Migration und Flucht
Einführung, Lösungen für das "Flüchtlingsproblem" , Unerwünschte Brüder und Schwestern
Einführung, Lösungen für das "Flüchtlingsproblem" , Unerwünschte Brüder und Schwestern
Set of flashcards Details
Flashcards | 47 |
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Language | Deutsch |
Category | Social |
Level | University |
Created / Updated | 15.07.2016 / 10.10.2018 |
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Was ist die Definition des Begriffs Migration nach Dirk Hoerder?
"Migration, once defined as a crossing of borders between states, is now understood as a social process and appaers as a basic condition of human societies. It begins with the departure out of parental househoulds an ranges as far as trancontinental or transoceanic moves..
Dirk Hoerder
Welche Migrationsarten gibt es?
Geographisch
- Binnenmigration
- innerhalb eines geographisch bestimmten Gebietes
- Transnationale Migration
- über die Grenzen eines geographischen Gebietes hinaus
Entscheidungspielraum der Person
- Selbstentschiedene Migration
- teils extreme wirtschaftliche Zwänge, Abenteuerlust/Reiselust
- Unfreiwillige Migration
- Flucht aus Kriegsgebieten, Flucht vor politischer oder geselllschaftlicher Unterdrückung/Verfolgung, Flucht vor ökologischen Katastrophen
- Zwangmigration/Zwangswanderung
- Unter Einfluss von Sklaverei oder Zwangsregimen, Kriegsgefangenschaft, Menschenhandel
Was versteht man unter Push- und Pullfaktoren?
- Pushfaktoren = Abstoßungsfaktoren
- politische/militärische Konflikte
- Umweltkrisen
- Bevölkerungsentwicklung
- Verhalten der Regierung
- Gewalt gegenüber der Bevölkerung
- Pullfaktoren = Anziehungsfaktoren
- (internationale) wirtschaftliche Disparitäten und deren (weltweite) Wahrnehmung
- Verbreitung z.B. von Lebensstilen durch Massenmedien und soziale Netzwerke
- Anwerbemaßnahmen
- Legalisierung von illegal Zugewanderten
- Ermöglichung der Teilhabe an sozialen Leistungen
- (internationale) wirtschaftliche Disparitäten und deren (weltweite) Wahrnehmung
Push- und Pullfaktoren allein reichen nicht aus um Migration zu erklären!
Was sind Migrationsmotive von Migranten?
Migrationsmotive
- Push-Faktoren (Zielland)
- Grenzsicherungsausbau, Verschärfung von Kontrollen, Ausweisung, Verschärfung gesetzlicher Grundlagen (Asylpakete 2015)
- Gelegenheitsstrukuren bezeichnen Realisierungsmöglichkeiten für Migration
- wirtschaftliche Ressourcen --> finanzielle Mittel, Netzwerke, soziale Beziehungen, Ausreiseverbote
- Geschlechtsspezifische Gründe
- Einberufung zum Militär
- in patriachal geprägten Gesellschaften Frauen Auswanderung oftmals unmöglich --> Ausnahmen junge Mädchen (Aufbesserung finanzielle Situation der Familie --> Haus-/Kindermädchen
- Die Gründe für Migration können vielfältig sein
- Internationale Wanderungen sind dynamische Prozesse --> Motive & Ziele der Migranten können sich im Verlauf der Migration ändern
- Risiken, die sie bereit sind einzugehen hängen stark von den Umständen ab, unter denen sie im Ausland gelebt haben
Was sind Akkulturationsleistungen von Migranten?
Akkulturationsleistungen
- Akkulturation = Übernahme von Elementen einer fremden Kultur, kultureller Anpassungsprozess
- starke geschlechtsspezifische Unterschiede
- Schrittweise Anpassung an die gesellschaftlichen und sozialen Verhältnisse der Aufnahmegesellschaft
- keine vollständige Akkulturation, sondern Beibehaltung von Vorlieben und Verhaltenseweisen, sofern sie in der neuen Umgebung nicht hinderlich sind
- starren Festhalten an vormigratorischen Lebensgewohnheiten kommen gelegentlich vor
- Forderungen nach einer völligen Akkulturation vetreten meist nur noch monokulturell geprägte , meist rechtlastige Sozialmileus
- Einheimische, die sich durch eine kulturell vielfältige Migrationsgesellschaft bedroht fühlen, ziehen sich oft in minikulturelle Refugien zurück (Dirk Hoerder)
- Nicht die Festlegung einer Leitkulur ist ausschlaggebend für eine gelingende Akkulturation, sondern Migranten zu befähigen mit den neuen Herausforderungen und Erfordernissen im Einwanderungsland umzugehen!
