Lernkärtchen 1A Reflexionsfragen
Kärtchen Reflexionsfragen Erziehung-Bildung-Sozialisation
Kärtchen Reflexionsfragen Erziehung-Bildung-Sozialisation
Set of flashcards Details
Flashcards | 120 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Educational Science |
Level | Primary School |
Created / Updated | 27.03.2013 / 14.04.2021 |
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Erziehung, Bildung, Sozialisation
als Grundbegriffe der Bildungswissenschaft
-Pädagogik, Erziehungswissenschaft und Bildungswissenschaft beschäftigen sich
mit der gesamten Lebenszeit des Menschen
-ist ein komplexes, vielschichtiges und
in sich ausdifferenziertes Feld
-ist unterteilt in mehrere Teildisziplinen,
die sich jeweils mit spezifischen Fragen beschäftigen, z.B.:
1.allgemeinePädagogik/Erziehungswissenschaften,
2.empirischeBildungsforschung,
3.Sozialpädagogik,
4.Sonderpädagogik,
5.Freizeitpädagogik,
6.Medienpädagogik,
7.Erwachsenenbildung/ Weiterbildung,
8.Schulpädagogik usw.
Geschichte der Pädagogik
-reicht zurück bis in die Antike;
war Gegenstand theoretisch-philosophischer Reflexionen
-1779 ,Zeitalter der Aufklärung:
Gründung der Disziplin Pädagogik als Universitätsfach in Halle
-Bedeutungssteigerung der Pädagogik
durch Entwicklung und Ausbau des Schulwesens
-Versuch, Pädagogik als eigenständige Wissenschaft zu begründen,
Erscheinen zentraler pädagogischer Werke,
z.B.
1806: HERBART "allgemeine Pädagogik"
-erste Systematisierung des Erziehungsgedankens;
1813/14 SCHLEIERMACHER "pädagogische Vorlesungen";
1888 DILTHEY "Möglichkeiten einer allgemeingültigen pädagogischen Wissenschaft"
-bis 1933 Lehrerbildung an Universitäten
-Machtergreifung Nationalsozialisten.
79 Professuren.
26 Professoren (jüdischen Hintergrunde) entlassen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg :38 Professoren im Amt.
-seit 1960er Jahren Etablierung von Pädagogik als Einzeldisziplin mit gleichrangigem Hauptfach an deutschen Universitäten
-1984:
1000 Professorinnen und Professoren.
im Fach Pädagogik/ Erziehungswissenschaft.
-heute sechststärkstes Fach an deutschen Universitäten
2 wissenschaftstheoretische methodische Richtungen?
1. theoretisch- philosophisch
= kritisch- analytische,
hermeneutische Reflexionen
pädagogischer Gegenstandsbereiche;
Sinn und Bedeutung von Phänomenen
2. empirisch- erziehungswissenschaftlich
= Beobachtung pädagogischer Prozesse
mit empirischen Methoden,
kausal- analytische Erklärungen
pädagogischer Zusammenhänge
zentrale Merkmale einer Wissenschaft?
1. Suche nach der Wahrheit;
Deutungsweise von Mensch und Welt
durch allgemeingültige Aussagen und Theorien
2. Verwendung eigener, spezifischer Sprachformen
3. Sinn- und Ordnungsstiftung
durch Verstehen und Erklären
von Phänomenen und Zusammenhängen
4. Entwicklung von Paradigmen
(maßstabsetzende Muster),
die intersubjektiv begründet sein müssen
5. Prozesscharakter:
ist nicht endgültig,
sondern offen für neue Erkenntnisse oder Paradigmenwechsel;
US-amerikanischen Wissenschaftstheoretikers
Thomas S. Kuhn (1922 – 1996):
Erklärung für das Verständnis von Wissenschaften, Legitimation wissenschaftlichen Wissens
„The strukture of Scientific Revolutions (1962):
wissenschaftliche Fortschrittserzählungen im Sinne einer fortschreitenden Ergänzung von Wissen werden fragwürdig
6. Abhängigkeit von soziokulturellen Faktoren
(Geltungskriterien, Machtpraktiken)
7. methodische Arbeitsweise
( z. B. hermeneutisch- kritisch oder empirisch)
Merkmale von Theorien
1. sind schöpferische Leistungen
2. sind der Kern der Wissenschaft
3. stiften Sinn, deuten und erkennen Zusammenhänge
4. erlauben eine kritische, distanzierte und reflektierte Sicht
memo:
1: Schöpfkelle
2: Kern
3: Stifte
4: Fernrohr
Wissen?
