FK3 - Ziele und Strategien 1

FK3 Prüfungsfragen ausgearbeitet

FK3 Prüfungsfragen ausgearbeitet


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Flashcards 19
Language Deutsch
Category Social
Level Other
Created / Updated 12.03.2014 / 23.01.2025
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Was wird unter einem Ziel verstanden?

Ein zukünftiger Zustand, der anstrebenswert ist.

Was ist eine Mission?

Komprimierte Zusammenfassung der wichtigsten strategischen Zielsetzungen.

Umschrieben wird es mit dem Mission Statement:
„Das Leben von Menschen in Not und sozial Schwachen durch die Kraft der Menschlichkeit verbessern.“

Wie ist eine Zielhierarchie aufgebaut?

Mission → Strategische Ziele → Finanzziele → Marktziele → Instrumentalziele

Als Basis der Zielpyramide stehen die Instrumentalziele (Produkt, Kommunikation, Distribution, Preis).

Darüber stehen Marktziele (Umsatz und Marktanteil).

Übergeordnet stehen Finanzziele (Gewinn, Cashflow, Kostenstruktur, Kapitaleinsatz usw.,)

In der nächsten Ebene stehen strategische Ziele die von der Mission als Spitze der Pyramide bestimmt werden (Ideologie, Philosophie, Statut, Rahmenentscheidungen oder Grundsatze).

Was bedeutet die Operationalisierung von Zielen?

Es bedeutet die quantitative Greifbarkeit von Zielen. Einerseits durch Festlegung von Inhalt, Ausmaß, Zeitfenster, Stellen der Umsetzung, andererseits den Zweck des Zieles zu umschreiben, wie Mitteilbarkeit, die Ableitung von Maßnahmen und die Möglichkeit der Kontrolle der Zielvorgaben.

Was bedeutet SMART? Ist SMART immer sinnvoll?

Zielen sollten spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und terminiert (smart auf englisch) sein.

Dient als Grundlage für Management by Objektives

Welche Zielbeziehungen gibt es?

Zielbeziehungen sind die Beziehungen zwischen mehreren Unternehmenszielen zueinander. Die Zielbeziehungen lassen sich auf vier Arten beschreiben.

  • komplementäre Ziele

Komplementär bedeutet ergänzend; dies ist die Idealbeziehung in der Ziele zueinander stehen können, denn durch Erreichen bzw. Verfolgen des einen Ziels wird das andere automatisch auch erreicht bzw. begünstigt – man schlägt sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe (siehe auch Synergieeffekt ). Beispiel: Ausschuss senken, Kosten reduzieren

  • konkurrierende Ziele

Ziele, die zueinander in Konkurrenz stehen, lassen sich nicht gleichzeitig verfolgen. Kommt man dem einen näher, entfernt man sich automatisch von dem anderen.

  • indifferente / neutrale Ziele

In der heutigen hoch-vernetzten, globalisierten Welt gibt es kaum Unternehmensziele, die völlig unabhängig voneinander verfolgt werden können. Das heißt, dass die neutrale Zielbeziehung in der Realität praktisch nicht anzutreffen ist. Ein mögliches Beispiel wären die Qualität der Arbeitsbedingungen und die Höhe des Kapitalumschlags.

  • antinome Ziele

Ziele, die eine Erfüllung eines anderen oder mehrerer anderer Ziele völlig ausschließen. Ein z.B. höherer Bekanntheitsgrad eines Unternehmens als Ziel schließt sich bei Einsparungen im Werbeetat desselben Unternehmens deutlich aus.

Welche Funktionen haben Ziele?

Deskriptive Funktion: Zustandsbeschreibung anhand von Merkmalen

Valuative Funktion: Beschriebener Zustand ist wünschenswert

Präskriptive Funktion: Entschlussakt zur Handlungsverpflichtung

Wodurch unterscheiden sich Ziele in NPOs von jenen in gewinnorientierten Unternehmen?

  • kostendeckende Arbeit, Gewinn darf nicht ausgeschüttet werden
  • Wertänderung
  • Verhaltensänderung
  • Konkrete handlungsbezogene Änderung
  • Kognitive Veränderung

Mit welchen besonderen Problematiken ist das Zielsystem einer NPO konfrontiert?

