Klinisch-psychologische Diagnostik
Uni Bielefeld, WS 2015, Kriterien für Störungen + prädisponierende Faktoren + Entstehungsmodelle
Uni Bielefeld, WS 2015, Kriterien für Störungen + prädisponierende Faktoren + Entstehungsmodelle
Set of flashcards Details
Flashcards | 82 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 08.03.2015 / 13.03.2016 |
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Posttraumatische Belastungsstörung, DMS IV Kriterien
Ereignis
tatsächlicher oder drohender Tod oder ernsthafte Verletzung oder eine Gefahr der körperlichen Unversehrtheit der eigenen Person oder anderer Personen mit intensiver Furcht, Hilflosigkeit oder Entsetzen.
Intrusionen
Wiedererleben auf mindestens eine der folgenden Weisen: Wiederkehrende und eindringliche belastende Erinnerungen oder Träume; Handeln oder Fühlen als ob das traumatische Ereignis wiederkehrt; intensive psychiche oder physische Belastung bei der Konfontation mit Hinweisreizen
Vermeidung
Mindestens drei der folgenden Symptome liegen vor:
Bewusstes Vermeiden von Gedanken, Gefühlen oder Gesprächen, die mit dem Trauma in Verbindung stehen oder von Aktivitäten, Orten oder Menschen, die Erinnerungen an das Trauma wachrufen; Unfähigkeit, einen wichtigen Aspekt des Traumas zu erinnern (dissiozative Amnesie); Deutlich vermindertes Interesse oder verminderte Teilnahme an wichtigen Aktivitäten; Gefühl der Losgelöstheit und Fremdheit von anderen; Eingeschränkte Bandbreite des Affekts; Gefühl einer eingeschränkten Zukunft
Übererregung
mindestens zwei der folgenden Symptome:Ein-oder Durchschlafprobleme, Reizbarkeit oder Wutausbrüche, Konzentrationsschwierigkeiten, übermäßige Wachsamkeit, übertriebene Schreckreaktionen
Zeit: länger als 1 Monat
Funktionsbeeinträchtigung: Leiden oder Beeinträchtigung
PTBS: Prädisponierende Faktoren
-Schwere des traumatischen Ereignisses
- Anzahl der traumatischen Ereignisse
- keine vorbereiteten Coping Strategien
- Fehlen externer Ressourcen und soziale Unterstützung: keine Anteilnahme, nihct darüber reden können, keine Hilfe bei Alltagsbewältigung, keine Anerkennung
- "Kleiner" Hippocampus, da anfällig für Stress durch Glucocorticoide
- Gefühl keine Kontrolle zu haben
- Schuldgefühle
- Vorausgehende psychische Erkrankungen
- pränataleund perinatale Umwelterfahrungen: Substanzkonsum oder Stress oder Infektionen in der Schwangerschaft, Geburtskomplikationen
- postnatale Umwelterfahrungen: Scheidung, Konfikte mit den Eltern, Trennung von einem Elternteil, Psychopathologie der Eltern, ab der Vorchule: maladaptive Beziehungen zu Gleichaltrigen, Frühe Deprivation(z.B durch Institutionalisierung)
PTBS: Entstehungsmodell
Durch das erhöhte Stresslevel arbeitet der Hippocampus nach dem traumatischen Ereignis schlechter. Er ist wichtig für das autobiographische Gedächtnis (Wissen über Ereignisse im räumlichen und zeitlichen Zusammenhang). Diese Inhalte können nicht mehr mit den emotionalen Informationen und sensorisch-perzeptuellen Representationen in Verbindungdung gebracht werden (Amygdala). Dadurch Flashbacks, Dissoziation, Unfähigkeit über Trauma zu berichten.
