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Prüfungsfragen für die Trainer-Ausbildung "Expert as Trainer"

Prüfungsfragen für die Trainer-Ausbildung "Expert as Trainer"

Henrik Lampe

Henrik Lampe

Set of flashcards Details

Flashcards 73
Language Deutsch
Category Educational Science
Level Other
Created / Updated 27.05.2013 / 12.12.2014
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Nennen Sie die fünf Eigenschaften eines Trainings

Trainings lassen sich durch folgende Eigenschaften charakterisieren:

  • sie bewirken eine Veränderung,
  • sie werden konzipiert, um ein bestimmtes Lernziel zu erreichen
  • sie sind teilnehmer- und nicht dozentenzentriert,
  • sie binden die Teilnehmer in den Lernprozess ein
  • sie sind dann besonders wirkungsvoll, wenn sie Bezug zum echten, realen Praxisalltag der Teilnehmer haben

Nennen Sie die Eigenschaften eines Coachings (nach Fischer-Epe)

Die Autorin Maren Fischer- Epe beschreibt Coaching als Kombination aus individueller Beratung, persönlichem Feedback und praxisorientiertem Training. Der Coaching- Begriff steht heute für Entwicklung und Leistungssteigerung im Bereich der beruflichen oder privaten Aufgaben und Rollen von Menschen. Persönliche Standortbestimmung, Formulierung von Zielen, Weiterentwicklung des eigenen Verhaltens, Klärung von Rollenverständnis oder Probleme im Arbeitsalltag können potenzielle Themen für Beratungssitzungen sein.

Wofür steht der Begriff "Coaching"?

Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes „Coach“ ist Kutsche. Es wurde 1556 erstmals in der englischen Sprache nachgewiesen. Heute wird die Bedeutung des Begriffes „Coaching“  aus dem Englischen im Sinne von Beraten, Anleiten oder Unterweisen übersetzt.

Coaching zielt als darauf ab, Probleme zu lösen und Ziele zu erreichen, ohne dass der Coach Lösungen vorgibt und ohne die Grenze zwischen Beratung und Therapie zu überschreiten. Im Vordergrund steht „Hilfe zur Selbsthilfe“.

Nennen Sie die Teilbereiche des Coaching–Prozesses

Der Prozess eines Coachings lässt sich grob in drei Bereiche aufgliedern:

  • Die Auftragsklärung im Vorfeld
  • Das Coaching-Gespräch
  • Auswertung des Prozesses

Nennen Sie die vier Phasen des Coaching-Prozesses

Kern des Coaching-Prozesses ist das Coaching-Gespräch, das sich in folgende Phasen gliedert:

  • Kontakt und Orientierung
  • Situation und Ziele
  • Lösungen
  • Transfer

Nach der Kennenlern- und Orientierungsphase geht es in der zweiten Phase darum, dass der Coach das Anliegen des Teilnehmers versteht und das Problem genau definiert wird. Hieraus kann dann abgeleitet werden, welchen Zielzustand sich der Teilnehmer nach dem Coaching wünscht. Gemeinsam mit dem Coach werden dann in der nächsten Phase Lösungen entwickelt und schliesslich Vereinbarungen getroffen, um diese in den Alltag zu übertragen.

Coaching ist ein auf die einzelne Person zugeschnittenes Beratungsangebot. Jedes Gespräch ist dabei einzigartig. Coaching ist kreatives Arbeiten, das dem Coach viele Freiräume lässt, ihm aber auch viel Feingefühl und Kompetenz im Umgang mit Menschen abverlangt.

Nennen Sie drei Faktoren einer gelungenen Präsentation

Grundsätzlich hängt eine gelungene Präsentation von drei Faktoren ab:

  • Aufbau und Vorbereitung
  • Visualisierung und Darstellung
  • Präsentationstechnik bzw. Art und Weise des Vortrages

Wie gliedert sich der Ablauf einer Präsentation?

Der Ablauf einer Präsentation gliedert sich in drei Bereiche:

  • Eröffnung
  • Hauptteil
  • Schluss.

Worauf achten Sie bei der Eröffnung einer Präsentation?

Die Eröffnung dient dazu, die Teilnehmer zu begrüßen, über den Ablauf der Präsentation zu informieren und auf den Inhalt einzustimmen.

Wie gestalten Sie den Hauptteil einer Präsentation?

Der Hauptteil beschäftigt sich mit dem eigentlichen Inhalt der Präsentation. Hier ist es wichtig, die Inhalte sorgfältig zu gliedern , auf die wesentlichen Informationen zu reduzieren und durch Visualisierungen (Bilder, Filme, Flipchart usw.) verständlicher zu machen. Die Herausforderung hierbei ist, die Teilnehmer zum Mitdenken zu bewegen und diese nicht nur mit Informationen zu „füllen“.

