Erziehung Bildung Sozialisation Studienbrief 33040
Grundbegriffe
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Cartes-fiches | 151 |
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Utilisateurs | 18 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Pédagogie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 10.02.2013 / 17.09.2024 |
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"Bildung wird zur Selbstgestaltung im Spielraum der imago Lehre". Was bedeutet das?
imago Dei Lehre = Lehre vom Menschen als Ebenbild Gottes
Aristoteles : Gott ist ein unbewegter Beweger, er unterliegt keiner Kausalität
Laut der Imago Lehre erhält der Mensch die göttliche Vollmacht. Er hat die Freiheit sich und seine Welt, seinen Spielraum, selbst zu gestalten. Er wird von Gott bemächtigt, in der Welt schöpferisch tätig zu sein
Was sind Kompetenzen?
Bildungsstandards, welche Fertigkeiten müssen in einer bestimmten Zeit erworben sein
Welche Momente erfährt der Mensch im Laufe des Erziehungsprozesses nach Kant?
Disziplinierung, Kultivierung , Zivilsierung, Moralisierung
Wie kann man das Fachgebiet der Pädagogik in wenigen Worten beschreiben?
Die Pädagogik beschäftigt sich mit allgemeinen Grundlagen und Grundfragen von Bildung und Erziehung. Sie beschäftigt sich mit wissenschaftstheoretische und methodologische Grundlagen, Fragen der Anthropologie, Sozialisation und Erziehung.
Was ist Bildung?
- Grundbegriff der Bildungswissenschaft
- Bildung geht über den Gedanken der Ausbildung hinaus
- keine Eindeutige Definition
- Bildungprozesse : Fragen, bei denen die Antwort nicht schon bereit liegt
- Sie stören beim Nicht denken
Was ist eine Theorie?
Theorien bilden ein System von mehr oder weniger geordneten Aussagen über ein Gebiet der Wirklichkeit. Sie dienen der Beschreibung, der Erklärung und der vorhersage von Phänomenen.
Nennen Sie wichtige geschichtliche Eckdaten der Pädagogik!
1779 : Gründung Unifach Pädagogik, davor war Erziehung und Bildung "nur " Gegenstand theoretischer philosophischer Reflexionen
1806: Johann Friedrich Herbert "Allgemeine Pädagogik" - erste Systematisierung des Erziehungsdenkens
Bis 1933 weiter Ausbau, in 14 von 21 Unis wird Pädagogik angeboten
1960 Etabilierung Pädagogik als Einzeldisziplin- Hochschulen werden geschlossen und in die Unis integriert
1984 1000 Professoren im Fach Pädagogik Erziehungswissenschaft
Heute : das sechsstärkste Fach
Erziehungswissenschaft seit 1960 durch Wolfgang Brezinka
Warum ist Anthropologie ein wichtiger Gegenstandsbereich der Pädagogik?
Die pädagogische Anthroplogie sieht den Menschen als ein auf Erziehung und Bildung angewiesenes Wesen. Demzufolge gehören Erziehung und Bildung zum Menschensein, sie sind für die Menschenwerdung grundlegend. Fragen nach der Lenrfähigkeit und Bildsamkeit des Menschen sind daher sinnvoll
Welche Vorstellungen von Erziehung hat Immanuel Kant?
- Mensch kann nur Mensch werden durch Erziehung
- Er ist nichts, was Erziehung aus ihm macht
- disziplinierung, Kultivierung, Zivilisierungen -> Moralisierung
- durch zwang zur Freiheit
Wieso gilt Jean Jacques Rousseau als Erfinder der Kindheit?
- Er war der erste, der Kinder nicht wie kleine Erwachsene gesehen hat und Ihnen Präge- und Reifephasen eingeräumt hat.
Benennen Sie Metaphern und Bildern zur Erziehung und erläutern Sie sie kurz
Gärtner - wachsen lassen, freie Entfaltung, indirekte Einwirkung, guter Kern
Hirte - führen und begleiten, Schutzfunktion, Zögling hilflos
Belehrender- Prägen und Füllen, Zeitfenster und Prägephasen
Schöpfer - Schöpfung und Zeugung, das Kind etwas neues, Mäeutik, Zögling trägt den Wunsch zu wissen in sich
Architekt und baumeister - Erzieher schaft pädagogische Räume nach dem Bauplan Gottes
Aufklärer- Licht und Entwicklungsmetaphorik, Erzieher als Lichtentzünder
Zähmer und Disziplinierer - Tierheit im Menschen muss gezähmt werden, Natur muss gebrochen und beherrscht werden
Schiedsrichter- gesellschaftliche Regeln, in denen Spielzüge und Strategien möglich sind, Regeln sind Subjekt des Erziehens, nicht der Erzieher
Was rechtfertigt es heute von Bildungswissenschaft statt von Erziehungswissenschaft zu sprechen?