außerdem: Diathese-Stress Modell
(natürliche Disposition für bestimmte Krankheiten plus Stress; wird Schwellenwert überschritten entsteht eine Krankheit)
PTBS: DD
Anpassungsstörung: Belastungsfaktor kann jeglichen Schweregrad haben, bei PTBS extrem hoher Faktor; dann Anpassungsstörung wenn bei extrem Beastungsfaktor PTBS Kriterien nicht erfüllt oder PTBS Kriterien erfült bei nicht extremen Belastungsfaktor ( z.B Verlassenwerden)
Affektive Störungen oder andere Angststörungen: Wenn Symptome von Vermeidung, von Empfindungslosigkeit und erhöhtem Arousal schon vor der Konfrontation mit dem Belastungsfaktor vorhanden sind
Akute Belatungsstörung: Symptommuster innerhalb von 4 wochen nach Ereignis und innerhalb dieser Period remittiert
Zwangsstörung: auch wiederkehrende aufdringliche Gedanken, diese werden aber als unangemessen empfunden
Schizophrenie oder ander Störungen mit psychotischem Faktor: Substanzinduzierte Störungen: Flashbacks der PTBS müssen unterschieden werden von Illusionen, Haluziationen oder andere Wahrnehmungsstörungen, die im Rahmen dieser Krankheiten auftreten
PTBS: diagnostische Maßnahmen
Laborbefunde: erhöhtes Arousal feststellen durch Untersuchung vegetativer Funktionen ( z.B. Herzrate, Elektromyographie, Hautwiderstand)
Gedankenprotokolle
SKID I
Fragebogen zu Gedanken nach traumatiscehn Ereignissen (PTCI; von Foa)
Fragebogen zu dysfunktinalen Kognitionen (FDK; von Stell)
Akute Belastungsstörung (ABS): DSM IV Kriterien
Ereignis: traumatisches Ereignis mit tatsächlichem oder drohendem Tod oder einer ernsthaften Verletzung oder Gefahr der körperlichen Unversehrtheit der eigenen oder einer anderen Person mit instensiver Furcht , Hilflosigkeit oder Entsetzen
Dissoziation: mindestens drei: subjektives Gefühl von emot. Taubheit, von Losgelöstsein, Fehlen emot. Reaktionsfähigkeit; Beeinträchtigung der bewussten Wahrnehmung; Derealisationserleben; Depersonalisationserleben; dissoziative Amnesie
Wiedererleben: mindestens drei: wiederkehrende Bilder, Gedanken, Träume, Illusionen, Flashback-Episoden, oder strakes Leiden bei Traumareizen
Vermeidung: deutliches Vermeiden von Reizen, die andas Trauma erinnern
Übererregung: deutliche Symptome von Angst oder erhöhtem Arousal
Funktionsbeeinträchtigung: Leiden der Beeinträchtigung
Zeit: mind. 2Tage, höchstens 4 Wochen; Auftreten innerhalb von 4 Wochen nach traumatischen Ereignis
Ausschlusskriterium: Substanzen, andere psychische Störungen
ABS: DD
Psychische Störungen aufgrund eines Medizinischen Krankheitsfaktors, Substanzinduzierte Störungen: können häufig auch die Folge einer Konfrontation mit einer extremen Belastung sein
Kurze psychotiche Störung: psychotische Symptome nach einer extremen Belastung
PTBS: nach 1 Monat
Anpassungsstörung: bei extremen Stressor, wenn ABS Kriterien nicht erfüllt werden
Panikattacke ( innerhalb einer Panikstörung mit oder ohne Agoraphobie): DMS IV Kriterien
Eine klar abgrenzbare Episode intensiver Angst und Unbehagens, bei der mindestens 4 der nachfolgend genannten Symptome abrupt auftreten und innerhalb von 10 Minuten einen Höhepunkt erreichen:
Herzstolpern, Herzklopfen oder beschleunigter Herzschlag,
Schwitzen,
Zittern oder Beben,
Gefühl der Kurzatmigkeit oder Atemnot,
Erstickungsgefühle,
Schmerzen oder Beklemmungsgefühle in der Brust,
Übelkeit oder Magen-Darm-Beschwerden
Schwindel, Unsicherheit, Benommenheit oder der Ohnmacht nahe sein,
Derealisation (Gefühl der Unwirklichkeit) oder Depersonalisation (sich losgelöst fühlen),
Angst, die Kontrolle zu verlieren oder verrückt zu werden,
Angst zu sterben,
Parästhesien (Taubheit oder Kribbelgefühle),
Hitzewallungen oder Kälteschauer
Agoraphobie (innerhalb einer Panikstörung oder Agoraphobie ohne Panikstörung in der Vorgeschichte): DSM IV Kriterien
