Hochbegabung

• Nicht viel Neues: Gardners Intelligenzen wurden schon als PRimärfaktoren in Thurstones Modell konzipiert und sind Teil der empirisch besser belegten Intelligenzmodelle
• Versch. Intelligenzen korrelieren z.T. hoch --> spricht eher für G-Faktor; Querbeziehungen zwischen den Intelligenzen sind wichtig
• Aufnahme der "Kandidaten" für eine mögliche Intelligenz entsprachen eher dem willkürlichen Urteil als wissenschaftlicher Bewertung
• Valide und reliable Überprüfung des Modells bis heute nicht möglich
• Mangelhafter Wert für die Diagnostik (nur sprachliche, logisch-mathematische und räumliche Intelligenz kan durch traditionelle Intelligenztestst gemssen werden) bisher kein Verfahren, das alle Intelligenzen misst, .h. Checklisten messen v.a. auch Selbstkonzept

• Exzellenz (excellence) in einer oder mehreren Dimensionen im Vgl. zur jeweiligen Peergroup
• Rarität (rarity): Individuum soll über eine Fähigkeit verfügen, die im Vgl. zur KG sehr selten auftritt
• Produktivität (productivity) zeigt sich erst mit zunehmendem Alter in den tatsächlich erbrachten Leistungsergebnissen. --> dynamisches Begabungskonzept. Produktivität ähnlich wie bei Renzulli und Mönks abh. von (eher unspezifischen) Kontextfaktoren
• Nachweisbarkeit (demonstrability): Leistung muss durch reliable und valide Tests nachweisbar sein. Einmalig erbrachte Leistung reicht nicht.
• Wert (value): Bereich der Begabung muss von der entsprechenden Gesellschaft anerkannt sein und hoch geschätzt werden (problematisch bei Migrationsumständen). 

Darin hat Sternberg eine neue Variable eingebracht: Kulturelle Relevant. Seine Ansicht: HB kann nicht unabh. von der jeweiligen gesellschaftlichen Umwelt gesehen werden/ist abhängig von den Anforderungen, die eine Gesellschaft stellt. Die 5 Kriterien müssen laut ihm gemeinsam (!) auftreten, damit man von HB sprechen kann. 

Sternbergs Verdienstliegt primär in der Betonung der Relativität innerhalb der Vergleichsgruppe. 

(Zudem: Triarchische Theorie von Sternberg (10 Jahre vor Pentagonaler Theorie mit den 5 Kriterien): 2 Jahre nach Gardner. Unterscheidet 3 Intelligenztypen: analytisch, kreativ, praktisch. 

siehe Bild

Gagné differenziert zwischen Begabung und manifester aussergewöhnlicher Leistung (Talent)

es wird zwischen Begabung und Talent unterschieden und sowohl intrapersonale als auch Umweltkatalysatoren werden miteinbezogen (sie wirken auf Übung, Lernen, Training

• Bisher noch keine empirische Überprüfung der Mehrdimensionalität möglich
• Unterschiede bzgl. Persönlichkeitsfaktoren können auch innerhalb einer Gruppe gleich Begabter stark differieren
• Kausale Richtung des Einflusses zwischen Persönlichkeitsfaktoren und Talenten ist nicht klar
• "Talent" sollte ev. besser durch "Leistung" ersetzt werden
• Es fehlt eine konkrete Erklärung für Underachievement

Anlehnung an Gardners multiples Intelligenzmodell; Begabungsbereiche werden bestimmten LEistungsbereichen zugeordnet; ähnelt Gagnés Modell, wobei Talent durch Leistung ersetzt wurde

Modell bietet Erklärung für Underachievement! 

• Schwierigkeiten der Erfassung, v.a. bei sozialer Kompetenz, Psychomotorik, Musikalität

nach Gagné = giftedness. Angeborene Fähigkeit in multiplen Domänen. 

Aus trainieren, üben, praktizieren im Bereich der Begabung kann sich ein Talent entfalten.

