IP. 21 Grundlagen Kommunikation

für den ersten Leistungsnachweis

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Langue Deutsch
Catégorie Affaires sociales
Niveau Autres
Crée / Actualisé 24.10.2016 / 24.05.2025
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Wie ist eine soziale Rolle definiert?

Die soziale Rolle wird durch gesellschaftlich verbindliche Verhaltenserwartungen definiert. Der Inhaber einer Rolle ist der Rollenträger, Instanzen, welche eine Erwartung/Normen formulieren nennt man Rollensender.

Was beinhaltet eine Rollenerwartung?

Eine Rollenerwartung beinhaltet: Muss, soll und kann. Des Weiteren gehören Rechte und Pflichte dazu.

Welche Rollenkonfliktarten gibt es?

Ein Rollenkonflikt ist ein Tatbestand, bei dem widersprüchliche Rollenerwartungen bestehen. Es wird unterschieden in:

-        Intrasenderkonflikt: Gegensätzliche Erwartungen innerhalb des Senders (Beispiel: Konflikt zwischen Rolle als Studentin und Praktikumsort, da man lernen soll und möglichst schnell arbeiten soll)

-        Interrollenkonflikt: Konflikt zwischen den verschiedenen Rollen, die eine Person erfüllen muss (zB Mutter und Berufstätige)

-        Intrarollenkonflikte: Rolleninhaber stellt Erwartungen an sich selbst, die er/sie realistischer Weise gar nicht erbringen kann. (zb als Ergo muss ich immer nett und höflich sein)

Reaktionen auf Rollenkonflikte:

- Betroffene passt sich der Erwartungen jener Bezugsgruppe an, die über die schwerwiegendsten Sanktionen verfügt.
- Betroffene versucht das tatsächliche Verhalten gegenüber einer Kontrolle abzuschirmen
- Betroffene erlebt den Konflikt als persönliches Ungenügen.
- Betroffene entscheidet sich bewusst für/gegen die anderen Forderungen.

Konstruktiver Umgang mit Rollenkonflikte sind:

  - Kommunikation, Austausch über Erwartungen, Feedback, Konfliktklärung
- Innerpsychische Veränderung (Ritualisierung, Analysierung, Bewusstsein der Rollenkonflikte, Kompromisse, Prioritäten setzen)
- Soziale Veränderungen (Delegieren, Rollentrennung, verlassen der Situation
- Inanspruchnahme von Fremdhilfe (Supervision, Intervision, Beratung)
 

Welche Niveaus von Kommunikation gibt es?
 

- Alltagskommunikation: Lebenserfahrung, Laienberatung, oft mit Ratschlägen und Empfehlungen

- Semi- oder paraprofessionelles Niveau: allg. Kenntnisse über Kommunikaiton/stehorien, kommunikative Kompetenzen mittels prak. Uebeung in der Ausbildung (Ziel unserer Ausbildung)

- prof. Niveau: fundierte Theoriekenntnisse, speziaielle Fachweiterbildung

Was sind kommunikative Kompetenzen?

Das sind Fähigkeiten, sich verständlich und empfängerorientiert auszudrücken. Dies setzt die Fähigkeit zur Perspektivenübernahme voraus. Hinzu kommen Kenntnisse zu den wichtigsten Kommunikatonskonzepten. Man kann diese in konkreten Situationen praktisch anwenden.

Welche «Gesprächsführungen» gibt es?

Mir selbst..... und der Situation ......= .....

gemäss...entsprechen= stimmig

gemäss----nicht entsprechend= daneben

nicht gemäss....entsprechend.....angepasst

nicht gemäss....nicht entsprechend= verquer

Wie ist die selektive Wahrnehmung definiert?

Jeder nimmt die Umwelt subjektiv wahr: die Daten der Umwelt werden erst durch unsere Interpretation (auf der Grundlage bisherigen Erfahrungen) zu Information. Das Hirn siebt also gewisse Daten automatisch aus (Wahrnehmungsfilter: Stimmung/Gefühl, Sozialisation, Kontext). So können wir trotz ständiger Reizüberflutung Wesentliches von Unwesentlichem unterscheiden. Allerdings entgehen uns leichter andere Dinge, je höher die Konzentration auf eine bestimmte Sache liegt (Erfahrungen= Erwartungen= Fokussierung der Aufmerksamkeit).

