M7 Persönlichkeitskonstrukte und Persönlichkeitsmessung

Es erfordert eine gewisse Rollen- und Verhaltensflexibiität bzw. die Fähigkeit, sein Verhalten in Abhängigkeit von den Anforderungen einer sozialen Situation modulieren zu können. An dieser Stelle überlappt soziale Kompetenz mit dem Konstrukt der Selbstdarstellung, das aus sozialpsychologischer Perspektive den Versuch umschreibt, die Eindrücke und Attributionen anderer in Hinblick auf die eigene Person zu steuern und zu kontrollieren.

Mit Gruppentrainings, die ergänzend zu Einzeltherapie durchgeführt werden.

Beispiel GSK (Hinsch & Pfingsten 2007) "Gruppentraining sozialer Kompetenzen"

In form von Rollenspielen werden verschiedene soziale Situationen simuliert, zu deren Bewältigung unterschiedliche Verhaltensweisen erforderlich sind. (Eigene Rechte durchsetzen, Umgang mit Kritik, Menschen für sich gewinnen)

-Gedächtnis für soziale Sachverhalte (zB Person-Namen-Verknüpfungen)

-expertenähnliche Wissensstrukturen

Höflichkeitsregeln in unterschiedlichen Kulturen

- die allgemeine Fähigkeit, mit Menschen umzugehen

- das Einsetzen von techniken zu ihrer Beeinflussung

- Kenntnisse von Regeln des sozialen Lebens

- die Sensibilität für Verhaltensweisen anderer

- die Wahrnehmungsfähigkeit für momentane innere Befindlichkeiten anderer

- Das Lösen hypothetischer sozialer Probleme

- Die Selbstbeurteilung sozialer Fertigkeiten

- Die Beobachtung der tatsächlichen Handlungskompetenz in inszenierten Situationen.

- Soziales Verständnis: Dir Fähigkeit, mehr oder weniger komplexe soziale Informationen in einer vorliegenden Situationen zu identifizieren, "korrekt" zu interpretieren, sowie deren Implikationen einzuschätzen und zu bewerten.

- Soziale Wahrnehmung: Fähigkeit zur (schnellen) Wahrnehmung sozialer Informationen

-Soziales Gedächtnis: Fähigkeit, soziale Informationen speichern und abrufen können

- Soziale Flexibilität und Kreativität: Fähigkeit zur flexiblen Produktion von Ideen bei der Interpretation, Lösung oder Bewältigung sozialer Situationen

- Soziales Wissen: , das nur in Abhängigkeit von kulturellen Rahmenbedingungen beschrieben und erfasst werden kann.

Der George Washington Social Intelligence Test (GWSIT, von Moss, Hunt, Omwake & Woodward 1955)

Der Six Factor Test of Social Intelligence CBU(von O`Sullivan &Guilford 1966,11976), der aus dem Guilford Structure of Iltellect-Modell abgeleitet wurde.

- Judgment in social situations: Mögliche Lösungen für ein hypothetisches soziales Problem sollen gefunden werden.

- Memory for names and faces: Vorher betrachtete Fotografien sollen aus einer größeren Menge von Fotogafien wieder erkannt werden

- Observation of human behavior: FRagen über menschlichhes Erleben und verhalten sollen mit richtig/falsch beantwortet werden.

- Recognition of the mental state behind words: Zu einer vorgegebenen Aussage soll der korrekte mentale Zustand oder die korrekte Emotion aus mehreren Alternativen ausgewählt werden.

- Sense of humor: Das beste Ende für einen Witz soll ausgewählt werden.

-Expression Grouping( Klasse): Aus 4 Alternativen soll der Gesichtsausdruck ausgewählt werden, der am besten zu einer Gruppe von 3 anderen Gesichtsausdrücken passt.

-Missing Pictures(System):Eine Reihe von Ereignissen, die auf Fotos gezeigt werden, muss durch ein letztes Foto vervollständigt werden

-Missing Cartoons(System):Aus 4 Alternativen soll das Cartoonbild ausgewählt werden, das am besten in Lücke einer Reihe passt.

Picture Exchange(Transformation): Einer Fotogeschichte soll eine neue Bedeutung gegeben werden, indem eine von 4 Alternativen ausgewählt wird, die ein Foto aus der Geschichte ersetzt.

Social Translation(Transformation):Eine Aussage zwischen zwei Personen, die in einer definierten sozialen Beziehung zu einander stehen, wird vorgegeben. Aus 3 Alternativen Personenpaaren soll dasjenige gewählt werden, für die die Aussage eine andere Bedeutung hat.

Cartoon Prediction(Implikation):Cartoonserie sollen durch die Auswahl eines Cartoons aus 3 Alternativen ergänzt werden.

-Soziale Kompetenzen

- berufliche Orientierungen

- das Arbeitsverhalten

- psychische Konstitution im Selbst- und Fremdurteil.

Im Bereich der Personalpsychologie

Soziale Orientierungen, soziale Resonanz, Dominanz, soziale Potenz- relevant für den klinischen Bereich

N-Facette: soziale Befangenheit

E- Facetten: Herzlichkeit, Geselligkeit, Durchsetzungsfähigkeit

A- bzw. V- Facetten: Alturismus, Entgegenkommen

Interpersonal Competence Questionaire

Ein Selbsteinschätzunsverfahren, das sich ausschließlich und explizit auf soziale Kompetenzen bezieht

-Initiierung von Interaktionen und Beziehungen

- Behauptung persönlicher Rechte und Fähigkeit, andere zu kritisieren

- Preisgabe persönlicher Informationen

- Emotionale Unterstützung anderer

-Effektive Handhabung interpersonaler Konflikte

Selbsteinschätzung ist nicht valide

Es ist ein mulitimodales diagnostisches Instrument, in dem mehrere Dimensionen mit Hilfe mehrerer Aufgaben von mehreren Beurteilern erfasst werden sollen.

Hier kann soziale Intelligenz erfasst werden, durch Beobachtung / Einschätzung sozialer Verhaltensweisen in inszenierten Situationen.

wie sich verschiedenen soziale Kompetenzdimensionen, z. B. Durchsetzungsfähigkeit, Perspektivenübernahme oder Teamfähigkeit operationalisieren lassen.

-lässt sich in der Gruppendiskussion nicht von anderen unterbrechen

- reagiert auf Kritik mit Gegenargumenten

- kritisiert aktiv abweichende Meinungen anderer Gesprächsteilnehmer

- kann andere Gruppenmitglieder auf seine Seite ziehen

In einem MTMM- Ansatz werden verschiedene Traits (Merkmale) mithilfe verschiedener Methoden erfasst.

Soziale Intelligenz wird analog zur akademischen Intelligenz als Leistungskonzept aufgefasst, das verschiedene Facetten beinhaltet. Es werden soziales Verständnis, soziale Wahrnehmung und soziales Gedächtnis vor dem Hintergrund eines MTMM-Ansatzes erfasst.Die Facetten werden jeweils mit schriftlichem, auditivem, bildhaftem und videobasiertem Material gemessen.

Peter Salovey und John D. Mayer, 1990

Mit dem 1995 veröffentlichten populärwissenschaftlichen Bestseller "Emotional Intelligence. Why it can matter more than IQ" des Psychologen und Journalisten Daniel Goldman

Der EQ ist für Erfolg im Leben wichtiger als der IQ

Emotionale Intelligenz ist als Konstrukt überflüssig, da die damit verbundenen Phänomene bzw Kompetenzen bereits eine lange Forschungstradition innerhalb verschiedener Bereiche der wissenschaftlichen Psychologie hätten.

Zudem liege kein geeignetes Messinstrument vor, mit dem emotionale Intelligenz im Sinne einer Leistung erfasst werden könne.

Mit dem Mayer-Salovey- Caruso-Emotional-Intelligence-Test (MSCEIT)

We define emotional intelligence as the subset of social intelligence that involves the ability to monitor ones own and others feelings and emotions, to discriminate among them and to use this information to guide ones thinking and actions. (...) affective information must be processed (perhaps differently than the cognitive information), and (...) individuals may differ in the skill with which they do so.

1. Emotionswahrnehmungssensibilität: eigene Gefühle und Gefühle anderer beobachten / erkennen können

2. Emotionsdiskriminationskompetenz: eigene Gefühle und Gefühle anderer unterscheiden können

3. Emotionsregulationskompetenz: Beobachtete/ erkannte und unterschiedene eigene und andere Gefühle zur Steuerung des eigenen Denkens und Handelns nutzen können.

Personen unterscheiden sich demnach in der Verarbeitung emotionaler Informationen und den zugrundeliegenden Kompetenzen.

1. Regulation von Emotionen zur Förderung des emotionalen und intellektuellen Wachstums

2.Verstehen und Analysieren von Emotionen

3.Förderung des Denkens durch Emotionen

4. Wahrnehmung von Emotionen bei sich selbst und anderen, emotionale Expressivität

Die Fähigkeit:

1. angenehmen und unangenehmen Emotionen offen zu begegnen

2. sich einem Gefühl hinzugeben oder sich davon abzuwenden in Abhängigkeit von dessen Aussagekraft und Brauchbarkeit

3.Emotionen reflektiert bei sich und anderen zu beobachten z.B. zu erkennen wie deutlich, typisch, einflussreich und angemessen diese sind.

4.Emotionen bei sich und anderen zu bewerkstelligen, indem negative Emotionen moderiert werden und angenehme Emotionen gefördert werden, ohne dabei Informationen zu unterdrücken oder zu übertreiben.

Die Fähigkeit:

1. Emotionen zu bennen und die Verbindung zwischen den Bezeichnungen und den tatsächlichen Emotionen zu erkennen wie z.B. bei den Emotionen "Mögen" und "Lieben".

2. Emotionen hinsichtlich ihrer sozialen Beziehungen zu interpretieren zB Trauer begleitet häufig einen Verlust

3. komplexe Gefühle zu verstehen: das gleichzeitige Empfinden von Liebe und Hass, oder Mischformen wie z.B. Scheu als eine Kombination aus Furcht und Überraschung

4. Übergänge zwischen Emotionen zu erkennen z: der Übergang von Wut zu Befriedigung oder von Wut zu Scham

1. Emotionen setzen Schwerpunkte der Gedanken, in dem sie die Aufmerksamkeit auf wichtige Informationen lenken

2. Emotionen sind ausreichend lebendig und zugänglich, so dass sie generiert werden können um Urteilen und Erinnern im Hinblick auf Gefühle zu unterstützen

3. Emotionale Stimmungsschwankungen verändern die Perspektive des Individuums von einer optimistischen zu einer pessimistischen Sichtweise und fördern die Berücksichtigung von Multiplen Blickrichtungen.

4.Emotionale Zustände fördern spezifische Problemlösungen auf verschiedenen Weise z.B. fördert Zufriedenheit eine induktive Argumentation und Kreativität