Ethik im Kontext der Wirtschaft

Grundlagen der Ethik Grundlagen der Ökonomik Verhältnis von Ethik und Ökonomik

Grundlagen der Ethik Grundlagen der Ökonomik Verhältnis von Ethik und Ökonomik


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Langue Deutsch
Catégorie Culture générale
Niveau Université
Crée / Actualisé 01.10.2015 / 26.11.2015
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Wie wird Moral definiert?

- Werte bzw. traditionelle Vorstellungen von gutem und schlechtem Handeln

- Moral = "sittliches Bewusstsein", das unhinterfragt aus der kulturellen Umwelt übernommen wird

- Verstöße führen zu sozialer Ächtung

- Moral ist nicht konstant, sondern einem kulturgeschichtlichen Entwicklungsprozess unterworfen

- Gewohnheiten und Überzeugungen mit sehr niedriger Reflexionsstufe

- Die äußere Moral (Ordnungsrahmen) wird von der inneren Moral (Ethos) beeinflusst und auch andersherum

Wie wird Recht definiert?

System von positiven an Menschen adressierten Zwangsnormen + Sanktionen

Wie wird Ethos definiert?

- innere Verpflichung zur Befolgung von Normen

- persönliches Wertegeühl, das von dem der Gesellschaft abweichen kann

- Ethos = Einzel- / Gruppenethik

- Regeln für Gruppen/ Werte, Tugenden mit mittlerer Reflexionsstufe

Was sind die vier "kantischen" Fragen?

1. Was kann ich Wissen? (Metaphysik)

2. Was ist der Mensch? (Anthropologie)

3. Was soll ich tun? (Ethik)

4. Was darf ich hoffen? (Religion)

Wie wird Ethik definiert und welche Arten von Ethik gibt es?

- Lehre von Moral und Ethos, also dem menschlichen Handeln, das sich von der Differenz zwischen gut / sittlich richtig und böse / sittlich falsch leiten lässt

- begrüdete, reflektierte Normen und Werte/ Ethik-Kodex, höchste Reflexionsstufe

- Aufforderung zu eigenverantwortlichem Handeln

- Arten: Deskriptive, Normative und Metaethik

Was ist deskriptive/ empirische Ethik?

- beschreibt und analysiert die vielfältigen Ausprägungen herrschender Moral und Sitte von Individuen, Institutionen und Völkern

- stellt beschreibend fest, was in unterschiedlichen Kulturen und Gesellschaften als moralisch gilt. 

Was ist normative Ethik?

- prüft die herrschende Moral kritisch

- formuliert Normen, an denen sich das Handeln orientieren soll " Was ist das Gute?"

- aufgrund ihres hoch gesteckten Zieles immer wieder in der Kritik: Warum soll ausgerechnet diese Norm exponierte Geltung besitzen?

- Problem der "Letzbegründung"

Münchhausentrilemma bzw. Problem der "Letztbegründung"

Drei Perspektivenm die alle in der Unmöglichkeit der "Letztbegründung" münden:

1. Infiniter Regress: Prinzipiell ist es immer möglich nach der Begründung einer Begründung zu fragen. Es lässt sich kein Endpunkt erreichen.

2. Logischer Zirkel: Bei der Begründung wird auf Argumente verwiesen, die ihrerseits begründungspflichti sind. Eine letztgültige Begründung ist so nicht möglich.

3. Verfahrensabbruch: Die Begründung wird aus systematischen Gründen abgebrochen. Auch die Abbruchskriterien sind begründungspflichtig --> Unmöglichkeit der Letztbegründung

Welche ethischen Konzepte gibt es? Erkläre kurz!

1. Deontologische bzw. Pflichtenethik:

- entwickelt verbindliche Pflichten/ unbedingte Handlungsnormen

- Moralisch ist, das Pflichtgemäße zu tun

- bekannter Vertreter: Kant

2. Folgenethik/ teleologische Ethik:

- macht die Bewertung einer Handlung von deren Folgen abhängig, d.h. moralisch ist das Gute zu erreichen

3. Utilitarismus:

-menschliches Handeln wird nach seinem Nutzen beurteilt

- Erstrebenswerte Zustände werden durch HAndlungen erreicht, die richtige Handlung kann situativ variieren

- bekannter Vertreter: Mill

Was kennzeichnet den Homo Oeconomicus?

Wahl der Alternative mit dem höchsten Nutzen bei gegebenen Präferenzen und Restriktionen.

1. uneingeschränktes rationales Handeln

2. Nutzenmaximierung

3. vollständige Marktinformationen

4. festgelegte Präferenzen

In welchem Zusammenhang stehen Markt und Moral?

- Aus ökonomischer Sicht ist moralisches Verhalten nur dann zu erwarten, wenn es den Nutzen steigert. Kostet es etwas, ist es zur Unwirksamkeit verdammt

- Der Markt verbindet die Maximierung des Eigennutzens mit dem Wohl der Allgemeinheit in Form einer ausreichenden Versorgung aller Bürger

- Die Moralökonomik setzt das Selbstinteresse des Wirtschaftsakteurs als Faktum voraus und fragt wie unter dieser Prämisse Moral zur Geltung gebracht werden kann

 

Welche Schnittmengen zwischen Moral und Recht gibt es?

1. Gesetze ohne sittlichen Gehalt, z.B.: Rechtsfahrgebot im Straßenverkehr

2. Gesetze mit sittlichem Gehalt, z.B.: Verbot von Diebstahl und Mord

3. Sittliche Normen ohne Gesetzescharakter, z.B.: Hilfsbereitschaft ggü. Mitmenschen, Spenden für Bedürftige

Welche Refelxionsstufen gibt es?

1. Stufe: Moral (Gewohnheiten/ Überzeugungen)

2. Stufe: Ethos (Regeln für Gruppen, Werte, Tugenden)

3. Stufe: Ethik (begründete, reflektierte Normen und Werte, Ethik-Kodex)

Welche beiden unterschiedlichen Verhältnisbestimmungen gibt es in der Ökonomie und Ethik?

1. Zweistufige Wirtschaftsethik (Karl Homann): Primat der Ökonomik über der Ethik

- Idealtypisches Modell, Mensch ist abhängig von Zwängen und Bedürfnissen

- Moral ist kollektives Unterfangen

- Spieltheoretiches Prinzip --> Unternehmen haben keine Verantwortung innerhalb des Spiels

2. Integrative Wirtschaftsethik (Peter Ulrich): Primat der Ethik über der Ökonomik

- Ökonomismuskritik, Mensch als freies Vernunftswesen

- Moral geht vom Subjekt aus

- Wirtschaftsethik ist Grundlagenreflexion jedes einzelnen --> Menschen haben Verantwortung, jeder an seinem Platz

Was versteht man unter Metaethik?

- keine inhaltlichen Aussagen über das sittlich Gute sondern Untersuchung ethischer Aussagen

- Forschungsgegenstand ist die Ethik selbst

Verhältnis von Ethik und Ökonomik: Gewinnprinzip verschiedener Formen der Unternehmensethik

1. Instrumentalistische Unternehmensethik: "ethische" Gewinnerzielung (Geschäftsstrategie) z. B. Biobauer.

2. Karitative Unternehmensethik: Außerökonomische Gewinnverwendung (jenseits des Geschäfts) z. B. Spenden als Imagefördernde Öffentlichkeitsarbeit.

3. Korrektive Unternehmensethik: situativer Gewinnverzicht (Geschäftsbegrenzung) z. B. Gleitanflung am Flughafen bei Nachtlandungen