GPMqiapa
GPM
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Fichier Détails
Cartes-fiches | 96 |
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Utilisateurs | 10 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Gestion d'entreprise |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 05.01.2016 / 26.08.2018 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/gpmqiapa
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Intégrer |
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Prozess
Input -> Aktivitäten -> Output
Komponenten GP
- Aufgabe und Ziele von Geschäftsprozessen sind Bedürfnisse und
Erwartungen oder Anforderungen von Kunden zu erfüllen - Geschäftsprozesse beginnen und enden bei Kunden
- Alle Aktivitäten, welche für eine bestimmte Kundenleistung erforderlich sind,
werden in einem Geschäftsprozess funktionenübergreifend gebündelt
Funktions- versus Prozessorganisation
- Geschäftsprozesse überwinden die strukturbedingte Zerstückelung der
Prozessketten in Funktionsorganisationen. - Geschäftsprozesse integrieren Aufgaben und Ressourcen aus
unterschiedlichen Funktionen und richten diese kundenorientiert aus.
Materielle und immaterielle Inputs
materielle und immaterielle Inputs, wie z.B.:
- Personelle Ressourcen: Personalkapazitäten
- Finanzielle Ressourcen: Prozessbudget
- Technische Ressourcen: Material, IT, Tools, Methoden etc.
- Dienstleistungen
- Informationen: Vorschriften, Richtlinien etc.
Primäre Geschäftsprozesse
GP erzeugen Leistungen (Produkte und/oder
Dienstleistungen) für externe Kunden, um deren Bedarf zu befriedigen. Sie stiften
unmittelbaren Kundennutzen.
Für einen effektiven und effizienten Ablauf benötigen primäre Geschäftsprozesse
strategische Vorgaben sowie Ressourcen (z.B. Finanzen, IT, Personal). Diese
stellen ihnen die sekundären Geschäftsprozesse bereit.
Sekundäre Geschäftsprozesse
in der Regel keinen direkten Marktbezug
und wirken sich auf die Wettbewerbsfähigkeit nur indirekt aus. Eine Ausnahme
bildet hier der Strategieprozess. In diesem Prozess wird die Geschäftsstrategie
festgelegt, welche sich natürlich direkt auf die Wettbewerbsfähigkeit auswirkt.
Um ein Geschäft (oder pro unternehmerische Einheit) kundenorientiert, effizient
und transparent zu steuern, sollte die Anzahl der primären Geschäftsprozessen
zwischen sechs und acht liegen.
Strategische Geschäftseinheiten als Bezugsbasis der Geschäftsprozesse (Allgemein)
Ab einer bestimmten Grösse sind Unternehmen vielfach in strategische
Geschäftseinheiten (strategic business units) aufgeteilt, die nachfolgend als
Geschäftseinheiten bezeichnet werden.
weitgehend eigenständige Organisation, die aus einem oder mehreren strategischen Geschäftsfeldern (Produkt-Markt-
Kombination) besteht.
Grosse Unternehmen fassen häufig mehrere Geschäftseinheiten in
Geschäftsbereiche (Divisionen, Sparten) zusammen.
Geschäftseinheiten Merkmale
- Spezifische Geschäftsstrategie
- Herstellung und Vermarktung einer definierten Gruppe von Produkten und/
oder Dienstleistungen - Spezifische Kernkompetenzen und Ressourcenstrategien
- Eigenständige Führungsverantwortung für Planung und Umsetzung der
Geschäftsstrategie
Primäre Geschäftsprozesse Ausgangsbasis
Primäre Geschäftsprozesse erfordern eine relativ homogene strategische
Ausgangsbasis, d.h. relativ homogene Kundengruppen, Kundenleistungen und
Wettbewerbsstrategien. Diese Voraussetzungen sind im Allgemeinen auf der
Ebene der Geschäftseinheiten, aber nicht auf der Ebene der Geschäftsbereiche
oder des Unternehmens erfüllt.
Merkmale Kernkompetenzen
- stiften hohen Kundennutzen,
- basieren auf spezifischen Kenntnissen, Fähigkeiten und Erfahrungen,
- sind nicht auf dem Markt verfügbar, nur schwer imitierbar und substituierbar,
- generieren neue oder verbesserte Produkte, Leistungen oder Anwendungen,
- erschliessen neue Märkte.