Wie gestalten Sie den Abschluss einer Präsentation?

Der Abschluss fasst alle wesentlichen Inhalte noch einmal gesamthaft zusammen und anschließend können Fragen gestellt oder z.B. eine Diskussion eingeleitet werden.

Nennen Sie die Dominanzen der Biostrukturanalyse

Die Biostrukturanalyse basiert auf den Erkenntnissen der Hirnforschung des Amerikaners Paul MacLean sowie des Anthropologen Rolf W. Schirm. Diese Beiden teilten das Gehirn grundsätzlich in drei Regionen:

  • Stammhirn (GRÜN): Gehirnteil der Instinkte und Lebensgefühle
  • Zwischenhirn (ROT): Gehirnteil der Selbst-Behauptung und der Emotionen
  • Großhirn (BLAU): Rationaler und vorausschauender Gehirnteil

Die Grundstruktur der Persönlichkeit ergibt sich aus dem Verhältnis dieser drei Bereiche.

Entsprechend der drei Gehirnbereiche ergeben sich nach einer ausführlichen Analyse (bestehend aus zehn Aufgaben) ein so genanntes Structogramm-Bild. Dieses zeigt, welche der drei Bereiche in welcher Ausprägung vorliegt.

 

Nennen Sie fünf Punkte des roten Bereiches der Biostrukturanalyse

Die ROT-Dominanz kennzeichnet:

  • Streben nach Überlegenheit
  • Natürliche Autorität
  • Neigung zum Wettbewerb
  • Erfassen des Augenblicks
  • Impulsives Handeln
  • Aktivität und Dynamik
  • Konkretes, praktisches Denken
  • Schnelles Erkennen des Machbaren und
  • Neigung zum Improvisieren

Nennen Sie fünf Punkte des blauen Bereiches der Biostrukturanalyse

Die BLAU-Dominanz kennzeichnet

  • Streben nach Sicherheitsabstand
  • Zurückhaltung
  • Tendenz zur Verschlossenheit
  • Bedenken der Konsequenzen
  • Planvolles Handeln
  • Streben nach Fortschritt
  • Systematisches, analytisches Denken
  • Hohes Abstraktionsvermögen
  • Hang zur Perfektion

Nennen Sie fünf Punkte des grünen Bereiches der Biostrukturanalyse

Die GRÜN-Dominanz kennzeichnet

  • Streben nach menschlicher Nähe
  • Gespür für Menschen
  • Allgemeine Beliebtheit
  • Bauen auf Vertrautes
  • Handeln aus Erfahrung
  • Vermeiden radikaler Veränderung
  • Intuititives Denken (Fingerspitzengefühl)
  • Verlässlicher erster Eindruck sowie
  • Fantasie

Welche Stärken hat ein Trainer der seine Dominanz im grünen Bereich der Biostrukturanalyse hat?

  • Findet schnellen Zugang zu Teilnehmern
  • Gestaltet harmonische Arbeitsatmosphären
  • Sorgt für einen wertschätzenden und aufrichtigen Umgang.

Welche Stärken hat ein Trainer der seine Dominanz im roten Bereich der Biostrukturanalyse hat?

  • Ist motivierend und begeisternd
  • Lenkt und führt sicher Gruppen
  • Kann schnell auf veränderte Trainingssituationen reagieren.

 

Welche Stärken hat ein Trainer der seine Dominanz im blauen Bereich der Biostrukturanalyse hat?

  • Setzt ein gut strukturiertes und vorbereitetes Training um
  • Überzeugt mit fundierten und sachlichen Argumenten
  • Ist angemessen zurückhaltend im Umgang mit Teilnehmern.

Wo liegt der Lernprozess für einen Trainer der seine Dominanz im grünen Bereich der Biostrukturanalyse hat?

  • Läuft Gefahr sich in verschiedenen Gefühlsebenen zu verstricken
  • Neigt dazu es allen Recht zu machen
  • Hat Schwierigkeiten kritische Rückmeldungen zu geben.

 

Wo liegt der Lernprozess für einen Trainer der seine Dominanz im roten Bereich der Biostrukturanalyse hat?

  • Neigt dazu überdimensioniert präsent zu sein
  • Läuft Gefahr zu ungeduldig zu sein
  • Könnte im Umgang mit Teilnehmern zu wenig rücksichtsvoll sein.

Wo liegt der Lernprozess für einen Trainer der seine Dominanz im blauen Bereich der Biostrukturanalyse hat?

  • Neigt dazu anfänglich distanziert und kühl zu wirken
  • Läuft Gefahr, Teilnehmer inhaltlich zu überfordern
  • Hat Schwierigkeiten emotionale Situationen im Training zu erfassen.

