Entwicklungspsychologie II
Abweichungen im Jugendalter
Abweichungen im Jugendalter
Fichier Détails
Cartes-fiches | 31 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 04.07.2014 / 05.01.2019 |
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In wie weit wirkt sich ein veränderter Pubertätseintritt negativ auf die Entwicklung aus?
- Früher Pubertätseintritt:
- Erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Kontaktes zu älteren Jugendlichen (dadurch erhöhtes Risiko für den Konsum von Alkohol und Drogen sowie für delinquentes Verhalten)
- Zusätzlich erhöhte Wahrscheinlichkeit für internalisierende Symptome bei früh pubertierenden Mädchen (negative Stimmung, Selbstwertprobleme, Unzufriedenheit mit dem Körper)
- Später Pubertätseintritt:
- Verbunden mit negativem Selbstkonzept (vor allem bei Jungen)
Wie lassen sich die Veränderungen im sozio-emotionalen Bereich beschreiben?
- loslösen vom Elternhaus, oft Rebellion gegen die Werte der Eltern
- Hinwendung zu Gleichaltrigen
- Positive Einflüsse auf den Aufbau sozialer Kompetenzen und das Kommunikationsverhalten
- Negative Einflüsse auf Risikoverhaltensweisen (wie Alkohol- und Drogenkonsum, Rauchen, delinquentes Verhalten etc.)
- Verstärkte Suche nach der eigenen Identität
- Verstärkte Auseinandersetzung mit Werten und Normen
- Zunahme negativer Emotionen
- Zunahme von Stimmungs- und Gemütsschwankungen
- Starke Zentrierung der Aufmerksamkeit auf sich selbst
- (Jugendegozentrismus, trägt dazu bei, dass negative Aspekte des eigenen Selbst stärker in den Blick geraten)
Beschreibe die Entwicklungsaufgaben des Jugendalter nach Havighurst
- Aufbau neuer und reifer Beziehungen zu Gleichaltrigen des eigenen und anderen Geschlechts
- Übernahme der männlichen bzw. weiblichen Geschlechtsrolle
- Akzeptieren des eigenen Körpers und dessen effektive Nutzung
- Loslösung und emotionale Unabhängigkeit von den Eltern
- Ökonomische Unabhängigkeit von den Eltern
- Berufswahl und –ausbildung
- Vorbereitung auf Heirat und Familie
- Erwerb intellektueller Fähigkeiten, um eigene Rechte und Pflichten ausüben zu können
- Entwicklung sozialverantwortlichen Verhaltens
- Aneignung von Werten und eines ethischen Systems, das einen Leitfaden für das eigene Verhalten darstellt
Wie ist das Geschlechterverhältnis bei Störungen im Jugendalter?
- Kindesalter: Häufig höhere Prävalenzen für psychische Störungen bei Jungen
- Jugendalter: Deutlicher Anstieg der Prävalenzraten bei Mädchen
- Konsequenz: Im Alter von 14 bis 17 Jahren fast keine Geschlechtsunterschiede hinsichtlich der Prävalenzen für Jungen und Mädchen (24.9% bei Jungen, 22.2% bei Mädchen, Ergebnisse aus Kinder- und Jugendgesundheitssurvey)
- Aber: Bei Jungen höhere Prävalenzraten für externalisierende Symptome, bei Mädchen für internalisierende Symptome
Welche Essstörungen werden unterschieden und wie verläuft die Krankheit typischerweise?
- Essstörungen, die als psychische Störungen klassifiziert sind:
- Anorexia nervosa
- Bulimia nervosa
- Typischer Verlauf einer Essstörung:
- Anfangs Vermeiden von Fett und Beginn von Diäten. Durch strengere Diäten bis hin zum Einsatz von Abführmitteln und medikamentösen Appetitzüglern Körpergewicht deutlich unter altersentsprechender Norm. Zusätzlich oft exzessives Sporttreiben mit zwanghaftem Charakter. Keine realistische Einschätzung des Körperbildes
Welche Essstörungen werden unterschieden und wie verläuft die Krankheit typischerweise?
