Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre als wissenschaftliche Disziplin

Einführung in die Betriebswirtschaftslehre - Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre als wissenschaftliche Disziplin für das Studium Sportbusiness Management

Einführung in die Betriebswirtschaftslehre - Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre als wissenschaftliche Disziplin für das Studium Sportbusiness Management

Sarah Frey

Sarah Frey

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Langue Deutsch
Catégorie Gestion d'entreprise
Niveau Université
Crée / Actualisé 02.04.2013 / 28.04.2020
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Was ist der Homo oeconomicus?

  • eine Kunstfigur die streng rational nur zu ihrem eigenen Vorteil handelt
  • vollständig informiert
  • führt stets eine Kosten-Nutzen-Analyse durch
  • entscheidet sich für die beste Alternative

Was ist eine Theorie?

Eine Theorie formuliert in strikter Allgemeinheit ein System von Aussagen über gesetzmäßige Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge

Was ist ein Modell?

Modelle versuchen wesentliche Merkmale eines Ausschnitts der Realität in einem System zu formulieren

Wie wird der Begriff "Wissenschaft" verstanden?

  • als Tätigkeit ist sie die Erarbeitung von Aussagen über Zusammenhänge, kritische Auseinandersetzung hiermit und Wiedergabe des Wissens
  • als Ergebnis wissenschaftlicher Tätigkeit ist sie ein System von Aussagen über ein Erkenntnisobjekt
  • als Institution umfasst sie alle Personen und Einrichtungen, die wissenschaftlich tätig sind (HS u.a.)

Was sind die Kennzeichen einer Wissenschaft?

  • Erkenntnisobjekt
  • Erkenntnisziel
  • Methode
  • System

Definition Erkenntnisobjekt

= Ausschnitt aus gedanklicher und realer Welt, mit dem sie sich beschäftigt, dem Grund dieser Beschäftigung (in der Regel ist dies die Aufstellung eines wahren Aussagensystems), ihrer Art, Informationen zu erlangen (Methode) und dem (Aussage-)System selbst als geordneten Zusammenhang der Erkenntnisse

Betriebswirtschaftslehre

Ihr Erfahrungsobjekt ist der Betrieb

Ihr Erkenntnisobjekt ist das Verhalten von Betrieben auf Märkten

Theoretische Betriebswirtschaftslehre

hat das Ziel, ein wahres Aussagesystem mit hohem Informationsgehalt hervorzubringen. Die praktische Verwendbarkeit spielt keine Rolle

Angewandte Betriebswirtschaftslehre

  • neue Entscheidungsgrundlagen zu entwickeln
  • erforscht, beschreibt und beurteilt daher empirisch vorgefundene Entscheidungsprozesse
  • die praktische Verwendbarkeit der Ergebnisse spielt dabei eine wesentliche Rolle

Prinzipien

Auswahlprinzip ist das Wirtschaftlichkeitsprinzip

Erkläre das Humanitätsprinzip!

Das Humanitätsprinzip stellt den Menschen in den Mittelpunkt des Leistungsprozesses, z. B.

  • durch menschengerechte Gestaltung der Arbeitsbedingungen
  • Information
  • Kommunkation
  • Partizipation

Erkläre das Umweltschonungsprinzip!

Das Umweltschonungsprinzip berücksichtigt die ökologischen Interessen z. B.

  • Umweltbelastungen vermieden bzw. geringstmöglich gehalten werden
  • rechtliche Bestimmungen zum Umweltschutz geschaffen und fortgeschrieben werden

Ist Betriebswirtschaftslehre als Realwissenschaft oder als Geisteswissenschaft zu bezeichnen?

Beides

Realwissenschaft= da ihr Gegenstand in der real existierenden Welt zu beobachten ist

Geisteswissenschaft= da der Betrachtungsgegenstand durch menschliches Sein und Handeln erschaffen wird

Erkläre das Ökonomische Prinzip

= Minimalprinzip

- Wertmäßig (bei gegebenem Erttag den Aufwand minimieren

- Mengenmäßig (bei gegebenem Output den Input minimieren)

 

= Maximalprinzip

- Mengenmäßig (bei gegebenem Input einen maximalen Output erzielen)

- Wertmäßig (bei gegebenem Aufwand einen maximalen Ertrag erzielen)

Erfahrungsobjekt

Erfahrungsobjekt ist der Betrieb als interdisziplinärer Untersuchungsgegenstand

Auswahlprinzip

Auswahlprinzip ist das ökonomische Prinzip als disziplinspezifische Perspektive.

Erkenntnisobjekt

Erkenntnisobjekt ist das Wirtschaften im Betrieb als Untersuchungsgegenstand der Disziplin

Gliederung der Betriebswirtschaftslehre

siehe bild

Institutionelle Gliederung der Betriebswirtschaftslehre

allgemeine Betriebswirtschaftslehre und spezielle Betriebswirtschaftslehre (Tourismusbetriebslehre, Hotelbetriebslehre, Sportbetriebslehre und Fitnessbetriebslehre)

Funktionale Gliederung der Betriebswirtschaftslehre

1. Beschaffungsmarkt = Beschaffung im Hiblick auf Dienstleistungen und Güter

2. Absatzmarkt = Absatz und Marketing

3. Arbeitsmarkt = Personalwesen (als Beschaffung, Verwendung, Entwicklung, Betreuung und Freisetzung von Personal)

4. Kapitalmarkt = Investition (als Kapitalverwendung) und Finanzierung (als Kapitalbeschaffung)

Wertschöpfungskette

Im Herzen der betrieblichen Wertschöpfungskette (Beschaffung, Produktion, Absatz) steht die Produktion, in unterschiedlichem Umfang wird innerhalb dieser Kette auch eine Lagerhaltung notwendig