A: Angst, an Orten zu sein, von denen einen Flucht schwierig oder peinlich sein könnte oder wo im Fall einer Panikattacke HIlfe nihct ereichbar sein könnte
B: Vermeidung: Situationen werden gemieden oder nur nur mit deutlichem Unbehagen/ Angst vor einer Panikattacke ertragen oder nur mit Begleitung aufgesucht
C: Auschluss: nicht durch andere Störung besser erklärt (DD: Soziale Phobie, Spezifische Phobie, Zwangsstörung, PTBS; Störung mit Trennungsangst)
Panikstörung mit/ohne Agoraphobie: DSM IV Kriterien
A: Sowohl wiederkehrende unerwartete Panikattacke als auch bei mid. 1 Attacke mind 1 Monat mit mind. einem der folgenden Symptome: Erwartungsangst; Sorge über Bedeutung oder Implikation der Attacke; deutliche Verhaltensänderung
B: Agoraphobie/ keine Agoraphobie
C: Panikattacke nicht durch Substanz oder medizinischen Krankheitsfaktor ausgelöst
D: nicht besser erklärt durch andere Störung
Panikstörung: Prädisponierende Faktoren
- Geschlecht: Frauen: gesellschaftlicher eher akzeptiert Situationen zu vermeiden, Männer neigen ehr dazu Panik 'durchzustehen'
- Komorbidität: mit anderer Angststörung oder affektiven Störungen, abhängige Personlichkeitsstörung, selbstunsicher-vermeidende Persönlichkietstörung
-genetische Vulnerabilität ( mäßig ausgeprägte erbliche Koponente)
- biochemiche Auffälligkeiten: Infusionen von Natriumlactat, Inhalation von Kohlendioxid, Konsum von Kaffee (panikogene Substanzen) lösen bei PS PAtienten eher PA aus; erhöhte noradrenerge Aktivität kann kardiovaskülare Symptome stimuieren, die mit Panik assoziert werden, niedrige serotonerge Aktivität ist nicht mehr in der Lage diese zu hemmen; niederige GABA Konzentration dadurch keine Angsthemmung mehr
-beteiligte Gehirnareale: starke Aktivität der Amygdala
- Angstsensitivität
- Kontrollwahrnehmung
- kognitive Verzerrung: mehrdeutige körperliche Empfindungen und Situatione werden als bedrohlich interpretiert
- Aufmerkamkeit automatisch auf bedrohliche Informationen
Panikstörung: Entstehungsmodell
Lerntheorie
Interozeptive Konditionierung: körperiche erregung wird zu einem CS, der mit starker Ansgt assoziert wird -> Antizipatoriche Angst
Konditionierng von ursprünglich neutralem externen Reizen -> Agoraphobische Furcht
PA selbst wird an bestimmte interne Reize konditioniert, das löst PAs aus, wenn unbewusst jene CS erlebt werden -> unerwartete Panickattacken
kognitive Theorie
Tendenz zur Katastophisierung: hypersenitiv gegenüber körperlichen Empfindungen, Neigung diese extrem negativ zu interpretieren
Panikkreislauf: Wahrnehmung eines kritischen internen oder extrernen Reizes -> automatischer Gedanke: Gefahr -> Angst -> physiologische Veränderungen -> körperliche Empfindung -> diese wird wieder als kritischer Reiz wahrgenommen
Panikstörung: DD
Angststörung aufgrund eines medizinischen Krankheitsfaktors: zB Anfallsleiden oder Hererkrankungen
Substanzinduzierte Angstsörungen: direkte Folge einer Substanz
andere Angststörungen: auch hier Paikattacken, aber hier sind die PAs nicht unerwartet, sonder situationsgebunden; außerdem anderer Angstinhalt. hier agoraphobisches Vermeidungsverhalten im Zusammenhang mit Angst vor einer PA oder PA ähnlicher Symptome
Panikstörung: diagnostische Maßnahmen
ACQ- Agoraphobic Cognitions Questionaire
BSQ- Fragebogen z´zur Angst vor körperlichen Symptomen
MI- Mobilitätsinventar
SKID I
Marburger Angst-Tagebuch (Paniksyndrom, Margraf u Schneider)
Gedankenprotokoll
Agoraphobie ohne Panikstörung in der Vorgeschichte: DSM IV Kriterien
A: Agoraphobie
B: Kriterien für Panikstörung nie erfüllt
C: Ausschluss: unabhängig von Substanz oder medizinischem Krankheitsfaktor
D: falls med Krankheitsfaktor, dann Angst deutlich ausgeprägter als zu erwarten wäre
Soziale Phobie: DSM IV Kriterien
A: Ausgeprägte und anhaltende Angst vor einer oder mehreren sozialen oder Leistungssituationen. Befürchtung, gedemütigt zu werden oder sich peinlich zu verhalten