- Essstörungen, die als psychische Störungen klassifiziert sind:
- Anorexia nervosa
- Bulimia nervosa
- Typischer Verlauf einer Essstörung:
- Anfangs Vermeiden von Fett und Beginn von Diäten. Durch strengere Diäten bis hin zum Einsatz von Abführmitteln und medikamentösen Appetitzüglern Körpergewicht deutlich unter altersentsprechender Norm. Zusätzlich oft exzessives Sporttreiben mit zwanghaftem Charakter. Keine realistische Einschätzung des Körperbildes
Welche Essstörungen werden unterschieden und wie verläuft die Krankheit typischerweise?
- Essstörungen, die als psychische Störungen klassifiziert sind:
- Anorexia nervosa
- Bulimia nervosa
- Typischer Verlauf einer Essstörung:
- Anfangs Vermeiden von Fett und Beginn von Diäten. Durch strengere Diäten bis hin zum Einsatz von Abführmitteln und medikamentösen Appetitzüglern Körpergewicht deutlich unter altersentsprechender Norm. Zusätzlich oft exzessives Sporttreiben mit zwanghaftem Charakter. Keine realistische Einschätzung des Körperbildes
- Angst, zu dick zu werden, lässt nicht nach und kann panikartige Anfälle hervorrufen. Ritualisierung von Essverhalten. Hungern und Essen werden zum wichtigsten Lebensinhalt. Umwelt reagiert zunehmend negativer - Versteckspiele beginnen. Schulische Leistungen werden gesteigert und es muss immer etwas Sinnvolles gemacht werden - jede Minute wird verplant - streng strukturierter Tagesplan dient als Halt und Lebenshilfe - Ignorieren des Hungergefühls
- Soziale Kontakte nehmen ab, da gemeinsames Essen vermieden wird. Fähigkeit, intensive Kontakte und emotionalen Austausch zu pflegen, ist eingeschränkt -
- kaum Krankheitsgefühl
Welche Essstörungen werden unterschieden und wie verläuft die Krankheit typischerweise?
- Essstörungen, die als psychische Störungen klassifiziert sind:
- Anorexia nervosa
- Bulimia nervosa
- Typischer Verlauf einer Essstörung:
- Anfangs Vermeiden von Fett und Beginn von Diäten. Durch strengere Diäten bis hin zum Einsatz von Abführmitteln und medikamentösen Appetitzüglern Körpergewicht deutlich unter altersentsprechender Norm. Zusätzlich oft exzessives Sporttreiben mit zwanghaftem Charakter. Keine realistische Einschätzung des Körperbildes
Welche Essstörungen werden unterschieden und wie verläuft die Krankheit typischerweise?
- Essstörungen, die als psychische Störungen klassifiziert sind:
- Anorexia nervosa
- Bulimia nervosa
- Typischer Verlauf einer Essstörung:
- Anfangs Vermeiden von Fett und Beginn von Diäten. Durch strengere Diäten bis hin zum Einsatz von Abführmitteln und medikamentösen Appetitzüglern Körpergewicht deutlich unter altersentsprechender Norm. Zusätzlich oft exzessives Sporttreiben mit zwanghaftem Charakter. Keine realistische Einschätzung des Körperbildes
Welche Essstörungen werden unterschieden und wie verläuft die Krankheit typischerweise?
- Essstörungen, die als psychische Störungen klassifiziert sind:
- Anorexia nervosa
- Bulimia nervosa
- Typischer Verlauf einer Essstörung:
- Anfangs Vermeiden von Fett und Beginn von Diäten. Durch strengere Diäten bis hin zum Einsatz von Abführmitteln und medikamentösen Appetitzüglern Körpergewicht deutlich unter altersentsprechender Norm. Zusätzlich oft exzessives Sporttreiben mit zwanghaftem Charakter. Keine realistische Einschätzung des Körperbildes
Was sind zentrale Kennzeichen der Anorexia Nervosa?
- Starkes Untergewicht (Body Mass Index unter 17.5)
- Angst vor einer Gewichtszunahme (und gegensteuernde Maßnahmen)
- Körperschema-Störung
Wie wird der Body Mass Index berechnet?
BMI = Körpergewicht (kg) / Körpergröße (m) 2
Welche Subtypen werden bei der Anorexia Nervosa unterschieden?
- Asketischer Subtyp: Restriktives Essverhalten, nahezu vollständige Nahrungsverweigerung
- Bulimischer Subtyp: Vorkommen von Essattacken, die von gegensteuernden Maßnahmen wie selbstinduziertem Erbrechen, exzessivem Sport oder Missbrauch von Abführ- und Entwässerungsmitteln begleitet werden
Was sind typische Kennzeichen für eine Bulimia Nervosa?