Welches sind typische Wahrnehmungsfehler? 4 Stk.

- Primäreffekt: erste Eindruck, den ein Mensch von einem anderen Menschen gewinnt ist so stark, dass andere Eigenschaften einer Person nicht geshen/übersehen werden.
- Halo-Effekt: Einzelne Eigenschaften einer Pers. Erzeugen einen Gesamteindruck, der die Wahrnehumg weiterer Eigenschaften der beurteilten Person überstrahlt
- Kontrastfehler: werden vers. Personen nacheinander wahrgenommen, geschieht dies nicht unabhängig voneinander
- Übertragung: Wahrnehmung wird unbewusst abgeglichen mit früherer Erfahrung. Die bisherige Erfahrung bestimmt die anschliessende Reaktion/Verhalten.

Wie sieht die Reflexionsspirale aus?

1. Beschreiben ohne Wertung von Wahrnehmung, Gefühlen, Gedanken

2. Analysiern (mit Theorien)

3. Sammeln von Handlungsvarianten

4. Transver in die Praxis/Alltag

5. Feedback einholen/ Transfercluf- Erkenntnisse schriftlich festhalten (Lernportfolio)

Was sind wesentliche Gruppenmerkmale?

-enge soz. Interaktion
-Gemeinsame Normen (Verhaltenserwartungen, die für alle Mitglieder einer Gruppe gleichermassen gelten) und Ziele (durch das Zusammensein nähern sich die Meinungen der Mitglieder an)
-Wir-Gefühl (das wachsen dieses Gefühls beruht weitgehend auf der Entwicklung gemeinsamer Normen, dies erleichtert die Kommunikation und vermittelt Sicherheitsgefühlt), Zugehörigkeitsgefühl
-Verhaltensintegrierendes Rollensystem (Rollendifferenzierung)

Wie kommt es zu Änderungen von Normen innerhalb von Gruppen

-wenn die Normen kaum beachtet werden, oder den Bedürfnissen vieler Mitglieder nicht mehr entsprechen
-Abweichler stossen meist auf Ablehnung/Empörung, finden mit der Zeit jedoch Gleichgesinnte

Was ist für ein gut funktionierendes Team wichtig:

-die Mitglieder sind sich der jeweils erforderlichen Rollen bewusst
-übernehmen Funktionen, die notwendig sind, um das Arbeitsziel zu erreichen
verfügen über ein grosses Repertoire von Rollen, die sie bei Bedarf übernehmen können. Es braucht ergänzende, oder komplementäre Verhaltensweisen: Beispiele für Rollentypen: Aufgabenbezogene Rollen (wichtig um Arbeitsziel zu erreichen), Aufbau- und Erhaltungsrollen (wichtig um die Gruppe arbeitsfähig zu machen/erhalten), Negative Rollen mit Konflikten und Spannung (führt zu einer Weiterentwicklung der Gruppe)

Welche Positionen gibt es in der Gruppe (Rangdynamisches Model nach Schindler)

-Alpha-Position: Führung in der Gruppe
-Beta-Position: Sachspezialist, Beratung der Führung
-Gamma-Position: Identifikation mit der Führungsposition, Ausführende, trägt wenig Verantwortung, übt bei Überforderung Kritik an der Führung
-Omega-Position: innerer Feind der Gruppe, Opposition, Aussenseiter, Kongruenz für Alpha, sucht Gunst der Gamma, wird manchmal in Sündnebockrolle gedrängt

Wie sehen die Gruppenphasen nach Tuchmann aus?