B: Konfrontation ruft fast immer unmittelbare Angstreaktion hervor, die Erscheinungsbild einer Panikattacke annehmen kann
C: Einsicht, dass Angst übertrieben und unvernünftig ist
D: Situationen werden vermieden oder unter intensiver Angst ertragen
E: Einschränkung in Lebensführung/Leiden
F: Nicht durch Substanz/medizinischen Krankheitsfaktor verursacht; Kann nicht besser durch eine andere Achse I-Störung erklärt werden
G: Eventuell vorliegende andere psychische Störungen/medizinische Krankheitsfaktoren stehen nicht in Zusammenhang mit der Angst (z.B. Anorexie + Angst vor Essverhalten)
Soziale Phobie: Präsdisponierende Faktoren
- sozial isolierte oder vermeidende oder Soziabilität abwertende Eltern (Modellernen)
- Erziehungsstil: Kombination aus Überbehütung und Kritik/Zurückweisung
- belastende Sozialerfahrungen in der Kindheit/ Jugend
- evolutionäre Prädisposition: für den Erwerb vor sozialen Stimuli, die Dominanz oder Aggression von andeen Menschen signalisieren
- moderater genetischer Beeitrag
- verhaltensgehemmte Kinder haben erhöhtes Risiko
- Exposition an unkontrollierbare und unvorhersehbare Stressoren
- kognitive Faktoren: Erwartung von Zurückweisung und Geringschätzung, Fokus auf eigene körperliche Reaktionen
Soziale Phobie: Entstehungmodell
Lerntheoretisch:
direkte oder stellvertretende klassiche Konditionierung (Ursprung zB Erleben oder Mitansehen einer vermeintlichen sozalen Niederlage oder Demütigung)
Kognitives Modell nach Clark & Wells (Aufrechterhaltung):
Situation erinnert an frühere Erfahrungen, das führt zu automatischen sozialphobischen Gedanken, diese lösen eine Selbstfokussierung der Aufmerksamkeit aus (Körpersymptome werden eher als Angstsymptome interpretiert) und auch Angstsymptome oder auch Sicherheitsverhalten
Soziale Phobie: DD
Panikstörung mit Agoraphobie: wiederkehrende unerwartete Panikattacken, die nicht ausschießlich auf soziale Situationen beschränkt sind
GAS, Spezifische Phobie: Angst vor Peinlichkeit oder Demütigung kann auch Auftreten ist aber nicht im Vordergrund stehender Inhalt der Befürchtugen
Tiefgreifende Entwicklunsgstörung, Schizoide Persönlichkeitsstörung: soziale Situationen werden vermieden aus Desinteresse am Kontakt zu anderen Menschen
Affektive Störungen: Soziale Angst und Vermeidung auch Inhalt dieser Störungen, sollte die soziale Phobie nur im Verlauf dieser Störungen auftreten wird Zusatzdiagnose Soziale Phobie nicht gestellt
Soziale Phobie: Diagnostische Maßnahmen
SKID I
LSAS- Liebowitz Soziale Angst Skala
SPE - Fragebogen zu sozialphobischen Einstellungen
SANE - Skala Angst vor negativer Bewertung
SPK - Fragebogen zu sozialphobischen Kognitionen
Marburger Aktivitäts-Tagebuch ( Phobien, Margraf und Schneider)
Gedankenprotokoll
Spezifische Phobie: DSM IV Kriterien
A: ausgeprägte anhaltende Angst, die übertrieben oder unbegründet ist und durch das Vorhandensein oder die Erwartung eines spezifischen Objektes oder einer spezifichen Situation ausgelöst wird
B:Konfrontation löst Angstreaktion aus
C: Angst wird als unbegründet oder übertrieben erkannt
D: phobsiche Situationen werden vermieden oder nur unter starker Angst oder Unbehagen ertragen
E: Einschränkung oder Leiden
F: bei Personen unter 18 mind. 6 Monate
G: nicht durch andere Störung erklärbar
Spezifische Phobie: Präsdisponierende Faktoren
- Verhaltenshemmung im Kleinkindalter
- früher positive Erfahrungen
- Modelllernen
- Inflationseffekt
- angeborene Lernbereitschaft manche Phobien eher zu entwickeln
Spezifische Phobie: Entstehungsmodelle
Lerntheoretisch: Konditionierung
1. direkte traumatische Konditionierung (KK): Furchtreaktion wird auf zuvor neutralen Stimuu konditioniert, wenn dieser mit traumatischen oder chmerzvollen Ereignissen dargeboten wird. Danach möglicherweise Generalisierung.
