HfPol BW, Psychologie

Fragen aus der Präsentation "Lernzielkontrolle"

Fragen aus der Präsentation "Lernzielkontrolle"

Martin Schmolze

Martin Schmolze

Set of flashcards Details

Flashcards 34
Students 51
Language Deutsch
Category Psychology
Level Other
Created / Updated 21.01.2013 / 20.11.2021
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Gefährlichkeit psychisch Kranker

Zustände, in denen psychisch Kranke eher zur Gewalt neigen (4)

  • Wenn sie unter Druck kommen
  • Wenn sie unter Drogeneinwirkung stehen
  • Wenn sie nicht behandelt werden
  • Wenn sie eine Niederlage erlitten haben

Gefährlichkeit psychisch Kranker

Risikogruppen, die zu Gewalt neigen (3)

  • Suchtkranke
  • Wahnkranke
  • Einzelne Verhaltens- und Persönlichkeitsstörungen

Multikausalität anhand des Beispiels der Schizophrenie (4)

Multikausal = viele Ursachen

  • Genetische Vorbelastung, genetische Anfälligkeit
  • Erleben kritischer Lebensereignisse, Stress mit auslösender Faktor, Überbelastung, chronische Konflicke, familiäre Probleme, traumatisierende Ereignisse
  • evtl. Geschlechtsunterschiede, hormonelle Bedingungen
  • Alkohol und / oder Drogenkonsum können Auslöser sein

Problematik Gewahrsamnahme eines stark alkoholisierten Menschen (7)

  • Emotionale Labilität
  • sprunghafte Reaktionen
  • Aufmerksamkeitsprobleme
  • Selbstüberschätzung
  • Wahnphänomene
  • Schmerzunempfindlichkeit

 

  • Haftfähigkeit prüfen

Unterschied Alkoholabhängigkeit / Alkoholmissbrauch

abhängig:

  • deutliche Entzugserscheinungen und Änderung der Toleranz
  • Kontrollverlust (wer nicht aufhören kann zu trinken, obwohl er sich oder andere immer wieder damit schadet)

Missbrauch:

  • es fehlen die Entzugserscheinungen
  • keine deutliche Änderung der Toleranz
  • selten Kontrollverlust
  • Steuerung des A.konsums ist z.T. noch möglich
  • Konsum in schädlichen Mengen

Rolle des sozialen Umfelds bei der Entstehung/Verlauf der Alkoholabhängigkeit (4)

  • Trinksitten, Gewöhnung, Akzeptanz von Konsum und Trunkenheit
  • Verfügbarkeit, "Griffnähe"
  • Konsumverhalten von Eltern und Freunden
  • Co-abhängiges Verhalten der Partner, des Umfelds

mögliche Krankheitssymptome bei Schizophrenie (12 nicht abschließend)

  • man fühlt sich beobachtet / verfolgt
  • Hören von Stimmen
  • Gefühl, andere können Gedanken lesen
  • verlangsamtes, verwirrtes Auftreten
  • Denken, Fühlen und Wollen stimmen nicht überein ("Gespaltensein")
  • Denkstörungen
  • Erregungen
  • Wahnerlebnisse
  • Halluzinationen
  • Ich- Störungen
  • Gefühl der Fremdbeeinflussung
  • Schubweiser Verlauf

Umgang mit schizophrenen Menschen (&9

  • Verbal beruhigen, Zeit nehmen, Hilfe anbieten
  • Aufmerksamkeitszustand prüfen
  • Eigensteuerung
  • Folgemaßnahmen
  • Ruhiges aber bestimmtes Verhalten (keine "Tricks")
  • Beistand leisten, Eltern einschalten, Unterbringung anregen

Akute Belastungsreaktion

Kriterien für potentiell traumatisierendes Ereignis (4)

  • evtl. Hilfolsigkeit/Machtlosigkeit in der Situation, evtl. Schuldgefühle danach
  • starke persönliche Betroffenheit u. hoher Grad der Identifikation
  • evtl. starke Dimension und Intensität des Ereignisses
  • Bedrohung von Leib und Leben