1. Forming: Orientierungsphase: Gegenseiteiges Kennenlernen, Verhaltensweisen ausprobieren, Orientierung an der Aufgabe

2. Stroming: Konfliktphase: Meinungsverschiedenheiten, Cliquenbildung, Wichtig: offene Konfliktklärung

3.Norming: Konsolidierungsphase: Entw. von Gruppennormen, Werten und Rollen, Entw. vom Wir-Gefühl und Gruppen-Identität, Festlegung der Ziele und Aktivitäten

4.Performin: Durchführungsphase: Gegenseitiges Vertrauen, gemeinsame und konstruktive Aufgabenbewältigung, Rollenverhalten ist funktional und flexibel

5. Adjouring: Phase der Auflösung: Aufgaben sind Abgeschlossen, Gruppenbeziehung wird gelockert, Gruppe geht ausseinander

Welche Gründe gibt es für Motivationsverluste in der Gruppe:

- Soziales Faulenzen (latané, Williams und Harkins): Es kommt dazu, wenn die Gruppenmitglieder sich weniger anstrengen, wenn ihr individueller Beitrag zum Gruppenprodukt nicht identifizierbar ist.


-Trittbrettfahren (Kerr und Brunn): Einzelne Mitglieder strengen sich weniger an, weil ihr individueller Beitrag nur ein geringer Einfluss auf die Gruppenleistung zu haben scheint.


-Trotteleffekt (Kerr): Wenn Gruppenmitglieder erwarten/wahrnehmen, dass andere Mitglieder sich weniger anstrengen. Um eine Ausnutzung zu vermeiden, strengen sie sich selber weniger an.

Welche Gründe gibt es für Motivationsgewinne in der Gruppe?

-Sozialer Wettbewerb (Stroebe, Diehl und Abakoumkin): Sind individuelle Beiträge identifizierbar, sind Gruppenmitglieder motivierter, weil sie andere Mitglieder übertreffen wollen. Wahrscheinlich, wenn die Fähigkeiten alle auf gleichem Niveau sind.


-Soziale Kompensation (Köhler, Witte): Wenn stärkere Mitglieder mehr leisten, damit sie schwächere Leistungen von anderen ausgleichen können.


-Köhlereffekt (Köhler, Witte): Schwächere Mitglieder arbeiten härter, um zu vermeiden, dass sie für eine schwache Gruppenleistung verantwortlich sind/gemacht werden.

Welche Arbeitsfunktionen gibt es nach Margerison.- McCann in einem Team?

Beraten: Infos beschaffen und weitergeben

Innovieren: Neue Ideen hervorbringen, experimentieren

Promoten: neue Möglichkeiten erkunden und davon überzeugen

Entwickeln: Neue Ideen auswählen und entwickeln

Organisieren: praktikable Arbeitsweisen planen/festlegen

Umsetzen: Produkte und Dienstleistung erstellen

überwachen: Systeme und Ergebnisse auf Qualität kontrollieren und prüfen

Stabilisieren: Standarts und Werte aufrecht erhalten und sichern

Wie lauten die Axome im TZI (Themenzentrierter Interaktionszirkel)?

Basis sind drei Axiome
1. Autonomie: „Der Mensch ist eine psycho-biologische Einheit. Er ist auch Teil des Universums. Er ist darum autonom und interdependent. Autonomie (Eigenständigkeit) wächst mit dem Bewusstsein der Interdependenz (Allverbundenheit).“
2. Wertschätzung: „Ehrfurcht gebührt allem Lebendigen und seinem Wachstum. Respekt vor dem Wachstum bedingt bewertende Entscheidungen. Das Humane ist wertvoll, Inhumanes ist wertbedrohend.“
3. Grenzen erweitern: „Freie Entscheidung geschieht innerhalb bedingender innerer und äußerer Grenzen. Erweiterung dieser Grenzen ist möglich.“

Wie heissen die Postulate im TZI?

- Sei deine eigene Chairperson (Aufforderung sich selbst, Umwelt, andere in den Möglichkeiten/Grenzen wahrzunehmen und jede Situation als Angebot für eigenen Entscheidungen anzunehmen. Der Mensch hat immer Verantwortung für die Teilmacht, die ihm gegeben ist. Er ist für sein Tun und Lassen verantwortlich.
- Störungen haben Vorrang (nehmen sich Vorrang)

Was sind Hilfsregeln im TZI?

