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Maximilian Starke

Maximilian Starke

Kartei Details

Karten 16
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 29.12.2013 / 29.12.2013
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Kennzeichen von Aktien

Wertpapier
= Urkunde, die verschiedene Rechte verbreift, die nur ausgeübt werden können, wenn man im Besitz der Urkunde ist.

Aktien verbriefen Mitgliedschaftsrechte an der AG:
- Vermögensrechte
- Mitwirkungsrechte (--> Hauptversammlung)

Aktien haben unbegrenzte Laufzeit (§ 57 AktG), können aber i.d.R. an Börsen weiterverkauft werden.

Aktien lauten (in Deutschland) auf einen bestimmten festen Nennwert, wie z.B. 1 Euro, ode sind nennwertlose Stückaktien.

Klassifikationskriterien für Aktien (1)

Vermögensrechte

- Stammaktien
Standardfall bzgl. Gewinnbeteiligung und Verwendung des Liquidationserlöses

- Vorzugsaktien (VA)
 Bevorzugung bzgl. Gewinnbeteiligung der Verwendung des Liquidationserlöses (VA mit Sonderrechten im Liquidationsfall; Dividendenvorzugsaktien)

Vorzugsaktien: Dvidendenansprüche:
siehe Bild

Klassifikationskriterien für Aktien (2)

Mitwirkungsrechte

- Aktien mit einfachem Stimmrecht
Standardfall, d.h. pro Aktie gibt es ein Stimmrecht auf der Hauptversammlung (HV)

- Stimmrechtslose Aktie:
Aktien ohne Stimmrecht auf der HV
Stimmrechtsausschluss ist nur bei Vorzugsaktien mit kumulativem Anspruch möglich

Klassifikationskriterien für Aktien (3)

Übertragbarkeit

- Inhaberaktie
Inhaber der Aktie kann Rechte ausüben
Übertragung durch Einigung und Übergabe der Aktie

- Namensaktie
Lauten auf den Namen des Aktionärs, der im Aktienregister erfasst wrid
Übertragung durch Einigung und Übergabe der Aktie und Umschreibung im Aktienregister

- Vinkulierte Namensaktie
Lauten auf den Namen, der im Aktienregister erfasst ist
Übertragung ist nur mit Zustimmung der Gesellschaft möglich (z.B. Lufthansa, weil Airline in deutscher Hand bleiben soll.)

Emission und Handel von Aktien auf Primär- und Sekundärmarkt

siehe Bild

Wer organisiert Neuemissionen?

Börsengänge werden i.d.R. von mehreren Banken gemeinsam (=im "Konsortium) organisiert
--> Konsortialbanken

Was sind Motivationen für einen Börsengang?
(absteigend)

Akquisitionswährung schaffen
Marktwert des Unternehmens explizieren
Imagegewinn
Kapitalkosten minimieren
Eigentümerstruktur verbreitern
Alteigentütmer möchten diversifizieren
Aufmerksamkeit von Analysten
Risikokapitalgeber möchten aussteigen
Nicht mehr ausreichend privates EK vorhanden
FK ist zu teuer geworden

Betrachtung der Durchführung und Auswirkung eines Börsengangs anhand der Fragen:
 

i. Bestimmung des Emissionskurses
"Wie wird der Emissionskurs bestimmt?"

ii. Bilanzeffekt
"Wie stellt sich der Börsengang in der Bilanz des Unternehmens dar?"

iii. Veränderung der Besitzverhältnisse
"Wie verändern sich gegebenenfalls die Besitzverhältnisse im Unternehmen?"

i. Bestimmung des Emissionskurses: Festpreisverfahren

- Ergebnis: 
Emission zum Festpreis, bei Nachfrageüberhand Zuteilung per Los oder vorher definierten Präferenzen des Emittenten

- Mögliche Probleme:
Im Beispiel: Alle Aktien werden emittiert (Zuteilung bei Käufern), aber...

- Tendenz, den Emissionskurs relativ niedrig anzusetzen (Underpricing-Effekt)

i. Bestimmung des Emissionskurses: Bookbuilding

- Ergebnis:
Im Beispiel werden alle Aktien zum Preis von 85,- € emittiert
--> Zuteilung an Käufer K1 und K2; K3 erhält keine Aktien

- Greenshoe-Option:
Option der organisierenden Konsortialbanken, bei Nachfrageüberhand weitere Aktien zum Emissionskurs vm Unternehmen zu beziehen.

- Vorteile des Verfahrens:
hoher Preis bei guter Nachfrage
Preisanpassungen bei niedriger Nachfrage

i. Bestimmung des Emissionskurses: Bookbuilding

Preisfindungsprozess beim Bookbuilding

ii. Exkurs: Vereinfachte Bilanz einer AG

Gezeichnetes Kapital (Grundkapital)
--> Nennwert * Anzahl Aktien
--> nur durch Satzungsänderung veränderbar
--> Aktien dürfen NICHT unterhalb des NW ausgegeben werden

Kapitalrücklage:
--> Aufpreis bei Überpari-Emissionen

Gewinnrücklage:
--> alle nicht augeschütteten Gewinne

ii. Bilanzeffekt

 Beispiel: 10 Mio Aktien, NW 5€, Emissionskurs 8€

Käufer zahlt den Emissionskurs und erhält die Aktie
Emittierendes Unternehmen erhält für die verkaufen Aktien den Emissionskurs

Bilanzeffekte beim emittierenden Unternehmen:
Aktiva (Vermögen) 
Liquide Mittel erhöhen sich um:
Kurs*Aktien
8€ * 10 Mio = 80 Mio €

Passiva (Kapital)
Gezeichnetes Kapital (Grundkapital) erhöht sich um:
Nennwert * Aktien
5€ * 10 Mio = 50 Mio €

Kapitalrücklage erhöht sich um:
(Kurs - Nennwert) * Aktien
(8€-5€) * 10 Mio = 30 Mio €

50 Mio € + 30 Mio € = 80 Mio € (entspricht also Aktiva)

AKTIVA MUSS IMMER PASSIVA ENTSPRECHEN
 

iii. Veränderung der Besitzverhältnisse

siehe Bild

iii. Veränderung der Besitzverhältnisse: Praxisbeispiel

MTU Aero Engines: Besitzverhältnisse nach Börsengang
 

Was passiert bei IPOs? 
(IPO = Börsengang)

Praxisbeispiel: