Lerneinheit - Rekrutierungsgespräche führen

Lernwelt 5 „Veränderungen erfolgreich umsetzen“

Lernwelt 5 „Veränderungen erfolgreich umsetzen“


Kartei Details

Karten 17
Sprache Deutsch
Kategorie Berufskunde
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 27.10.2015 / 05.04.2021
Weblink
https://card2brain.ch/cards/lerneinheit_5_3_rekrutierungsgespraeche_fuehren
Einbinden
<iframe src="https://card2brain.ch/box/lerneinheit_5_3_rekrutierungsgespraeche_fuehren/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Weshalb sollte man der Personalauswahl hohe Aufmerksamkeit widmen?

  • Um Fehlbesetzungen und damit Kosten einer nochmaligen Neubesetzung zu verhindern

  • Um Produktionsverlust durch Unruhen im Team zu verhindern

  • Um Einarbeitungskosten gering zu halten

Welche Informationen können Sie einholen, um eine möglichst gute Einschätzung der Eignung einer Bewerberin/eines Bewerbers zu erhalten?

  • Motivationsschreiben

  • Lebenslauf

  • Ausbildungszeugnisse

  • Arbeitszeugnisse

  • Referenzen

  • Gesprächseindrücke

  • Verhaltensproben

  • Testwerte

  • etc.

Wie können Sie die Ihnen vorliegenden Informationen strukturiert und möglichst objektiv analysieren?

Trennung von zwei Teilaufgaben:

  1. Beobachten

    Sammeln, Wahrnehmen und Erkennen relevanter Informationen

  2. Bewerten

    Einordnen, Kategorisieren und Evaluieren der Beobachtungen

Welche vier Arbeitsschritte müssen Sie bei der Personalauswahl durchlaufen?

  1. Die Vorselektion

  2. Das Rekrutierungsgespräch

  3. Die Auswertung des Gesprächs

  4. Die Rekrutierungsentscheidung

Wonach beurteilen Sie Bewerbungsunterlagen (Bewerbungsschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse) formal?

  • Vollständigkeit

  • Gesamteindruck der äußeren Form

Wonach beurteilen Sie ein Bewerbungsschreiben inhaltlich?

  • Bezug zum Stelleninserat hergestellt?

  • Motiv für Stellenwechsel?

  • Interesse an der ausgeschriebenen Funktion?

Wonach beurteilen Sie einen Lebenslauf inhaltlich?

  • Zeitfolgeanalyse

    Gibt es Lücken?

    Wie häufig wird gewechselt?

    In welchem Alter wird gewechselt?

    Mehrmaliger Wechsel nach kurzer Betriebszugehörigkeit?

  • Positionsanalyse

    Positionelle Auf- oder Abstiege (Abstiege müssen nicht negativ sein)?

    Berufswechsel?

    Wechsel der Arbeitsgebiete?

  • Firmen- und Branchenanalyse

    Firmenart und -grösse

    Branche

    Aufschluss über erworbene Berufserfahrung

  • Kontinuitätsanalyse

    Nachvollziehbare Kontinuität in der beruflichen Entwicklung und Erfahrung

Wonach beurteilen Sie Arbeitszeugnisse inhaltlich?

  • Fachliche und persönliche Beurteilung?

  • Klare Formulierungen und inhaltliche Vollständigkeit?

  • Austrittsgründe?

  • Zeitabschnitte, für die kein Zeugnis vorliegt?

  • Rückschlüsse auf die Anforderungen der ausgeschriebenen Stelle?

  • Widersprüche hinsichtlich Bewertungen der Leistung und des Verhaltens?

Wonach beurteilen Sie Schul- und Weiterbildungszeugnisse inhaltlich?

Zeugnisnoten sind in der Regel kein absolutes Leistungskriterium, von dem auf einen Arbeitserfolg geschlossen werden kann.

Wie bereiten Sie ein Rekrutierungsgespräch optimal vor?

  • Zeit für das Interview nehmen

  • die übrige Arbeit so organisieren, dass Sie nicht gestört werden

  • die Bewerbungsunterlagen studieren, damit Sie die Fakten im Gedächtnis haben

  • halten Sie die nach Analyse der Bewerbungsunterlagen offenen Fragen bereit

  • halten Sie Anschauungsmaterial bereit. Z.B. Organigramme, Stellenbeschreibung, Werbebroschüren

  • überlegen Sie, was Sie dem Bewerber/der Bewerberin zeigen und sagen wollen. Z.B.: Aufgabengebiet, Arbeitsplatz, Vorgesetzte, Kollegen, Arbeitszeiten, Lohnsystem, Weiterbildungsmöglichkeiten, weitere Leistungen des Unternehmens an Mitarbeitende

Wie beginnen Sie am besten mit einem Rekrutierungsgespräch?

  1. Lockerungsfragen bzw. Small Talk

  2. Begrüssung

  3. Vorstellung der Teilnehmenden

  4. Ablauf bekannt geben

  5. Unternehmen vorstellen

Wie beenden Sie am besten ein Rekrutierungsgespräch?

  1. Offene Fragen der Bewerberin bzw. des Bewerbers

  2. Weiteres Vorgehen und Termine

  3. Dank für Ihr Interesse

  4. Verabschiedung

Welche Informationen wollen Sie in einem Rekrutierungsgespräch durch Ihre Fragen sammeln?

  • bisherige berufliche Entwicklung (Vergleich mit Anforderungsprofil)

  • bisherige Aus- und Weiterbildung (Vergleich mit verlangten Anforderungen, Kenntnissen)

  • persönliche Entwicklung (Ziele des Bewerbers/der Bewerberin, Stärken und Schwächen)

  • persönliches Umfeld (soziales Umfeld, ausserberufliches Engagement etc.)

  • Motivation für die Stelle

Wie können Sie Fragen für das Rekrutierungsgespräch entwickeln, die Aufschluss über das Verhalten einer Person in einer konkreten Situation geben?

Verhaltensdreieck

Wie werten Sie ein Rekrutierungsgespräch aus?

  • Führen Sie während des Gesprächs ein Protokoll

  • Bewerten Sie die Sachinformationen

  • Bewerten Sie Ihre subjektiven Eindrücke

Welche häufigen Fehler sollten Sie bei der Rekrutierung möglichst vermeiden?

  • Der erste und der letzte Eindruck

    Der erste Eindruck prägt sich langfristig ein, obwohl er leicht verzerrt wird, z.B. durch unsere eigene Stimmung.

 

  • Halo-Effekt

    Ein herausstechendes positives oder negatives Merkmal überstrahlt die anderen.

  • Sympathie und Antipathie

    Wenn einem jemand sympathisch ist, bewertet man negative Merkmale milder.

  • Ähnlichkeitseffekt

    Man bewertet Menschen, die einem ähnlich sind, positiver.

  • Logischer Irrtum

    Merkmale miteinander assoziieren, nur weil man denkt, sie würden logisch zusammengehören (z.B. Brillenträger+Intelligenz)

Wie können Sie häufige Fehler bei der Rekrutierung vermeiden?

  • Machen Sie sich die Fehlerquellen bewusst!

  • Versuchen Sie, Ihre spezifischen Beurteilungsschwächen herauszufinden.

  • Trennen Sie Beobachtung und Beurteilung.

  • Notieren Sie Ihre Beobachtungen.

  • Gehen Sie systematisch vor.

  • Ziehen Sie nur wirklich relevante Beobachtungen zur Beurteilung heran.

  • Besprechen Sie Ihre Urteile mit anderen und beziehen Sie andere Entscheider mit ein.

  • Gestalten Sie die Urteilssituation bewusst.