Sprich per ich

Aussagen statt Fragen

Seitengespräche beachten, es spricht immer nur eine Pers.,

sei authentisch und selektiv, achte auf Körpersignale bei dir und dem Gegenüber

Beschreibe persönliche Reaktionen und halte dich mit Interpretationen zurück

Wer hat das TZI «erfunden» und wie ist das Menschenbild?

Ruth Charlotte Cohn (1910-2012): Psychoanalytikerin, Humanistin. Menschenbild
- der Mensch ist ein psycho-biologische Einheit. Er hat physische, emotionale, intellektuelle und spirituelle Bedürfnisse, Erfahrungen und Antriebe.
- Der Mensch ist autonom, interdependent, eigenständig und allverbunden. Er ist Teil des Universums. Freie Entscheidung geschieht innerhalb bestehenden innerer und äusserer Grenzen, deren Grenzerweiterung möglich ist.
- Ehrfurcht gebühr allem Lebendigem und seinem Wachstum

Was ist ein Menschenbild?

Die Vorstellung, die jemand vom Wesen des Menschen hat. Es enthält das Selbstbild und das Bild von anderen Menschen. Menschenbilder sind subjektiv und daher nicht beobachtbar.

Was beeinflusst das Menschenbild?

Das Denken (Zuschreibungen von Eigenschaften und deren Ursachen), Handeln, Interaktion

Wie sehen die Menschenbilder vers. Haltungen aus? 1. Psychoanalytisch/ 2.Humanistisch/ 3. Verhaltenstheoretisch/ 4.Systemsich

1.: Unbewusste Treibkräfte bestimmen das Verhalten, diese werden in Therapien bewusst gemacht mit dem Ziel der Pers. Entwicklung. Stichworte: Abwehr, Übertragung, Gegenübertraten und Sublimierung
2: Der Mensch ist ein einzigartiges Wesen, das mit Selbstverwicklichungskräften und Ressourcen ausgestattet ist. Therapie zur Selbstentfaltung. Stichwort: Wertschätzung, Empathie, Echtheit, Begegnung
3: Das menschliche Denken/Verhalten wird durch Lernprozesse bestimmt und so in der Therapie beeinflusst: Stichworte: Konditionierung, Desensibilisierung, Modellernen, kognitive Verhaltenstherapie
4: Der Mensch ist Teil eines Systems. Probleme und Symptome sind Ausdruck von Störungen in der Mensch- Umwelt- Passung. Veränderung durch Beziehungsgestaltung.

Was heisst eine Professionelle Handlung konkret

Wertschätzend sein, sich für das subj. Erleben des Gegenübers interessieren, offen sein für andersartige Lebensentwürfe/Lösungsideen, Vertrauen in Ressourcen haben, sich kongruent verhalten (verbale und nonverbal), sein Verhalten reflektieren, Verantwortung für die Prozessgestalltung übernehmen

Was ist die Transaktionsanalyse?

ein Kommunikaitonsmodel, dass dabei unterstützt sich selber, den Gesprächspartner, Kommunikations- und Beziehungsabläufe besser zu verstehen. Man kann mehr Toleranz übern und in schwierigen Situationen flexibler und angemessener reagieren. Es gehört zu der Persönlichkeitstheorie, Theorie des soz. Handelns, System der Psychotherapie.

Sie hilft beim BEOBACHTEN, BESCHREIBEN UND VERTSTEHEN von Interaktionen, zur ANALYSE des Gesprächsverlaufes und für die SELBSTREFLEXION

Wer hat die Transaktionsanalyse entwickelt und wie sieht die Grundüberzeugung aus?

Eric Berne (1910-1970), ein Mediziner, Psychiater: Psychoanalytiker und Humanist
- Die Menschen sind in Ordnung: Grundposition: ICH BIN IN ORDNUNG, DU BIST IN ORDNUNG. (unbewusste Steruerungsgrösse, die 60% unseres Verhaltens beeinflusst)
- Jeder hat die Fähigkeit zum Denken.
- Das Modell ist entscheidungsorientiert.
 Jede Arbeit stützt sich auf einem Vertrag.
- Die Kommunikation ist offen und frei.