• besondere Leistungsvoraussetzungen
• überdurchschnittliche Fähigkeiten
• Begabung angeboren
• Allerdings: TRaining/ Lernen unumgänglich für Umsetzung in entsprechende Fähigkeiten
• Begabungen bereichsspezifisch (Komponenten können aber auch allgemeiner Natur sein)
• Begabungsausprägung ist nicht eine eindimensionale Grösse! (Versch. Begabungsprofile können zum selben Produkt führen)
• Begabung als Produkt zahlreicher Komponenten. Geringe Erblichkeit (auch wenn Komponenten hohe Erblichkeit)
• Zeitabhängigkeit der Komponenten: early and late bloomers

nach Gagné ist Talent = Fähigkeit in einer Domäne, die systematisch entwickelt hat (intellektuell, kreativ, sozio-affektiv oder sensorisch)

Talent entsteht dadurch, dass im Bereich einer angeborenen Begabung gelernt, traininert, praktiziert wird. 

Talent hat also eine genetische Basis. Um talentiert zu sein, braucht man Begabung (gifts). Doch nur weil man eine Begabung hat, heisst das noch nicht, dass sie sich auch zum Talent entwickelt. 

• dauerhaft erbrachte herausragende Leistung in bestimmtem Gebiet
• Breitere, differenzierte und qualitativ anders strukturierte Wissensbasis als bei Begabung
• Effizientere Enkodierung neuer Info
• Verwendung elaborierter STrategien für Erwerb, Abruf und Nutzung von Wissen
• Zunächst intensivere ARbeit an Problemrepräsentation, Orientierung an Tiefenstruktur
• Schneller Entwurf sachgemässer Pläne, schnellere Erkenntnis bedeutsamer Muster
• Besserer Umgang mit mehrdeutigen Situationen, Bearbeiten der PRobleme eher vorwärts als rückwärts
• Voraussetzung: intensive Auseinandersetzung mit der Domäne
• für mittlere Expertise brauchts mehrere 1000 Stunden
• deliberate practice: planvolle, langfristige, oft auch begleitende Lerntätigkeit. Anspruchsvolle Tätigkeit an Leistungsgrenze, ständige Überwachung und Feedback. 
• Durch Expertise können sich HIrnstrukturen ändern (z.B. dickerer Fasciculus arcuatus links bei Musiker)
• Nicht jede Person entwickelt durch intensive Erfahrung Expertise! Versch. Experten derselben Domäne zeigen durchaus versch. Leistungsniveaus --> Wichtige Rolle angeborener Potentiale
• Individuen profitieren von vergleichbarer Lern- und Übungspraxis unterschiedlich

.geistig behinderet (IQ zwischen 40 und 70)

Autistische Spektrumsstörung oder TRaumatisierung/ Erkrankung des ZNS

Meist Überlegenheit der rechten Hemisphäre

manchmal fehlendes Corpus Callosum

Vergrössertes Volumen der grauen Masse

• HB und gleichzeitige Störung/Behinderung
• Beide Aussergewöhnlichkeiten treten meist unabhängig voneinander auf, können aber auch gleichzeitig auftreten
• twice exceptionals fallen oft sehr spät mit schwer zuzuordnenden Symptomen auf. 
• Symptome der Störung/Behinderung maskieren intellektuelles Potential
• Durch HB können Störungssymptome z.t. kompensiert werden
• Kompensation entfällt ev. irgendwann bei steigenden Anforderungen
• Aufgrund der Störung können HB die Ausahlkriterien für Aufnahme in Förderprogramme oft nur schwer erfüllen. --> IQ-Testergebnisse verzerrt
• Extrem heterogene Personengruppe, Vielzahl möglicher Kombinationen (möglich: HB mit Lernstörungen, Asperger Syndrom, ADHS, sensorischen Störungen im hören, sehen etc.)

Vgl. Karten zu 5 Schlüsselelementen!

Allgemein: developing expertise = Prozess von Erwerb und Konsolidierung von Fähigkeiten, die für herausragende Leistungen in einem oder mehreren Lebensbereichen gefordert sind.

