Entscheidungslehre, Fachbegriffe

Univ.-Prof. Rüdiger von Nitzsch, RWTH Aachen

Univ.-Prof. Rüdiger von Nitzsch, RWTH Aachen

Lucas Beyerling

Lucas Beyerling

Kartei Details

Karten 160
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 18.03.2013 / 15.01.2020
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Abnehmende Sensitivität

Die Wertschätzung einer bestimmten Ausprägungsdifferenz (bzgl. Geldbeträgen) nimmt mit zunehmender Entfernung vom Bezugspunkt ab (PT)

Adaptionsniveau

Der Punkt subjektiver Indifferenz, zB. bei der Wahrnehmung und Einschätzung der Lautstärke eines Tones wird dieser als weder laut noch leise wahrgenommen.

Additives Modell

Ein addittives Präfereenzmodell ist ein Modell, das die zielspezifischen Bewertungen in einer einfachen additiven und über Zielgewichte gewichteten Form aggergiert.

Allais-Paradoxon

Im ersten Vergleich ziehen die meisten Entscheider sichere 3000 € einer 80%-igen Chance auf 4000€ vor. Im zweiten Vergleich ziehen die meisten Entscheider, nachdem beide Alternativen mit 5% multipliziert wurden, die etwas geringere Chance auf einen höheren Gewinn vor.

Ambiguität

Unsicherheit über die Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines Ereignisses.

Ambiguitätsaversion

Abneigung des Menschen, sich ambiguitätsbehafteten Situationen auszusetzen.

Anchoring & Adjustment 

Orientuíerung am Ursprungs- bzw. Richtwert (Anker) und anschließende Anpassung gemäß näherer Analyse (Adjustment), wobei die Anpassung zu gering bzw. schwach ausfällt, dh. sich weiterhin zu eng am gesetzten Anker orientiert. 

Anspruchsniveau

Das Niveau der Leistung in einer vertrauten Aufgabe, das ein Individuum in Kenntnis seines vergangenen Leistungsniveaus ausdrücklich zu erreichen sucht.

A-posteriori-Wahrscheinlichkeit

Die A-posteriori-W'keiten zeigen an, wie wahrscheinlich der Zustand s bei bekannter Information I ist.

A-priori-Wahrscheinlichkeit

"A-priori" heißt, dass sich diese Wahrscheinlichkeiten auf einen Informationsstand beziehen, der zu Beginn der Analyse, dh. noch vor dem Einholen weiterer Informationen, vorliegt.

Bandbreiteneffekt

Zielgewichte hängen von der Bandbreite ab (mit einer größeren Bandbreite geht ein größeres Zielgewicht einher).

Becoming Famous Over Night - Phänomen

Das bloße Gefühl der Vertrautheit dient als Grundlage für die Beurteilung von Berühmtheit.

Besitztumseffekt

Menschen verlangen für ein Gut, das sie besitzen, einen höheren Verkaufspreis, als sie bereit wären für das Gut zu bezahlen, wenn sie es sich kaufen würden.

Bezugspunkt

Neutraler Punkt, von dem ausgehend eine relative Bewertung der Ergebnisausprägung erfolgt. Ausprägungen oberhalb des Bezugspunktes werden als relative Gewinne wahrgenommen, Ausprägungen unterhalb als relative Verluste. Die Bewertungen der Ausprägungen ober- und unterhalb des Bezugspunktes unterliegen einer abnehmenden Sensitivität.

Certainty-Effekt

Sichere Ereignisse werden im Vergleich zu fast sicheren Ereignissen überproportional höher bewertet. "Sicherheit ist besser als eine 100%-ige Wahrscheinlichkeit."

Chunk

[engl. chunk = Brocken, Klumpen] Die Gedächtnisspanne wird in "Chunks" gemessen.

Chunking

Strukturierungsmöglichkeit von Gedächtnismaterial (einzelne Informationen/Inhalte werden zu festen Gruppen = Chunks zusammengefasst).

Closed minded

Eine Person ist closed minded, wenn sie nur Informationen wahrnimmt, die zu ihrem Kognitionssystem passen und somit keine Dissonanz erzeugen können (sogenannter "Consistency seeker").

Commitment

Ausdruck für die emotionale Bindung an eine Entscheidung, auch Selbstverpflichtung. Liegt vor, wenn man "emotional an der getroffenen Entscheidung hängt".