- Essattacken, denen durch gegensteuernde Maßnahmen begegnet wird
- Starke Bestimmung des Selbstwertgefühls durch die wahrgenommene Figur bzw. das wahrgenommene Gewicht
- Aber: Kein Untergewicht
Welche körperlichen Folgen kann eine Essstörung haben?
- Bei dauerhafter Unterernährung: Begünstigung von Osteoporose (Knochenbrüchigkeit), Muskelschwäche, Kreislaufproblemen und Stoffwechselstörungen
- Bei häufigem Erbrechen: Zahnprobleme durch Kontakt mit Magensäure, Anstieg des Risikos für Herzrhythmusstörungen und Nierenversagen
Welche Faktoren begünstigen eine Essstörung und welche Gegenmaßnahmen können unternommen werden?
Begünstigende Faktoren für Entstehen von Essstörungen:
• Genetische Vulnerabilitäten
• Sozio-kulturelle Einflüsse (Schlankheits-Ideal)
• Familiäre Belastungen (gestörte Familienbeziehungen)
• Geringes Selbstwertgefühl
• Belastende Lebensereignisse
Interventionsmöglichkeiten:
• Maßnahmen zur Erhöhung des Körpergewichts (bei Untergewicht)
• Ernährungsumstellung (gesundere Ernährung)
• Kognitiv-verhaltenstherapeutische Maßnahmen
• Aufbau einer realistischen Einschätzung zur Körperwahrnehmung
• Gegebenenfalls familientherapeutische Maßnahmen
• Gegebenenfalls Psychopharmaka (Antidepressiva), falls depressive Symptomatiken bestehen
Was sind Symptome einer Depression?
• Depressive Verstimmung und Niedergeschlagenheit
• Verlust von Interesse und Freude
• Antriebslosigkeit
• gesteigerte Ermüdbarkeit
• geringes Selbstwertgefühl und Selbstvorwürfe
• Konzentrationsschwierigkeiten
• psychomotorische Unruhe oder Hemmung
• Schlafstörungen
• Appetitverlust oder gesteigerter Appetit
• Suizidgedanken
Welche Formen der Depression werden unterschieden?
• Major Depression (gekennzeichnet durch das Auftreten mehrerer depressiver Episoden)
• Dysthyme Störung (gekennzeichnet durch eine länger anhaltende leichtere depressive Symptomatik)
• Bipolare Störung (zeitweise Auftreten von depressiven Symptomen, darüber hinaus manische Episoden mit
abnormer und anhaltend gehobener Stimmung)
Was sind begünstigende Faktoren einer Depression?
• Genetische Vulnerabilität
• Auffälligkeiten im Neurotransmitterhaushalt (Serotonin-Mangel)
• Kognitiv-emotionale Faktoren (negative Bewertungsmuster und dysfunktionale Wahrnehmungsmuster), negative Gedanken über sich selbst, die Welt und die Zukunft
• Kritische Lebensereignisse
Zu welchen Interventionsmöglichkeiten kann bei einer Depression gegriffen werden?
• Psychopharmaka (Antidepressiva)
• Kognitiv-verhaltenstherapeutische Maßnahmen
• Förderung sozialer Kompetenzen
• Aufbau positiver Aktivitäten
• Kognitive Umstrukturierung
• Erwerb von Problemlösekompetenzen
• Verbesserung der Selbststeuerung und Selbstkontrolle (z.B. durch das Setzen realistischer
Ziele)
Wie lässt sich die Suizidrate im Jugendalter beschreiben?
- Bei Depressivität gleichzeitig erhöhtes Risiko für suizidales Verhalten
- Ab Jugendalter deutlicher Anstieg der Suizidrate: Bei 15-24jährigen Rate von 10.5 auf 100.000 bei männlichen und 2.7 auf 100.000 bei weiblichen Jugendlichen
- Vollendete Suizide häufiger bei den Jungen, bei Mädchen demgegenüber mehr Suizidversuche (begründet durch höheren Aggressionslevel bei Jungen und Wahl von Methoden, die mit höherer Wahrscheinlichkeit zum Tod führen)
- Rolle des Internets im Kontext von Suiziden:
- Unterstützungsangebote (u.a. durch Foren und Chats)
- Aber auch Unterstützung der Suizidabsicht möglich
- (z.B. Verabredung zu gemeinsamem Suizid, Austausch über Suizidmethoden etc.)