Wie sehen die Ich- Zustände in der TA aus?

1.      - ELTERN-ICH: helfend, fürsorglich (konstruktiv: fürsorgliche Verhaltensweise/dekonstruktiv: überfürsorgliche Verhaltensweisen) oder kritisch, kontrollierend (-: überkritische Verhaltensweisen)
- ERWACHSENEN-ICH (Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen Realität, sammelt Infos und verarbeitet diese objektiv.
- KIND-ICH: freies Kind (+gefühlsvoll, lustig, kreativ/- rücksichtslos, gefährdend), angepasste Kind (+sinnvoll, sozial angepasste Verhaltensmuster/ -ueberanpassung), rebellische und trotziges Kind (+konzentrierte Energie, Durchsetzungsvermögen/ -selbstschädigende Rebellion)
In jeder Pers. Kommen alle drei Instanzen vor, Menschen handeln und denken aus den Ich-Zuständen heraus. Je nach Situation, Interaktionspartner, Entwicklung der Ich-Zustände, drängt sich eins der Ichs in den Vordergrund.

Woraus besteht die Transaktion?

1.      Solange parallel kommuniziert wird, kann Kommunikation endlos weiterlaufen.

2. Bei Überkreuztransaktionen kommt es zu einer Störung der Kommunikation. Soll die Kommunikation wieder fliesse, muss einer der Gesprächspartner oder beide den Ich-Zustand wechseln.


3. Die verdeckte Botschaft bestimmt die weitere Kommunikation.

Was ist im Bezug auf gekreuzte/ verdeckte Transaktionen zu beachten?

GEKREUZT: Die Antwort auf die Botschaft erfolgt nicht aus der angesprochenen Ich-Haltung, so dass die Kommunikationslinien sich kreuzen. Sie sind irritieren, unterbrechen den Gesprächsfluss oder lenken ab. Verwirrung, Ärger oder Enttäuschung können entstehen.
Beispiel: Patient: Ihre Behandlung hat mir nichts gebracht. Fachperson: Hätten sie aktiver mitgearbeitet, dann würden Sie jetzt eine Verbesserung spüren.
Produktive Kreuzungen werden erreicht, wenn bewusst gewechselt wird, weil so der Partner eingeladen wird auch zu wechseln. Patient: So gut wie Sie konnte mir noch niemand helfen! Fachperson: Nur durch Ihre gute Mitarbeit und durch die Selbstheilungskräfte Ihres Körpers konnten wir dieses gute Ergebnis erzielen (Falsch wäre: Sie haben aber auch ganz gut mitgearbeitet).

VERDECKT: Gleichzeitig mit einer offenen Botschaft wir eine verdeckte B. (a- oder nonverbal) gesendet. Beispiel: Fachperson sagt streng: Haben sie die Übungen täglich gemacht? Patient antwortet weinerlich: Ich konnte nicht wegen den Schmerzen.

UMGANG DAMTI: durch Nachfragen zu einer direkten Botschaft auffordern. Verdeckte Ebenen ignorieren oder die verdeckt Ebene konfrontieren, selber auf doppelbödige Transaktionen verzichten

Sie kenne die 5 Axiome der Kommunikation nach Watzlawick

 

1.      Axiom ist ein Grundsatz, der kein Beweis bedarf.
1. Man kann nicht nicht kommunizieren. (Da immer nonverbale Kommunikation stattfindet.

2. Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt

3. Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung
4. Menschliche Kommunikation bedient sich digitaler (verbaler) und analoger (nonverbaler, nicht-sprachlicher) Modalitäten (Ausdrucksmittel).
5. Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär

Digitale Kommunikationen haben eine komplexe und vielseitige logische Syntax aber eine auf dem Gebiet der Beziehungen unzulängliche Semantik (Bedeutungslehre).