Die Bezeichnung Erziehungswissenschaft impliziert eine Wissenschaft von der Erziehung. Dabei bezieht sie sich auch auf Lehr- und Lernrprozesse und Bildung. Zudem ist Erziehungswissenschaft längst nicht mehr - wie der Begriff suggeriert- nur auf heranwachsende Personen beschränkt, sondern berücksicht Lehr- und Lernprozesse der gesamten Lebensspanne.
Was ist der Unterschied zwischen Bildung und Ausbildung?
In der Ausbildung WIRD der Mensch gelehrt, in der Bildung lehrt er sich selbst. ( Bildung ist Selbstgestaltung). Bildung beinhaltet ein fragendes Denken, eine reflexive Auseinandersetzung mit sich selbst, der Welt und anderen Menschen ( Selbst, Sozial, Sachen) und somit eher Grundlage einer gelingenden Ausbildung und geht über diese noch deutlich heraus.
Legen Sie die Bedeutung des Zwischen im Bildungsverständnis dar!
Das Zwischen beschreibt einen Raum zwischen sich selbst und dem Fremden ( Neuen) . Es ist der Raum indem Bildung geschieht, in dem reflektiert und kritisiert wird. Das Zwischen ist die Verbindung von mir selbst alt und von mir selbst mit neuen Erkenntnisse ( neu) .
Welche Unterschiede zwischen Erziehung und Bildung können im Verlauf der Subjektwerdung festgemacht werden?
Erziehung ist von aussen veranlaßt , ich erziehen jemanden. es geht um die gezielte Weitergabe von Normen und Verhaltensstandards der Gesellschaft. Es gibt ein eindeutiges Verhältnis zwischen Erzieher und Erziehendem.
Bildung : Selbstbildung, Reflektiv, kritisches Verhältnis aufbauen
Woher kommt der Begriff Erziehung?
jüdische christliche Tradition , Zucht und Disziplinierung , Gehorsamkeit vor Gott
Griechisch paideia - frei Selbstentfaltung
-> erzieherisches Paradox
Benennne sie die 6 Momente des Begriffs Bildung!
1. Bildung ist nicht Ausbildung
2. Bildung ist die Sorge um sich - dient der Selbstgestaltung
3. Bildung ist Suche nach Erkenntnis - leidvoller Prozess
4. Bildung ist ein sich fremd werden - der Ort zwischen eigenem und fremden
5. Bildung ist ein Wartenkönnen und Verzögern - kein Reiz-Reaktionsschema, sondern nachdenken und reflektieren
6. Bildung als kulturelles Gedächtnis - ragt über Lebenszeit hinaus, Menschen haben zu jeder Zeit anders Gedacht, Musik, Kunst
Was ist der Unterschied zwischen direkter und indirekter Erziehung?
Direkte Erziehung : gezieltes Einwirken auf den Zögling, Gebote und Verbote
Indirekte Erziehung: schließt dagegen dierkte erzieherische Interventionen aus. Sozialisationsraum des Kindes wird pädagogisch arrangiert, dass die Wirkung indirekt eingeht!
ACHTUNG! Unterschiedliche Auffassungen von Rousseau und Kant was indiekte Erziehung ist!
Rousseau negative Erziehung : Abwenden schlechter Einflüsse von aussen
Kant negative Erziehung : Bezähmung der Wildheit, Wartung
Worin liegen nach Humboldt die wesentlichen Unterschiede zwischen allgemeiner und beruflichen Bildung?
Berufliche Bildung : nur kleiner Teil der öffentlichen Praxis, ein Zweck-Mittel-Denken, Qualifiaktion für ein bestimmtes Arbeitsgebiet. Ziel : Herausbildung eines spezifischen Arbeitsvermögens, dass für den Zweck der Gesellschaft benötigt wird
Allgemeine Bildung : allgemeine Übung der Hauptkräfte des Geistes, Menschen sollen mündig und selbstbestimmend werden, an der Organisation der gesellschaftlichen Lebensbedingung teilhaben zu können, Entfaltung der indiviudellen kräfte, zweckfrei
Von welchen drei Erziehern wird der Mensch nach Jean Jacques Rousseau erzogen?
