgenommen. Ein guter und barmherziger Gott wurde vermittelt. Markions Lehre war dualistisch geprägt. Dies führte zur Konfrontation zu anderen Christen in Rom. Deshalb gründete Markion seine eigene Kirche.
Markion hat durch seine konsequente Haltung die Bildung des Kanons entweder ausgelöst oder beschleunigt. Es entstand weitere christliche Offenbarungsliteratur.
Der Kanon, den wir heute kennen, ist ein mittlerer Kurs zwischen Markions Einseitigkeit und der der gnostischen Unbegrenztheit. [Die Kanonfrage ist bis heute nicht abgeschlossen!] Diese Katholizität (moderater Pluralismus) gibt Raum für Traditionen, schützt aber auch zugleich vor maßloser Beliebigkeit.
Ende des 2. Jahrhunderts wollten viele Menschen den Glauben und die damit Handlungen festgelegt haben. Viele Regeln und Lehren (lat: regula fidi, gr: kanon tes piesteos), die als kanontaugliche Schriften eingestuft wurden, wurden somit normativ.
43. Beschreiben Sie kurz drei neuzeitliche Strategien zur Interpretation von Wundern!
a) Rationalistische Wunderauslegung: Was in der Bibel als Wunder erscheint, lässt sich auf rational erklärbare Vorgänge zurückführen. Es gibt bei dieser Strategie keinen Widerspruch zwischen den biblischen Wunderberichten und dem heutigen naturwissenschaftlich geprägten Weltbild.
b) Wunder als Psychotherapie: Die von Jesus gesprochenen Worte haben eine solche Macht auf ihre Hörer, dass diese die Kraft bekommen, geheilt zu werden o.ä. „Die Heilung wird dabei psychologisierend zunächst in den Glauben und dann sogar in en Willen des Gelähmten verlagert und damit rationalisiert.“ (Alkier, S. 92)
c) Wunder als Wunder: Wunder werden tatsächlich einfach als Wunder akzeptiert.
42. Welche Wundergattungen gibt es nach Gerd Theißen?
Heilungswunder (Therapien), Dämonenaustreibungen (Exorzismen), Erscheinungswunder (Epiphanien), Geschenkwunder, Naturwunder
41.Nennen Sie (mit Kapitelangabe) drei zentrale Texte zum Thema „Auferweckung“!
Auferweckung des Lazarus (Joh 11,1-45)
Auferweckung eines Mädchens (Mk 5,35-43; Mt 9,18-26)
40. Was ist die Gallio-Inschrift? Welches neutestamentliche Ereignis lässt sich damit datieren (mit Angabe der Bibelstelle)?
Die Gallio-Inschrift datiert die Missionstätigkeit des Apostels Paulus in Korinth. Festgemacht wird dies an Apg 18,11f.
39. Nennen Sie vier für das Neue Testament relevante Daten aus der politischen Geschichte der römischen Kaiserzeit (1. Jh. n.Chr.)!
49 n.Chr.: Kaiser Claudius erlässt ein Edikt, das die Juden aus Rom auswies
64 n.Chr.: Brand Roms, in Folge dessen Christenverfolgung (Christen sind noch den Juden zugehörig bzw. fühlen sich zugehörig)
70 n.Chr.: Titus, Sohn des Vespasian, erobert Jerusalem und zerstört den Tempel (Ohne diese Tempelzerstörung hätte sich die Frage nach dem Kanon des AT nicht gestellt. Aus der Tempelreligion wurde eine Buchreligion, denn es gab keinen Tempel als Mittelpunkt mehr und damit keine Möglichkeit, Fragen beantwortet zu bekommen.)
81-96 n.Chr.: Christenverfolgung (aber keine systematische) unter Kaiser Domitian
38. Nennen Sie vier jüdische Gruppierungen zur Zeit Jesu und charakterisieren Sie eine davon näher!
Sadduzäer, Pharisäer, Essener, Zeloten, [Samaritaner („Mischvolk“ – heute: Aramäer)]
Pharisäer: Die Pharisäer waren eine Laienbewegung. Sie weiteten die Reinheitsvorschriften auf den Alltag aus, um besonders gottgefällig zu leben. Es kommt vermehrt zu Auseinandersetzungen mit Jesus Christus im NT, Jesaja spielt für sie eine wichtige Rolle. Sie lehren die Auferstehung der Toten, Engel, den Messias, Endgerichte (Eschatologie). Paulus war Pharisäer. Den christlichen Glauben könnte man als eine Fortsetzung der pharisäischen Lehre bezeichnen.