• Bei HB entwickelt sich Expertise schneller/ausgeprägter als bei NB
• Individuum ist kontinuierlich im Prozess der sich entwickelnden Expertise
• Individuelle Unterschiede in Geschwindigkeit der Expertiseentwicklung
• Einfluss durch Art der Auseinandersetzung mit Materie, Unterstützung durch Umwelt (durch Umweltfaktoren begründete Varianz höher als durch Genetik begründet)
• Intelligenz- und Fähigkeistests = Teil des aktuellen Entwicklungsstands der Expertise (für Voraussage benutzbar ABER kein kausaler CharakteR)
• Charakterisierungen beschreiben immer die aktuelle Ausprägung eines dynamischen Konstrukts

Kritik an konventionellen Tests aus der Sichtweise von Sternberg (Resp. aus Sicht der sich entwickelnden Expertise): Kogn. Expertise ist zweifellos wichtig in Schule und Leben, doch auch soz und emotionale Expertise sehr relevant! Wird lediglich kogn. Expertise gemessen, werden sehr warhscheinlich Kinder unterschätzt. 

• Metakognitive Fähigkeiten
• Lernfähigkeiten
• Denkfähigkeiten
• Wissen
• Motivation

• Problemerkennung
• Problemdefinition
• Formulierung von Strategien zur Problemlösung
• Informationsrepräsentation
• Allokation von Ressourcen
• Steuerung und Evaluation von Problemlösungen

• explizit: wenn wir uns aktiv bemühen, zu lernen
• implizit: wenn wir Infos eher zufällig, ohne systematischen Aufwand aufnehmen

• Deklaratives Wissen: Fakten, Konzepte, Prinzipien, Rechte, Regeln "was"

• Prozedurales Wissen: Strategien, Prozeduren, "wie"

• achievement motivation: wenn hoch, sucht man moderate Herausforderungen und Risiken. Leute mit dieser Motivation mögen Aufgaben, die weder sehr leicht noch besonders schwer sind. Versuchen konstant, sich selbst zu verbessern.
• competence (self-efficacy motivation): bezieht sich auf den GLauben einer Person, eine Aufgabe meistern zu können. Kann Ursprung intrinsischer oder auch extrinsischer Motivation haben.
• seine eigenen intellektuellen Fähigkeiten weiterentwickeln wollen: Man unterscheidet dabei entity theorists (Intelligen = fix) und incremental theorists (Intelligenz = modifizierbar)

• Hohe metakognitive Fähigkeiten, hohe learning skills (doch n icht überall)
• Hohe thinking skills, doch SChwierigkeiten bei Anwendung in schwächeren Bereichen
• Hohes Grundlagenwissen, ausser im Bereich der Schwäche (reduzierte Lernfähigkeiten)
• Oft hohe Motivation ausser im Bereich der Schwäche (Frustration)

• Defizit bei Verarbeitung von Umweltinfo (Zeitgefühl, PRobleme mit sozialen und emotionalen HInweisreizen)
• Kognitive Defizite (unflexibles Denken, fehlende Theory of mind)
• Kommunikation (pragmatisch, fehlendes Verständnis für Metaphern etc.)

• überdurchschnittlicher IQ, aber Leistung liegt darunter
• UA wird multifaktoriell erklärt und die versch. Faktoren interagieren miteinander
• in allen Fächern UA sein oder auch nur in einem
• wenn zu UA auch noch HB: twice exceptional
• fehlende Anstrengungen
• defizitäre Fähigkeiten in mind. einem Bereich
• oftmals unfertige Arbeiten
• mangelnde Aufmerksamkeot bei Ausführung von Aufgaben
• tiefes Selbstvertrauen
• schlechte Arbeits- und Lerngewohnheiten
• INtensives Interesse in einem Gebiet
• Nichtansprechen auf übliche Motivationstechniken
• Offensichtliche Mühe bei Konzentration

Aufgrund des wiederholten Scheiterns bei UA : oft passiv, aggerssiv, gefügig/konform, zurückgezogen

Zudem: Schüler aus ethnischen Minoritäten können aufgrund soz.psych. /familien- oder schulbezogenen Faktoren zu UA werden. Tiefes akademisches Selbstkonzept, niedriges Selbstbewusstsein spielen eine Rolle. Ev, weniger Unterstützung zuhause oder familientraditionsgeschäfte etc. 