Wie lässt sich der Substanzmissbrauch deutscher Jugendlicher beschreiben?
- Ergebnisse des Kinder- und Jugendgesundheitssurvey zum Substanzmittelkonsum im Jugendalter:
- 20% der Mädchen und Jungen im Alter von 11 bis 17 Jahren rauchen regelmäßig, ab dem 17. Lebensjahr liegt der Anteil bei über 40% (unabhängig vom Geschlecht)
- 39% der 11- bis 17-jährigen Jungen und etwas mehr als 22% der Mädchen sind regelmäßige Alkoholkonsumenten (d.h. mindestens einmal je Woche Alkoholkonsum)
- Haschisch oder Marihuana wurde von fast 25% der 17- jährigen Jungen und fast 15% der Mädchen in den letzten 12 Monaten konsumiert
- Andere illegale Drogen wie Ecstasy oder Amphetamine wurden von weniger als 1% der 14- bis 17-jährigen Jugendlichen im letzten Jahr genommen
Welche Störungen können nach Substanzmissbrauch auftreten?
- Stadien psychischer und verhaltensbezogener Störungen durch psychotrope Substanzen:
- Akute Intoxikation (kürzliche Einnahme einer Substanz in ausreichender Dosis)
- Schädlicher Gebrauch (regelmäßiger Konsum und Missbrauch psychotroper Substanzen)
- Abhängigkeitssyndrom
- Entzugssyndrom (Entzugssymptome bei Absetzen der Substanz)
- Substanzmissbrauchsstörungen häufig verbunden mit zahlreichen anderen Problemen und Auffälligkeiten:
- Funktionsbeeinträchtigungen (z.B. in der Schule oder am Arbeitsplatz),
- Soziale Probleme und delinquente Verhaltensweisen
- Verhaltens- und Persönlichkeitsveränderungen
- Psychische Auffälligkeiten und Störungen
Nenne begünstigende Faktoren für Substanzsmissbrauchstörungen
• Rauschzustand und damit verbundene positive Empfindungen (Verstärkerwirkung)
• Genetische Disposition
• Individuelle Faktoren (wie Ängstlichkeit, Kontaktschwäche, Stimmungslabilität oder fehlende soziale Kompetenzen)
• Familiäre Bedingungen und Belastungen
• Gruppendruck innerhalb der Peer-Gruppe
• Schwierigkeiten bei der Identitätsfindung
• Sozio-kulturelle Faktoren (kulturabhängige und gesellschaftliche Drogenkonsumgewohnheiten)
Wie entwickelt sich ein Suchtmittelkonsum?
- Über mehrere Stadien:
- Antezedente Bedingungen:
• Einstellungen zum Suchtmittelkonsum (bei positiven Einstellungen findet sich ein früherer Einstieg in den Suchtmittelkonsum)
• Vorhandensein von Modellen (z.B. rauchende Eltern oder Geschwister)
• Medieneinflüsse (prägen das Image des Suchtmittelkonsumenten)
• Niedriges Selbstwertgefühl (Suchtmittelkonsum als Weg zur Selbstwerterhöhung)
• Risikobereitschaft (bei erhöhter Risikobereitschaft werden Suchtmittel eher probiert)
• Mangelnde Bewältigungsressourcen (Alkohol und Drogen als Wege zur Problembewältigung)
Man kann festhalten, dass es eine Reihe von Faktoren gibt, die eine mehr oder minder deutliche „Bahnung“ in die Richtung eines Suchtmittelkonsums bewirken - Initiation des Suchtmittelkonsums
Neben den antezedenten Bedingungen, die auch in dieser Phase wirksam bleiben, wird hier vor allem die Rolle der Gleichaltrigengruppe betont
• Suchtmittelverhalten in der Gleichaltrigengruppe
• Einstellungen zu Suchtmitteln in der Gleichaltrigengruppe
• Bedürfnis nach Anerkennung durch die Gleichaltrigengruppe
• Angebot von Suchtmitteln durch Gleichaltrige - Stabilisierung und Habitualisierung
Mit der Zunahme des Stabilisierungs- und Habitualisierungsgrades findet eine zunehmende
Verlagerung von externalen auf internale Einflussfaktoren statt
Während in den frühen Phasen des Suchtmittelkonsums sozial-externale Faktoren wichtige Einflussgrößen darstellen, findet sich in den späteren Phasen ein Überwiegen subjektiv-individueller Faktoren (wie psychischen und physischen Bedürfnissen und Abhängigkeiten)
- Antezedente Bedingungen:
Zu welchen präventiven/interventiven Maßnahmen kann beim Substanzkonsum gegriffen werden?