- unterscheidet sich von "meinen" und "glauben"
- muss intersubjektiv begründet sein
- belegbare, begründete Sätze und Urteile;
objektive Gewissheit
bildungswissenschaftliche Wissensformen?
1. Alltagswissen
2. Professionswissen
3. wissenschaftliches Wissen
1. Alltagswissen?
- das, was jeder in irgendeiner Weise
über Erziehung und Bildung weiß
- ist nicht reflektiert,
sondern durch eigene Sozialisation (Familie, Freunde, Medien) begründet
-tradierte Erziehungspraktiken,
Lösungen in Alltagssituationen
2. Professionswissen?
- wird über professionelle Ausbildung
im pädagogischen Bereich erworben
-wird im Berufsalltag
durch Erfahrung und Reflexionsgespräche ausgebaut
3. wissenschaftliches Wissen?
- ist die Voraussetzung von Professionswissen
- wird durch die Beschäftigung mit der
Wissenschaft von Bildung erworben
- bietet durch kritisch- analytische Theorien
die Möglichkeit einer distanzierten und reflektierten Sicht auf die Praxis
Merkmale „Begriffe“
- binden unterschiedliche Phänomene
durch Abstraktion möglichst präzise zusammen
- sind deutlich unterscheidbar von anderen Begriffen
Merkmale „Grundbegriffe“
- sind zentrale ordnungs- und sinnstiftende Kategorien
der Theoriebildung
- bilden den Grund,
von dem ausgegangen wird
- schaffen durch ihre Unabschließbarkeit
offene Frage- und Problemstellungen
- bieten eine wissenschaftliche Verständigungsbasis,
die wissenschaftliche Reflexionen ermöglicht
Erziehung:
1. findet vor allem in der Familie und durch Institutionen statt
2. ist eine gesellschaftliche Selbstverständlichkeit
und gilt als unverzichtbar
3. hat seit jeher
eine große Bedeutung für den Menschen,
seine Kultur und die Gesellschaft
4. Maßstab: gelungene Integration in Gesellschaft und Kultur
5. enthält ein Paradoxon:
Grenzen aufzeigen,
Regeln einüben,
Unterordnung lehren und
disziplinieren bei
gleichzeitiger Förderung
der Autonomie, Mündigkeit und Individualität
(nach KANT: „Wie ist es möglich, die Freiheit bei dem Zwange zu kultivieren?“)
Entstehung des Begriffs Erziehung
1. ist aus der jüdisch- christlichen Tradition abgeleitet,
aus dem hebräischen „musar“
(Zucht, Disziplin,
uneingeschränkter Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes)
2. bei der Übersetzung des Alten Testaments ins Griechische tritt an die Stelle des Wortes „musar“ das griechische „paideia“(freie Selbstentfaltung, Vervollkommnung)
3. beide Begriffe sind eigentlich unvereinbar,
dennoch sind beide im Erziehungsbegriff enthalten
4. „Erziehung als Vervollkommnung durch Zucht“
5. der Begriff ist metaphorisch:
führt die Semantik der Zucht von Beginn an mit sich
6. es gilt, den Anspruch eines reflektierten Umgangs mit dem Paradoxon zu wahren und
die Machtstrukturen der Erziehung offenzulegen
Anthropologische und metaphorische Entwürfe
1. jeder Mensch hat eigene Vorstellungen/ Bilder von Erziehung
2. diese sind aufgrund soziokultureller Erfahrungen unreflektiert geprägt und sehr vielfältig
3. diese „impliziten Anthropologeme (zumeist unreflektierte – herrschende Vorstellungen vom
Menschen)“ bestimmen das erzieherische Denken und Handeln
4. sie entstehen
im Kontext von anthropologischen Fiktionen
vom Menschen, von Gesellschaft, Welt und Kultur
5. sie sind an historische Vorstellungen und
alltägliche Erfahrungswelt gebunden
6. historisch gesehen bietet sich ein breites Spektrum mit teils entgegengesetzten Bildern
Beispiele:
ROUSSEAU ( Mensch – Natur = gut / Zivilisation = Verderben)
PESTALOZZI (Mensch – Natur = schlecht / Disziplin = gut)
HERDER (Mensch – Vernunft – Humanität = gut)
7. je nach herrschendem Menschenbild und „Zeitgeist“ ist mal mehr, mal weniger Erziehung bzw. Zucht gefordert
Erziehungsmetaphoriken, allg.