Migration verändert Gesellschaft insgesamt!
Was ist der Unterschied zwischen Migration und Flucht?
- Flucht = unfreiwillige Migration
- Personenkreis und Rechte werden im Abkommen über die Rechtsstellung der Flüchtlinge festgelegt
- Migration = Selbstentschiedene Migration
- Verlassen der Heimat aus eigenem Antrieb --> Suche nach besseren Lebensperspektiven
- auch "Boatpeople" sind überwiegend Migranten (Afrikanische Küste)
Was ist das Abkommen über die Rechtstellung der Flüchtlinge und als was ist dieses Allgemein bekannt?
Genfer Flüchtlingskonvention (GFK)
- Verabschiedung: 28. Juli 1951
- Ergänzung: durch Protokoll über die Rechtsstellung von Flüchtlingen 31. Januar 1967
- "Magna Charta" der Flüchtlinge --> Grundstein des internationalen Flüchtlingsschutsystems
Wer gilt nach der Genfer Flüchtlingskonvention als Flüchtling?
Definition nach Art. 1,2:
"Menschen gelten als Flüchtling, wenn sie aus der begründeten Furcht vor Verfolgung wegen ihrer Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Überzeugung sich außerhalb des Landes befindet, dessen Staatsangehörigkeit sie besitzt, und den Schutz dieses Landes nicht in Anspruch nehmen kann oder wegen dieser Befürchtungen nicht in Anspruch nehmen will."
Wieso ist der Wirkungsbereich der Genfer Flüchtlingskonvention umstritten?
Die meisten großen Flüchtlingskrisen der vergangen Jahre wurden durch Bürgerkreige ausgelöst. Der Wortlaut der Konvention bezeiht sich jedoch nicht eindeutig auf Menschen, die vor kriegerischen Auseinandersetzungen fliehen oder Verfolgung durch nichtstaatliche Akteure wie Rebellen oder Milizen fürchten.
Weitere Gründe: Klimawandel, Nahrungsunsicherheit, Terrorismus --> "survival migrants" (Alexander Betts)
Welche Position vertritt das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR)?
Nicht der Urheber der Verfolgung ist ausschlaggebend, sondern die Tatsache, dass eine Person internationalen Schutz benötigt, weil ihr eigener Staat diesen nicht mehr garantieren kann oder will.
Was sind Binnenvertriebene?
Binnenvertriebene
- Menschen, die in anderen Landesteilen ihres Heimatstaates Zuflucht finden
- fallen nicht unter die GFK und das UNHCR Mandat
- Für den Schutz sind die jeweiligen Staaten selbst verantwortlich --> Können, oder Wollen dieser Aufgabe nicht nachkommen
- Internationale Unterstützung erhalten sie nur, wenn die Regierung dem zustimmt
- Bis Ende 2013 galten geschätzt 33,3 Millionen Menschen als Binnenvertrieben
- UNHCR hat seit den 70er Jahren in mehr als 30 Einsätzen binnenvertriebenen geholfen
- z.B. Timor, Kosovo, Kolumbien, Afghanistan, Dafur
Was ist ein Migrationssystem?
Migrationssysteme
- Selbstbestimmte oder erzwungene Wanderungsbewegungen, die in einem definierbaren Raum, über längere Zeit stabil bleiben
- Annehmen von mikro-, meso-, makroregionale Dimensionen
- Dienen in der wissenschaftlichen Forschung zur Analyse und Beschribung von unterschiedlichen Migrationsbewegungen
Was sind die Aufgaben des UNHCR (United Nations High Commissioner for Refugees)?
Aufgaben des United Nations High Commissioner for Refugees (UNHCR)
- Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen schützt und unterstürt Flüchtlinge weltweit
- mehr 9300 Mitarbeiter in 123 Ländern
- Grüdnung: 14. Dezember 1950
- von der Vollversammlung in New York, um den Flüchtlingen infolge des Zweiten Weltkriegs Hilfe zu leisten
- Aufnahme der Arbeit: 1. Januar 1951
- UNHCR handelt auf der Grundlage der GFK von 1951
- setzt sich dafür ein, dass Menschen die von Verfolgung bedroht sind Asyl erhalten
- dauerhafte Lösungen für Flüchtlinge: freiwillige Rückkehr, Integration im Aufnahmeland, Neuansiedlung in Drittland
- betreibt humanitäre Hilfsprogramme für Flüchtlinge, Binnenvertrieben und Rückkehrer
- Auzeichnung mit dem Friedensnobelpreis: 1954 & 1981
- Veröffentlichung von Berichten und Statistiken zur Lage von Flüchtlingen und weiteren Personengruppen unter dessen Mandat
Was sind die Hauptherkunftsländer von Geflüchteten bis Mitte 2015?