Mensch, Natur und Dinge
"Natur entwickelt unsere Fähigkeiten und Kräfte, die Menschen lehren uns den Gebrauch damit und die Dinge erziehen uns durch die Erfahrung die wir mit ihnen machen und durch anschauung
Was versteht Immanuel Kant unter dem Begriff der Aufklärung?
Den Ausgang aus der verschuldeten Unmündigkeit
Unmündigkeit : Unvermögen, sich seines Verstandes zu bedienen
Selbstverschuldet: nicht am Mangel vom Verstand sondern der Entschließung und des Mutes
Sapere Aude!! Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!
Unterscheiden Sie die Begriffe Glauben , Meinen und Wissen!
Meinen : nicht ganz sicher sein, keine Erwartungen dass zugestimmt wird
Glauben : stärker als Meinen, subjektive Überzeugung, kann es aber nicht belegen
Wissen : nicht nur subjektiv überzeugt, sondern wir sind uns sicher, objektiv gewiss
Was versteht man unter einer Wissenschaft?
Die Wissenschaft beschreibt die Summe eines geordnetens und begründeten Wissens.
- Phänome und Zusammenhänge für den Menschen erklärbar machen
- Methodisch gelenkt
- Annäherung an die Wahrheit
- Prozess, in dem Theorie kontinuierlich ersetzt wird
- wissenschaftliche Lebensform, wissenschaftler verbindet eine gewisse Sicht auf die Dinge
- Wissen produzieren
Welches Bildungskonzept liegt Platons Höhlengleichnis zugrunde?
- Bildung ist individuell, anstrengend, mühevoll, verlangt Selbstdisziplin
- Bildung kann beglücken
- radikale Veränderung der Denk- und Lebensgewohnheiten, gewohnte Sicht- und Lebensweisen werden in Frage gestellt
- Bildung ist eine Umwendung des Menschen in seiner Gesamtheit, seiner Seele
- Aufstieg zum Wissen und zur Einsich der Wahrheit
- zweite Umwendung- die Rückkehr zu den noch nicht gebildeten mit dem Ziel diese auf den Lösungsweg zu bringen
Benennen und erläutern Sie kurz Bildungswissenschaftliche Wissensformen!
Pädagogisches Alltagswissen:
Erziehungstaktiken die jeder Kann und übernommen wurden weil sie funktionieren
Professionswissen:
Menschen, die in pädagogischen Berufen arbeiten und ihr Wissen aus Ausbildung/Studium haben
Wissenschaftliches Wissen
Beschäftigung mit der Wissenschaft von Bildung, stellt Folie dar auf der Professionswissen weiterentwickelt wird, schafft Distanzen zum Reflektieren
Entspricht die Bildungstheorie nach Humboldt dem Gedanken der Verwertbarkeit von Bildung oder der zweckfreien Bildung?
Zweckfrei Bildung
"Der wahre Zweck des Menschen ist die höchste und proportionierlichste Bildung seiner Kräfte
Welche Bedeutung hat die Genealogie des Bildungsbgriffs für das Verständnis von Bildung?
Begriff ist sehr komplex:
Antike: Bildlichkeit, Abbild, Ebenbild, Gebilde, Gestalt
letzte drittel des 18. Jahrhundert : Pädagogische Bedeutung
Aufklärung und Kant geben dem Begriff Bedeutung von Mündigkeit, des Selbst Denkens und des Reflektierens. Der Begriff bekommt Zweck an sich selbst
19.Jahrhundert: Begriff gewinnt an Bedeutung durch die Neuorganisation des Bildungswesens. Bildung wird nun mit individuellen und gesellschaftlichen, sozialen und ökonomischen Fortschritt verbunden.
-> so kann Bildung im Ganzen richtig verstanden werden. Heute könnte man denken, Bildung bestünde lediglich aus dem Erfüllen von heutigen Bilsungsstandards und der Gedanke der Selbstsorge würde verloren gehen
Welche fünf Subdisziplinen der Pädagogik können zum Beispiel benannt werden ?
Allgemeine Pädagogik
Sozialpädagogik
Schulpädagogik
Sonderpädagogik
Erwachsenenpädagogik
Medienpädagogik
Welche zwei Formen der Erziehung gibt es?
