Differentielle Psychologie

Allgemeine Begriffe und Definitionen

Allgemeine Begriffe und Definitionen

Julia Overkämping

Julia Overkämping

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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 05.07.2014 / 01.08.2021
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Definition Differentielle Psychologie

Die Differentielle Psychologie beschäftigt sich mit der Beschreibung der Art und dem Ausmaß interindividueller Unterschiede, in nichtkörperlichen Merkmalen (z.B. Eigenschaften, Fähigkeiten, Interessen, Einstellungen), der wechselseitigen Abhängigkeit solcher Merkmale, ihrer Stabilität und Veränderbarkeit, sowie der Erklärung der Ursachen dieser (z.B. Gene, Kultur, Sozialisation) und deren Manifestation im individuellen Erleben, Empfinden und Verhalten)

Allgemeine Arbeitsdefinition Persönlichkeit

Persönlichkeit bezeichnet die Summe der auf menschlichem Erleben, Empfinden und Verhalten bezogenen, relativ überdauernden und situationsübergreifenden individuellen Besonderheiten.

Definition States (Zustände)

States sind zeitlich fluktuierende, situationsabhängige Verhaltenstendenzen (Aktivitäten, An-/Entspannung, Stimmungen)

Definition Habits (Gewohnheiten)

Habits sind zeitlich stabile Verhaltenstendenzen oder Muster von Verhaltensweisen, die unter gleichartigen Bedingungen und Situationen beobachtbar sind (z.B. Muttersprache, Routinen beim Autofahren, Essgewohnheiten, Schlafgewohnheiten, die Zigarette danach)

Definition Dispositionen
 

Dispositionen sind relativ breite, situationskonsistente und zeitlich stabile Tendenzen zu bestimmten Verhaltensweisen, von allgemeinerer Art als Gewohnheiten (z.B. Triebe, Motive, Tugenden, Eigenschaften, Fähigkeiten)

Sie sind nicht mehr direkt beobachtbar und müssen aus Verhalten geschlossen werden

Nenne die Kriterien zur Beurteilung von Theorien

  • Beschreibung
    • Ordnung in die Komplexivität des beobachteten und gemessenen Erlebens, Empfindens und Verhaltens bringen
  • Erklärung
    • Ursachen für interindividuelle Unterschiede in der Persönlichkeit überzeugend darlegen
  • Vollständigkeit und Sparsamkeit
    • in der Beschreibung und Erklärung interindividueller Persönlichkeitsunterschiede
  • Prüfbarkeit und empirische Evidenz
    • Operationalisierung (Messbarkeit) der in der Theorie enthaltenen Konzepte
    • Ableitung von Hypothesen, welche empirisch geprüft und validiert werden können
  • Produkitivität
    • Anregung neuer/alternativer Hypothesen
  • Praxiswert
    • Praktische Anwendbarkeit
       

Was ist die Grundidee lerntheoretischer Ansätze?

Verhalten und Erleben ist das Ergebnis vorangegangener Lernerfahrungen und der gegebenen Situation, in der man sich befindet

Definition des Verhaltenspotentials nach Rotter

Definiert als die Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmtes Verhalten in einer bestimmten Situation mit Aussicht auf eine positive Konsequenz gezeigt wird

Verhaltenspotential=f(Erwartung, Verstärkungswert)

  • Erwartung: subjektive Einschätzung, wie sich eine bestimmte Verhaltensoption auswirken wird
  • Verstärkungswert: individuelle Präferenz bezüglich der verfügbaren möglichen Folgen einer bestimmten Verhaltensoption
  • basierend auf Erfahrungen in den gleichen/ähnlichen Situationen

Was versteht Rotters unter Kontrollüberzeugungen?