- Syrien
- Afghanistan
- Somalia
- Südsudan
- Sudan
- Demokratische Republik Kongo
- Zentralafrikanische Republik
- Myanmar
- Eritrea
- Irak
Was lässt sich über die Entwicklung von weltweiten Fluchtbewegungen aussagen?
Weltweite Fluchtbewegungen
- Zunahme der weltweiten Flüchtlingsbevölkerung beschleunigt sich seit 2011 jährlich
- 42,5 Millionen (2011) --> 59,5 Millionen (2014)
- 53% aller Flüchtlinge weltweit stammen aus:
- Syrien (3,9 Millionen), Afghanistan (2,6 Millionen), Somalia (1,1 Millionen)
- 2014 wurden 425000 Menschen durchschnittlich pro Tag zu Flüchtlingen
- Insgesamt 11 Millionen neue Binnenflüchtlinge + 4,6 Millionen internationale Flüchtlinge
- überwiegender Teil der internationalen Flüchtlinge bleibt in Nachbarländern#
- größter Teil aller Flüchtlinge (38 Millionen) sind Binnenflüchtlinge
- Staaten mit den meisten Binnenflüchtlingen
- Syrien, Kolumbien,Irak, Sudan
Wie sieht die Situation in Syrien aus?
- seit 2011 Bürgerkreig in Syrien
- massive Verstöße gegen das Völkerrecht, Kriegsverbrechen, Menschenrechtsverletzungen
- Kampf zwischen Regierung und Oppositionellen & Bedrohung durch terroristische Organisationen (IS)
- Einsatz von Fassbomben, Streumunition gegen Bevölkerung
- Systematische Abschneidung einzelner Bevölkerungsteile von Versorgung (Medizin, Nahrung)
- Terroristische Anschläge: Selbstmordanschläge, Bombenanschläge
- Starke verschlechterung der humanitären Lage
- Familien nicht in der Lage grundlegende Versorugung mit Lebensmitteln zu decken
- Spannungen zwischen Binnenvertriebenen und Ansässigen in Syrien wegen knapper Ressourcen
- Bürgerkrieg führte bis 2015 dazu,dass
- 12,2 Millionen Menschen Hilfe zum Überleben
- 9,8 Millionen Menschen Nahrungsmittelhilfe
- 7,6 Millionen Binnenvertriebene, davon 5,6 Millionen Kinder --> teilweise mehrfach geflüchtet
- Hoffnungslosigkeit im Aufnahmeland
- Arbeitsverbote, schlechte Versorgungslage, Aufenthaltsverlängerungen (Lybanon)
Fluchtländer von syrischen Flüchtlingen
- Türkei
- Libanon
- Iran
- Jordanien
Wie sieht die Situation in Afghanistan aus?
- über 30 Jahre lang das Land, aus dem die meisten Flüchtlinge kamen
- Einmarsch sowjetischer truppen 1980 und die in den Jahren folgenden Kriege veranlasste mehr als die Hälfte der Bevölkerung das Land zu verlassen (Iran, Pakistan)
- Seit 2002 UNHCR-Programm für freiwilligie Rückkehr
- Genutzt von: 4,7 Millionen Menschen
- Trotzdem immer noch Gewaltausbrüche und Terrorbedrohungen (Taliban)
- hohe Zahl von Kindern unter Zahl der verletzten, oder getöteten Zivilisten --> 2014 Zahl der Toten wieder gestiegen
- 950000 Menschen sind Binnenflüchtlinge
- 2014 ausgelaufene NATO-geführte Sicherheits- und Wiederaufbau Missio ISAF konnte die Lage bis dahin nicht befrieden. Anwesenheit ausländischer Sicherheitskräfte weiterhin notwendig. Angriffe auf Personal von Hilfsorganisationen in 2014 ebenso wieder angestiegen.
Was sind die Hauptaufnahmeländer von Flüchtlingen?
- Türkei
- Pakistan
- Libanon
- Iran
- Äthiopien
- Jordanien
- Kenia
- Uganda
- Chad
- Sudan
- Türkei, Pakistan, Libanon, Iran --> 36% aller Flüchtlinge weltweit
- Entwicklungsländer beherbergen 86% aller Flüchtlinge weltweit
- ganz geringes BIP
Was sind die beliebtesten Fluchtwege nach Europa?
