TU Dresden
Set of flashcards Details
Flashcards | 81 |
---|---|
Students | 11 |
Language | Deutsch |
Category | Mechatronics |
Level | University |
Created / Updated | 11.02.2015 / 18.04.2024 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/modellbildung_und_simulation_fluidtechnischer_systeme_und_komponeten
|
Embed |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/modellbildung_und_simulation_fluidtechnischer_systeme_und_komponeten/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Nennen Sie Beispiele für Nichtlinearitäten in fluidtechnischen Systemen!
- Zylinder (nichtlineare Reibkraftcharakteristik)
- Druckaufbau (nichtlineare Stoffeigenschaften, Kompressionsmodul)
- Ventil (nichtlineare Durchflusscharakteristik
Wie lassen sich Modellierungsansätze für Systeme mit konzentrierten Parametern klassifizieren?
Blockorientierte Modellierung:
- mit Signalflüssen (signalorientierte Modellierung)
- mit Energieflüssen (physikalisch orientierte Modellierung)
Textorientierte Modellierung:
- Herkömmliche Programmiersprachen (Fortran, Pascal, C, C++)
- Simulationssprachen (CSSL-Sprachen: ASCL, objektorientierte Sprachen: Modelica)
Was ist der Unterschied zwischen Wurzelortskurve und Ortskurve?
Ortskurve: Frequenzgang über Frequenz
Wurzelortskurve: Verlauf der Polstellen in der komplexen Zahlenebene
Was versteht man unter den Begriffen „White Box Modell“ und „Black Box Modell“?
white Box: theoretisch; physikalische Gesetzt (algebraische und Differentialgleichungen)
black Box: experimentell (Identifikation); Eingangs-/Ausgangsverhalten (Kennlinien, -feld, Übertragungsfkt.)
Wodurch unterscheiden sich ideale Flüssigkeiten von realen Flüssigkeiten (z. B. Hydrauliköl)?
ideal: inkompressibel (keine kapazitiven Eigenschaften), massebehaftet (induktive Eigenschaften, d.h. Fluidträgheit speichert kinetische Energie), reibungsfrei (keine dissipativen Eigenschaften)
real: kompressibel (kapazitive Eigenschaften, d.h. Speicherung von Kompressionsenergie), massabehaftet (induktive Eigenschaften, d.h. Fluidträgheit speichert kinetische Energie), reibungsbehaftet (dissipative Eigenschaften, d.h. innere Reibung und Wandreibung -> Wärme im Flüssigkeitsstrom und an der Wand -> Energieverlust)
Wofür stehen die Abkürzungen „DNS“, „LES“ und „RANS“?
- direkte numerische Simulation
- Large Eddy Simulation
- Reynolds Average Navier Stokes Equations
Nennen Sie Vertreter für Mehrschrittverfahren!
- Adams-Bashfoorth-Methode 4 Schritt (explizit)
- Adams-Moulton-Methode 4 Schritt (implizit)
- BDF (Backward Differentiation Formulas) = DASSL (Differential Algebraic System Solver) (implizit)
- MEBDF (Modified Enhanced BDF) implizit
Welche Eigenschaften haben Symmetrieränder?
Nennen Sie einen sinnvollen Anwendungsfall!
- geringere Rechenzeit
- Geschwindigkeitskomponenten senkrecht zum Rand = Null
- Normalspannungen = Null
Anwendungsfall: laminare Rohrströmung: 3D \(\rightarrow \) 2D
Was zeigt der Frequenzgang?
- komplexe Antwort eines Systems auf Anregung mit einem sinusförmigen Eingangssignal
Welche thermischen Zustandsgrößen, kalorischen Zustandsgrößen und Prozessgrößen kennen Sie im
Bereich der Pneumatik?
- thermisch: Druck p [bar], Volumen V [m³], Temperatur T [K]
- kalorisch: innere Energie U [J], Enthalpie H [J], Entropie S [J]
- Prozessgrößen: Wärme Q [J], mechanische Arbeit W [J]
Was bedeutet „laminare“ CFD-Simulation?
- unabhängig von Realität wird laminarer Ansatz gebildet
- Turbulezen werden nicht abgebildet \(\rightarrow\) Fehler
Was ist der Grundansatz von Wirbelviskositätsmodellen?
Nennen Sie zwei typische Vertreter!
- turbulente Spannungen sind analog zu viskosen Spannungen proportional zu den Geschwindigkeitsgradienten
- Gesamtspannung als Summe der viskosen und turbulenten Spannungen darstellbar
Vertreter: Standard k-\(\epsilon\)-Modell, k-\(\omega\)-Modell, SST-Modell
Welche charakteristische Eigenschaften besitzt Luft als Druckmedium und welche Eigenschaften pneumatischer Antriebe resultieren daraus?
- hohe Kompressibilität (\(\rightarrow \) große Energiespeicherfähigkeit, hohe Elastizität, lastabhängige Geschwindigkeit, stoßarme Umsteuerbewegungen)
- niedrige Viskosität (\(\rightarrow \) geringere Strömungsverluste \(\rightarrow \) lange Rohrleitungen ohne hohe Energieverluste, kleine Dämpfungskräfte \(\rightarrow \) schwingungsanfällig)
Was kennzeichnet ein System?