Intentionale Erziehung : Absichtsvolles Tun
Funktionale Erziehung : Nicht intentionale Einflüsse wie Gesellschaft , Medien , Freunde usw.
Wann wurde der Dachverband der Erziehungswissenschaft gegründet?
1964
Inwiefern kann der moderne Bildungsbegriff als ein lebenslanger sozialer Prozess verstanden werden?
Ab Mitte der 1990er wird der Bildungsoprozess als ein lebenslanger Prozess verstanden und niemals abgeschlossen ist.
Wie läßt sich in wenigen Worten die von Rousseau konzipierte Erziehungsmehtode beschreiben?
- natürliche Erziehung
negative Erziehung
Nicht Zeit gewinnen sondern Zeit verlieren
Lernsituationen arrangieren, in denen sich das Kind mit der Umwelt auseinandersetzen kann
Die Dinge erziehen uns, die Erfahrung die wir mit ihnen machen und durch die Anschauung
Was versteht Wilhelm von Humboldt unter Bildung?
Bildung geht nur vom einzelnen selbst aus, sie kann nicht von aussen bewirkt oder beigebracht werden
Bildung ist Selbstvollzug, Selbstbestimmung des Menschen
Bildung ist die Anregung aller Kräft des Menschen, Entfaltung der innewohnenden Kräfte
Wie kann man das Fachgebiet der Pädagogik in wenigen Worten beschreiben?
Die Pädagogik beschäftigt sich mit allgemeinen Grundlagen und Grundfragen von Bildung und Erziehung. Sie beschäftigt sich mit wissenschaftstheoretische und methodologische Grundlagen, Fragen der Anthropologie, Sozialisation und Erziehung.
Wie läßt sich nach Wilhelm von Humboldt Bildung als Wechselwirkung von sich und der Welt beschreiben?
Bildungsprozess des Menschen vollzieht sich in einer Wechselwirkung mit der Welt
Ziel ist die Verknüpfung mit der Welt
Wechselwirkung soll allgemein sein, möglichst vielfältig und grundlegendes umfassen
Sie soll frei sein, und soll keine Einschränkungen ausser ihrer selbst sein
Sie soll bewegend und rege sein, im Sinne von Energie, aktive Aneignung
Platon geht in seiner Ideenlehre von einer zwei Welten Theorie aus. Was ist darunter zu verstehen?
Dualismus
- Welt der Erfahrung/ Sichtbaren, sinnlich wahrnehmbaren und vergängliche Dinge + Welt die nur für Geist und Denken zugänglich ist
- sichtbare Welt : indirekte Schatten und direkte Gegenstände, das höchste ist hier die SOnne ( Sonnengleichnis)
-denkende Welt: Bereich der Wissenschaft, Reich der ,Ideen, das höchste ist hier die Idee des Guten
Welche Erziehungsgrundsätze werden in Rousseaus Buch Emile oder über die Erziehung deutlich?
Vor Einflüssen schützen und sich frei entfalten lassen
Naturerscheinungen, Neugier nähren, niemals schnell befriedigen, soll Fragen und Aufgaben selbst lösen, selbst verstehen
Naturwissenschaften nicht lernen sondern erfinden, selbst frei entfalten, selbst Urteilen können und nicht die Welt durch die Augen eines Autor s blicken
Was ist das "Sichfremdwerden" im Bildungsprozess?
Man steht in einem Raum ziwschen sich selbst und dem Fremden "Neuen". Man lernt aus Erfahrungen und gewinnt neue Erkenntnisse und handelt heute vielleicht anders als gestern. Das "alte Ich" wird fremd. Bildung ist die Antwort auf Erfahrungen
Was ist unter Sozialisation zu verstehen?
Es geht NICHT um die Anpassung des Menschen, sondern ist die Entstehung und Bildung der Persönlichkeit aufgrund von Interaktionen mit der materiellen, kulturellen und sozialen Umwelt.
Verhalten des Einzelnen
Gesellschaftliche Determation und Reproduktion
Nennen und erläuterun Sie drei Merkmale des Sozialisationsprozesses!
1. Sicht der Gesellschaft ( gesellschaftliche Einflüsse) "Ein Mensch wie ihn die Gesellschaft haben will und wie die Ökonomie ihn braucht"
2. Sichtbares Verhalten ( Verhalten, keine Handlungen, Blick fällt oft auf menschliche Handlungen)
3. Lebenslanger Prozess ( lebenslang, Biographien und Lebensläufe)