VL 7 und 8


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Cartes-fiches 43
Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 18.05.2012 / 04.06.2022
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Worin liegt der Kern der Sprache?

In Begriffen und ihren Verknüpfungen.

Begriffe = Träger einer verallgemeinerten Identität. Diese lässt sich durch Merkmale beschreiben, mit welchen man das Lernen von den Begriffen erklären kann.

Verallg. Identität lässt sich aber auch durch Prototypen beschreiben --> Prototypentheorie hilft v.a., die Verwendung von Begriffen gut zu klären.

Warum können wir so viele Begriffe in relativ kurzer Zeit lernen?

Hirn ist so gebaut, dass es kategoriale Vorannahmen über Welt macht und diese im Lernprozess induktiv ausfüllt.

Wie verhält es sich mit Schimpansen und Erlernen von Sprache?

Konnten relativ viele Begriffe lernen mit Zeichensprache (haben keine geeigneten Stimmwerkzeuge). Mündlich funktionierte es nicht. Kommunizierten dann nicht nur mit Menschen so, sondern auch mit sich selbst! --> wenn Schimpansin irgendwo hin wollte, machte sie zu sich selbst das Zeichen für 'hurry'

Später (Premarck&Premarck) kommunizierten Forscher per Magnettafel mit Schimpansen, Begriffe konnten auch zus.genommen werden.

Was meint diachrone Identität, bezogen auf Begriffe?

= Sie bleiben über die Zeit hinweg identisch.

Begriffe sind Träger der Identität. Jedoch können sich die Attribute, die daran hängen, ändern. z.B. Tisch, der schief ist --> das gilt für diesen einen Tisch in dieser einen Situation. Dass ein Paket fällt, ist kein Wesensbestandteil, bezieht sich auf bestimmte Situation.

--> Verknüpfungen = kurzglierig. Erst Reifikation der Attribute ermögliche produktives Denken (Reifikation macht aus 'transportieren' das 'Ding des Transports' mit Wesenskern und Identität)

Henne/Ei Problem bei der Sprache?

--> Sprache als Werkzeug der Begriffsbildung wird kommunikativ eingesetzt, und Sprache als soziales Medium prägt die Begriffskultur.

--> Wechselwirkung von Kommunikation und begrifflichem Denken; was war zuerst?!

Beschreibe den Prozess der Reifikation und seine Auswirkungen!

Reifikation = Verdinglichung von Attributen = Konzeptidentifikation

--> ermöglicht das Konstruieren neuer Begriffe. Bsp: Der Tisch ist schief. Aus 'schief' wird 'das Ding der Schiefe' gemacht --> erhält Wesenskern/Identität.

Durch R. kann man Reihe von Dingen zus.fügen und produktiv denken! Attributen ein Wesen geben und sie so zu Begriffen machen, mit denen man unabhängig von den einzelnen Handlungsträgern/Akteuren über diese Attribute sprechen kann. (laut D. Läge)

Was postulierte Vygotski betreffend dem Ursprung der Sprache?

Nicht-linguistisches Denken ist bei ihm das, was wir als Reifikation bezeichnet haben.

Social Speech bei ihm: Sprache mit Wörtern, die präintellektuell beginnt, indem z.B. Erwachsene mit Baby sprechen, Kind lernt dann mit der Zeit, den Konzepten linguistische Wortmarken beizufügen.

Sprache und Denken entwickeln sich laut ihm zunächst unabhängig voneinander.

Mit 2: Kind beginnt zu sprechen&merkt, dass Wörter 'für etwas' stehen ,verwendet Worte nun auch zum zielgerichteten Denken.

Zw. 3 und 7: allmähliche Internalisierung der Überlegungen zum eigenen Wollen und Tun (linguistisches Denken).

Wozu ist Syntax notwendig?

Um zeitgleiche/parallele Vorgänge in der Welt zu linearisieren/ordnen (vgl. 'während', 'indem'...)

Abbildung: "Damit ein nur aufgrund vergegenwärtigter künftiger Ereignisse antizipierter Antrieb gegenüber dem aktuellen eine Chance hat, wird der von letzterem gespeiste Affekt durch exekutive Kontrolle zu einem emotionalen Appell abgeschwächt."