- Kabul -Braunschweig = 7284km
- durch: Iran, Türkei, Griechenland, Bulgarien, Serbien, Ungarn, Österreich, Deutschland
- Damaskus - Braunschweig = 4119km
Der Betrag der seit 2000 für illegale Migration nach Europa ausgegeben wurde, wird auf 16 Millarden Euro geschätzt.
Wie viele Asylbewerber befinden sich in einem Land pro 1000 Einwohner im Jahr 2015?
- Ungarn = 17,9
- Schweden = 16,9
- Österreich = 10,4
- Norwegen = 6,1
- Finnland = 5,9
- Deutschland = 5,9
- Schweiz = 4,9
- Luxemburg = 4,6
- Malta = 4,3
- Lichtenstein = 4
Welche 3 relevanten Felder umfasst Europas Flüchtlingspolitik?
Drei relevante Felder
- Harmonisierung im Inneren
- Abwehr an den Grenzen
- Ausweitung der Abwehr in Drittstaaten - Externalisierung
Was versteht man unter Harmonie im Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts?
- Europäisierung der Flüchtlingspolitik - Nationalisierung der Einwanderung
- Migrationspolitik ist bestimmt vom Dualismus zwischen EU (Kommission) und den Nationalstaaten (vertreten im Europarat)
- Z.B. Frontex
- Restriktive Elemente der Abwehr und Kontrolle dominieren Richtlinen und Verordnungen
Was sind sind die Richtlinien und Verordnungen des GEAS (gemeinsammes Europäisches Asyl System)
?
Richtlinien
- Aufnahmerichtline (2003)
- Verfahrensrichtline (2005)
- Qualifikationsrichtline (2004)
- Rückkehrrichtlinie (2009)
Verordnungen
- Dublin Verordnung (1990/2003)
- Frontex Verordnung (2004)
- EURODAC Verordnung (2000)
- EASO Verodnung (2010)
Was ist Externalisierung?
Externalisierung
- Auslagerung der Migrationsabwehr nach:
- Nord- und Westafrika (Rabat-Prozess)
- Mittel- und Osteuropa (Budapest-Prozess)
- Ostafrika (Khartoum-Prozess)
- Rückübernahmeabkommen
- (geheime) Verträge zur Abwehr von Migrantinnen und Flüchtlingen
- Lieferung von Ausbildung, Material, Überwachungstechnik
- Erfolg unterschiedlich (Arabischer Frühling, Ablehnung durch afrikanische Staaten wie z.B. Mali)
Worüber geben die Zahlen der Asylanträge Auskunft?
- Auskunft über:
- Zugägnlichkeit des Asylsystems
- Interesse der Flüchtlinge zur Antragstellung in Land X
Wie sehen die Wege durch Europa für Migranten aus?
- Die Staaten an der Grenze
- Inhaftierung, Internierung
- Verweigerung von Asyl
- keine Unterbringung oder Versorgung
- Nadelöhre und Schleierfahndung
- Beispiel Balkan-Route
- Blockieren von Durchgängen
- Kettenreaktion
- Beispiel Brenner
- Kontrolle und Zurückweisung
- Durchlässigkeit der Grenze
Werden durch das Dublin Verfahren solidarische Verteilung und gemeinsame Standards?
- 1. Antrag garantiert
- Antrag auf Rüchüberstellung bei EURODAC "Treffer"
- "Disziplinierung" der Staaten mit Außengrenze
- Steigende Zahl innereuropäischer Abschiebungen
- Fiktion von Fakten
Gibt es Alternativen zu Dublin?
- Verteilsschlüssel
- Jeder Mitgliedstaat nimmt einen zu errechnenden Teil der Flüchtlinge auf
- Free Choice
- Flüchtlinge suchen den Staat ihrer Wahl für ihren Asylantrag
- Ausgleich geschieht finanziell
- Multifaktorenmodell zur Bestimmung fairer Aufnahmequoten
- Wirtschaftliche Leistung (40%)
- Bevölkerung (40%)
- Größe/Territorium (10%)
- Arbeitslosigkeit (10%)
Wie funktioniert Resettlement und Verteilung in der EU?
- Hotspots in Italien und Griechenland
- Schleppende Verteilung
- Undurchsichtige Prozeduren
- Bedenken (Inhaftierung)
Was beinhaltet der Türkei Deal?
- 6 Millarden Euro
- Fortführung der Beitrittsverhandlungen
- Visaerleichterungen für türkische Staatsbürger
- Aufnahme syrischer Flüchtlinge aus der Türkei
- Rücknahme von "illegal eingereisten" Flüchtlingen aus Griechenland
Was sind die Effekte des Türkei Deals?