Kernkompetenz Möglichkeiten
- agil auf dem Markt zu reagieren und sich auf Veränderungen schnell einzustellen
Das strategische Geschäftsprozessmanagement hat im Rahmen der Kernkompetenzen folgende Fragen zu beantworten:
- Welche Beziehungen bestehen zwischen Kernkompetenzen und Geschäftsprozessen?
- Von welchen Kernkompetenzen hängt die gegenwärtige und zukünftige Wettbewerbsfähigkeit ab?
Wann wird Kernkompetenz zu Kernprozess?
Wenn Geschäftsprozesse Kernkompetenzen repräsentieren oder massgeblich zum Aufbau und Ausbau von Kernkompetenzen beitragen, werden sie Kernprozesse genannt.
Kandidaten für Kernprozesse sind in der Regel die primären Geschäftsprozesse.
Aufgaben und Komponenten des strategischen Geschäftsprozessmanagements
Nachfolgend die wichtigsten Fragen, welche das strategische Prozessmanagement
beantworten sollte:
- Wie ist das Geschäftsprozessmanagement langfristig auszurichten?
- Wie könne Geschäftsprozesse auf die Schaffung, Bewahrung und Stärkung von Erfolgspotentialen sowie die Erfüllung strategischer Erfolgsfaktoren einwirken?
- Welche Geschäftsprozesse stellen Kernkompetenzen dar oder sind am Aufbau von Kernkompetenzen beteiligt
- Welche Kernkompetenzen in Geschäftsprozessen müssen um wie viel verbessert werden, um die strategischen Prozessziele zu erreichen?
- Welche Leistungen sollen in Geschäftsprozessen erzeugt werden (Eigenleistungstiefe) und welche über Process Outsourcing oder Shared Services ausgelagert werden?
- Welchen Beitrag soll Process Governance zur Steuerung des Unternehmens leisten?
Prozessidentifikation (Allgemein, Ausgangslage, Ziel, Konzept/Methoden)
Am Anfang des Geschäftsprozessmanagements steht die Identifizierung der Geschäftsprozesse. Die Prozessidentifizierung beantwortet die Frage,welche Geschäftsprozesse eine Geschäftseinheit benötigt, um die
Bedürfnisse der Kunden bzw. Interessengruppen zu erfüllen und die Geschäftsziele zu erreichen.
Ausgangslage:
Unternehmensstrategie, Kernkompetenzen, strategische Erfolgsfaktoren
Ziel:
Kernprozess-Kandidaten identifizieren, unternehmerische Supportprozesse identifizieren, Aufzeigen von Abhängigkeiten
zwischen den relevanten Prozessen
Konzepte / Methoden:
Workshops, Wertschöpfungskettendiagramm, Prozesslandkarte
Top-down Vorgehen bei der Prozessidentifikation
Ausgangsbasis:
Geschäftsstrategie (Geschäftsfelder, Kundengruppen, Leistungsangebot etc.)
Vorgehen:
Identifikation von Kernprozessen und Supportprozessen, die weitere Aufteilung in Teilprozesse erfolgt später.
Beurteilung:
Vorgehen ist gekennzeichnet durch:
- Strategieorientierung
- Kundenorientierung
- Unabhängig von Eigeninteressen
- keine Vergangenheitsorientierung
Bottom-up Vorgehen bei der Prozessidentifikation
Ausgangsbasis:
Bestehende Aufbauorganisation
Vorgehen:
Die Aktivitäten auf der unterersten Prozessebene werden nach ablauf-,informations- und kostenrechnungstechnischen Gesichtspunkten gebündelt und zu Teil- und Gesamtprozessen aggregiert.
Beurteilung:
Vorgehen ist gekennzeichnet u.a. durch:
- erheblicher Zeit- und Kostenaufwand für die Modellierung der Ist-Prozesse
- Prozesse orientieren sich an Abteilungs- und Organisationsgrenze
- Redundanzen zu anderen vergleichbaren Prozessen werden nicht
aufgedeckt - Kreativität wird gehemmt
- das funktionale Denken wird konserviert
Prozesslandkarten
Eine mögliches Hilfsmittel zum Aufzeigen der Wirkungszusammenhänge und Nahtstellen zwischen Geschäftsprozessen ist die Prozesslandkarte. Zeigt auf:
- die Verbindung zwischen Leistungsforderungen der Kunden und Geschäftsprozessen
- die Wechselwirkungen zwischen den Geschäftsprozessen
- die Beziehungen zwischen Geschäftsprozessen und Leistungen für die Kunden auf.
