Deutsch - Rhetorische Figuren

Fachbezeichnung und Definition von Rhetorischen Figuren der Deutschen Sprache.

Fachbezeichnung und Definition von Rhetorischen Figuren der Deutschen Sprache.

Stefan Häberli

Stefan Häberli

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Langue Deutsch
Catégorie Allemand
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Crée / Actualisé 14.05.2014 / 30.03.2023
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Verknüpfung zweier Bedeutungsbereiche aufgrund einer bestimmbaren Ähnlichkeit mit Hilfe eines Verknüpfungswortes ("wie", "als ob", "gleichsam" etc.)

Deine Augen sind blau wie der Himmel. Peter ist schlau wie ein Fuchs.

Vergleich

Bedeutungsübertragung (wörtliche Bedeutung --> übertragbare Bedeutung eines Wortes), eine Art verkürzter Vergleich.

Staatshaushalt, seine Laufbahn planen, der Zahn der Zeit. Du lächelst kalt, Am Fusse des Berges

Metapher

Vergleich oder Metapher mit dem Ziel der Über- oder Untertreibung

ein Maul wie ein Scheunentor; Schneckentempo; spindeldürr; blitzschnell

Hyperbel

Metapher mit dem ZIel, Unbelebtes als belebt erscheinen zu lassen; konkrete Darstellung einer abstrakten Grösse in Form einer Person

Die Sonne lacht. Der Himmel wein. Helvetia schlägt zu.

Personifikation

Eine Sequenz von Metaphern, die den Eindruck eines in sich stimmigen Bildes erzeugt, häufig als Kette von Personifikationen. Dies ist eine komplexe, d.h. zusammengesetzte rhetorische Figur.

Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit gehen Hand in Hand.

Das Staatsschiff kehrt nach langer Fahrt, auf der es vielen Stürmen trotzen musste, wieder in den Hafen zurück.

Allegorie

Umbenennung innerhalb eines realen Zusammenhange zeitlicher, räumlicher, ursächlicher, logischer oder erfahrungsmässiger Art (im Gegensatz zu Vergleich und Metapher, wo real unverbundene Bereiche nach dem Ähnlichkeitsprinzip verbunden werden). z.B. Material, aus dem eine Sache besteht, anstelle der Sache; eine körperliche Eigenschaft eines Menschen für den Menschen selbst; das Gefäss anstelle des Getränks; der Produzent für das Produkt etc.

Hinkebein (für einen hinkenden Menschen mit Namen XY)

Bern hat beschlossen (für das Bundesparlament)

Noch ein Glas trinken (für ein Glas Wein)

Vom Bauern leben (für die produzierte Nahrung)

Metonymie

Sonderform der Metonyme: Ein Teil steht für das Ganze (= pars tpro toto); oder das Ganze steht für den Teil (=totum pro partem)

Liebe unter Schweizer Dächern (für Häuser)

dem Buchstaben des Gesetzes folgen (für Wortlaut, Text)
 

Synekdoche

Mehrgliedrige Umschreibung eines Gegenstands, einer Person oder eines Sachverhalts

Die Stadt der deutschen Klassik. Die einzig verbliebene Supermacht.

Periphrase

Ersetzten von Eigennamen durch ein besonderes Merkmal, meist stereotyp gebraucht (ähnlich: Periphrase)

die Mainmetropole (für Frankfurt)

der Kaiser (für Franz Beckenbauer)

die LImmatstadt (für Zürich)

der Dichterfürst (Goethe)

Antonomasie

Beschönigende respektive herabmindernde Beschreibung

Heimgang (für Tod)

Abkratzen (für Tod)

Euphemismus, Pejoration

Explizite Verneinung des Gegenteils

Es ist nicht unwahrscheinlich. Nicht schlecht

Litotes

Das Gegenteil des Gemeinten sagen

Du bist mir ein schöner Freund!

Ironie

bissige, spöttische Umschreibung des Gemeinten; häufig mit verbittertem Unterton

Hört doch auf mit dieser "Jugendarbeitslosigkeit" - die werden ja auch mal älter!

Zynismus (Unterschied zur Ironie beachten)

Anreihung von gleichwertigen Begriffen

Frauen, Männer, Kinder, Alte, Junge - alle waren da.

Akkumulation

Steigerung zum stärkeren Ausdruck. Gegenstück: Gefälle zum negativen oder schwächeren Ausdruck hin.

Ich kam, sah und siegte. In jeder Partei gibt es Eifrige, Übereifrige und Eilfertige.

Klimax, Anti-Klimax

Wörter am Satzende werden am Anfang des nächsten Satzes wiederholt.

Sie ist eine kluge Frau. Eine Frau, die noch nie ...

Anadiplose

Wiederholung eines Anfangswortes oder einer Wortgruppe in aufeinander folgenden Sätzen oder Teilsätzen

Keiner sah hin. Keiner half ihr. Keiner hatte ein Herz.

Anapaher

Wiederholungen am Ende der Sätze oder Teilsätze.

Da gingen viele Jahre ins Land. Und die früheren Feinde bauten gemeinsam an diesem Land.

Epipher

Gleichlauf von syntaktischem Bau und inhaltlicher Gedankenführung in Satzgliedern, Sàtzen oder Satzfolgen.

"Vor zweitausend Jahren war der stolzeste Satz, den ein Mensch sagen konnte, der: Ich bin ein Bürger Roms. Heute ist der stolzeste Satz, den jemand in er freien Welt sagen kann: Ich bin ein Berliner."

(J. F. Kennedy)

Parallelismus

Überkruez-Stellung von sich entsprechenden Satzgliedern

Was man will, das hat man nicht; und was man hat, das will man nicht.

Chiasmus

Gegenüberstelung gegensätzlicher Begriffe und Gedanken

Ernst ist die Lage, heiter die Kunst.

Alle reden vom Wetter. Wir nicht.

Antithese

Scheinbar unlogische, widersprüchliche Aussage, die eine neue - verblüffende - Erkenntnis erschliesst.

Weniger ist mehr.

Paradoxon

Begriffspaar aus zwei gegensätzlichen, einander (scheinbar) widersprechenden Begriffen.

virtuelle Realität, stummer Schrei, Hassliebe

Oxymoron

Auslassung eines oder mehrerer Wörter im Satz

Was nun? (Anstatt: Was sollen wir nun tun?)

Ellipse

Der Redner wirbt mit bestimmten Redewendungen um die Gunst des Publikums, will Sympathie wecken, häufig zu Beginn der Rede

Ich bin stolz darauf, heute in Ihrer Stadt zu sein.

Ich will Sie nicht lange aufhalten.

Captatio benevolentiae

Gezielte Ansprache der anwesenden Personen (des ganzen Publikums, einer Gruppe oder einer Einzelperson

"Sie, geschätzte Zuhörerinnen und Zuhörer, werden sich jetzt wohl denken..."

Direkte Ansprache des Publikums

Der Redner wendet sich ausdrücklich anderen als den bisher Angeredeten zu (auch Abwesenden oder sogar Dingen)

"Dem Bundesrat in Bern möchte ich an dieser Stelle zurufen.."

"Seid verflucht ir dunklen Gifte."

Apostrophe

Scheinfrage. Frage, auf die keine Antwort erwartet und keine gegeben wird.

"Machen wir nicht alle Fehler?"

Rhetorische Frage

Fingiertes Frage- und Antwort-Spiel

"An wem liegt es, wenn die Unterdrückung bleibt? An uns."

Dialogismus

Verschmelzung von verschiedenen Sinnesendrücken

Es wurde ein süsses Rot aufgetragen. Der spitze hohe C-Ton.

Synästhesie

Wörter mit gleichem Anfangsbuchstaben oder gleicher Anfangssilbe (Stabreim)

Milch macht müde Männer munter. Rote Rosen.

Alliteration

Wiederholung desselben Lautes (z.B. Vokal, Diphthong) in kurzer Folge oder in benachbarten Wörtern

Die Preise steigen schweigend. Verscharrt im nackten Sand am Strand. Der Preis ist heiss.

Assonanz

Ein Wortspiel, das auf phonetischer (gleicher Klang) oder grammatikalischer Ähnlichkeit (gleicher Wortstamm) verwendeter Wörter beruht.

Die Regierung beruht auf Delegierung. Jemandem eine Grube graben.

Paranomasie

Lautmalerei oder Lautimitation bei der Bildung von Wörtern.

zischen, klacken, rattern, Crash

Onomatopöie (Lautmalerei)

Spziealform der Interjektion. (nicht flektierbare - daher: in -flektive) Beschreibung von affektiven, akustischen, optischen etc. Empfindungen auch in SMS- und E-Mail-Sprache)

Ich bin total erschöpft - seufz, ich kann wirklich nicht mehr weiterschreiben, seufz

Inflektiv