Welches typische Verhalten können wir bei Teilnehmern erkennen, die ihre Hauptdominanz im roten Bereich der Biostrukturanalyse haben?

  • Reagieren temperamentvoll und lautstark
  • Stehen gerne im Mittelpunkt und begeistern auch Andere
  • Übernehmen gerne in der Gruppe Verantwortung.

Welches typische Verhalten können wir bei Teilnehmern erkennen, die ihre Dominanz im blauen Bereich der Biostrukturanalyse haben?

  • Fragen gerne sachlich und inhaltlich nach
  • Erkennen schnell Zusammenhänge und greifen schnell komplexe Sachverhalte auf
  • Verhalten sich tendenziell eher ruhig und zurückhaltend.

Welches typische Verhalten können wir bei Teilnehmern erkennen, die ihre Dominanz im grünen Bereich der Biostrukturanalyse haben?

  • Tauschen sich gerne mit anderen Teilnehmern aus
  • Haben ein gutes Gespür für Stimmungen im Training
  • Sind stark mitteilungsbedürftig.

Welche Ressourcen der Teilnehmer kann ich als Trainer nutzen, wenn eine Gründominanz bei der Biostrukturanalyse vorliegt?

  • Kann gut vermitteln
  • Sind Kompromissbereit
  • Stellen ihre Bedürfnisse weniger stark in den Vordergrund.

Welche Ressourcen der Teilnehmer kann ich als Trainer nutzen, wenn eine Rotdominanz bei der Biostrukturanalyse vorliegt?

  • Ist dynamisch und motivierend
  • Kann gut improvisieren
  • Ist bereit Verantwortung zu übernehmen.

Welche Ressourcen der Teilnehmer kann ich als Trainer nutzen, wenn eine Blaudominanz bei der Biostrukturanalyse vorliegt?

  • Sorgt für Ordnung und Einhaltung der Struktur
  • Kann schnell komplexe Sachverhalte verstehen
  • Verliert sich nicht in emotionalen Situationen.

Welche Sinneskanäle kennen Sie?

  • auditiv
  • visuell
  • kinästhetischen oder haptisch

Wie berücksichtigen Sie die Sinneskanäle der Teilnehmer im Training?

Der auditive Typ lernt via

  • Hören
  • Schreiben
  • Sprechen
  • Fragen
  • Geräusche

Der visuelle Typ lernt via

  • Sehen
  • Beobachten
  • Grafiken
  • Zeichnungen
  • Bilder

Der kinästhetische oder haptische Typ lernt via

  • Anfühlen
  • Empfinden
  • Tasten

Wie wirke ich als Trainer auf den drei Ebenen der Sinnes-Kanäle?

Verbal durch:

  • die Wortwahl
  • den gezielten Einsatz von Umgangssprache
  • Hochsprache
  • Fachbegriffe
  • Vermeiden eines starken Dialektes
  • Rhetorische Mittel
    • Fragen
    • Beschreibung
    • Vergleich 
    • Dramaturgie

Para-verbal durch:

  • Stimmlage
  • Artikulation
  • Modulation der Stimme
    • Lautstärke
    • Sprechtempo
    • Betonung
    • Atmung
    • Pausen

Non-verbal durch:

  • Mimik
  • Gestik
  • Augen/Blick
    • Ansehen
    • Durchsehen
  • Körperhaltung
    • innerlich
    • äußerlich
    • entspannt
    • angespannt
    • verkrampft

 

Erklären Sie das Sender-Empfänger-Modell

Das Sender-Empfänger-Modell geht auf die Wissenschaftler Hall und Weaver (1949) zurück und war ursprünglich rein technisch gedacht. Es beschreibt Kommunikation als einen Prozess, der eine Nachricht von einem Sender mit Hilfe eines Kodes an den Empfänger Übermittelt.

SENDER ---> Nachricht (Kode) ---> EMPFÄNGER

Ziel einer Kommunikation ist der Austausch von Informationen. Hierzu ist es nötig, dass Sender und Empfänger einen Kode benutzen. Störungen können sowohl auf den Sender (z.B. „Frequenz“ falsch eingestellt) oder auf den Empfänger zurückzuführen sein.

Welche Störungen können beim Sender-Empfänger-Modell auftreten?

Störungen können entstehen, weil

  • Emotionen schwer in Worte zu fassen sind
  • Wortbedeutungen nicht eindeutig sind
  • Die situativen Gegebenheiten eine klare Aussage nicht zulassen
  • Wahrnehmung selektiv ist (nur das hören, was man will)
  • Es wird nicht richtig gesendet oder zugehört (Ablenkung)

 

Wie beziehen Sie das Sender-Empfänger-Modell in Ihr Training mit ein?