Akute Belastungsreaktion

Stressreaktionen (7)

  • panische Angst mit körperlichen Streßreaktionen (Herz-Kreislauf, Atmung...)
  • Unfähigkeit Reize zu verarbeiten und emotionale Taubheit (Stupor)
  • eingeschränkte Aufmerksamkeit und Desorientierung
  • sinnlose Überaktivität - Fluchtreaktion
  • dissoziative Symptome, z.B. Depersonalisation
  • evtl Amnesien
  • konditionierte Handlungsabläufe möglich

Posttraumatische Belastungsstörung

Hauptsymptomgruppen (4)

4 WOCHEN NACH EREIGNIS NOCH KEINE BESSERUNG!

  1. ungewolltes Wiedererleben (sog. Flashbacks, Albträume...)
  2. Vermeidungsverhalten (Vermeiden von Orten, Gedanken, Gesprächen, Gefühlen... -> sozialer Rüchkzug)
  3. Übererregung (Schlafstörungen, Reizbarkeit, Wutausbrüche, Konzentrationsschwierigkeiten, übertriebene Schreckreaktionen)
  4. Nachlassendes Interesse oder reduzierte Beteiligung am Alltagsgeschehen

Psychische Erste Hilfe in akuter Extremsituation

(4 Grundregeln)

  • erklären, wer man ist, was geschehen ist, was getan wird, wie es weitergeht (Ziel: Struktur in die akute chaotische, bedrohliche Situation liefern)
  • Abschirmen von Zuschauern (Ziel: Vermeidung weiterer Stressoren durch Gaffer)
  • vorsichtig Körperkontakt suchen (Ziel: Gefühl der Sicherheit vermitteln, Betroffenen in die Realität zurückholen)
  • Sprechen und Zuhören (Ziel: aktives Zuhören vermittelt Sicherheit, nicht alleine zu sein)

Aktive Betreuung, wenn der erste Schockzustand überwunden ist

(7)

  • Beruhigen, trösten und Ermunterung zum Ausdrücken der eigenen Gefühle
  • Hilfe leisten um die eigenen Reaktionen zu verstehen
  • Angebot von Methoden zur Traumabewältigung
  • Vorhersage, wie es möglicherweise weitergehen wird
  • Besprechen spezifischer Probleme und Erarbeiten realistischer Lösungen
  • Vermittlung von Hoffnung und Verstärkung positiver Bewältigungsansätze

Grundsatz: Reden erleichtert

Ursachen für Angststörungen

(4)

  • z.T. auch genetische Vorbelastung
  • falsche Bewertung bestimmter Situationen, in denen entsprechende Belastungen auftauchen
  • psychologische Komponenten (berufliche Überbelastung, Tod eines Angehörigen durch Herzinfarkt, familiäre Konflikte)
  • physiologische Dysregulation (erhöhter Kaffeekonsum, Schlafdefizit)

Ängste können krankhaft sein, wenn sie

(5)

  • unangemessen und stärker als notwendig auftreten
  • zu häufig auftreten oder zu lange andauern
  • mit einem Verlust der Kontrolle über das Auftreten und das Andauern der Ängste verbunden sind
  • dazu führen, dass Personen bestimmten Angstsituationen aus dem Weg gehen, sie also vermeiden und sich dadurch Einschränkungen im Leben ergeben
  • ein starkes Leiden verursachen

erlernte Ängste

(4)

  • Lernen am Modell (z.B. Erziehung)
  • klassisches Konditionieren (erleben physiologischer unangenehmer Reaktion)
  • operantes Lernmodell (unmittelbare Konsequenzen im Zusammenhang mit Angstobjekt/-situation)
  • durch Vermeiden der Situation wird das Verhalten verstärkt, da keine negativen Konsequenzen auftreten

Ebenen, auf denen Stressreaktionen bei Angststörungen relevant sind

(4)

  • Physiologisch (Herzrasen, etc.)
  • Emotional (Angst, Furcht, Panik, etc.)
  • Kognitiv (Angst vor der Angst, Katastrophengedanken, etc.)
  • Verhaltensebene (Vermeidung, etc.)