Was ist gemeint mit dem Paradigmenwechsel bezüglich der Begriffsforschung in der Psychologie?

- merkmalsorientierte Begriffsdefinition (kommt aus lerntheoretischer Begriffsforschung)

- kontextorientierte Begriffsdefinition (kommt aus gedächtnispsychologischer Begr.forschung) --> besagt, dass Begriffe immer in sprachlichem/sachlichem Kontext vorkommen) Heute v.a. kontextorientiert (z.B. im Goldstein Lehrbuch)

--> 2 völlig verschiedene Ansätze

Wie lautet die merkmalsbasierte Begriffsdefinition nach Bourne? Welche Verknüpfungsregeln gibt es?

C = R (x,y,z,...) --> Konzept C besteht aus Relation R von Merkmalen x,y,z

Verknüpfungsregeln:

- konjunktiv: z.B. gross UND quadratisch (BEIDES muss gegeben sein)

- disjunktiv: ODER-Relation (z.B. entweder aus Stein oder aus Holz oder beides --> inklusiv) (z.B. Hunderasse: Schäfer oder Labrador, aber beides geht nicht --> exklusiv)

- relational: z.B. Paket steht auf Tisch (räumliche Relation), z.B. Tante ist Schwester des Vaters oder der Mutter (familiäre Relation)...

Nenne 2 Methoden des Begriffslernens

- Rezeptionsmethode: 'man sagt es uns, z.B. das ist ein Dex, dann schaut man sich Merkmale von diesem an' --> andere Personen verwenden einen best. Begriff anhand vorhandener Objekte

- Selektionsmethode: 'Mama, was ist das?' --> man selbst fragt, ob ein Objekt einem best. Begriff zuzuordnen ist oder nicht

Nenne 2 Strategien des Begriffslernens (untersucht in der Selektionsmethode)

- Focus-Strategie: 'Leute nehmen ein Ausgansbsp,von dem sie hören, es trage die relevanten Merkmale des Begriffs und suchen dann nach anderen solchen mit ähnlichen Merkmalen & checken, obs immer noch unter Begriff fällt' --> Test der Relevanz von Merkmalen anhand eines festen Ausgangsbsps.

- Scanning-Strategie: 'man hat was kennengelernt, nimmt Merkmalskombi und sagt, das ist der Begriff, solange bis falsifiziert wird. Aus dieser Falsifikation lernt man. Scannt die Welt ab ' ist das so eins?' 'ist das so eins?' --> Überprüfung von Merkmalskombinationen anhand geeigneter Beispiele

Welche Begriffe sind laut Bruner, Goodnow und Austin leichter zu lernen?

- Konjunktive Begriffe (z.B. 'der mit dem grünen Shirt') sind leicher zu lernen als disjunktive.

- Sowohl konjunktive als auch disjunktive Begriffe sind leicher zu lernen als relationale Begriffe ('das ist der pupu'--zweitkleinster einer Gruppe)

Welche Strategie wird von der Mehrzahl der Personen gewählt bei geordneter Präsentation der Merkmalskombination? (nach Bruner et al.)

die Focus-Strategie --> bei geordneter Präsentation der Merkmalskombination

Welche Strategie wird von der Mehrzahl der Personen gewählt bei UNgeordneter Präsentation der Merkmalskombination? (nach Bruner et al.)

Die Scanning-Strategie --> bei ungeordneter Präsentation der Merkmalskombination (gibt jedoch auch mehr Fehler und Redundanzen)

Werden negative oder positive Ausgangsinformationen schlechter verarbeitet?(nach Bruner et al.)

Negative werden schlechter verarbeitet als positive

Welche Strategie wird von der Mehrzahl der Personen gewählt bei konkretem und sinnvollem Material? (nach Bruner et al.)

Die Scanning-Strategie (jedoch mehr Fehler und Redundanzen)

Was passiert, wenn wir einen neuen Begriff hören? Welche vier Regeln gibt es?