2. Stellvertetende Konditionierung durch Beobachtungslernen
3. Mowrers 2 Faktoren Modell: erst KK, dann OK: durch Vermeidungverhalten negative Verstärkung
psychodynamisch
Phobien sind Abwehr von Ängsten, die ihren Ursprung in verdrängten Triebregungen des Es haben. Diese Angst wird auf ein externes Objekt (mit symbolischer Bedeutung) verlagert
kognitivistisch
(Kausalität nicht klar, aber entscheidend bei Aufrechterhaltung) Erleben des Selbst als wenig kontollfähig und die Umwelt als bedrohlich. Richten der Aufmerksamkeit auf phobische oder ähnliche Reize. Überschätzung der Wahrscheinlichkeit, dass ähnliches nochmal passiert
Spezifische Phobie: DD
Panikstörung mit Agoraphobie: überdauernde Angst, da Angst eher unbeschränkt. Bei Spezifischer Phobie Angst beschrönkt auf bestimmt Objekte oder Situationen
Soziale Phobie: andere Angstinhalte
PTBS: Vermeidungsverhalten folgt einem lebensbedrohlichen Belastungsfaktor und wird von anderen Symptomen begleitet
Zwangsstörung: Vermeidungsverhalten steht mit Zwangsinhalten in Verbndung
Anorexia Nervosa, Buliia Nervosa: Vermeidung bezieht sich nur auf Nahrungsmitteloder damit verbundene Reize
Spezifische Phobie: Diagnostische Maßnahmen
FSS III - Fear Survey Schedule III : Erfassung der Symptomatik
Marburger Aktivitäts-Tagebuch ( Phobien, Margraf und Schneider)
SKID I
Zwangsstörung: DSM IV Kriterien
a: Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen
Zwangsgedanken sind
1. … wiederkehrende und anhaltende Gedanken/Impulse/Vorstellungen, die zeitweise als aufdringlich/unangemessen empfunden werden und ausgeprägte Angst/Unbehagen hervorrufen
2. …keine übertriebenen Sorgen über reale Probleme
3. …werden versucht zu ignorieren, unterdrücken oder zu neutralisieren
4. Einsicht, dass Zwangsgedanken Produkte des eigenen Geistes sind
Zwangshandlungen sind
1. …wiederholte Verhaltensichweisen/gedankliche Handlungen, die als erzwungene Reaktion auf Zwangsgedanken oder streng zu befolgende Regeln erlebt werden
2. …dienen dazu, Unwohlsein zu verhindern/reduzieren oder gefürchteten Ereignissen vorzubeugen
b: Irgendwann gab es mal die Erkenntnis, dass Zwangshandlungen/-gedanken übertrieben oder unbegründet sind (bei Kindern gilt das nicht)
c:Verursachen erhebliche Belastung, sind zeitaufwändig oder beeinträchtigen Tagesroutine oder übliche Aktivitäten/Beziehungen
d:Bei komorbider Achse I-Störung beschränken sich Zwangsgedanken/-handlungen nicht nur auf diese
e: Geht nicht auf Substanzwirkung/medizinischen Krankheitsfaktor zurück
Zwangsstörung: Prädisponierende Faktoren
automatische Gedanken:
thought-action-fusion: Gedanken und Handlungen gleichsetzen
magisches Denken: abergläubisch, Bewertung der Verantwortung
weniger Vertrauen in das eigenen Gedächtnis
Aufmerksamkeit gerichtet auf negative Umweltreize
angeborene Lernbereitschaft: Angst vor Schmutz, Verseuchung
moderate Erblichkeit, Verwandte ersten Grades erkrankt
zu rigide /strenge (Sauberkeits-)Erziehung (Erziehung über Scham und Druck)
Zwangsstörung: Entstehungsmodelle / Aufrechterhaltung
Psychoanalytisch:
Konflikt in der analen Phase: Autonomie vs. Abhängigkeit; Sauberkeitserziehung in der analen Phase kann das Autonomiebestreben dramatisch einschränken → moralische Begründungen wie „das tut man nicht“ führen zu starken moralischen Gefühlen und einem strengen Über-Ich, dass u.U. sexuelle und aggressive Triebimpulse verurteilt; später greift das starke Über-Ich bei verschiedenen Situationen durch und Zwangsgedanken können entstehen
Lerntheoretisch:
2-Faktoren Theorie:
erst KK: neutrale Reize werden mit erschreckenden Gedanken der Erfahrungen assoziiert; dann OK: Zwangshandlungen reduzieren Anspannung / Unbehagen → negative Verstärkung durch Vermeidung
Kognitivistisch:
aufdringlicher Gedanke → Bewertung des Gedanken → emotionale physiologische Unruhe → Neutralisieren, Ritual; letzteres führt zu kurzfristiger Beruhigung und trägt somit zur Aufrechterhaltung bei
ein Gedanke wird erst dann zu Zwangsgedanken, wenn er eine spezielle Bewertung bekommt und darüber zu einer massiven Beunruhigung führt
Generalisierte Angststörung: DSM IV Kriterien
Übermäßige und unkontrollierte Angst und Sorge (furchtsame Erwartung) bezüglich mehrerer Ereignisse oder Tätigkeiten
Mindestens 6 Monate an der Mehrzahl der Tage
Symptome (mindestens drei, bei Kindern eins)
Ruhelosigkeit oder ständiges Auf-dem-Sprung-Sein
Leichte Ermüdbarkeit
Konzentrationsschwierigkeiten oder Leere im Kopf
Reizbarkeit
Muskelspannung
Schlafstörungen
Ängste und Sorgen sind nicht auf Merkmale einer anderen Achse I-Störung beschränkt
Angst und Sorgen treten nicht ausschließlich im Verlauf einer PTBS, Affektiven, psychotischen oder tiefgreifenden Entwicklungsstörung auf
Geht nicht auf Substanzwirkung/medizinischen Krankheitsfaktor zurück
Generalisierte Angststörung: Prädisponierende Faktoren
Unkontrollierbarkeit, Unvorhersehbarkeit von wichtigen Ereignissen
daher auch Erfahrung von Kontrolle und Beherrschung wichtig in Eltern-Kind-Beziehung
„überengagierter Erziehungstil“ der Eltern (Überbehütung, autoritäres Verhalten,Kälte)keine Sicherheitssignale in der Umgebung/ im Alltag, daraus resultiert ständige physische und psychische Anspannung
in der Kindheit ein Trauma erlitten
genetischer Einfluss:
Erblichkeitsschätzungen bei 15-30%
gemeinsame genetische Prädisposition für GAS und Major Depression
Neurobiologische Faktoren:
funktionale Defizienz von GABA (spielt normalerweise eine wichtige Rolle bei der Hemmung von Angst in hochgradig stressbehafteten Situationen)
Generalisierte Angststöung: Entstehungsmodelle / Aufrechterhaltung
Aufrechterhaltung: Versuch der Reduktion der Angst durch Kontrollversuche wie Gedankenstopp, kognitive Vermeidung Ablenkung, Vermeidung der emotionalen Verarbeitung durch Sorgenketten und Gedanken statt Bilder, offenes Vermeidungs- und Rückversicherungsverhalten; außerdem kognitive Veränderungen: Aufmerksamkeit vermehrt auf Gefahr gerichtet, erhöhte Interpretation von Informationen als Gefahr, Konzentrationsprobleme, Verringerung der Leistungsfähigkeit; → als das führt dazu, das keine Habituation möglich ist
zusätzlich Verstärkung durch Metasorgen:
eigentliche Sorge ist nicht das Problem, sondern was mit den Sorgen verbunden wird, Interpretation der Sorgen
positive oder negative Annahmen über Sorgen
neg. Ann.: etwas stimmt nicht, weil ich mir so viele Sorgen mache
pos. Ann.: Sorge als Vorsorge um zu verhindern das etwas passiert, Illusion von Kontrolle
Generalisierte Angststörung: DD
Agoraphobie, Phobien: GAS: Sorgen in alle Richtungen, nihct auf spezifische Objekte oder Krankheiten bezogen
Depression: Depression:Grübbeln, negative Denkmuster aber keine Befürchtung in alle Richtungen; GAS: Sorgen nicht Grübeln
Major Depression Episode: DSM IV Kriterien
A) Entweder depressive Stimmung oder Anhedonie (= Fähigkeit zum positiven emotionalen Erleben ist beeinträchtigt) plus 4 der folgenden Symptome (min. 2 Wochen)
- Gewichtsverlust/-Zunahme
- Schlaflosigkeit/vermehrter Schlaf
- Psychomotorische Unruhe oder Verlangsamung
- Müdigkeit/ Energieverlust
- Gefühle von Wertlosigkeit oder übermäßige Schuldgefühle