-Metaphern und Bilder von Erziehung beschreiben
Praktiken und Ansprüche der Erziehenden
in anschaulicher Weise
-es sind normative Erziehungsvorstellungen,
die Erziehungsstile und Erziehungsmethoden legitimieren sollen
Erziehungsmetaphoriken,
Bsp:
Beispiele:
1.“Gärtner“(Wachsenlassen)
>Kultivierung der menschl.Natur
>Erz. sorgt für „gesundes"Wachstum
2.“Hirte“ (Führen)
>Erz.führt in die „richtige“ Richtung
3.“Belehrender“ (Prägen und Füllen)
>der Zögling als leeres Gefäß,das gefüllt werden muss
4.“Schöpfer“
(Schöpfung und Zeugung)
>Erz.“erschafft“einen neuen, besseren Menschen
>Herausziehen der Wahrheit (Mäeutik)
5.“Aufklärer“ (Licht und Erweckung)
>Erz.“erleuchtet“ den Zögling>Hinwendung zum Wahren, Reinen, Erkenntnis
6.“Disziplinierender“ (Zähmen und Disziplinieren)>Kultivierung der menschl.Natur
7.“Schiedsrichter“
(Spiel und Regeln)
>Vermittlung gesellschaftlicher Regeln
>Spiel-und Freiräume zur Entfaltung
1.“Gärtner“(Wachsenlassen)
>Kultivierung der menschl. Natur
>Erz. sorgt für „gesundes"Wachstum
-suggeriert: freies Entfalten, nicht möglich:
effektive erzieherische Machtpraktik:
die Suggestion freier Entscheidung und ungestörter
Entwicklung als Form pädagogischer Führung.
-aus dem Bildfeld der Kultivierung der Natur.
-Seele des Menschen wird bearbeitet (cultura animi),
um die an sich „gute Natur“ des Menschen ihrer Vervollkommnung
zuführen zu können.
-Erzieher: Gärtners sorgt für:
Pflanze / „Zögling“ mit Blick auch auf
die zu erwartenden Früchte
-in jedem Menschen ein guter Kern
Schädlinge fernzuhalten
-um die Natur zunehmend zu „verbessern“,
so der implizite Zuchtgedanke,
-evtl. Strafen zum Wohle der Kultivierung
-Neurobiologie und Genforschung:
Eingriffs in die menschliche Natur und
den Organismus als „Verbesserung“ des Menschen
2.“Hirte“(Führen)
>Erz.führt in die „richtige“ Richtung
Theodor Litt (1880 – 1962): „Führen oder Wachsenlassen“:
Hinweis auf Relevanz, Komplementarität und Spannung dieser Metaphern .
3.“Belehrender“ (Prägen und Füllen)
>der Zögling als leeres Gefäß,
das gefüllt werden muss
4.“Schöpfer“
(Schöpfung und Zeugung)
>Erz.“erschafft“einen neuen, besseren Menschen
>Herausziehen der Wahrheit (Mäeutik)
5.“Aufklärer“ (Licht und Erweckung)
>Erz.“erleuchtet“ den Zögling
>Hinwendung zum Wahren, Reinen, Erkenntnis
6.“Disziplinierender“ (Zähmen und Disziplinieren)
>Kultivierung der menschl.Natur
7.“Schiedsrichter“
(Spiel und Regeln)
>Vermittlung gesellschaftlicher Regeln
>Spiel-und Freiräume zur Entfaltung
Bestimmungen des Erziehungsbegriffs
1. der Erziehungsbegriff ist vielfältig, komplex und auch gegensätzlich
2. Erziehung kann aus verschiedenen Perspektiven betrachtet und definiert werden
3. steht immer im Spannungsfeld
von Freiheit und Zwang,
von Selbst- und Fremdbestimmung
4. beinhaltet Differenzierungen
( wer erzieht wo wen womit(wie) wozu?) durch verschiedene Erziehungstheorien, z.B.
a) intentionale (absichtsvolles Tun) Erziehung und
funktionale (nicht intendierte Einflüsse durch Gesellschaft, Freunde, Medien) Erziehung
oder
b) Absicht (Zweck- Mittel- Relation) und
Wirkung ( Ursache- Wirkungs- Relation), also:
ist Erziehung das, was der Erziehende beabsichtigt
oder das, was er bewirkt ?