Wir bilden aus den Kontextinfos eine Hypothese über die Bedeutung des Begriffs, den wir soeben neu gehört haben. 4 Regeln der Verbesserung dieser Hypothese:

- Begriffslernen (BL) geschieht nach Alles-oder-Nichts-Gesetz (=man weiss den Begriff oder nicht)

- BL geschieht nur aufgrund von Fehlern (solange man nur Infos bekommt, die sich mit der eigenen Hypothese decken, lernt man nichts)

- Wir besitzen kein Gedächtnis (oder nur schlechtes) für verworfene Hypothesen (d.h. für das, was man früher gemeint hat, was der Begriff bedeutet)

- Wir verfolgen bei der Begriffsidentifikation stets nur eine (!) Hypothese (d.h. wenn wir wissen wollen, was Begriff ist, suchen wir nach Instanzen, wo wir sagen, 'da könnte ich Missverständnis haben')

Nenne die fünf Implikationen der Merkmalstheorie!

1) Ein Begriff ist durch eine bestimmte Anzahl kritischer Merkmale definiert

2) Diese Merkmalsliste sollte die kleinstmögliche sein, um den Begriff von anderen auf ökonomische Weise unterscheiden zu können

3) Alle Objekte, die die Begriffsdefinition erfüllen, sind voll- und gleichwertige Vertreter dieses Begriffs

4) Die Grenzen des Begriffs sind festgelegt

5) Alle realen Objekte bilden eine Gesamtmenge, in der alle möglichen Merkmalskombinationen gleich wahrscheinlich sind

Nenne die experimentellen Angriffe, welche es auf die 5 Implikationen der Merkmalstheorie gibt!

--> Anzahl gemeinsamer Merkmale von Rosch?

1) Begriff nicht unbedingt durch best. Anzahl von kritischen Merkmalen definiert. --> Exp. Rosch 'Anzahl gemeinsamer Merkmale': hat z.B. Vpn typische und untypische Möbel aufzählen lassen und gemeinsame Merkmale untersucht; typ. einer Kategorie hatten viele gemeinsame Merkmale, untypische aber hatten keine oder kaum g.M.

--> neue Theorie (NT): Familienähnlichkeit (von Wittgenstein): will man eine Sache unter einen Begriff fassen im Alltag, muss man mind. eine finden, die schon darunter ist und mit der betreffenden Sache ähnlich. Sie müssen aber nicht in allem ähnlich sein.

Begriffe sind nicht dadurch definiert, dass ALLE Dinge, die unter diesen Namen fallen, gemeinsame Merkmale haben, sondern jedes muss mit einem anderen zumindest in gemeinsamer Beziehug stehen -- eher vages Konzept.

Nenne die experimentellen Angriffe, welche es auf die 5 Implikationen der Merkmalstheorie gibt!

--> Zimmereinrichtung und Typikalitätseinschätzungen?

--> Diese Exp.weisen darauf hin, dass NICHT alle Objekte, die Begriffsdefinition erfüllen, voll und gleichwertige Vertreter dieses Begriffs sind. Rosch kam darauf durch Exp. zu Typikalitätseinschätzungen; Satz ' Ein Rotkehlchen ist ein Vogel' wird schneller bejaht als 'Ein Pinguin ist ein Vogel' --> Pinguin und Rotkehlchen also keine gleichwertigen Vertreter des Begriffs 'Vogel'

--> Zimmereinrichtung: Wird Vpn Büro gezeigt (aber ohne Bücher und mit Totenkopf), dann denken alle, sie hätten Tisch, Stuhl, Regal UND Bücher gesehen, da dieses zum Büroschema passt; den Totenkopf sehen sie nicht.

Neue Theorie daraus: Schematheorie (vgl. auch Kneipenbeispiel) und Prototypentheorie (Begriffe gekennzeichnet durch typische Vertreter, an denen wir Begriffe ausrichten)

Nenne die experimentellen Angriffe, welche es auf die 5 Implikationen der Merkmalstheorie gibt!

--> Tassen-Vasen-Schüsseln und Meinungswechsler

--> Grenzen des Begriffs sind NICHT festgelegt, wie aus folgenden Typikalitätsexp. von Labov hervorging: Variierte Tasse hinsichtlich Länge und Höhe, bat um Benennung. Übergang Tasse-Vase und Tasse-Schüssel war kontinuierlich.

Wenn zusätzlich Funktionskontext; 'stell dir vor es ist Reis drin' -- Tasse schneller als Schüssel bezeichnet / wenn 'Schnittblumen drin' häufiger Vase.