- abgegrenzter Teil aus einzelnen Komponenten zusammengesetzt, die durch Marterie-, Energie- und Informationsfluss verknüpft (wechsel- und einseitig) sind
- Gesamtheit aller Verküpfungen heißt Struktur des Systems
- Eingangsgrößen sind Führungs-, Störgrößen etc.
- Komponenten können ihrerseits ebenfalls Subsysteme sein
- Abgrenzung muss abhängig von konkreter Aufgabenstellung sinvoll gewählt werden
- Wirklininien über Grenzen hinaus sind Eingangs- bzw. Ausgangsgrößen
- Ausgangsgrößen charakterisieren dsa Systemverhalten; Eingangsgrößen nehmen Einfluss auf Komponenten
- Systemparameter bestimmen Systemverhalten und beschreiben System zusammen mit Struktur eindeutig
Welchen Vorteil bietet die allgemeine Gestalt der DGLn zur Beschreibung von Strömungen?
- ermöglicht den Entwurf einer allgemeinen numerischen Methode zur Lösung unterschiedlichster Strömungsaufgaben
Was drückt die Machzahl aus und welche Entscheidungsgrundlage liefert Sie für die Beschreibung von Gasströmungen in Rohrleitungen?
- Verhältnis der Geschwindigkeit v (bspw. eines Körpers oder eines Fluids) zur Schallgeschwindigkeit c des umgebenden Fluids
- \(Ma = {w \over a} = {v \over c} < 0,3 \rightarrow\)Gasströmungen können als inkompressibel angesehen werden
- \(Ma= {w \over a} ={v \over c} > 0,3 \rightarrow\)Gasströmungen müssen als kompressibel angesehen werden
Welche beiden Arten der Systemanalyse unterscheidet man und wodurch zeichnen sich diese aus?
Experimentelle Systemanalyse:
- am realen System
- Anregung mit Eingangsgrößenverläufen (Testsignale) und Ermittlung der Verläufe der Ausgangsgrößen
- Vorteil: zuverlässige Daten
- Nachteile: langwierig; kostenintesiv; Verfälschung der Ergebnisse durch Messung selbst; risikobehaftet; undurchführbar, wenn reales System noch nicht vorhanden
Systemanalyse auf Basis von Simulationen
- am Modell
- Vorteile: Zeit-; Kostenersparnis; Reproduzierbarkeit; Risikofreiheit; Änderung von Systemparametern
- Nachteile: Aufwand für Modellbildung, Implementierung und Verifikation; Modellfehler; numerische Fehler; blindes Vertraun in Simulationsergebnisse
Nach welchen Leistungseigenschaften beurteilt man numerische Lösungsverfahren?
- Genauigkeit: Größe des verfahrensbedingten Approximations- und Rundungsfehlers
- numerische Stabilität: Schrittweitensteuerung, die automatisch zu einer gedämpften Fehlerfortzpflanzung führt
- Exaktheit der Behandlung auftretender Unstetigkeitsstellen
- Rechenaufwand: Verhältnis zwischen der Anzahl an Auswertungen des DGL-Systems pro Rechenschritt und der Anzahl an Rechenschritten für die Lösung des Systems innerhalb der vorgegebenen Simulationszeit
Was kennzeichnet den Begriff der „Linearität“?
Eigenschaft eines Systems auf Veränderugen eines Parameters stets mit proportionaler Änderung eines anderen Parameters zu reagieren
Welche Zusammenhänge benötigt man für die Herleitung der Durchflussgesetze pneumatischer Widerstände (nur Benennung)?
- Kontinuitätsgleichung
- Energiebilanz
- Stoffverhalten (Kompressibilität - Idealgasverhalten)
Welche Diskretisierungsmethoden kennen Sie?
- Finite-Differenzen-Verfahren (FD)
- Finite-Volumen-Verfahren (FV)
Wo kommt Simulation in der Fluidtechnik zum Einsatz?
Unterscheiden Sie zwischen Simulation mit konzentrierten Parametern und Simulation mit verteilten Parametern!
- Zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit bestehender Komponenten und Systeme (verteilt?)
- Zur Verminderung unerwünschter Betriebseigenschaften (Verschleiß, Geräusch, Schwingungsverhalten, Energieverbrauch, …) (konzentriert?)
- Zur Auslegung von Steuerungen und Regelungen (konzentriert?)
- Zur Untersuchung grundlegender physikalischer Zusammenhänge (verteilt?)
- im konstruktiven Entwicklungsprozess (Produktentwicklung) (konzentriert und verteilt?)
Wieso werden nichtlineare Systeme in lineare Systeme überführt?
Viele leistungsfähige Untersuchungsverfahren der Regelungstechnik lassen sich nur bei linearen
Regelkreiselementen anwenden.