- Ziele präventiver Maßnahmen:
- Verhinderung eines Substanzmittelkonsums
- Hinauszögern eines Beginns des Substanzmittelkonsums
- Etablierung eines kontrollierten Konsums (z.B. bei Alkohol)
- Interventive Maßnahmen:
• Körperlicher Entzug
• Psychotherapeutische Maßnahmen (Förderung der Motivation zur Abstinenz, Aufbau relevanter
Kompetenzen, Aufbau der Fähigkeit zum Umgang mit auslösenden Reizen und Situationen)
• Gruppentherapeutische Angebote (soziale Unterstützung und Austausch mit anderen Patienten)
• Selbsthilfegruppen (motivationale und soziale Unterstützung durch andere Betroffene)
In wie weit lässt sich delinquentes Verhalten im Jugendalter bereits vorhersagen?
Häufig schon im Kindesalter Verhaltensprobleme, die sich in Störungen des Sozialverhaltens und Delinquenz im
Jugendalter fortsetzen (zum Beispiel vermehrt aggressives Verhalten)
Bei der Prognose von Delinquenz ist in jeder Altersgruppe die Delinquenzbelastung in der vorausgehenden Altersperiode der beste Einzelprädiktor
Ansonsten ist die Prognose einer positiven bzw. unauffälligen Entwicklung verlässlicher zu treffen als die
Prognose einer Delinquenzentwicklung. Ein Fehlen soziopathischer Symptome in Kindheit und Jugend ist
beispielsweise fast als Garantie gegen eine ungünstige Entwicklung im Erwachsenenalter anzusehen
Wie lässt sich die Entstehung delinquentem Verhalten erklären?
- hauptsächlich schwindende Veränderungsmöglichkeiten, durch:
- Fehlen prosozialem Verhaltensrepertoire, das nicht aufgebaut wurde bzw. das Fehlen sozialer
Kompetenzen - Die Folgen des abweichenden Verhaltens selbst: Die Kinder bzw. Jugendlichen werden häufiger abgelehnt, erfahren weniger Unterstützung bei Schwierigkeiten in der Schule, erreichen dadurch nicht die möglichen Schulabschlüsse und verpassen Einstiege in eine günstigere Berufs- und Familienentwicklung
- Fehlen prosozialem Verhaltensrepertoire, das nicht aufgebaut wurde bzw. das Fehlen sozialer
Welche Entwicklungspfade werden bei aggressivem/delinquentem Verhalten unterschieden?
- Delinquenz, die auf das Jugendalter begrenzt ist und daher häufig als „passager“ oder „episodisch“ bezeichnet wird (Jugenddelinquenz)
- Persistente Delinquenz (Jugendliche mit sehr hoher Risikobelastung und schlechter Prognose hinsichtlich einer kompetenten und erfolgreichen Lebensführung)
- Vor allem die jugendlichen Intensiv- oder Mehrfachtäter zeigen oft schon früh Verhaltensauffälligkeiten, wachsen in einem schwierigen sozialen und familiären Umfeld auf, zeigen schlechte Schulleistungen und sind in Kontakt mit anderen delinquenten Peers
Zu welchen strafrechtlichen Sanktionen kann bei delinquentem Verhalten gegriffen werden?
- Freiheitsentzug nach dem Jugendstrafrecht
- Erziehungsmaßregeln (Erzieherische Maßnahmen wie z.B. Heimunterbringung und die Ableistung von Sozialstunden)
- Kurzzeitarreste und Auflagen zur Wiedergutmachung eines angerichteten Schadens
Nenne präventive und therapeutische Maßnahmen gegen delinquentes Verhalten
- Aufbau einer Änderungsmotivation
- Förderung von sozialen Kompetenzen und Empathiefähigkeit
- Abbau von Aggressionen bzw. Erlernen eines angemessenen Umgangs mit Aggressionen
- Unterstützung, um zu einer strukturiertere Lebensgestaltung zu gelangen (z.B. Schulabschluss erreichen, Ausbildung beginnen)