5. es gibt nicht die eine perfekte und
allgemeingültige Erziehung als „Rezept“
6. Erziehung ist immer ein Zusammenspiel von Erzieher und Zögling- beider Persönlichkeiten und deren Verhältnis zueinander beeinflussen den Erziehungsprozess (Interdependenz)
7. Erziehung muss kontinuierlich reflektiert werden
> kritische erziehungstheoretische Reflexion auf Ziele, Praktiken und Machtstrukturen
Jean- Jacques ROUSSEAU (1712-1778)
Naturzustand und natürliche Erziehung
Allgemeines
1. ROUSSEAU ist für die Bildungswissenschaft wirkungsgeschichtlich von großer Bedeutung;
seine Theorien sind noch heute von Relevanz
2. man nennt ihn auch den „Entdecker der Kindheit“
3. er hatte eine oppositionelle Haltung
gegenüber tradierten Staats- und Gesellschaftsformen und Normen
4. sein Erziehungsroman „Émile oder Über die Erziehung“ (1762) als fiktives Konstrukt ist für die Pädagogik bis heute von Bedeutung
5. sein Denken wurzelt
in der Anthropologie, Philosophie und Säkularisation
6. seine Grundthese lautet:
der Mensch ist von Natur aus gut;
er wird durch zivilisatorische und kulturelle Einflüsse sowie durch falsche Erziehung verdorben
7. zentraler Bestandteil seiner Erziehungskonzeption:
Verbindung von Gesellschaft/Individuum und
die Grundfragen nach Freiheit, Gewissen und Vernunft
Naturrecht und Naturzustand
1. der „Naturzustand“ ROUSSEAUS ist
eine regulative Idee,
ein nicht erreichbares Ideal
2. im Naturzustand lebt der Mensch
in einer natürlichen Ordnung,
ist glücklich, frei und zufrieden
3. er weiß instinktiv, wie er richtig leben soll
4. er ist erfüllt von Selbstliebe und autark
5. das Naturrecht gewährt allen Menschen
Freiheit und Gleichheit
6. in diesem Zustand sind Menschen in der Lage,
sich selbst vernünftige Gesetze zu geben,
diesen zu gehorchen
und sich einem Gemeinwillen unterzuordnen
(„Gehorsam gegen das selbst gegebene Gesetz ist Freiheit“)
Kulturzustand
1. Kritik ROUSSEAUS
an der Gesellschaft und Kultur seiner Zeit
(Dekadenz, Luxus, Überfluss, Habgier)
2. durch diese entsteht Entartung,
Entfremdung und
Verfall der Moral
3. Entstehung von Eigenliebe (Selbstsucht)
als unglücklicher, unzufriedener Zustand
durch die Disproportion von Bedürfnis und Erfüllung
4. Aufhebung des Naturrechts
durch Einrichtung von privatem und rechtlich legitimiertem Eigentum
Grundlagen der negativen und natürlichen Erziehung
1. Theodizee:
was ist die Ursache des Bösen unter den Bedingungen der göttlichen Geschaffenheit von Welt?
2. Antwort:
der von seiner eigentlichen Natur und den Instinkten entfremdete Mensch als Verursacher des Bösen
3. Erlösung aus diesem Dilemma kann nur durch den Menschen selbst erfolgen,
z.B. durch die richtige Erziehung
(„Wie müsste man es anfangen,
die Menschen zu hindern,
böse zu werden?“)
4. die richtige Erziehung ist die negative Erziehung
(eine indirekt tätige,
durch die Natur geleitete Erziehung)
5. Kennzeichen der negativen Erziehung:
a) den Zögling vor Entfremdung,
vor dem Bösen schützen („das Laster fernhalten“)
b) zum richtigen Zeitpunkt im natürlichen Tempo die Sinne üben, zur Sittlichkeit und Vernunft hinführen
c) die natürliche Ordnung wiederherstellen
d) die Autarkie des Zöglings stärken
6. Problem: jeder Erzieher ist selbst Produkt der Zivilisation
(„Die Befreiung aus der Entfremdung kann nicht aus der Entfremdung selbst hervorgehen“)
Aber: jedes neue „unverfälschte“ Kind bietet
eine neue Chance für die Menschheit
Ziele und Praktiken der Erziehung nach Rousseau
1.Ziele: Autarkie, Glück, Freiheit
Autarkie = Stärke und Unabhängigkeit
Glück = Kongruenz von Bedürfnissen und Realisierung
Freiheit = nur das zu wollen, was man kann und
nur das zu tun, was (zu) einem passt
ROUSSEAU will in erster Linie zum Menschen erziehen, erst in zweiter Linie zum Bürger.
