Kindesschutz

Vorbereitungen für eine Prüfung

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Vera Van Spyk

Vera Van Spyk

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Langue Deutsch
Catégorie Affaires sociales
Niveau Université
Crée / Actualisé 27.12.2015 / 27.05.2024
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Der Begriff „Kindesschutz“ dient als Begriff für...?

Wer ist rechtlich für das Kindeswohl verantwortlich?

Die Erziehungsberechtigten

  1. Wie wird Kindeswohl definiert/ von was ist die Definition abhängig?

  1. Gegenwärtige Vorstellung von Normalität

  2. Eine günstige Lage zwischen den Bedürfnissen und den Lebensbedingungen und den Rechten eines Kindes

  3. Die durchschnittlichen Entwicklungserwartungen an ein Kind muss erfüllt werden

  4. Ist der Grundbedarf eines Kindes nicht gedeckt wird von einer Möglichkeit der Gefährdung ausgegangen

  1. Was ist der Grundbedarf eines Kindes?

  1. liebevolle Beziehungen

  2. körperliche Unversehrtheit

  3. Sicherheit

  4. Grenzen und Strukturen

  5. Unterstützende Gemeinschaften

  1. Warum sehen sich Erziehungsberechtigte, welche ihr Kind misshandelt in den meisten Fällen als nicht beteiligt?

  1. Die Ereignisse werden fremdbestimmt erlebt

  2. Sehen sich als Opfer der Umstände

  3. Haben Angst vor den Konsequenzen und vertuschen lieber die Wahrheit

  4. Sie stehen meistens in einem hohen Mass unter Stress und kennen keine andere Bewältigungsstrategie als Gewalt

  5. Wünsche/Ängste können nicht auf einer erwachsenen Ebene ausgetragen werden und werden aufs Kind projektiert (Kind = Partner); lässt sich das Kind nicht für eigene Wünsche instrumentalisieren wendet sich der Erwachsene ab

  1. Welche systemischen Ebenen fallen bei einer Kindeswohlgefährdung ins Gewicht?

Der soziokulturelle, familiale (Unterstützungssysteme) und der individuelle Kontext.

  1. Was kennzeichnet körperliche Misshandlung?

  1. kann bewusst oder unbewusst geschehen

  2. Stellt ein Kontrollverlust des meist überforderten Beziehungsberechtigten dar

  1. Wann wird körperliche Misshandlung teilweise toleriert?

Bei religiösen und kulturellen Bräuchen

  1. Was für Gefühle ruft körperliche Misshandlung beim Kind hervor?

Angst, Scham und Erniedrigung

  1. Was macht die Aufdeckung eines sexuellen Missbrauchs bei Kindern noch problematischer?

a. Kindern fehlt das Wissen darüber was gerade mit ihnen gemacht wird. Sie können daher gar nicht frei entscheiden, wissen aber oftmals nicht um die Verwerflichkeit der Tat.

b. Sexueller Missbrauch kann auch schleichend geschehen – Sexualisierung anfänglicher Zärtlichkeiten

c. Äusserlich nur schwer feststellbar

d. In der Gesellschaft noch immer tabuisiert

  1. Was sind Indizien für einen sexuellen Missbrauch beim Kind?

  1. klare und detaillierte Beschreibung des Missbrauchs durch das Kind

  2. Gesicherte Infektionen beim präpubertären Kind

  3. Verletzungen im Genital/Anusbereich ohne schlüssige Vorgeschichte

Welche Kindern neigen eher dazu Opfer von sexuellem Missbrauch zu werden?

Kinder mit keiner sicheren Bindung, welche emotional vernachlässigt wurden.

Beziehungsmässig desorganisierte Familien/Multiproblemfamilien – können Kinder nicht emotional positiv besetzen, Kinder sind immer Beziehungshungrig und daher anfällig für missbräuchliche Beziehungen

  1. Wie soll ein Professioneller mit der Vermutung eines sexuellen Missbrauchs umgehen?

  1. Verhaltensauffälligkeiten wahrnehmen und einordnen

  2. Auf Äusserungen des Kindes achten

  3. Über ein Wissen zur altersadäquaten psycho-sexuellen Entwicklung verfügen

  4. Andere Erklärungsmöglichkeiten prüfen

  1. Was kennzeichnet eine Vernachlässigung?

  1. Es ist eine Unterlassung fürsorglichen Handelns

  2. Im Kern eine Beziehungsstörung

  3. Kommt überwiegend in ärmeren Familien vor

  1. Was ist Ursache für eine Vernachlässigung?

  1. ungenügende emotionale Zuwendung

  2. fehlende Erfahrung

  3. Überforderung

 