Bewusste Reflektion der eigenen Kommunikation, um Missverständnisse und/ oder Beziehungsstörungen mit den Teilnehmern zu vermeiden.

Nennen Sie die vier Begriffe des 4-Seiten-Modells nach Schulz von Thun?

Schulz von Thun beschreibt vier Ebenen, auf denen eine Nachricht gesendet werden kann:

Sachebene: Worüber ich dich informiere.

Beziehungsebene: Was ich von dir halte und wie ich zu dir stehe.

Apellseite: Wozu ich dich veranlassen möchte.

Selbstkundgabe: Was ich von mir selbst kundgebe.

Erklären Sie, wie die Äußerung: “Wann ist Pause?“, nach dem 4-Seiten-Modell nach Schulz von Thun interpretiert werden kann

Sachebene: Frage nach einer nächsten Pause.

Beziehungsebene: Teilnehmer schätzt Trainer und traut sich deshalb das Thema anzusprechen.

Apellseite: Pause machen!

Selbstkundgabe: Teilnehmer braucht Pause (Hunger, Müde,Frische Luft, Biopause, etc.)

Erklären Sie, wie die Äußerung: „Ist das sinnvoll?“, nach dem 4-Seiten-Modell nach Schulz von Thun interpretiert werden kann

Sachebene: Teilnehmer versteht nicht, ob das (Thema) sinnvoll ist.

Beziehungsebene: Teilnehmer hinterfragt, ob der Trainer das Thema selbst für sinnvoll hält.

Apellseite: Sinn erklären!

Selbstkundgabe: Teilnehmer zweifelt am Sinn

Erklären Sie, wie die Äußerung: „Wie soll das funktionieren?“ nach dem 4-Seiten-Modell nach Schulz von Thun interpretiert werden kann

Sachebene: Teilnehmer hinterfragt Funktionsweise.

Beziehungsebene: Teilnehmer zweifelt ob Trainer sich wirklich sicher ist.

Apellseite: Erklären!

Selbstkundgabe: Teilnehmer bezweifelt die Funktionsweise

Nennen Sie mindestens vier wichtige Punkte der Auftragsklärung

Der Beginn einer erfolgreichen Seminarvorbereitung ist die Auftragsklärung bzw. das Erkennen des Bedarfes des Auftraggebers.

Hierbei sind die „Magic-Seven-Questions to success” von zentraler Bedeutung:

  1. Welche Zielgruppe besucht das Seminar?
  2. Welche Inhalte sollen vermittelt werden, bzw. welche Themen?
  3. Wieviel Zeit bzw. welche Ressourcen stehen zur Verfügung?
  4. Was soll nach dem Seminar anders sein als vorher (Lernziel!)?
  5. Wo liegen mögliche Herausforderungen?
  6. Welcher Background der Teilnehmer liegt vor (Vorerfahrungen, Vorwissen…etc.)?
  7. Was ist sonst noch wichtig (Stimmungen, Erfahrungen, Hintergründe, Spezifika, besondere Erwartungen…etc)?

 

Nennen Sie die Vorteile der Lernziele für den Lehrenden (mindestens drei)

Vorteile für den Lehrenden / Trainer

  • Der Lehrende verfügt über einen Maßstab für den Erfolg seines Unterrichts
  • Er kann seine Prüfungen an den Lernzielen ausrichten
  • Er kann die Planung von Lernprozessen an den Zielen ausrichten
  • Er kann seine Methoden an den Lernzielen ausrichten
  • Er kann anderen (z.B. Kollegen, Betrieben) das Ziel des Unterrichts erläutern

 

Nennen Sie die Vorteile der Lernziele für den Lernenden (mindestens drei)

Vorteile für den Lernenden / Teilnehmer

  • Der Lernende kann besser beurteilen, ob er auf dem richtigen Weg zu dem ist, was er erlernen will
  • Er kann genau erkennen, wo er noch Wissenslücken hat und dementsprechend seine Anstrengungen verstärken
  • Er gewinnt für die Planung erheblich an Sicherheit
  • Er erkennt das Ziel und kann dadurch auch Verantwortung für den Lernprozess übernehmen
  • Er kann mit dem Lehrenden unter Einbeziehung seiner persönlichen Lernziele über die Ziele des Lernprozesses diskutieren

Nennen Sie zwei kognitive Lernziele

  • Wissen verstehen, erinnern und abrufen
  • Wissen anwenden und Transfer herstellen
  • Wissen analysieren und in Teile zerlegen
  • Wissenselemente zusammenführen
  • Wissen bewerten & Entschlüsse fassen