2.Praktiken:
negative Erziehung;
Wachsenlassen,
Unterstützung,
Schutz vor verderbenden Einflüssen
Wichtig: alles muss im richtigen Maß und
zur richtigen Zeit geschehen
(„Jedes Alter, jeder Lebensstand hat seine ihm eigene Vollkommenheit, seine ihm eigene Art von Reife“)
Rousseau als „Erfinder der Kindheit
1. Kindheit und Jugend sind eine vom Erwachsenenalter unterschiedene Eigen- und Reifezeit (Eigengesetzlichkeit)
2. Kinder und Jugendliche haben die Grundlage zur Vollkommenheit in sich- sie sind keine defizienten Erwachsenen
3. es gilt, die Entwicklungsphasen zu respektieren und zu unterstützen
4. das pädagogische Prinzip der Selbsttätigkeit wahren
5. „alles zu seiner Zeit“ (Entwicklung und erzieherische Dispositionen)
6. diese Haltung war im 18.Jh innovativ und nicht selbstverständlich
Die Erzieher des Menschen
lt. Rousseau
ROUSSEAUS Anthropologie von der Natur des Menschen:
Perfektibilität
( = die Fähigkeit zur Vervollkommnung)
unterscheidet ihn vom Tier
ist die Möglichkeit, durch Instinktreduktion in einer Situation Handlungsalternativen zu entwickeln
potentia als die Fähigkeit, Fähigkeiten zu entwickeln
unbestimmte Bildsamkeit des Menschen
ist abhängig von äußeren Gegebenheiten und
auf Anstöße von außen angewiesen
Rousseau - Die drei Erzieher/Lehrer des Menschen
1. die Natur
(als Ausgangsbasis;
dient der Kräfteformung und Fähigkeitsentwicklung)
2. die Dinge
(als Vorbildfunktion;
Auseinandersetzung und reflektierter Umgang mit der Umwelt)
3. der Mensch
(Vermeidung des Bösen;
indirekte Erziehung;
Interaktion und Kommunikation;
indirektes Leiten, scheinbares Wachsenlassen)
Kritik an ROUSSEAUS Erziehungsstil:
Gefahr einer „hypertrophen(=übermäßig vergrößerten) Kontrollpraxis“
Rousseau: Phasen der Erziehung und ihre Aufgaben
1.Kindheit (Alter der Natur) 0-15 J.
-Erziehung der Sinnlichkeit
(als Grundlage des späteren Vernunftgebrauchs)
-Schutz vor Entfremdungsgefahren
1.Phase (0-2J.)
-Schwäche überwiegt
-sinnliche Reize fördern, natürliche Bedürfnisse stillen, schützen
2.Phase (2-12J.)
-Balance zwischen Schwäche und Stärke
-Neugier wecken, Sinne gebrauchen, Umgang mit Körper und Intellekt, Urteilsfähigkeit, praktische Erfahrungen
3.Phase (12- 15J.)
-die Stärke überwiegt
-Lernen, Unterricht, Handwerk
2.Jugend (Alter der Vernunft) 15- 25J.
4.Phase (15- 20J.) „Jugend“
-Beschäftigung mit geisteswissenschaftlichen Themen
-Herausbildung der Vernunft
-Entwicklung sozialer Bindungen
-Moralität (Gewissen), Mitgefühl
5.Phase (20- 25J.) „Junges Erwachsenenalter“
-Verständnis von Gesellschaft, Politik und Welt
-Entwicklung von Selbstständigkeit und Autarkie
Die Phasen sind nicht exakt voneinander abgegrenzt.
Rousseau - 1.Kindheit (Alter der Natur) 0-15 J.
Erziehung der Sinnlichkeit
(als Grundlage des späteren Vernunftgebrauchs)
Schutz vor Entfremdungsgefahren
Rousseau - Merkmale 1. Phase: Kleinkind- und frühes Kindesalter (bis 2 Jahre)
-Schwäche überwiegt
-sinnliche Reize fördern,
natürliche Bedürfnisse stillen,
schützen
Rousseau - Merkmale 2. Phase: Kindheit (2-12 Jahre)
-Balance zwischen Schwäche und Stärke
-Neugier wecken,
Sinne gebrauchen,
Umgang mit Körper und Intellekt,
Urteilsfähigkeit,
praktische Erfahrungen
Rousseau - Merkmale 3. Phase Kindheit (12-15 Jahre)
-die Stärke überwiegt
-Lernen,
Unterricht,
Handwerk
Rousseau - 2.Jugend (Alter der Vernunft) 15- 25J.
Merkmale 4. Phase (15-20 Jahre)
-Beschäftigung mit geisteswissenschaftlichen Themen
-Herausbildung der Vernunft
-Entwicklung sozialer Bindungen
-Moralität (Gewissen),
Mitgefühl
Rousseau - Merkmale 5.Phase (20- 25J.) „Junges Erwachsenenalter“
-Verständnis von Gesellschaft, Politik und Welt
-Entwicklung von Selbstständigkeit und Autarkie
Die Phasen sind nicht exakt voneinander abgegrenzt.