Ratschläge an Personen mit Angststörung

Auseinandersetzung mit den angstauslösenden Reizen, Situation nicht vermeiden

  • angstbesetzte Situation aufsuchen
  • Konfrontation mit der Situation
  • hinschauen, sich gedanklich darauf einstellen und die Angst zulassen
  • feststellen, dass die Angst alleine wieder verschwindet, nur unangenehmes Gefühl
  • therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen
  • nicht vermeiden, da sonst die Angst chronifiziert und andere Bereiche beeinflusst werden können
  • keine Medikamente, kein Alkohol, keine Ausreden

Annzeichen einer depressiven Stimmungslage

(8)

  • niedergeschlagene Stimmung
  • Freud- und Lustlosigkeit, Interessenverlust
  • vermindertes Selbstwertgefühl
  • Gewichtsverlust
  • Gedanken an den Tod
  • Energieverlust
  • Antriebsschwäche
  • Konzentration- und Gedächtnisstörungen

Faktoren, welche Suiziddrohungen besonders glaubwürdig erscheinen lassen (11)

  • Risikogruppe Männer (Verhältnis der umgesetzten Suizide Männer/Frauen ca. 3:1)
  • Alter (mit zunehmendem Alter steigt die Suizidrate)
  • psychische Erkrankungen (ca. 90% aufgrund psychischer Erkrankungen)
  • suizidale Handlungen bekannt
  • Fehlen sozialer Unterstützung
  • Suizide in Familie bekannt
  • Verlust von Bezugspersonen
  • Biologische Umbrüche
  • Gefühle des Versagens, Schuldgefühle
  • Fehlen kurzfristiger Tagesplanung
  • körperliche Beschwerden, chronische Krankheiten

allgemeine Interventionsstrategie zum polizeilichen Umgang mit psychisch Kranken

(4 Phasen Modell)

  1. vor Erstkontakt (Infobeschaffung)
  2. Erstkontakt (auf Eigensicherung achten)
  3. Gesprächsführung (Initiative ergreifen, nach Befinden erkundigen, kurze Sätze, Gewalt- Suizidbereitschaft erfragen, sachlich ruhiges Auftreten, kein direkter Blickkontakt, keine Berührungen, bei wahnhaften Personen auf keinen Fall auf die Inhalte eingehen oder konfrontieren)
  4. Zugriff (bei unvermeidbarer Eskalation, in neutraler Stimmlage Zwangsmittel androhen)

Rauschzustand Cannabis

(3)

  • Pupillen weit, Augen gerötet
  • Euphorie, Sedierung, motorische Verlangsamung, unangemessenes Lachen, Banales erscheint außergewöhnlich
  • Verzerrung der Wahrnehmung und Beeinträchtigung des Gedächtnisses

Rauschzustand Amphetamin (z.B. Ecstasy; "Speed")

(3)

  • Pupillenerweiterung
  • Antriebssteigerung, Euphorie, überschwängliche Selbstüberschätzung, vermindertes Schlafbedürfnis
  • manchmal umgekehrt: Horrortrip mit Verfolgungswahn

Rauschzustand Benzodiazepine ("Benzos")

(4)

  • Verminderte Aufmerksamkeit und Realitätssinn.
  • Verwirrtheit und Schläfrigkeit
  • manchmal paradoxe Reaktion: Erregung und Aggressivität
  • In Verbindung mit Alkohol: Amnesie

Rauschzustand Opiate (Opium, Morphium, Heroin)

(3)

  • plötzlich einsetzende Euphorie mit Gleichgültigkeit
  • Schläfrigkeit, vermindertes Schmerzempfinden, verwaschene Sprache
  • Verkleinerung der Pupillen

Rauschzustände Kokain

ähnlich wie Amphetamin

zusätzlich Schädigung der Nasenschleimhäute

Rauschzustand Halluzinogene (z.B. LSD, PCP...)

