Teil 1


Kartei Details

Karten 16
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 13.09.2016 / 13.10.2016
Weblink
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Ziele betriebswirtschaftlicher Forschung

  • Beschreiben (Deskription von Merkmalen des Erkenntnisgegenstandes) -> Theoretisches Wissenschaftsziel
  • Erklären/Prognostizieren (Analyse von Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen) -> Theoretisches Wissenschaftsziel
  • Gestalten (Entwicklung von Handlungsempfehlungen (Transformation von Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen in Ziel-Mittel-Systeme)) -> Praxeologisches Wissenschaftsziel
  • Vorschreiben (Formulierung von Werturteilen, Vorgabe von Zielen) -> Normatives Wissenschaftsziel

Erkenntnistheoretische Grundpositionen (Wie ust Erkenntnis möglich)

  • Konstruktivismus
  • Rationalismus
  • Empirismus
  • Realismus

Konstruktivismus

  • Wirklichkeitsbegriff
  • Wirklichkeit ist subjektabhängig bzw. ein Konstrukt des Gehirns

Empirismus

  • Induktion
  • Sinneserfahrung ist alleinige oder zumindest wichtigste Erkenntnisquelle

Realismus

  • Deduktion
  • Form und Inhalt des Wissens gründet auf Vernunft und Verstand
  • Art + Weise des Erkenntnisgewinnens

Realismus

Wirklichkeit ist unabhängig und kann durch Wahrnehmung oder Denken erkannt werden

Methoden der Erkenntnisgewinnung

  • Induktion
  • Deduktion

Induktion

  • aus einer endlichen Zahl von Beobachtungen wird auf ein zugrundeliegendes Gesetz geschlossen
  • kann nur falsifiziert werden nicht aber verifiziert

Deduktion

  • auf der Grundlage von Prämissen werden Aussagen durch logische Schlussfolgerungen abgeleitet
  • Gesetztesaussage: Alle Menschen sind sterblich
  • Randbedingung: Sokrates ist ein Mensch
  • Schlussfolgerung: Sokrates ist sterblich

Historische Wege zum Erkenntnisfortschritt

  • Klassischer Rationalismus (Deduktion - vom Allgemeinen zum Besonderen)
  • Empirismus/Positivismus (Induktion - vom Besonderen zum Allgemeinen)

dominierende wissenschaftstheoretische Ansätze

  • Kritischer Rationalismus
  • Konstruktivismus

Kritischer Rationalismus

  • Karl Popper
  • Einsicht, dass menschliches Wissen prinzipiell fehlbar ist ("Fallibilismus"). Wissen kann immer nur als vorläufig angesehen werden
  • Hypothesen (Aussagen über reale Zusammenhänge) können durch beobachtbare Sachverhalten widerlegt (falsifiziert) werden
  • Erkenntnisfortschritt durch Aufstellen, Prüfen und Eliminieren von Hypothesen
  • Ziel ist die Entwicklung bewährter Gesetzesaussagen (nomologischer Hypothesen)
  • Hypothesen sind umso wertvoller, je eher sie an der Realität scheitern können
  • Entwicklung von Hypothesen: modelltheoretisch oder durch explorative empirische Studien

Konstruktivismus

  • Erlanger Schule (Paul Lorenzen)
  • Erkenntnisfortschritt über Argumentationsleistungen sachverständiger Personen
  • ARgumentationsleistungen sind fehlbar

Theorien des kritischen Rationalismus (Popper)

  • Kübeltheorie
  • Scheinwerfertheorie

Kübeltheorie

  • Beobachtungen werden wie in einem Kübel gesammelt (Akkumulation von Fakten)
  • Induktionsschluss von Stichprobe auf allgemeingültige Aussage
  • Kritik Poppers: Induktionsschluss nicht zulässig, allenfalls Entdeckungsverfahren

Scheinwerfertheorie

  • Realität soll scheinwerferartig gezielt untersucht werden
  • Aufstellung gehaltvoller Hypothesen
  • Überprüfung anhand empirischer Daten