Common difference-Effekt

Identischer Zeitunteschied wird in der Gegenwart stärker bewertet als in der Zukunft.

Compatibility Effekt

Irrationalität, bei der die Aufmerksamkeit zB. durch unteschiedliche Fragetechniken auf verschiedene Skalen gelenkt wird.

Conditional probability fallacy

Personen vertauschen bei bedingten, hohen Wahrscheinlichkeiten Bedingung und Ereignis.

Confirmation Bias

Die menschliche Neigung, Informationen auf eine Art und Weise zu sammeln und zu verarbeiten, die den eigenen Einstellungen und Vorurteilen entspricht.

Conjuntion Fallacy

Typische Falle bei der Einschätzung von Wahrscheinlichkeiten, bei der man aufgrund der höheren Repräsentativität eines gemeinsamen Ereignisses gegenüber einem darin enthaltenen Einzelereignis die subjektive Wahrscheinlichkeit des gemeinsamen Ereignisses höher einschätzt als die des Einzelereignisses.

Consistency Seeker

Person, die konsequent nur Informationen wahrnimmt, die zu ihrem Kognitionensystem passen und somit keine Dissonanz erzeugen können. (s. Closed Minded)

Diktator-Spiel

Das Diktator-Spiel ist eine Variante des sogenannten Ultimatumspiels, wobei der Diktator (Spieler 1) bestimmt, wie er eine fixe Geldsumme zwischen sich und einem Spieler 2 aufteilt, ohne das letzterer Einfluss darauf hat.

Direct Rating-Verfahren

Die Präferenzen werden durch Vergabe von Punktewerten dargestellt.

Diskontzins

(=Eigenkapitalkostensatz) Summe aus dem sicheren Zins und der mit ß gewichteten Marktrisikoprämie.

Dispositionale Attribution

Erfolg und Misserfolg einer Person wird auf ihre Fähigkeiten zurückgeführt. (s.a. Fund. Attributionsfehler)

Dispositionseffekt

Spezialfall des Sunk-cost-Effekts auf Aktien- und Devisenmärkten. Gewinne werden zu früh realisiert, Verluste zu spät.

Dissonanz

Dissonanz liegt vor, wenn zu einer getroffenen Entscheidung Kognitionen entstehen, die im Widerspruch zu der Entscheidung stehen.

Domestic Bias

siehe Home Bias ( : Anleger halten lieber Aktien aus dem eigenen Land als aus einem anderen Land ( sie haben bezügl. der inländ. Aktien ein höheres Kompetenzgefühl)

Dominanz

Eine Alternative a dominiert eine andere Alternative b, wenn die Alternative in jedem entscheidungsrelevanten Aspekt mindestens so gut wie b ist. Von strenger Dominanz soll gesprochen werden, wenn Dominanz vorliegt und zugleich in einem Aspekt eine echt bessere Ausprägung vorliegt.

Economic Value Added (EVA)

Der EVA ist eine Messgröße aus der Finanzwirtschaft, mittels derer man die Vorteilhaftigkeit einer Investition berechnen kann. Er drückt aus um wieviel der Wert eines Unternehmens steigt, wenn die Investition durchgeführt wird.

Einflussdiagramm

Grafische Darstellung, um die drei Komponenten Ziele, Alternativen und Zustände bzw. Ereignisse sowie deren Verknüpfung untereinander zu strukturieren und visualisieren. Zur besseren Veranschaulichung erhält jede dieser Kategorien ein spezielles Symbol.

Ellsberg-Paradoxon

Eine mit Ambiguität behaftete Spielsituation, in der die Ambiguitätsaversion von Menschen empirisch nachgewiesen wird.

Endowment-Effekt

(siehe Besitztumseffekt : Menschen verlangen für ein gut, das sie besitzen, einen höheren Verkaufspreis, als sie bereit wären für das Gut zu bezahlen, wenn sie es sich kaufen würden.

Endwert

Transformieren aller Investitionszahlungen auf den Zeitpunkt t = T ( mit T als letztem Jahr der Zahlungen). 

Entscheidungsbaum

Grafische Darstellung einer Entscheidungssituation.

Entscheidungsrationalität

Ein Entscheider entscheidet sich für diejenige Alternative, die ihm bezogen auf sein mehrdimensionales Wertesystem (dies muss er natürlich kennen) einen maximalen Nutzen bringt und vermeidet dabei Verzerrungen oder Fehler in den benötigten Parametern weitestgehend.