NBW, SCM Kap. 7 Grundlagen der Distributionslogistik

NBW, SCM Kap. 7 Grundlagen der Distributionslogistik

NBW, SCM Kap. 7 Grundlagen der Distributionslogistik


Set of flashcards Details

Flashcards 34
Students 18
Language Deutsch
Category Micro-Economics
Level University
Created / Updated 06.09.2016 / 22.10.2024
Weblink
https://card2brain.ch/box/nbw_scm_kap_7_grundlagen_der_distributionslogistik
Embed
<iframe src="https://card2brain.ch/box/nbw_scm_kap_7_grundlagen_der_distributionslogistik/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Distributionslogistik

auch Absatzlogistik, Vertriebslogistik

  • ist diejenige Funktion die den Kunden/Händler mit Handeslwaren beliefert
  • umfasst alle Aktivitäten zur Belieferung
  • beinhaltet Ausgangslager, Aussenlager (Warenverteilung in der graphischen Darstellung, ganz am Schluss)

Einflussfaktoren der Distributionslogistik

  • Globalisierung (Absatzmarkt) abstimmung auf regionale Bedürfnisse, Ausdehnung Verteilnetz
  • Europäischer Markt (Absatzmarkt) Europaweite Kundenkonzentration, neue Wetberwerber, Vergleichbarkeit
  • Lieferleistung (Kunden und Gesellschaft) just in Time Anlieferung, Lieferbereitschaft, Sicherheit
  • ökologische Anforderungen (Kunden und Gesellschaft) Aufbau Entsorgungssystem, Reduktion Verpackungsmat.

Rahmenbedingungen der Distributionslogistik

  • Arbeitsmarkt und Personal
    Engpässe bei qualifizierten MA, Erhöung Personalkosten, Reduktion Arbeitszeiten
  • Energie und Verkehr
    Engpässe Verladeterminals, Staus auf Strassen, Verteuerung Treibstoffen
  • Regeln und Gesetze
    Leistungsbezogene Tarife LSVA, Wegfall Kabotageverbot, Vereinfaung Grenzformalitäten
  • Daten und Technik
    Document Automation, Elektronische Ausfuhrverzollung (e-dec), RFID, Sat. Nav.

Hauptziele der Distributionslogistik

  1. Lieferqualität sicherstellen
  2. Lieferzeiten einhalten
  3. Distributionskosten senken

Lieferqualität sicherstellen

Lieferqualität wird aus Kundensicht beurteilt und kann in folgende Dimensionen gegliedert werden:

  • Beschaffung der Lieferung: richtiger Artikel, richtige Menge, Unversehrtheit, vollständigkeit
  • Flexibilität: Anpassung Auftragsumfang, Lieferkonditionen, Verpackungsart, Transportmittel etc.)
  • Zuverlässigkeit: Einhaltung vereinbarter Qualität, Lieferzeit (Termintreue), Lieferkonditionen

Lieferzeiten einhalten

je kürzer die Lieferzeit desto kurzfristiger kann der Kunde disponieren!

Lieferbereitschaft kann mit Lieferbereitschaftsgrad berechnet/ausgedrückt werden. Dieser Drückt Verfügbarkeit bestimmter Artkel für den Kunden aus. Wenn unter 100% kann Unternehmen nicht / nur teilweise liefern. Wenn über 100% können zusätzliche Kunden beliefert werden

Berechnung Lieferbereitschaftsgrad

Lieferbereitschaftsgrad in % =

sofort lieferbare Menge (eines Artikels) pro Periode
bestellte Menge (eines Artikels) pro Periode                       x100

Distributionskosten in CHF (Formel)

Distributionskosten D =

A + T + Lfix + Lvar + O

Auftragsabwicklungskosten+Transportkosten+Fixkosten Lagerung+Variable Kosten Lagerung + Opportunitätskosten

Bestandteile der Transportkosten

  • Nachlaufkosten (nach Abschluss des Transport entstehend)
  • Kosten für Empfangsfrachten (Transportkosten die der Empfänger bei Empfang bezahlen muss)
  • Kosten für Versandfrachten (Transportkosten die das Unternehmen den Kunden verrechnet)

Opportunitätskosten

auch Alternativkosten

  • =Kosten, die aufgrund entgangener Erlöse anfallen, bewerten entgangenen Nutzen
  • z.B. wegen Lieferschwierigkeiten entgangene Erlöse, das das Produkt nicht verkauft werden konnte
  • Produktionskosten sind angefallen, Gewinne konnten nicht realisiert werden, O-Kosten schmälern den Gewinn

Kostensenkungspotentiale erkennen in der Distributionslosgistik

fixe und variable Anteile der Distributionskosten erheben und analysieren:

  • Auftragsabwicklungskosten (fix= IT-Infra, Räume, Arbeitsplätze, variabel = techn. Support, auftragserfassung)
  • Transportkosten (fix = fahrzeuge, verzollungen, versicherungen, variabel = Auslieferkosten, Treibstoffkosten)

Möglichkeiten zur Kostensenkung liegen in den Bereichen

  • Auftragsabwicklung automatisieren
  • Mitarbeitende schulen
  • Lagerbestände reduzieren
  • Transportwege verkürzen
  • professionelle Spediteure beauftragen

Zielkonflikte in der Distributionslogistik

Aus sicht Unternehmenslogistik soll das gesamtoptimum erreicht werden

teilw. wiedersprüchlich da z.b. bei Abwicklung von 95% aller Bestellungen innerh. 24h gegenüber Abwicklung 90% aller Bestellungen innerh. 48h zur Verdoppelung der Distributionskosten führen kann (Studie). Umgekehrt können geringfüfige Kostensenkungsmassnahmen neg. Auswirkunen auf den Lieferservice haben!