Neben Kunden können auch externe Partner aufgeführt werden, wie z.B. Lieferanten wichtiger Prozessinputs.
Prozessgewichtung
Ausgangslage:
Prozesse aus der Prozesslandkarte (1. Entwurf)
Ziel:
Ermittlung der strategischen Relevanz eines Prozesses
Methoden:
- Nutzwertanalyse (z.B. Grösse des Einflusses eines Prozesses auf KEF’s)
- Prozessportfolio
- Prozess-Erfolgsfaktoren-Matrix (PE-Matrix
Prozessvision und - organisation (Ausgangslage, Ziele, Methoden)
Ausgangslage:
Gewichtete Prozesse und Prozesslandkarte (1. Entwurf)
Ziele:
Unternehmensprozessmodell, bestehend aus
- Prozesslandkarte (modifiziert auf Basis Prozessgewichtung)
- erste Ebene Teilprozess
Grundsätzliche Organisationsform
- Einbettung in die Aufbauorganisation
- Entscheid für BPO-Kandidaten
- Entscheid bzgl. Aufbau von Shared Service Centers (SCC’s)
Grundlegende Rollen- und Verantwortlichkeitsstrukturen
Methoden:
- BPO-Analyse
- Referenzmodelle
- Best Practice Governance
Konzepte für die Umsetzung von Hybride Organisationen
(Shared Service Center)
(Business Process Outsourcing)
Shared Service Center
- Bündelung von Supportprozessen in
unternehmenseigene DL-Zentren
Business Process Outsourcing
- Verlagerung von Prozessaufgaben
auf externe Dienstleister
Shared Services Center (SSC) - Definition
Shared Services Center (SSC) sind unternehmenseigene Dienstleistungszentren mit wirtschaftlicher und/oder rechtlicher
Selbstständigkeit, die Unterstützungsaufgaben für interne Kunden ausführen.
Shared Services Center (SSC) - Voraussetzungen
Günstige Voraussetzungen für SCC bieten unterstützende Prozesse
- mit einem hohen Transaktionsaufkommen
- einem hohen Standardisierungsgrad
- einem hohen Wiederholungsgrad
Shared Services Center (SSC) - Beispiele
- Finanzen und Rechnungswesen
- IT
- interne Beschaffung
- Reisemanagement
Shared Services Center - Vorteile
- Skaleneffekt ermöglicht niedrige Kosten
- Personal- und Sachkosteneinsparungen
- Verbessertes Risikomanagement
- Professionelle Bearbeitung der Prozessschritte
- Konzentration der Geschäftseinheiten auf das KerngeschäftVerkürzung der Durchlaufzeiten bei Standardprozessen
- Erhöhte DL-Orientierung durch SLAs
- Basis für späteres externes Outsourcing
- Erhöhtes Kostenbewusstsein
- Nutzung von Standortvorteilen
Shared Services Center - Nachteile
- Zusätzlicher Aufwand auf Kunden-Seite für Kontroll- und Koordinationstätigkeiten
- Erhöhter Aufwand für Nachbesserungen
- Heterogene Systemlandschaften führen zu Medienbrüchen und Ineffizienzen
- Höherer Abstimmungsbedarf zwischen Schnittstellen und Prozessen
- Standardisierung verhindert flexible Reaktionen auf spezielle Kundenwünsche oder auf veränderte Rahmenbedingungen
- Akzeptanzprobleme bei Mitarbeitern, z.B. wg. Ortswechsel oder Gehaltseinbussen
- Standardisierung und Distanz führt zu mangelnder Berücksichtigung lokaler Gegebenheiten
- Erhöhte Abhängigkeit und mangelnder Einfluss, wenn die SLA’s erst einmal unterschrieben sind
- Mitarbeiter und SSC-Institution sind emotional weit weg von der Basis (den Kunden)
Business Process Outsourcing (Definition, Vorraussetzung, Entscheidung)
- Unter Business Process Outsourcing (BPO) wird die Verlagerung von Prozessaufgaben auf externe Dienstleister verstanden. Ziel von BPO ist es, sich stärker auf Kernkompetenzen zu konzentrieren.
- Kandidaten für BPO sind Geschäftsprozesse, die keine hohe strategische Bedeutung haben. Verbreitet ist BPO bei sekundären Geschäftsprozessen.
- BPO-Entscheidungen müssen sorgfältig geplant werden und mit entsprechenden Methoden unterstützt werden (BPO-Kontextraster, BPO-Portfolio).