Entwickeln sich auf der Basis vorangegangener Lernerfahrungen, welche die subjektive Überzeugung formen, dass Verstärkung eher durch äußere Einflüsse kontrolliert wird oder das eigene Verhalten die Verstärkung kontrolliert

Beschreibe den Prozess des Modelllernens nach Bandura

Definiert als das Lernen durch Beobachten und Nachahmen anderer Menschen

  • Verhalten eines Modells oder Vorbild
  • Phase der Aneignung
    • Aufmerksamkeit
    • Gedächtnis
  • Phase der Ausführung
    • Motorische Ausführung
    • Verstärkung- und Motivationsprozesse
  • Nachbildung des Verhaltens

Welche Bedeutung hat das Kompetenzerleben in Banduras Lerntheorie?

  • Entscheidend für erhöhte Selbstregulation im Erwachsenenalter ist das Kompetenzerleben
  • Überzeugung, Situationen beeinflussen oder verändern zu können, um für sich selbst oder andere eine Verbesserung herbeizuführen
    • Persönliches Kompetenzerleben (Selbstwirksamkeitserwartung) -> wichtigster Faktor
    • Stellvertretendes Kompetenzerleben durch Hilfe anderer
    • Kollektives Kompetenzerleben mit Hilfe anderer
       

Was versteht Bandura unter reziprokem Determinismus?

Das Individuum ist ein aktiv mit sich und seiner Umwelt auseinandersetzendes Wesen, das somit selbst Einfluss auf seine Motivation, seine Entwicklung, seine Umwelt und sein Verhalten hat

  • Personenbezogene Faktoren
    • beinhalten die Kognitionen und Emotionen, sowie biologische Variablen, die zu einem inneren Zustand beitragen und sich sowohl auf das Verhalten als auch auf die Umwelt auswirken
  • Verhaltensbezogene Faktoren
    • können Kognitionen und Emtionen, sowie biologische Variablen unserer Umwelt beeinflussen
  • Umweltbezogene Faktoren
    • äußere Zustände
    • könne Kognitionen und Emotionen sowie biologische Variablen und unser Verhalten beeinflussen

Wie entstehen Ängste in Freuds Persönlichkeitskonzeption und welche werden unterschieden?

Ist das Ich nicht in der Lage, den Anforderungen der psychischen Instanzen und der Außenwelt gerecht zu werden, entstehen Konflikte die Angst auslösen

  • Realangst
    • entsteht durch Bedrohungen aus der Außenwelt, beispielsweise die Androhung von Strafe für den Fall, dass gegen eine Vorschrift verstoßen wird
  • Moralische Angst
    • entsteht, wenn das Ich gegen Ansprüche des Über-Ich verstößt. In diesem Fall droht das Über-Ich mit Gewissensbissen
  • Neurotische Angst
    • entsteht, wenn das Ich die triebhaften Ansprüche des Es nicht befriedigen kann und befürchten muss, die Kontrolle über das Es zu verlieren

Zur Vorbeugung und Bewöltigung von Ängsten setzt das Ich Abwehrmechanismen ein (Verschiebung, Sublimierung, Reaktionsbildung, Projektion, Regression, Rationalisierung, Verleugnung, Verdrängung)

Welche Phasen unterscheidet Freud in der Psychosexuellen Entwicklung?

  • Orale Phase (0-1)
    • Mund, Lippen, Zunge
    • Auf- und Einnehmen
    • Saugen
    • Aufbau sozialen Vertrauens
  • Genitale Phase (1-3)
    • Anus
    • Ausscheidung
    • Kontrollierter Stuhlgang
    • Aufbau eines Selbstwertgefühls (Ich)
  • Phallische/Ödipale Phase (3-5)
    • Genitalien
    • Rivalität mit gleichgeschlechtlichem Elternteil
    • Bindung an das gegengeschlechtliche Elternteil
    • Identifikation mit dem gleichgeschlechtlichem Elternteil
    • Übernahme der Geschlechterrolle, Werte und Normen der Eltern
    • Entwicklung des Über-Ich
  • Latenzphase
    • Sexualtrieb schlummert, geistige Entwicklung vordergründlich, Identifikation mit gleichgeschlechtlichen Peers
  • Genitale Phase
    • Genitalien
    • Sex mit gegengeschlechtlichem Peer
    • Sexualität