- Schließung der türkisch syrischen Grenze gegenüber Flüchtlingen
- Visapflicht für Flüchtlinge
- Abschiebung von Flüchtlingen (Irak, Afghanistan, geplant Pakistan)
- Inhaftierung von ankommenden Flüchtlingen in Griechenland
- Bislang noch keine Einigung zwischen EU Staaten über Aufnahme von Flüchtlingen aus der Türkei
Welche Lehren kann man aus Lampedusa ziehen?
- "Mare Nostrum"?
- Kein Interesse an anderen Mitgliedsstaaten
- Frontex
- Bekämpfung illegaler Einreise statt Flüchtlingsschutz
- Außengrenzen
- illegale Push Backs dauern an
- Dublin Verfahren
- zehntausende Abschiebungen in ganz Europa in Staaten, die keine Unterstützung bieten
- Externalisierung
- Keine Kontrolle, Menschenrechtsverletzungen
Was sind Ansätze für eine Veränderung?
- Entkriminalisierung
- Aufbau von Flüchtlingsbrücken, Resettlement und Aufnahmekontingenten
- Ausbau und Koordinierung von Einwanderungsprogrammen und Visaerleichterungen
- Würdigung der Ausreise
Eine Verbesserung wird auf jeden Fall einen langen Atem und Geduld fordern!
Was versteht man unter Unerwünschte Brüder und Schwestern?
Die westdeutsche Politik gegenüber Flüchtlingen und Zuwanderern aus der SBZ/DDR zwischen 1945-1961
Was hätte damals für eine Willkommenskultur gesprochen?
- Der Punktsieg in der Konkurrenz der Systeme
- Der Anspruch auf Wiedervereinigung
- Der Arbeitskräftebedarf der wetdeutschen Wirtschaft, die seit ca. 1952/53 immer mehr an Fahrt gewann
Warum gab es dennoch keine "Willkommenkultur"?
- Der Punktsieg in der Konkurrenz der Systeme
- Er wurde in der Adenauer-Regierung konterkariert durch
- Furcht vor Spionen
- Einschätzung eines Großteils der Flüchtlinge als "Wirtschaftsflüchtlinge"
- Konkurrenz zu einer anderen Migrantenkategorie --> den Vertriebenen
- Er wurde in der Adenauer-Regierung konterkariert durch
- Der Anspruch auf Wiedervereinigung
- Er stand hinter Adenauers Ziel der Westbindung zurück
- Eine Entleerung der "Zone" war nicht erwünscht
- Die Freizügigkeit für Ostdeutsche musste der Regierung durch die Rechtsprechung abgezwungen werden
- Der Arbeitskräftebedarf
- Fand als Argument kein Eingang in die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung
- Auch nicht nachdem der Wohnungsmangel als Argument gegen Flüchtlinge an Bedeutung verloren hatte
Was waren die Grundzüge der westdeutschen Politik gegenüber den ostdeutschen Flüchtlingen?
- Die Annerkennung als Flüchtling wurde von einem politische definierten Flüchtlingsstatus abhängig gemacht,
- der mitsamt den damit verbundenen Integrationshilfen, vielen vorenthalten blieb
- Zur Abschrekung wurde ein langwieriges Aufnahmverfahren eingeführt
- Wurde Beibehalten, obwohl es in Laufe der 50er Jahre keine Ablehungen mehr erlaubte
- Abschreckung und Spionenfurcht machen das Aufnahmeverfahren zu einem für Flüchtlinge demütigen Hindernissrennen
Was passierte zwischen 1945-1952/53?
- Zitat von Matha Fuchs --> niedersächsische Flüchtlingskommissarin
- Uelzener Richtlinien
- Folgeprobleme der Uelzener Richtlinien
- Notaufnahmegesetzt (NAG)
- Rechtsstellung der "Illegalen"
- Definition des "Sowjetzonenflüchtlings"
- C-Ausweis und die Auswirkungen, wenn man keinen hatte
Was sagte die niedersächsiche Flüchtlingskommissarin Matha Fuchs am 14. Juni 1948?
Es dürfe nicht dazu kommen:"bei der Strafe des eigenen Untergangs, dass einem Wanderbetrieb Vorschub geleistet wird."
Was beinhalten die Uelzener Richtlinien vom Juli 1949?
- Aufzunehmen seien:
- Personen, die zwecks Familienzusammenführung einreisen --> beschränkt auf Ehegatten, Eltern, Kinder
- Personen, die glaubhaft machen konnten, wegen ihrer Zugehörigkeit zu einer Partei politische verfolgt zu werden
- Festlegung einer Aufnahmequote (3000 pro Monat) und eines Verteilungsschlüssels (Bundesländer)