(3)

  • Verzerrung der Wahrnehmung und des Raum-Zeit Erlebens
  • (meist visuelle) Halluzinationen (bunte geometrische Formen, Blitze...)
  • Wechsel von leichter Euphorie zu Depression und Angst möglich

mögliche Probleme im sozialen Umfeld bei akuten u. postraumatischen Belastungsreaktionen

(8)

  • Rolle als Beschuldigter
  • Rolle als Mittelpunkt des Interesses
  • Reaktionen von Familie, Killegen und Bekannten
  • Eigenes Gewissen, Schuldgefühle
  • Medienberichte, Gerüchte
  • Rechtsunsicherheit
  • Angst vor Rache
  • Dienststelle

Bunrout-Syndrom

(4)

-> Gratifikationskrise

  • keine eigene Diagnose (keine "Krankheit")
  • Zustand psychischer und körperlicher Erschöpfung, Antriebsschwäche
  • zynische, abweisende Grundhaltung
  • vergleichbar mit depressiver Symptomatik

Umgang mit suizidgefährdeten Personen

(11)

  • Auslöser und Motive für das suizidale Verhalten in Erfahrung bringen
  • keinen Zeit- und Erfolgsdruck aufbauen
  • Dramatik nehmen
  • zunächst vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre schaffen
  • angemessene Distanz: Eigensicherung geht vor
  • Stellen sie sich vor und fragen sie nach dem Namen des Gegenübers
  • offene, motivierende Fragen; nicht auf die Person einreden
  • eigene Bewertungen, "gute Ratschläge" oder floskelhafte Aussagen unterlassen
  • Paraphrasieren (Zusammenfassen des Gesagten der Person mit eigenen Worten) -> Gegenüber fühlt sich ernst genommen
  • Belastende Probleme isolieren und mögliche Lösungsansätze gemeinsam erarbeiten
  • Hilfsangebote unterbreiten (nur Hilfen, die tatsächlich geleistet werden können)

Massenphänomene

(8)

  • verminderte Eigenverantwortlichkeit, Anonymisierung
  • Gleichförmigkeit, Homogenität, Solidarisierung
  • scheinbare Irrationalität, emotionale Ansteckung
  • fehlende Kommunikation, Gerüchte
  • Reaktanz, aggressives Verhalten, Eskalation
  • Verschiebung bestehender und Aufkommen neuer sozialer Normen
  • Zusammenhalt und Zusammenschluss (Kohäsion)

("Massen-")Panikreaktion tritt auf, wenn...

(6)

  • plötzlich und unerwartet eine Gefahr auftritt, gegen die keine planvollen Vorkehrungen getroffen wurde
  • unmittelbare Lebensgefahr angenommen wird
  • Rettung möglich ist, aber nur schwer und nicht für alle erreichbar scheint
  • je höher der Erregungszustand vor Eintritt der Panik ist
  • Angst und Schrecken bei anderen wahrgenommen werden
  • fehlende oder falsche Informationen zu Fehlinterpretation der Lage führen

Bei Ansprache von Personen generell beachten:

(13)

  • kontinuierliche Information
  • Atemtechnik, Stimmlage, Wortwahl
  • Verwendung von Worten mit Suggestivkraft
  • rechtzeitig und richtig dosiert warnen
  • über (auch kleine) Erfolge berichten
  • klare Handlungsanweisung (mit Begründung)
  • eigene Stimmungslage beachten
  • Handlungshirarchie
  • positive Formulierung
  • vertraute Handlungen
  • Aufgabenverteilung
  • Flucht- und Rückkehrdistanz
  • Beruhigendes Vorbild geben

AIDA- Modell: Ansprache von Personen

Anrede

  • Aufmerksamkeit herstellen ("Achtung, Achtung! Hier spricht die Polizei")

Infos

  • Was ist passiert - Sachebene ("Die Ausgänge A und B sind gesperrt")

Drang

  • Motivation: was will der andere - Gefühlseben ("Sie wollen sicher und schnell zum Parkplatz kommen")

Aktion

  • Was soll er tun? - Appell ("Benutzen sie die Ausgänge C bis K")