37. Was versteht man unter „interpretatio romana/graeca“?
Es beschreibt die Praxis, Unbekanntes mit Bekanntem zu erklären und einzuordnen. So wurde versucht, nicht-römische bzw. nicht-griechische Gottheiten durch Identifikation mit den eigenen Gottheiten in die eigene Religion einzugliedern. Es handelt sich dabei also um eine Art interkulturelle Transformation. (Alkier S. 251)
36. Nennen Sie vier Erscheinungsformen antiker Religiosität und beschreiben Sie eine davon näher!
-Orakelkult: Versuch, Weisungen zu bekommen, Welt- & Zukunftsdeutung
-Mysterienkulte
-Opferkult
-Herrscher/Kaiserkult: Religiös legitimierte Macht. Erstmals im Hellenismus. Ausgeprägt bei römischen Kaisern. Im Christentum übernommen (von Gottes Gnaden = Gottesgnadentum).
35. Wer kann gemeint sein, wenn im Neuen Testament von Herodes gesprochen wird?
- Herodes der Große: Er wird im Matthäus-Evangelium (Mt 2,1) als der König von Judäa beschrieben, der wegen der Geburt Jesu, dem „König der Juden“ um seine Herrschaft bangte. Darauf ordnete er die Ermordung aller Jungen bis zum Alter von zwei Jahren an (Mt 2,16). Herodes der Große entstammte keinem jüdischen Stamm, er stammte aus einer idumäischen Familie. Daher wurde ihm immer vorgeworfen, kein Jude zu sein. Er konnte nie als König von Judäa religiös anerkannt werden. Dadurch lässt sich seine Angst um seine Herrschaft begründen, die in der Bibel beschrieben wird, als er von der Geburt des „Königs der Juden“ hört. Lukas erwähnt Herodes den Großen nur in seinem Amt als König von Judäa (Lk 1,5)
- Herodes Antipas: Sohn des Herodes des Großen, Landesherr Jesu
- Herodes Agrippa: Agrippa I., Enkelsohn des Herodes des Großen, Apg 12)
- [Archelaus und Philipos, die beiden weiteren Söhne Herodes des Großen, Brüder von Herodes Antipas]
34. Unter welchem Kaiser wurde Jesus geboren, unter welchem Kaiser gekreuzigt? Welcher Kaiser erließ das sogenannte „Judenedikt“?
Geboren unter Kaiser Augustus (27 v.Chr. – 14 n.Chr.) [Lk 2,1]
Gekreuzigt unter Kaiser Tiberius (14 n.Chr. – 37 n.Chr.), 2-3 Jahre nach der Taufbewegung des Johannes (Taufbewegung ca. im Jahr 28 n.Chr., Lk 3,1: „… im 15. Jahr der Herrschaft des Kaisers Tiberius.“)
Judenedikt (Erlass, dass alle Juden sich aus Rom zu entfernen haben) unter Kaiser Claudius im Jahr 49 n.Chr. (Apg 18,2).
33. Nennen Sie drei zentrale Elemente des Kaiserkults am Beispiel des Kaisers Augustus!
I: Keine klare Trennung zwischen Gott und Mensch, es gibt sowohl Halbgötter, als auch göttliche Menschen.
II: Kaiser konnte nach seinem Tod zum Gott werden. (von Augustus durchgesetzt)
III: Herrscher war auch oberster Staatspriester. (seit Augustus)
32. Nennen Sie alle römischen Kaiser des 1. Jahrhunderts in chronologischer Reihenfolge (ausgenommen das Vierkaiserjahr)!
Augustus 27 v.Chr.-14 n.Chr.; Tiberius 14-37; Caligula 37-41; Claudius 41-54; Nero 54-68; Vespasian 69-79; Titus 79-81; Domitian 81-96; Nerva 96-98; Trajan 98-117
31. Nennen Sie zwei mögliche Datierungen für die Geburt Jesu und begründen Sie diese kurz!
I: Geburt um 7-4 v.Chr. laut Lk 1,5 vor dem Tod Herodes des Großen.
II: Geburt um 6/7 n.Chr. laut Lk 2,2 durch die erste römische Volkszählung als Quirinius Statthalter in Syrien war.
30. Nennen Sie Zeit und Ort der Abfassung sowie die Zielgruppe eines Evangeliums Ihrer Wahl!
Das Markusevangelium entstand um etwa 70 n.Chr. vermutlich in Rom. Als alternative Abfassungsorte werden auch Syrien oder Kleinasien generell vorgeschlagen. Der Verfasser richtet sich speziell an Heidenchristen.
29. Erläutern Sie Herkunft und Bedeutung des Begriffs „Evangelium“!
Evangelium kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt „Gute Nachricht“ oder „Frohe Botschaft“.
-
- 1 / 43
-