--> Benennungen sind kontinuierlich und abhängig vom Kontext / nicht fix festgelegt!

Nenne die experimentellen Angriffe, welche es auf die 5 Implikationen der Merkmalstheorie gibt!

--> Merkmalskombinationen von Rosch & Mervis?

--> Objekte bilden nicht unbedingt eine Gesamtmenge, in der alle mögl. Merkmalskombinationen gleich wahrscheinlich sind! Ging hervor aus:

Tiere, klassifiziert nach den drei Merkmalen Haut (Pelz vs. Federn), Mundöffnung (Maul vs. Schnabel) und Hauptfortbewegungsart (laufen vs. fliegen). --> 8 mögl. Kombinationen. Einige Kombis kommen sehr häufig vor (Tiere mit Pelz und Maul, die hauptsächlich laufen--Säugetiere) und andere praktisch nie (Tiere mit Federn und Maul, die hauptsächlich laufen--?)

Beschreibe die Theoriegeschichte der Begriffsforschung

Behavioristische Theorie über assoziative Verknüpfungen + (gestaltpsychologisch beeinflusste) Konzepte über Informationssuche bilden Grundlage der Merkmalstheorie.

Was sind kategoriale Vorannahmen und induktive Verallgemeinerungen bezüglich Lernbedingungen für den Wortschatz einer Kultur?

Drei Ursachen für Schwierigkeit des Lernens von Zeichen:

Drei Ursachen für Schwierigkeit des Lernens von Zeichen:

- Jedes Wort ist Bedeutungseinheit, die je für sich gelernt werden muss (weiss man, was Teller ist, weiss man deswegen noch nicht, was Keller ist)

- ungeheures Fassungsvermögen des mentalen Lexikons

- Wörter sind willkürliche Symbole

Was sind kategoriale Vorannahmen und induktive Verallgemeinerungen bezüglich Lernbedingungen für den Wortschatz einer Kultur?

Was ermöglicht induktives Lernen?

Erst die Struktur der Sprache ermöglicht induktives Lernen (vgl. die Ursachen für Schwierigkeit des Lernens von Zeichen). Wörter sind zwar willkürliche Symbole, aber solche mit besonderen Eigenschafte, Begriffe meinen nur diskrete begrenzte zus.hängende Objekte und Handlungen, es gibt Basiskategorien

+ Differenzierung Objekt/Handlung braucht nur O+H Lernerfahrungen (statt O x H)

Schlussfolgerungen?

- menschl. Hirn hat überlebensförderliche Vorannahmen über Funktionsweise der Welt

- 'Ausfüllen' kategorialer Grundeinstellungen erfolgt kulturspezigisch, jedoch über analoge Mechanismen

- Begriffe strukturieren raumzeitlich überdauernde Einheiten unserer Welt, die in der Kommunikation und als mentale Grössen einsetzbar sind.

Einwände von Levine gegen die vier Regeln, wie wir Begriffe lernen?

--> Levine hatte aber Einwände dagegen nach seinem Exp. mit den Mikrowelten!

- BL kann auch kontinuierlich geschehen

- auch korrekte Rückmeldung hilft, man lernt nicht nur durch Fehler

- man hat Gedächtnis für verworfene Hypothesen, aber in geringem Umfang

Resultate des Exp. zu Vorstellung von Insel & Distanzen (Kosslyn et al.) ?

RZ nehmen mit Distanz auf vorgestellter Insel linear zu --> Idee, dass Vorstellungsbilder metrisch sind.

Auch Finke et al. machten Exp. aber ohne Insel; Punkt kam, dann anderer, dann mussten Vpn schätzen, wie weit auseinander --> auch hier nahmen RZ mit Distanz zw. den Punkte zu --> Vorstellungsbilder sind also eher nicht sprachlich kodiert, sondern metrisch

Ergebnisse zum mental walk bei Patientin, welche Teile des Okzipitallappens wegen Epilepsie entfernt hatte?

Patientin macht vor und nach OP mental walk. Nach OP mussten Objekte dann grösser sein, da Sehraum in Vorstellung geschrumpft war durch Entfernung von Teilen des Okzipitallappens; Patientin musste sich die Objekte (z.B. Elefant) aus grösserer Distanz vorstellen, um das ganze Tier erfassen zu können

--> spricht dafür, dass Teile des Gehirns mit Vorstellung verknüpft sind.