Produktivitätsorientierter oder faktortheoretischer Ansatz

Der produktivitätsorientierte doer faktortheoretische Ansatz, (geht auf Erich Gutenberg zurück) konzentriert sich auf die Kombination der Produktionsfaktoren (Arbeit, Betriebsmittel und Werkstoffe) und die Produktivitätsbeziehung zwischen Faktoreinsatz und Faktorertrag. Grundziel - Maximierung des Gewinns

Entscheidungsorientierter Ansatz

Edmund Heinen - Im Mittelpunkt stehen die Entscheidung. Differenziert wird zwischen Entscheidungssituationen unter Sicherheit, Unsicherheit und Risiko

Systemorientierter Ansatz

Hans Ulrich - Gestaltungsmodelle für zukünftige Wirklichkeiten zu entwickeln. Die Theorie stützt sich auf Kybernetik, die grundlegende Konzepte zur Steuerung und Regulierung  von Systemen erforscht.

Der Ansatz bezieht sich explizit auf Außenbezüge (Betriebliche Probleme dürfen nicht isoliert betrachtet werden, da das soziale System neben internen auch durch externe Faktoren beeinflusst wird)

Verhaltensorientierter Ansatz

Im Mittelpunkt der Betrachtung ist der Mensch als soziales Wesen, seine Erwartungen, Werte, Bedürfnisse und seine Motivation.

Mensch ist als Teil eines komplexen sozialen Systems. (kein rationales Verhalten - sondern mithilfe der Verhaltenswissenschaft werden Erklärungen gesucht)

Institutionenökonomischer Ansatz

Ronald Coase - Ein institutionenökonomischer Ansatz berücksichtigt verschiedene Institutionen, wie Märkte, Organisationen und Rechtsnormen, die für die Zusammenhänge der Wirtschaft verantwortlich sind. Institutionen können aber auch spontan von den Beteiligten selbst geschaffen werden, z. B. durch Absprachen. In dem Rahmen gibt es 3 verschiedene Ansätze (Property-Rights-Theorie, Transaktionskosten-Theorie, Prinzipal-Agent-Theorie), die ineinander übergreifen.

Hauptbereiche der Institutionenökonomie

Informationsökonomik (Unsicherheiten, die aufgrund unterschiedlicher Informationsgrundlagen zwischen den Vertragsparteien bestehen)

Property-Rights-Ansatz (untersucht, wie sich die Verteilung von Verfügungsrechnten, z.b. durch unterschiedliche vertragliche Gestaltung, auf das Verhalten der Wirtschaftssubjekte auswirkt)

Transaktionskostenansatz (analysiert die Kosten, die durch die Übertragung der Verfügungsrechte entsetehen)

Principal-Agent-Ansatz (beschreibt das Verhältnis und die optimale Vertragsgestaltung zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer)

Wie wird der Begriff  "Wissenschaft" beschrieben?

  • als Tätigkeit ist sie die Erarbeitung von Aussagen über Zusammenhänge, kritische Auseinandersetzung hiermit und Wiedergabe des Wissens
  • als Ergebnis wissenschaftlicher Tätigkeit ist sie ein System von Aussagen über ein Erkenntnisobjekt
  • als Institution umfasst sie alle Personen und Einrichtungen, die wissenschaftlich tätig sind (HS u.a.)

Skizzieren Sie die funktionale Gliederung der Betriebswirtschaftslehre.

  • Unternehmensführung und Organisation
  • Materialwirtschaft (Beschaffung/Lagerhaltung)
  • Produktionswirtschaft
  • Absatz und Marketing
  • Kapitalwirtschaft
  • Personalwirtschaft
  • Rechnungswesen

Worin unterscheidet sich eine Theorie von einem Modell?

Theorie= formuliert in strikter Allgemeinheit ein System von Aussagen über gesetzmäßige Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge

Modell=  ist nicht in strickter Allgemeinheit abgefasst, sondern versucht wesentliche Merkmale eines Ausschnitts der Realtiät in einem System zu formulieren.

Erläutern Sie die Ihnen bekannten Denkansätze der Betriebswirtschaftslehre seit dem Zweiten Weltkrieg.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ordnete Erich Gutenberg die BWL von Grund auf neu, indem er betriebliche Teilbereiche (Produktion, Absatz, Finanzen) unterschied, Verbrauchsfunktionen in die Kostenrechnung einführte und die absatzpolitischen Instrumente (Absatzmethoden, Preispolitik, Produktgestaltung, Werbung) beschrieb (Produktionsfaktoransatz). Systematisch fortentwickelt wurde die BWL von Hans Ulrich, der ihre Systemorientierung beleuchtete und von Edmund Heinen, der ihre Entscheidungsorientierung herausstellte sowie die Möglichkeit, betriebliche Entscheidungen mathematisch zu fundieren (Entscheidungsansatz).

Definieren Sie Erfahrungsobjekt, Erkenntnisobjekt und Auswahlprinzip

Erfahrungsobjekt= ist der Betrieb als interdisziplinärer Untersuchungsgegenstand

Erkenntnisobjekt= ist das Wirtschaften im Betrieb als Untersuchungsgegenstand der Disziplin

Auswahlprinzip= ist das ökonomische Prinzip als disziplinspezifische Perspektive

Definieren Sie Volks- und Betriebswirtschaftslehre

VWL= Fokus auf den Markt bzw. Gesamtwirtschaft

 

BWL= Fokus auf Handeln der einzelnen Betriebe