Welche Grundelemente sind erforderlich um:
a) das stationäre Verhalten
b) das dynamische Verhalten einer langen Rohrleitung in der Hydraulik abzubilden?
a) Reihenschaltung von Widerständen ohne Berücksichtigung der dazwischen liegenden Volumina
b) Reihenschaltung von Widerständen und Kapazitäten
Was kennzeichnet „laminare“ und „turbulente“ Strömungen?
- laminar: Strömungen verlaufen geordnet (Schichten); viskoser Reibungsanteil größer \(\rightarrow\) verhindert Ausbildung von Mikrowirbeln
- turbulent: hoher Impulsaustausch quer zur Strömung; unregelmäßige, hochfrequente zeitliche und räumliche Schwankungen der Strömungsgrößen; bestehen aus Wirbelelementen verschiedesnter Größen bzw. Schwankungsfrequenz; an kleinsten Elementen mit größter Frequenz wirken viskose Kräfte, die kinetische Energie der Turbulenzbewegung in innere Energie (Wärme) überführen (Dissipation)
Auf welchem Weg kann die Übertragungsfunktion bestimmt werden?
- Beschreibung im Zeitbereich durch gewöhnliche DGLn mit konstanten Koeffizienten
- Laplace-Transformation (DGL von Zeit- in Bildbereich)
- Ausklammern der Transformierten (U(S) und Y(S)) und Umstellen nach Y(S)/U(S)
Wie sind Genauigkeit, Rechenzeit und numerische Stabilität mit der Rechenschrittweite verknüpft?
mit der Schrittweite h:
- Genauigkeit: Verfahrensfehler (~hP), Rundungsfehler (~ 1/h)
- Rechenzeit (~ 1/h)
- numerische Stabilität (h<hkrit)
⇒Wahl der Schrittweite h: Kompromiss zwischen Rechengenauigkeit und -aufwand
P ... Fehlerordnung des Verfahrens
Worauf beziehen sich die Begriffe „Modell mit konzentrierten Parametern“ und „Modell mit verteilten Parametern“ ?
- konzentriert (Systemsimulation): Signale nur zeitabhängig (statisch :algebraisch, dynamisch: algebraisch+gewöhnliche DGL)
- verteilt (Feldsimulation): Signale zeit- und ortsabhängig (partielle DGL)
Wie lassen sich mathematische Modelle klassifizieren?
- DGL:grücken Abhängigkeit zwischen Variable x, Funktion y und Ableitungen dieser Funktion f(n) aus
- gewöhnliche DGL: y=y(x), gewöhnliche Ableitungen nur nach einer Veränderlichen, Ordnung n bezieht sich auf n-te Ableitung von y
- partielle DGL: y=y(x1,...,xm), partielle Ableitungen nach mehreren Unbekannten
- algebraische Gleichungen: y=y(x1...xm), keine Ableitungen von y
Wie lässt sich abschätzen, ob eine Strömung in einem zu untersuchenden Bauteil laminar oder turbulent ist?
- anhand der Reynoldszahl: \(Re={Trägheit \over Reibung}={l*v \over \nu}\)
- \(Re_{krit} \approx 2300\) für gerade Rohre
Welche Erhaltungsgleichungen werden bei der CFD-Simulation gelöst?
strömungsmechanische Erhaltungsgleichungen:
- Kontinuitätsgleichung (Masserhaltung)
- Impulssatz (Kräftegleichgewicht in x,y,z)
- Energiebilanz
Für welche Phänomene verwendet man „Black Box Modelle“ in der Fluidtechnik?
Nennen Sie für jedes Phänomen ein Beispielmodell!
- Reibung an Zylinderantrieben (7-Parameter, Makkar, Leuven, Elasto-Plastic, Dahl)
- Verluste in Pumpen und Motoren (Modellbildung mittels 3D-Kennfeld, Bavendiek, Polymod, Two-Line, KNN)
- Ventildynamik (PT2-Verhalten mit Totzeit)
Was versteht man unter dem Begriff „steife Systeme“?
Systeme mit stark unterschiedlichen Eigenfrequenzen
Wie unterscheiden sich Einschrittverfahren von Mehrschrittverfahren?
- einschritt: Zur Berechnung eines neuen Approximationswertes xi+1an der Stelle ti+1 wird nur der letzte Berechnete Wert xi des letzten Schrittes ti benutz
- mehrschritt: Zur Berechnung des Näherungswertes xi+1 werden an der Stelle ti+1 nicht nur der Näherungswert xi des letzten Schrittes ti sondern zusätzlich zurückliegende Werte xi-k verwendet
Welche Bedingungen gelten beim stationären Fließprozess?
- Zustandsänderung zwischen zwei Orten
- Betrachtung der Energieströme
- zwei charakteristische Bedingungen:
- aufgenommene und abgeführte Masse sind gleich \(\dot m_1 = \dot m_2 = \dot m\)
- aufgenommene und abgeführte Energie sind gleich (Speicherung von Energieanteilen durch instationäre Vorgänge werden nicht berücksichtig, eingeschwungener Zustand)