Wer war Schulz von Thun

Professor für Psychologie in Hamburg, er vertrat individualpsychologische, humanistische und systematische Ansichten

Sie können anhand des Kommunikationsquadrates nach Schulz von Thun Dialoge analysieren und das eigene Gesprächsverhalten reflektieren.

Jede Aussage eines Menschen wirkt auf vierfache Weise und enthält vier Botschaften:

- Sachinformation: S: Vermittlung von Sachinfo steht im Vordergrund. E: Hört auf Daten, Fakten, Sachverhalte. Wichtig im beruflichen Kontext: Wahrheit, Relevanz, fehlt noch etwas?

- Selbstkundgabe: Was ist das für einer? Was ist mit ihm?

- Beziehungshinweis: Wie redet der mit mir? Wen glaubt er vor sich zu haben?

- Appell: Was soll ich auf Grund seiner Mitteilung tun?

-> alle vier Seiten können explizite und implizite Botschaften enthalten, manchmal wird die Hauptbotschaft durch impliziert: durch Gestik, Mimik, Tonfall vermittelt. Ich sende nicht immer das, was das Gegenüber empfängt.

Wobei hilft das Kommunikatoinsquadrat?

-        Analyse von eigenen Aussagen

-        Wirkung von Aussagen anderer auf mich zu betrachten und gezielt nachzufragen

-        Sensibilisierung der eigenen Schnäbel und Ohren

-        Dem Ziel von stimmiger Kommunikation näher zu kommen und authentischen und situationsgerechtes Verhalten zu zeigen

Eigenschaften von Ich-Botschaften

Beschreiben persönliche Erfahrungen/persönliche Erleben und benennen eigene Gedanken und Gefühle: Ich bin verärgert, wenn ich zur verabredeten Zeit alleine dastehe. Enthalten keine Schuldzuweisungen, ermöglicht den eigenen Standpunkt in Ruhe auszudrücken, unterbrechen den negativen Interakitonszirkel.

Sie können einen Interaktionszirkel anhand eines Beispiels erläutern

Handlung Pers. A= Gefühle Pers. B= Handlung Pers. B= Gefühle Pers. A.= und so weiter
Beispiel: Abhängiger: Du musst mir helfen. Helfer fühlt sich in seiner Kompetenz angesprochen. Helfer: Lass mich nur machen. Abhängiger fühlt sich seiner Hilflosigkeit bestätigt. Ect.

Wie sehen die unterschiedlichen Interaktionsstile aus?

Bedürftig-abhängige Stil/ Sprache der Verantwortung lernen: nicht ich kann nicht, sondern ich will nicht…/ Offen und deutlich lernen um Hilfe zu bitten/ Spezifisch nachfragen: Was erwartest du genau von mir?

Helfende Stil/ Helfer wird sich bewusst über den Nutzen seiner Haltung, nämlich das er sich mit seiner eigenen Schwäche nicht auseinandersetzen muss/ Lernen um Hilfe zu bitten, Nein zu sagen, auszuhalten ohne Eingreifen

 

Selbstlose Stil/ Selbstbehauptung: Ich will., ich verlange, ich möchte/ Selbstbewusste Körpersprache, Klare Abgrenzungen kommunizieren

 

Aggressiv-entwertende Stil/ Bei andern nicht nur das Negative sehen/ Zuerst in sich selber schauen/ Eigene Gefühle in ich Botschaften ausdrücken

 

Weitere: sich beweisender Stil, Bestimmend-kontrollierender Stil, sich distanzierender Stil, Mittelungsfreudig-dramatisierender Sti/

Wie sehen Störungen in der Kommunikation aus?

Sender-Störungen

Inkongruenz verbaler/nonverbaler Kommunikation

Du- Botschaften

Verflechten von Sach- und Beziehungsbotschaften

Verdeckte Appelle

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Störungen beim Empfänger

Schubladendenken: überausgebildetes Selbstoffenbarungsohr, man denkt den andern zu kennen

Bestätigung negatives Selbstbild, durch überausgebildetes Beziehungsohr

Übermässig ausgebildetes Sachohr (falls das Problem auf zwischenmenschlicher Ebene liegt.)

Korrelierte Botschaften