Hat der Vorstellungsraum eine visuelle Auflösung?

Ja, gibt Exp. dazu

Wie untersucht man, wie gross Vorstellungsbilder sind?

Durch mental walk; Vpn mussten sich Objekte bekannter Grösse vorstellen und dann geschätzte Distanz angeben, in welcher sie sich befinden mussten, um das ganze Objekt in der Vorstellung zu erfassen

Wie kann man von aussen Interferenz im Gehirn verursachen?

Durch Transkranielle Magnetstimulation; Spule über Hirnareal halten --> Magnetfeld wird induziert --> Durch Entladung des Magnetfeldes, welches sich in Spule aufbaut, wird Strom im Gehirn induziert und dieser stört dann die Areale/Neurone, die unter Spule liegen.

Welche Auswirkungen hatte das Verwenden von TMS auf das Lösen einer Aufgabe?

Vpn brauchten länger, um Aufgabe ('wo hats mehr Balken?') zu lösen, bei der visuelle Vorstellung gebraucht wird --> Indiz dafür, dass zugrundeliegendes Hirnareal (Okzipitallappen) an der Aufgabe beteiligt ist

Was kann man sagen bezüglich der Interaktion von Wahrnehmung und Vorstellung?

- beide greifen auf ähnliche Hirnareale zurück

- Exp: In 2 Fenstern den Vpn Buchstaben gezeigt; war dieser im 1. oder 2.? Wenn sich Vpn gefragten Buchstaben auch noch vorstellen dazu sind sie besser

--> Vorstellung unterstützt Detektion des Buchstabens. Jedoch funktionierte das nicht bei allen Buchstaben --> Eingrenzung / teilweise Falsifikation

"Imagery is getting ready to see" = ?

--> Antizipierte Vorstellung; dadurch kann man schon ein Stück weit in den Wahrnehmungsprozess eingreifen; man kann mentale Probebühne bilden, auf Basis dieser Simulation Entscheidungen treffen

Was ist der Wortüberlegenheitseffekt? (word superiority effect)

Wird Wort präsentiert (z.B. Held), dann xxxx, dann xxxx und darüber m, darunter d, man muss sagen, ob an entsprechender Stelle vorher ein d oder x war. Wenn der gefragte Buchstabe vorher in Wort eingebunden war, ist man viel besser als ohne Wort oder mit Pseudowort.

Erklärung des Wortüberlegenheitseffekts?

Es muss etwas feedbackmässiges mitwirken, das vom ganzen Wort auf die Erkennung eines bestimmten Buchstabens ausgeht --> ist folglich topdown, erfahrungsbasiert (gelernt) und lässt schliessen, dass Worterkennung nicht Buchstabe für Buchstabe erfolgt!

Beschreibe das interactive activation model

= Modell, das den Wortüberlegenheitseffekt erklären kann.

von unten nach oben:

- feature level: Wort 'fork' wird in elementare Teile / Linien zerlegt

- letter level: Hier konvergieren die vertikalen und horizontalen Linien (z.B. beim Buchstaben F), und Position im Wort wird codiert

- word level: Buchstaben werden rekombiniert zu Wörtern

--> Der ganze Vorgang ist Bottom-up

Dabei können auch alternative Konzepte aktiviert werden (wie hier roof, da auch dieses Wort ein O an zweiter Stelle hat)

Zwischen Buchstabe und Wort gibts auch Rückaktivierung (solche Pfeile : <->). Sieht man in Aufgabe zum Wortüberlegenheitseffekt nur den Buchstaben alleine (ohne wort), so hat man diese Rückaktivierung nicht.

Befunde zum Exp. zur Frequenz von auftretenden Wörtern?

Muss man niederfrequente Wörter und Nicht-Wörter in einer Liste bearbeiten, braucht man länger, als wenn man hochfrequente und Nicht-Wörter bearbeiten muss. --> Bei hochfrequenten ist Fixationsdauer gering, man erkennt sie schnell, bei niederfr. muss man länger verarbeiten. Dies ist sogar so, wenn die Wörter verschwindet -- man fixiert trotzdem noch dort, wo sie waren (bei niederfrequenten)!