  • Finanzziele sind sekundär zur Mission,
  • ausgeprägte Multistakeholderproblematik: meist keine klar dominanten und durchsetzbaren Eigentümerinteressen, andere Zielerwartungen
  • Existenz mehrerer (tw. widersprüchliche) Oberziele
  • Ideologieorientierung der Ziele
  • Immaterialität der Ziele: schlechte Messbarkeit der Umsetzung
  • Zielambiguität: Fehlen von klaren Oberzielen, Ziele sind oft mehrdimensional und unklar definiert

Was wird unter Strategie verstanden?

Strategien als Ergebnis der strategischen Planung sind Wegweiser, nach denen sich die Organisation bewegen soll. Eine Strategie unterscheidet zwischen Zielen und Mitteln.

Welche Schritte laufen in einem idealtypischen strategischen Planungsprozess ab?

Umfeldanalyse (Einschätzen der externen Situation, Identifikation der Chancen und Risiken, Schlüsselfaktoren für den Erfolg)

+ Organisationsanalyse (Einschätzen der internen Situation, Identifikation der Stärken und Schwächen, distinktive Kompetenz (wo bin ich besonders?))

→ Strategieerstellung → Vergleich und Auswertung einer Strategie → Implementierung der Strategie

Was verbirgt sich hinter der Abkürzung SWOT-Analyse?

Strength – Weakness – Opportunities – Threads

Analyse von externen und internen Faktoren mit der Unterscheidung positiv vs. Negativ. Es wird ein Analysebereich festgelegt, Kriterien und Vergleichsmaßstab werden definiert, Bewertungsskala ausgewählt, dann wird interpretiert.

Warum ist eine Stakeholderanalyse gerade für NPOs so zentral?

Stakeholder = Anspruchsgruppen, Verfolgen unterschiedliche Ziele der Organisation. Stakeholdergruppen definieren unterschiedliche Ansprüche.

Stakeholder: (engl. Interessensvertreter, Anspruchsberechtigter) wird eine Person oder Gruppierung bezeichnet, die ihre berechtigten Interessen wahrnimmt.

Es ist wichtig zu wissen, wie uns die Stakeholdergruppen beeinflussen bzw. wie wichtig die einzelnen Stakeholdergruppen sind.

Die Stakeholderanalyse ist eine Methode, die alle betroffenen Interessensgruppen ("Stakeholder") eines Projektes identifiziert. Sie ist die Basis für Projektplanung, Projektmarketing und für die Risikoanalyse.

Welche Möglichkeiten der Positionierung von (strategischen) Geschäftsfeldern kennen Sie?

Positionierungsanalyse:

Räumliche Darstellung von Produkten/Dienstleistungen

Eigene und fremde Marktauftritte anhand wahrnehmbarer und von Kunden identifzierbarer Leistungsmerkmale darstellen

Ist-Situation einer gedanklichen Soll-Situation gegenüberstellen

Evt. mit Szenariotechnik koppeln

Was versteht Porter unter den 5 Kräften des Branchenwettbewerbs?

Potentielle Konkurrenten

Abnehmer

Wettbewerber in der Branche

Lieferanten

Ersatzprodukte

Welche Quellen können Sie für eine Unternehmensanalyse heranziehen?

Interne Quellen (Rechnungswesen, Berichtssystem)

Externe Quellen (Medien, Forschungsberichte)

Methoden (Befragungen, Brainstorming, Check-Listen)

Welche Quellen können Sie für eine Umweltanalyse heranziehen?

Interne Quellen (Rechnungswesen, Berichtssystem)

Externe Quellen (Medien, Forschungsberichte)

Methoden (Befragungen, Brainstorming, Check-Listen)

Was versteht man unter USP? Worauf muss beim USP geachtet werden?

Unique Selling Proposition, engl. f. das einzigartige Verkaufsversprechen. Eine signifikante Imageprofilierung ist ohne USP unmöglich.

Welche Widersprüchlichkeiten werden an NPOs herangetragen?

  • Bezahler und Bezieher der Leistungen sind nicht ident (Nicht-Schlüssigkeit der Tauschbeziehung)
  • Effektivste Problemlösungen können auf politischer Ebene liegen während Organisationen lediglich Problemverwaltung betreiben können
  • Problemdefinition der Fachleute versus der Klienten
  • Fachliche Standards versus ökonomische Logik, Überstülpen ökonomischer Begriffe auf die soziale Arbeit, Produktkataloge statt bedürfnisorientierte Intervention
  • Loyalität gegenüber der Organisation vs. Dienst am Menschen
  • Doppeltes Mandat der Sozialarbeit: gesellschaftlicher Auftrag der sozialen Kontrolle und Hilfe für Klienten.