- Konzentrationsstörungen, verringerte Entscheidungsfähigkeit
- Todesgedanken, Suizidgedanken
B) Symptome erfüllen nicht Kriterien einer gemischten Episode
C) Leid oder Funktionseinschränkung
D) Symptome nicht nur durch physiologische Effekte einer Substanz oder durch eine medizinische Ursache besser erklärbar
E) Symptome nicht besser erklärbar durch Trauerreaktion,
Manische Episode: DSM IV Kriterien
a: abgrenzbare Phase abnormer und anhaltender gehobener, expanisiver oder reizbarer Stimmung über mindestens eine Woche
b: dabei treten mindestens drei (bei gereizter Stimmung vier) der
folgenden Symptome auf:
1. Übergroßes Selbstbewusstsein oder Größenwahn
2. Geringes Schlafbedürfnis
3. Vermehrte Gesprächigkeit oder Rededrang
4. Gedankenrasen, Ideenflucht
5. Ablenkbarkeit
6. Steigerung zielgerichteter Aktivitäten oder psychosomatische Unruhe
7. Exzessive Beschäftigung mit angenehmen Tätigkeiten, die wahrscheinlich unangenehme Folgen haben
c: Kriterien einer gemischten Episode nicht erfüllt
d: Deutliche Beeinträchtigung der beruflichen und sozialen Funktionalität; oder zur Verhinderung von Selbst-und Fremdschädigung eine Einweisung erforderlich ist , oder psychotische Merkmale vorhanden sind
e: Nicht durch Substanz oder Krankheit verursacht
Dysthymie: DSM IV Kriterien
a: Depressive Verstimmung an der Mehrzahl der Tage für en jeweils größten Teil des TAges, über mindestens zwei Jahre
b: während der depressiven Verstimmung treten mindestens zwei der folgenden Symtome auf:
Appetitlosigkeit oder -zunahme
Schlaflosigkeit oder Hypersomnie
Antriebsmangel oder Erschöpfung
niedriges Selbstwertgefühl
Konzentrations- oder Entscheidungsschwierigkeiten
Gefühle von Hoffnungslosigkeit
c: A und B Kriterien waren innerhalb des zwei Jahres Zeitraumes nie länger als zwei Wochen abwesend
d: innerhalb des zwei Jahres Zeitraumes keine Major Depression
e: nie manische Episode, gemischte Episode hypomanische Episode oder zyklothyme Störung
f: Leid oder Beeinträchtigung
unioplare affektive Störungen (vor allem Depression): prädisponierende Faktoren
Frühkindliche Erfahrungen und Stress (Verlust eines Elternteils durch Tod oder Scheidung, familiäre Probleme, Psychopathologie seitens der Eltern, körperliche Misshandlung oder sexueller Missbrauch oder andere Arten intrusiven, grausamen oder zwingendem Verhaltens seitens der Eltern)
strassbesetzte Lebensereignisse wie Tod einer nahestehenden Person, ernsthafte Bedrohung einer persönlichen Beziehung oder des eigenen Arbeitsplatzes oder große finanzielle oder gesundheitliche Probleme
in der Kindheit negative Erfahrungen von Unkontrollierbarkeit
Erziehung mit konditionaler Anerkennung: Entwicklung rigider Schemata: nur durch perfekte Leistungen ist man etwas Wert
Neurotizismus
Pessimismus
negative Gedankenmuster
Voreilige Schlüsse → Obwohl gegebene Tatschen dagegen sprechen, werden negative Interpretationen bzw. Schlussfolgerungen vorgenommen
Gedankenlesen → Man ist überzeugt davon zu wissen, was andere (Negatives) über einen denken
Katastophisieren → man ist überzeugt, dass die eigene Entwicklung negativ verlaufen wird. Positive Aspekte oder Ereignisse werden nicht bedacht
Selektive Abstraktion → Schlüsse, die nur auf der Grundlage eines Elements von vielen in einer bestimmten Situation gezogen werden
Alles-oder-nichts-Denken → Man sieht Situationen nicht mehr als Kontinuum, sondern nur in zwei Kategorien- schwarz und weiß
niedrige Selbstwerteinschätzung, unsicher-vermeidender Bindungsstil in persönlichen Beziehungen, Schwierigkeiten im Umgang mit Freunden
Genetische Faktoren
Gen-Umwelt Interaktion?