Aufgaben der Distributionslogistik allgemein

Aulieferungsprozess muss zielgerichtet gestaltet, kontrolliert und gesteuert werden

Aufgaben der Distributionslogistik

  • Struktur festlegen
  • Standorte der Distributionslager festlegen
  • Transportsystem festlegen, Transportketten gestalten
  • Lagerbestände planen/überwachen
  • bestellte Waren kommissionieren und verpacken
  • Transportladungen sichern
  • Ersatzteilversorgung gewährleisten

Distributionsstruktur festlegen

Gesamtheit aller Lager auf dem Lieferweg = Distributionsstruktur

Prinzip: so viele Lager (Stufen) wie nötig, so weniger Lager(stufen) wie möglich

Festlegung ist eine längerfristige Entscheidung, die hohe Kosten auslöst

Merkmale einer Distributionsstruktur

Anzahl der Lagerstufen (vertikale Distributionsstruktur)

Anzahl der Lager pro Stufe (horizontale Distributionsstruktur)

vertikale Distributionsstruktur

zeigt auf wie viele Lager ein Produkt nach Fertigung durchläuft bis zu Kunden

vertikale Distributionsstruktur / Lagerstufen

  • Lagerstufe 1: Werkslager, Fertigwarenlager, Prudktionslager (nahe Produktionsstätte, enthält Fertigwarenausstoss)
  • Lagerstufe 2: Zentrallager, Verteilzentrum, Lagercenter (zw. Werkslager und Aussenlager, enthält gesamtes Warensortiment)
  • Lagerstufe 3: Regionallager, regionales Aussenlager (zw. Zentrallager und Auslief.lager, enthält Sortiment für bestimmte Absatzregion)
  • Lagerstufe 4: Auslieferungslager, Kundenlager (nahe beim Kundenstandort, enthält Warensortiment für Kunden vor Ort)

horizontale Distributionssturktur

gem. Organigramm

Werkslager 1                  Werkslager 2                          WErkslager 3                   
                                                       Zentrallager                                                    

                            Regionallager 1                        Regionallager 4                          
Auslieferungslager 1 Auslieferungslager 2 Auslieferungslager 3 Auslieferungslager4

                                                         Kunden                                                           

==> Horizontale Distributionsstruktur ==>
 

Analyse der unternehmerspezifischen Rahmenbedingungen (Suche nach Optimum) / Rahmenbedigungen:

- Strategische Bedeutung der Distribution

- Kundenstruktur

- Standorte der Produktion

- Breite des Angebots

- Angestrebte Lieferqualität

- Unterstützende ICT-Systeme

zentrale und dezentrale Distributionsstruktur

dezentral: Waren auf mehrere Lagerstufen verteilen, versch. Aulieferungslager in Kundennähe garantieren guten Service und  hohe Lieferqualität

zentral: möglichst Wenige Lagerstufen, liefertung ab Zentrallager direkt zu Kunde. Senkt Distributionskosten, beschleunigte Auftragsabwicklung da Abläufe standardisiert/automatisiert

Bestimmungsfaktoren für zentralisierung/dezentralisierung

  • Warenangebot (z: breites Sortiment, d: schmales Sortiment)
  • Lieferzeit (z: lang, d: kurz)
  • Warenwert (z: hoch, d: tief)
  • Umschlagshäufigkeit (z: tief, d: hoch)
  • automatisierungsgrad (z: hoch, d: tief)
  • Nachfrageschwankungen (z:tief, d: hoch)

Transportkette gestalten / Verkehrssysteme

Luftfahrt

Schienenverkehr

Schifffahrt

Strassenverkehr

Verkehrssysteme Schienenverkehr

  • + mehr Ladegwicht/volumen als Strassenverkehr
  • + Fixe, genaue Zeitpläne
  • + Gefahrengüter sind zulässig
  • - Gleisanschluss erforderlich
  • - Bindung an Fahrplan
  • - Zusatzkosten für Spezialwagen

Verkehrssysteme Strassenverkehr

  • + Zeit- und Kostensparend auf Kurzstrecken
  • + flexible Fahrplangestaltung
  • + Geeignet für spezielle Ladegüter, z.B. Kühltransport
  • - keine Fahrpläne
  • - Wetter, und Verkehrsabhängig
  • - beschränktes Ladegewicht
  • - Nachtfahrverbot

Verkehrssysteme Schifffahrt

  • + geringe Umweltbelastung
  • + geringere Transportkosten als Luft- und Strassenverkehr
  • + höheres Ladegwicht und Volumen als Strassenverkehr
  • - eingeschränktes Streckennetz
  • - Abhängigkeit von Wasserstand und Witterung
  • - Sicherheitsrisiken im internationalen Gewässer

Verkehrssysteme Flugverkehr

  • + hohe Transportgeschwindigkeit
  • +geringer Verpackungsaufwand
  • +geringe Unfallgefahr
  • - hohe Transportkosten
  • - wetterabhängig
  • - hohe Umweltbelastung

4 Transportketten

  • eingliedrige Transportkette
  • mehrgliedrige Transportkette
  • Kombinierter Verkehr KV
  • gebrochener Verkehr

eingliedrige Transportkette

Distanz zwischen Lieferant und Kunde wird durch 1 einzigen Verkehrsträger überwunden

mehrgliedrige Transportkett

Kombinierterverkehr oder gebrochener Verkehr

Kombinierter Verkehr KV

Mindestens 2 verschiedene Verkehrsträger, es wir die komplette Ladeeinheit umgeladen

gebrochener Verkehr

Mindestens 2 verschiedene Verkehrsträger, Güter müssen umgeladen werde, einzelne Packstücke werden an Kunden weiterbefördert

Ziel der Transportkette

die Stärken der einzelnen Systeme sind exakt aufeinander abgestimmt