  1. Wie äussert sich eine Vernachlässigung?

  1. Kein Schutz vor Unfällen

  2. Nicht witterungsgerechte Kleidung

  3. Ungesunde oder ungenügende Ernährung

  4. Nicht genügend hygenische Pflege

  5. Ungenügende Entwicklungsanregung

  6. Versäumung der Schulpflicht (oder häufiges fehlen/ zu spät kommen)

       7.  Unangemessenes Erziehungsverhalten

  1. Wie kann Vernachlässigung bei einer finanziell gut gestellten Familie aussehen?

Materielle Überversorgung vs. Emotionale Unterversorgung

  1. Was wird häufig als Grund für eine Vernachlässigung gesehen?

  1. Mangelerfahrung der Eltern

  2. Schwierige Lebensumstände – Eltern geben auf

  1. Welche Momente machen psychische Misshandlung strukturell aus?

  1. geht zumeist mit anderen Misshandlungsformen einher – Kern jeder Misshandlung

  2. Wird als einzelne Form sehr selten erkannt (4/5 bleiben zumeist unerkannt)

  3. Schwierigkeit der Definition

  4. Kann sich offen oder subtil zeigen

  5. Je früher ein Kind Opfer wird  detso schädlicher

  1. Was sind subtile Formen von psychischer Misshandlung?

Zuschreibung negativer Eigenschaften auf das Kind, übermässiges Behüten (Kinder werden in Entfaltungsmöglichkeiten behindert)

  1.  Was sind offene Formen von psychischer Misshandlung?

Ablehnung, Verängstigung, Terrorisierung, Isolierung

  1. Nenne konkrete Beispiele für emotionale Vernachlässigung? Und was sind die Folgen beim Kind?

  1. fehlendes Zeigen von Emotionen und Mimik

  2. fehlender sprachlicher Ausdruck

    Kind sieht keinen Zusammenhang zwischen dem eigenen Verhalten und den Reaktionen darauf, dies führt zu einer Unterdrückung der Gefühle und einer Verzögerung der kognitiven Fähigkeiten

  1. Nenne konkrete Beispiele für emotionale Vernachlässigung? Und was sind die Folgen beim Kind?

  1. fehlendes Zeigen von Emotionen und Mimik

  2. fehlender sprachlicher Ausdruck

    Kind sieht keinen Zusammenhang zwischen dem eigenen Verhalten und den Reaktionen darauf, dies führt zu einer Unterdrückung der Gefühle und einer Verzögerung der kognitiven Fähigkeiten

  1. Nenne 2 Spezialformen psychischer Misshandlung?

  1. Eskalierende Partnerschaftskonflikte

  2. Trennungs-und Sorgerechtskonflikte

  1. Was machen eskalierende Partnerschaftskonflikte zu einer psychischen Misshandlung?

Das Kind muss körperliche Gewalt zwischen den Eltern beurteilen und fühlt sich daher hilflos. Es hat mit Schuldgefühlen und Angst umzugehen.

  1. Was sind äusserliche Auswirkungen eines eskalierenden Partnerschaftskonflikts auf das Kind?

  1. Unkonzentriertheit

  2. Unruhe

  3. Tagträume

  4. Behinderung der Ausbildung einer sicheren Geschlechtsidentität

  5. Behinderung der Beziehungsfähigkeit

  1. Was machen Trennungs/Sorgerechtskonflikte zu einer psychischen Misshandlung?

Durch den Dauerkrieg zwischen den Eltern, welche oftmals einen Schuldigen für die Trennung suchen, rücken die Interessen des Kindes einerseits in den Hintergrund. Andererseits wird das Kind unter (Entscheidungs)druck gesetzt und nur noch einseitig wahrgenommen

Was sind Auswirkungen von Trennungs/Sorgerechtskonflikten auf das Kind?

  1. Selbstbewusstsein leidet

  2. Loyalitätskonflikt

  3. Entwicklungsrückschritte

 

  1. Was sind Beeinträchtigungen der elterlichen Erziehungskompetenz konkret?

  1. psychische Erkrankungen

  2. Substanzabhänigikeit

  3. Geistige Behinderung

  1. Wie reagieren Kinder auf eine psychische Erkrankung bei einem Elternteil und wie hoch ist der Grad der Gefährdung für das Kind einzustufen?