moderate Erblichkeit bei Major Depression,hingegen starke bei Bipolarer Störung
Neurochemische Faktoren
Hormonelle Veränderungen: erhöhter Cortisolspiegel
Neurophysiologische Auffälligkeiten: Verringertes Volumen des Hippocampus; erhöhte Amygdala Aktivität, geringere Aktivität im anterioren Gyrus cinguli
Sonnenlicht/ Jahreszeit
Verlusterfahrungen
Depression: Entstehungsmodelle / Aufrechterhaltung
psychoanalytisch
unzureichende Erfüllung der Bedürfnisse in der oralen Phase
Selbstwert bleibt abhängig von anderen Personen
Nach Verlust: Introjektion der verlorenen Person ( Übernehmen von Anteilen dieses Menschen z.B. Gedanken, Verhalten)
Einschließlich der verdrängten aggressiven Gefühle (gegen die verlorene Person)
führt zur Aggression gegen sich selbst
Lerntheoretisch
Verstärker-Verlust-Theorie von Lewinsohn, 1974
→ geht von der Beobachtung aus, dass depressive Symptomatik mit einer geringeren Rate an verhaltenskontingenter positiver Verstärkung einhergehen (z.B. soziale Interaktion)
→ Depression wird dann als „nicht Verhalten“ verstanden
Mögliche Gründe für Rückgang an Verstärkern:
wenige bzw. weniger starke positive Ereignisse und Aktivitäten (beeinflusst durch eigene Merkmale, z.B. Alter)
mangelnde Erreichbarkeit/Verfügbarkeit von Verstärkern (bspw. In Folge kritischer Lebensereignisse wie Scheidung, Umzug, Arbeitsplatzverlust)
defizitäres Verhaltensrepertoire, das mit weniger positiver Verstärkung assoziiert ist (z.B. mangelnde soziale Kompetenz)
Depression mag kurz-/mittelfristig Zuwendung erzeugen, langfristig wendet sich das Umfeld jedoch vermehrt ab → weiterer Verstärkerverlust → Abwärtsspirale
kognitivistisch
Becks Kognitive Theorie:
frühe Erfahrungen → Bildung dysfunktionaler Überzeugungen → kritisches Lebensereignis → Aktivierung der negativen Grundüberzeugungen → Negative automatische Gedanken (Denkfehler) → Symptome der Depression → dieses verstärken die negativen automatischen Gedanken
Theorie der gelernten Hilflosigkeit:
→ gelernte Hilflosigkeit
als Erklärungsmodell für Depression: Kontrollierbarkeit als zentrales Element; Menschen können nach der Exposition an stressbehafteten Lebensereignissen, über die sie wenig oder keine Kontrolle haben, ein Syndrom entwickeln, das dem der gelernten Hilflosigkeit bei Tieren ähnelt; erlenter pessimistischer Attributionsstil: global, stabil ; dadurch Hoffnungslosigkeiterwartung
Biplare I Störung: DSM IV Kriterien
a:Vorhandensein/Vorgeschichte einer oder mehrerer manischer oder gemischter Episoden (notwendige Diagnose)
b: Vorhandensein/Vorgeschichte einer oder mehrerer Major-Depression-Episoden (nicht notwendig für die Diagnose)
c: die affektiven Symptome in Kriterium A und B werden nicht besser durch eine andere Störung erklärt
d: Leid oder Beeinträchtigung
e: Spezifizieren der aktuellen oder letzten Episode als:
Hypomanische Episode
Manische Episode
Gemischte Episode
Depressive Episode
Bipolare II Störung
a:Vorhandensein/Vorgeschichte einer oder mehrerer hypomanischer oder gemischter Episoden (notwendige Diagnose)
b: Vorhandensein/Vorgeschichte einer oder mehrerer Major-Depression-Episoden (nicht notwendig für die Diagnose)
c: die affektiven Symptome in Kriterium A und B werden nicht besser durch eine andere Störung erklärt
d: Leid oder Beeinträchtigung
e: Spezifizieren der aktuellen oder letzten Episode als:
Hypomanische Episode
Gemischte Episode
Depressive Episode
Zyklothme Störung: DSM IV Kriterien
a: mindestens zwei Jahre andauerndes Vorhandensein zahlreicher Perioden mit hypomanischen Symptomen sowie zahlreiche Perioden mit depressiven Symptomen, die nicht die Kriterien für eine Major Depression erfüllen
b: während des Zwei-Jahres-Zeitraumes war die Person nie für länger als zwei Monate frei von Symptomen aus Kriterium A
c: es lag in den ersten zwei Jahren der Störung keine Major-Depression-Episode, manische Episode oder gemischte Episode vor
d: die unter Kriterium A beschriebenen Symptome werden nicht durch andere Störungen besser erklärt
e: Leid oder Beeinträchtigung