Entwicklung von Wahrnehmung und Motorik
11.10.16, Sinne und Wahrnehmung
11.10.16, Sinne und Wahrnehmung
Fichier Détails
Cartes-fiches | 13 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 22.10.2016 / 09.09.2023 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/entwicklung_von_wahrnehmung_und_motorik
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Intégrer |
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Begriff Wahrnehmung
Prozess der Informationsaufnahme aus Körper- und Umweltreizen durch die Sinnesorgane & der Weiterleitung, Koordination und Verarbeitung der Reize im Gehirn
Verarbeitung: persönliche Erfahrungen, subjektive Bewertung und Selektion
Grundlagen zur Wahrnehmung
- Teil der Kognition
- Basis für Denkprozesse und komplexe Lernprozesse
- verknüpft Bewegung und Handlung
- Grundlage aller motorischen und sprachlichen Reaktionen
- von Erfahrung abhängig
Wahrnehmungsprozess
1. Reizaufnahme durch versch. Rezeptoren der Sinnesorgane
2. Weiterleitung der Impulse durch "aufsteigende" Nervenbahnen in sensorische Zentren der Grosshirnrinde
3. Speicherung im Gehirn + Vergleich mit Abgespeichertem + Bewertung und Auswahl der Information
4. Koordination der versch. sensorischen Zentren im Gehirn
5. Verarbeitung der Reize + Einordnung in bestehenden Erfahrungen
6. Reakiton über Impulse durch "absteigende" Nervenbahnen (z.B. motorische Nervenbahn)
drei Grundsinne
- taktile Wahrnehmung: Tast- und Berührungssinn
- kinästhetische Wahrnehmung: Lage- und Bewegungssinn
- vestibuläre Wahrnehmung: Gleichgewichtssinn
Entwicklung der drei Grundsinne
- sind schon beim Fötus sehr weit entwickelt/ früh funktionsfähig
- grundlegende Bedeutung für Entwicklung von Motorik, Sensorik & geistig-seelische Entwicklung bei Neugeborenen
übrige Sinnesfunkionen
- auditive (Hör-) und visuelle (Seh-) Wahrnehmung
- gustatorische (Geschmacks-) und olefaktorische (Geruchs-) Wahrnehmung
etwas spätere Entwicklung, bei Geburt ziemlich funktionsfähig und arbeiten sehr rasch miteinander
Wahrnehmung von Neugeborenen
- Unterscheidung von Gerüchen, Töne, Lichtreize und optischen Mustern
- Objektfixierung (auf 25-30 cm)
- Orientierung durch Schallquelle
- 3monatige: Objekt und Hintergrund differenzieren
Wahrnehmung von 4 - 8monatigen Säuglingen
- 4monatige: Grössenkonstanz -> gleich grosse Gegenstände unabhängig von der Distanz
- 8monatige: vollausgebildetes Tiefensehen (dreidimensionales Sehen) und Entwicklung eines Gesichtschemas -> erkennen von fremden und bekannten Gesichtern
Entwicklung der Motorik
1. einfache Reflexe und basale Reaktionen werden gesteuert durch tief liegende Zentren im Hirnstamm
2. mit zunehmender Reifung und Erfahrung übernehmen höhere Systeme (Hirnrinde) die Steuerung
3. = primäre Muster (Reflexe) nehmen ab zu Gunsten gesteuerter Reaktionen (Motorik)
- hauptsächlich von Reifung & Erfahrung vs. Übung abhängig
- Gesetzmässigkeiten -> Entwicklungsfortschritte: von Kopf zum Rumpf/ Steissbein, vom Zentrum zur Peripherie, von grob zu fein
Entwicklung des Greifens
- Reflex
- zufälliges Greifen (3 Monate)
- Auge-Hand-Koordination (4-7 Monate)
- palmares Greifen mit ganzer Handfläche (ab 5 Monaten)
- Pinzettengriff (8-10 Monate)
- Zangen- & Werkzeuggriff (ab 2. Lj)
- Kritzeln ab 18 Monaten / 2 Linien zeichen ab 2 Jahren
4. Lebensjahr (4-5): Grob- und Feinmotorik
Grob:
- Treppenstiege ohne Absetzen
- Rennen (auch Kurven)
- Klettern
- Balancieren (Vorschieben - Nachziehen)
Fein:
- Essen mit Besteck
- Aus- und Anziehen
- eigene Motive zeichnen
- erste Erfahrungen mit Leim und Schere
5. Lebensjahr (5-6): Grob- und Feinmotorik
Grob:
- turnen, klettern, balancieren immer souveräner
- Velo, Rollschuh, Ski fahren und schwimmen
- Ball mit beiden Händen fassen
Fein:
- Zunahme von Konzepten beim Werken, Basteln, Zeichen etc.
- genaues Nachzeichnen und Ausmalen noch schwierig
- Erlernen eines Instrument wird möglich
- Mühe mit gewissen Konsonanten
Bedeutung von Wahrnehmung & Motorik
- handelnde Auseinandersetzung mit der Welt ist wichtig -> Kind gelangt vom Handeln zu inneren Vorstellungen & abstrakten Symbolen
- Grob- & Feinmotorik ermöglichen Erfahrung mit Gegenständen und das Bilden von Konzepten mit Form, Material, Dichte etc.
- Bewegung fördert Raumwahrnehmung und -orientierung
- Bewegungserfahrung unterstütz das Erleben von Zeit (Gefühl, Rhythmus etc.)