• Unterstützende Strategien: sich als Teil der Gruppe erfahren. Wissen, dass in dieser auch Probleme diskutiert werden können
• Intrinsische Interaktionsstrategien: am Selbstkonzept anknüpfen, da Idee, dass akademische Ziele von Schülern eng mit diesem verbunden sind
• Sanierungsstrategien: Stärken fördern, Schwächen minimieren

im ICD-10

Einfache ADHD = Aufmerksamkeitsstörung, Hyperaktivität, Impulsivität (situationsübergreifend)

Hyperkinetische Störung = obenstehendes plusS Störung des Sozialverhaltens

im DSM-IV

Dysfunktion des kortiko-striatalen Netzwerkes --> dysfunktionale Infoverarbeitung zwischen Frontalhirn und Basalganglien (diese verantwortlich für motorische Feinsteuerung und Verbindungen ins limbische System)

Zudem: molekulargenetische Untersuchungnen, genetische FAktoren, Schädigung ZNS, und zudem: 

neurophysiologische und neuroanatomische Befunde: Volumenminderung im fronto-striato-cerebellären System. Kleineres Gesamtvolumen der grauen Substanz des Cerebellums. 

Inhibition und AG

normaler IQ, doch in (meist) einem Gebiet haben sie Fähigkeiten auf dem Niveau eines Erwachsenen

geistige und moralische Entwicklung verläuft altersgemäss

keine mentalen Defizite oder geistigen Behinderungen wie die savants! 

• angeboren
• wird durch Übung entfaltet
• weit übertreffende Leistungen
• inhaltliches und prozedurales Wissen wird schnell angeeignet und kann in ganz verschiedenen Situationen effektiv genutzt werden
• Erkenntnisse werden übertragen
• mehr Denkstrategien und diese werden schneller angeeignet
• bessere Aufmerksamkeitssteuerung und Konzentration
• IQ muss > 130 sein (entspricht Prozentrang von 98)

--> obiges alles aus den versch. Definitionen

• Kortex verändert sich etwa bis 22 oder 24 Jahre
• Je nach Intelligenz andere Verdickung und Pruningprozess im Präfrontalkortex
• Bei HB: ausgedehnter Verdickungsprozess; schnellere Verdickung aber auch schnellere Verdünnung
• HB: grosses Volumen des Präfrontalkortex und Parietalkortex
• HB: Weisse Masse besser organisiert --> schnellere Verarbeitungsgeschwindigkeit

• psychomotorisch (Rastloses Sprechen)
• sensorisch (sinnliche Genüsse)
• intellektuell (Wissensdurst, Perfektionismus)
• imaginär (Fantasie, Metaphergebrauch)
• emotional  (Gefühlswelt intensiv)

Man vermutet bei HB hohe Sensibilität durch effektivere Gehirnaktivierung. 

Jungen: Humor, herunterspielen

Mädchen: leugnen, Konformität/Peer-akzeptanz

jüngere: eher konform sein

ältere: eher hilfsbereit

Die rechte. 

Wiederholte Aussetzung ähnlicher Situationen: Lernen, Entwickeln von Copingstrategien. Reaktionen werden zu Routine, gehen in linke HIrnhälfte

Assoziation rechts-neu und links-bekannt ist unabhängig von der Info, die gelernt werden muss

.5 , d.h. Varianzaufklärung 25%

.8 , d.h. 64% Varianzaufklärung

• Fähigkeit, sich neuen Problemen anzupassen
• Kein Zurückgreifen auf frühere Lernerfahrungen
• entwickelt sich individuell schneller
• Voraussetzung für kristalline Intelligenz
• (mehrheitlich angeboren)
• Erhebung: Primärfaktoren Figural Relations, Memory Span, Induction --> kulturfrei