  1. Grad der Gefährdung = sehr hoch, vor allem bei kleinen Kindern

  2. Kinder halten die Erkrankung in der Regel für normal

  3. Reagieren mit Anpassung und beziehen das unverständliche auf sich selbst

  4. Reagieren teilweise mit Wut, da durch die Erkrankung oftmals Beziehungen zu Aussenstehenden abbrechen

  1. Was ist das Münchhausen-Syndrom?

  1. Psychische Erkrankung, bei der Eltern dem Kind physischen Schaden zufügen, um dieses Nachher von Ärzten behandeln zu lassen. Das Schädigende Verhalten ist dabei abgespalten

  2. Gewinn – stehen als fürsorgliche Eltern da

  1. Was ist eine Gefahr bei einer Substanzabhängigkeit eines Elternteils?

Kinder müssen viel Verantwortung für ihre Eltern übernehmen – Parentifizierung

  1. Was sind mögliche Gefährdungen bei einer geistigen Behinderung eines Elternteils?

  1. Für Säuglinge u. Kleinkinder besteht eine wesentliche Gefährdung (da wehrlos)

  2. Stark vom Grad der Behinderung abhängig

  3. Rollenumkehr bei älteren Kindern

  1. Was braucht es für eine förderliche Eltern-Kind-Beziehung?

  1. Fähigkeit der Empathie u. Kommunikation mit dem Kind – Eigene Interessen zurückstellen, K zuhören, emotional verfügbar sein, sich in K. hineinversetzten können

  2. Fähigkeit K. realistisch wahrzunehmen – keine überhöhte Anforderungen an K stellen

  3. Fähigkeit realistische Erwartungen an K zu stellen

  4. Fähigkeit der Impulskontrolle (gegenüber K)

  1. Wann stellen Eltern nicht realistische Erwartungen an ein Kind?

  1. Wenn die Bedürfnisse der Eltern als Kind nicht erfüllt wurden und sie nun erwarten, dass ihr Kind diese Bedürfnisse erfüllt.

  2. Kind als Entschädiger und Trost für das eigene zu kurz kommen.

  3. Für Kind sehr stressig, da ein Konflikt zwischen den eigenen kindlichen Bedürfnissen und der Forderungen der Eltern entsteht

  4. Oftmals führt dies zu einer Überforderung des Kindes

  1. Welche Bindungstypen kommen oft bei Misshandlung vor?

Der Angstbindungstyp und der Bindungsvermeidungstyp, oder eine Mischform der beiden Typen

  1. Nenne Zahlen zu Behinderungen verursacht durch Misshandlung.

  1. %-11%: Mögliche Ursache Misshandlung

  2. 24% - Vernachlässigung spielte eine Rolle

  3. Bei einem Schütteltrauma – 15% akuter Tot; 50% - bleibende Schäden

Was sind die Folgen bei einem sexuellen Missbrauch, welche statistisch nachgewiesen werden konnten?

Essstörungen (21%)

b. zerstörendes Verhalten (26%/ 8% selbstverletzendes Verhalten)

c.  Delinquenz (26%)

d. Bulimie (15%)

e. Annorexie (7%)

f. Selbstmordversuche (16%)

g. sexuelle Schwierigkeiten (60%)

Frauen die als Kind Opfer von sexueller Gewalt wurden, sind dieser auch im Erwachsenen-Alter häufig ausgesetzt (Reviktimisierung).

  1. Wann zeigen Misshandlungen bei einem Kind die schwerwiegendsten Folgen?

Wenn sich das Kind gerade in einer Phase spezifischer Entwicklungsaufgaben befindet, welche es dadurch nicht meistern kann.

  1. Was sind elterliche Risikofaktoren für eine Misshandlung?

  1. Gewalt zwischen den Eltern (Risiko mal 8)

  2. Klassische Merkmale gibt es nicht!

  3. Eltern mit eigenen Gewalterfahrungen (70,8%)

  4. Fremdunterbringung/Mangelerfahrung von Elternteil

  5. Soziale Deprivation, Armut

  6. Junge Eltern

  7. Psychosozialer Stress/ Belastungsgefühl

  8. Sozialverarmte Nachbarschaft

  9. Häufige Beziehungsabbrüche

  10. negative Emotionalität

  11. problemvermeidender Bewältigungsstil

  12. hohe Impulsivität

  13. geringe Planungsfähigkeit

  14. Bejaung drastischer Bestrafungen

  15. Gefährdungssituationen in der Vergangenheit

  16. Verzerrte Verantwortungsvorstellungen

  17. fehlendes Aufsuchen eines Arztes

  18. unerwünschte Schwangerschaft

  19. Zukunftsangst

  20. Desinteresse an K

  21. Häufige Abgabe von K