Denken: Schlussfolgern

neues Wissen aus vergleichbaren Beziehungen

Ist eine 'Krücke des Denkens', man kann damit jedoch nicht unbedingt valide Schlussfolgerungen ziehen

(= neues Wissen aus vergleichbaren Beziehungen)

Aussage 1: Hand verhält sich zu Fuss --a:b

Aussage 2: ...wie Finger zu ?? -- c:?

Konklusion: Wie Finger zu Zehe -- c:d

- Klasseninklusion

- Kausalverknüpfungen (wenn-dann)

- Kombination von Wahrscheinlichkeiten (probabilistisch)

- Analogien (Übertrag von Wissen auf andere Situationen)

... ein sehr fehleranfälliger kognitiver Prozess

auf einer Nutzung unserer Fähigkeit zu räumlichen Vorstellungen

bei positiver, aber nicht bei negativer Ausgangssituation

syllogistisch, propositional, probabilistisch und analog

- Menschen achten nicht auf Form der Prämissen, sondern nur auf die Quantoren (=Atmosphärenhypothese)

- Menschen haben kein Verständnis für Klasseninklusion: Sie halten Inklusionen für äquivalenzaussagen (=Prämissenkonventionshypothese)

Bsp: Alle A sind B. Menschen denken dann, auch alle B sind A.

- Das menschl. AG ist beim logischen Umkehren von Aussagen überlastet (=Theorie der mentalen Modelle)

- Menschen ziehen grundsätzlich keine logischen Schlussfolgerungen, sondern entscheiden nach ihren Vorurteilen

=einer der Gründe für Fehler beim Schlussfolgern

= Menschen achten nicht auf Form der Prämissen, sondern nur auf die Quantoren

1) Wenn keine partielle Prämisse formuliert ist, besteht Tendenz zu universeller Formulierung der Schlussfolgerung (Alle/Keine-Relation)

2) Wenn Relation von mind. 1 Prämisse partiell ist (Einige-Relation), besteht Tendenz, diese auch für Konklusion zu akzeptieren

3) Wenn Relation von mind. 1 Prämisse negativ ist (Kein-Relation), besteht Tendenz, auch für Konklusion eine negative Relation zu akzeptieren

=einer der Gründe für Fehler beim Schlussfolgern

Menschen haben kein Verständnis für Klasseninklusionen: Sie halten Inklusionen für Äquivalenzaussagen.

Bsp: Alle A sind B. Menschen denken dann, alle B sind auch A.

=einer der Gründe für Fehler beim Schlussfolgern

Das menschl. Arbeitsgedächtnis ist beim logischen Umkehren von Aussagen überlastet. Die Syllogismen werden räumlich abgebildet.

- modus ponens: (Immer) wenn P, dann Q. Nun aber P. Also Q.

--> können schon Kinder (Wenn du ruhig bist, kriegst du Eis. Kind: Ich war ruhig, krieg ich jetzt Eis?)

- modus tollens: (Immer) wenn P, dann Q. Nun aber Nicht-Q. Also nicht-P. (=Aus Abwesenheit der Konsequenz auf Abwesenheit der Bedingung schliessen). (Bsp: Wenn einer eine Reise tut, hat er war zu erzählen. Du hast nichts zu erzählen, warst also nicht auf Reisen)

Die Karte P und die Karte Nicht-Q

ging um 'wenn ich nach Manchester fahre, dann nehme ich das Auto'

Optionen: Manchester/Leeds/Auto/Zug. Um zu falsifizieren, muss man Manchester (P) und Zug (Nicht-Q) aufdecken.

Dann mussten Vp ankreuzen, ob sie Auto haben oder nicht. Die, welche oft öV nehmen, sind BESSER in Aufgabe als die, die Auto haben! -- man wird von Vertrautheit beeinflusst. Die, die Auto haben, drehen oft (fälschlicherweise) Auto um. Dabei sollten sie Zug umdrehen, um zu falsifizieren.

ging um 'wenn ein Brief verschlossen ist, trägt er eine 50Lire Marke auf der Vorderseite'.

Brief verschlossen und Frankatur 40 Lire muss man umdrehen. (Brief offen und Frankatur 50 Lire nicht umdrehen).

Eine Seite sagte. wir haben Logikmodul im Hirn (inhaltsunabhängig). Andere Seite sagte, unser Hirn sei an best. Aufgabenbereiche adaptiert, wir sind v.a. dort gut, wo relevant für Überleben (wie z.b: dort wo man Betrüger entdecken kann).

Forscherin, die sagte, Leistung habe mit Modul zu tun, soziale Kognition betreiben zu können. Für exp. Forschung gab sie den Vpn Aufgaben mit sozialen Regeln

Bsp. 'wenn eine Person Bier trinkt, muss sie mind. 20 Jahre alt sein'.

P. trinkt Bier und P. ist 16 Jahre alt muss man umdrehen, um 'Betrüger' zu entdecken. Person, die Cola trinkt, interessiert nicht und Person, die 25 Jahre ist, auch nicht.

Forscherin gab beschreibende Aussagen (vertraut/unvertraut) wie z.B. 'wenn jemand STrausseneier findet, dann muss er auf Leoparden achten' und

soziale Verträge (vertraut/unvertraut) wie z.B. 'wenn ein Mann Cassawa-Wurzeln isst, muss er im Gesicht tätowiert sein'. (Cassawa-- Aphrodisiakum // Tätowieren wenn geheiratet).

Vertrautheitstheorie sagt, dass man nur gut ist bei vertrauten Aussagen. Man sollte also bei beiden Aussagen gleich gut sein, da beide unvertraut sind.

Soziale Kontrakte Theorie sagt, dass man bei Cassawa-Aussage besser ist, da es dort um Detektion von Betrügern eines sozialen Kontraktes geht.

Vpn waren korrekter bei der Aussage zu Cassawa als bei der Aussage zu Straussenei. Waren also besser dort, wos um soziale Kontrakte ging.

Die Resultate der gedrehten Regel (am Bsp. des Mantels ' wenn du 300 fr. zahlst, nimmst du den Mantel (gedreht) vs. Wenn du den Mantel nimmst, dann zahlst du 300.-' (normal))

Vpn waren in gedrehter Form viel schlechter; drehten dort Karten um, die nicht relevant waren von der Logik her

- erhält Rente (umdrehen, da er ev. Rente erhält und noch gar nicht genug gearbeitet hat!)

- hat 8 Jahre gearbeitet (denn dieser, der noch keine Rente erhalten sollte, hat ja ev. eine -- wäre schlecht)

nicht drehen:

- erhält keine Rente

- hat 12 Jahre gearbeitet

- erhält keine Rente (drehen, da er ev. erhalten sollte und genug gearbeitet hat)

- hat 12 Jahre gearbeitet (drehen, da er ev. Rente erhalten soll und keine erhält!)

nicht drehen:

erhält Rente

hat 8 Jahre gearbeitet

Kombinatorische Erweiterung unseres Wissens

In den Fällen, in denen Atmosphärenhypothese und Prämissenkonventionshypothese denselben Fehler vorhersagen. Wo sie unterschiedliche Fehler vorhersagen, ist die Prädiktion der Prämissenkonversionshypothese besser.

20 Vpn erhalten 2 versch. Syllogismen vorgelegt, die jeweils die selben beiden validen SChlussfolgerungen zulassen. Beobachtet wird, welche der beiden möglichen Konklusionen gezogen wird: Je nach Prämissenform werden versch. Schlussfolgerungen bevorzugt. Die Schwierigkeit der Aufgabe bleibt dadurch aber unbeeinflusst.

Die Reihenfolge der Quantoren in OBer- und Untersatz, z.B. Einige / Kein oder Kein/Einige

Menschen können nicht zwischen notwendiger und hinreichender Voraussetzung unterscheiden.

- Bikonditionalhypothese (M. können nicht zw. hinreichender und notwendiger voraussetzung entscheiden)

- Hypothese der mangelnden Falsifikationsbereitschaft (Menschen können nicht mit negativen Infos umgehen)

- Vertrautheitstheorie: Menschen können nur bei vertrauten Inhalten korrekt schlussfolgern

- Adaptionstheorie der sozialen Kontrakte (M. haben nur in überlebensfördernden/sozialen Bereichen den korrekten Umgang mit Bedingungen und Folgen erlernt)

- Perspektiven-Theorie: M. suchen nur aus ihrer eigenen Interessenperspektive gezielt nach Infos.

Teil der Vpn sieht Wenn-Dann-Relation unerlaubterweise als bidirektional interpretierbar an. Die Regel im Exp. lautete 'Wenn der Schalter betätigt wird, dann geht das Licht an'. Die Von erhielten nun Infos über Status einer Teilproposition (z.B. der Schalter ist betätigt) und mussten daraufhin angeben, ob nun eine vorgegebene Konklusion stimmt (z.B. 'das Licht geht an') --> Ergebnisse zeigten, dass praktisch alle Vpn die Wenn-Dann-Regel über alle Durchgänge hinweg konsistent interpretierten: entweder durchweg konditional oder durchweg bikonditional

Kognitive Struktur, welche die Informationsverarbeitung lenkt (Schema)

Generalisierung über Gruppe von Leuten, in der allen Gruppenmitgliedern die gleichen Eigenschaften zugesprochen werden, unabhängig von der tatsächlichen Variation der Mitglieder

Man argumentiert oft auf der Basis der Mittelwerts/vergisst die Überlappungen (z.B. zw. pünktlichen Schweizern und pünktl. Italienern)

- Soziale Kategorisierung (in-group vs. out-group)

- Eigengruppen-Bevorzugung (in-group bias)

- Fremdgruppen-Homogenität (out-group homogeneity)

Fazio hat Wörter (z.B. Glück/Sonne vs. Krankheit/Tod) gepaart mit Fotos von Leuten (weiss/schwarz) --> Kombi weiss+ gute Wörter wurde schneller beurteilt als schwarz + gut

- grosse Variabilität zw. den Vpn

--> es wurde subliminales Priming von vorurteilsbeladenen Wörtern gemacht (Wohlfahrt, feindselig...) dann Eindrucksbildung dieses 'Donalds'. --> unabhängig davon, wie stark eine Vp ein Vorurteil über Schwarze hat, wurde ihre Einschätzung vom Priming beeinflusst, d.h. wenn sie mit Stereotyp 'schwarz' geprimt, dann wurde Donald negativer eingeschätzt als wenn mit neutralen Wörtern geprimt wurde.

Mit dem implicit association test IAT:

- nicht-stereotypische Bedingung (black+good / white+bad) --> Vp brauchen längere RZ

- stereotypische Bedingung (black+bad / white+good)--> kürzere RZ

Anderer Test: Startle Eyeblink

--> geht um Muskelpotential (Zwinkern wird gemessen). Überraschend: Schwarze zeigen ähnliche Resultate, haben also ebenfalls Stereotype gegen Schwarze!

Aktivität in Amygdala korrelierte aber nicht damit! Wenn viel Zwinkern=Rassist wäre Fehlschluss!