Denken: Konzepte und Begriffe
VL 7 und 8
VL 7 und 8
Fichier Détails
Cartes-fiches | 43 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 18.05.2012 / 04.06.2022 |
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Resultate des Exp. zu Vorstellung von Insel & Distanzen (Kosslyn et al.) ?
RZ nehmen mit Distanz auf vorgestellter Insel linear zu --> Idee, dass Vorstellungsbilder metrisch sind.
Auch Finke et al. machten Exp. aber ohne Insel; Punkt kam, dann anderer, dann mussten Vpn schätzen, wie weit auseinander --> auch hier nahmen RZ mit Distanz zw. den Punkte zu --> Vorstellungsbilder sind also eher nicht sprachlich kodiert, sondern metrisch
Ergebnisse zum mental walk bei Patientin, welche Teile des Okzipitallappens wegen Epilepsie entfernt hatte?
Patientin macht vor und nach OP mental walk. Nach OP mussten Objekte dann grösser sein, da Sehraum in Vorstellung geschrumpft war durch Entfernung von Teilen des Okzipitallappens; Patientin musste sich die Objekte (z.B. Elefant) aus grösserer Distanz vorstellen, um das ganze Tier erfassen zu können
--> spricht dafür, dass Teile des Gehirns mit Vorstellung verknüpft sind.
Hat der Vorstellungsraum eine visuelle Auflösung?
Ja, gibt Exp. dazu
Wie untersucht man, wie gross Vorstellungsbilder sind?
Durch mental walk; Vpn mussten sich Objekte bekannter Grösse vorstellen und dann geschätzte Distanz angeben, in welcher sie sich befinden mussten, um das ganze Objekt in der Vorstellung zu erfassen
Wie kann man von aussen Interferenz im Gehirn verursachen?
Durch Transkranielle Magnetstimulation; Spule über Hirnareal halten --> Magnetfeld wird induziert --> Durch Entladung des Magnetfeldes, welches sich in Spule aufbaut, wird Strom im Gehirn induziert und dieser stört dann die Areale/Neurone, die unter Spule liegen.
Welche Auswirkungen hatte das Verwenden von TMS auf das Lösen einer Aufgabe?
Vpn brauchten länger, um Aufgabe ('wo hats mehr Balken?') zu lösen, bei der visuelle Vorstellung gebraucht wird --> Indiz dafür, dass zugrundeliegendes Hirnareal (Okzipitallappen) an der Aufgabe beteiligt ist
Was kann man sagen bezüglich der Interaktion von Wahrnehmung und Vorstellung?
- beide greifen auf ähnliche Hirnareale zurück
- Exp: In 2 Fenstern den Vpn Buchstaben gezeigt; war dieser im 1. oder 2.? Wenn sich Vpn gefragten Buchstaben auch noch vorstellen dazu sind sie besser
--> Vorstellung unterstützt Detektion des Buchstabens. Jedoch funktionierte das nicht bei allen Buchstaben --> Eingrenzung / teilweise Falsifikation
"Imagery is getting ready to see" = ?
--> Antizipierte Vorstellung; dadurch kann man schon ein Stück weit in den Wahrnehmungsprozess eingreifen; man kann mentale Probebühne bilden, auf Basis dieser Simulation Entscheidungen treffen
Was ist der Wortüberlegenheitseffekt? (word superiority effect)
Wird Wort präsentiert (z.B. Held), dann xxxx, dann xxxx und darüber m, darunter d, man muss sagen, ob an entsprechender Stelle vorher ein d oder x war. Wenn der gefragte Buchstabe vorher in Wort eingebunden war, ist man viel besser als ohne Wort oder mit Pseudowort.
Erklärung des Wortüberlegenheitseffekts?
Es muss etwas feedbackmässiges mitwirken, das vom ganzen Wort auf die Erkennung eines bestimmten Buchstabens ausgeht --> ist folglich topdown, erfahrungsbasiert (gelernt) und lässt schliessen, dass Worterkennung nicht Buchstabe für Buchstabe erfolgt!
= Modell, das den Wortüberlegenheitseffekt erklären kann.
von unten nach oben:
- feature level: Wort 'fork' wird in elementare Teile / Linien zerlegt
- letter level: Hier konvergieren die vertikalen und horizontalen Linien (z.B. beim Buchstaben F), und Position im Wort wird codiert
- word level: Buchstaben werden rekombiniert zu Wörtern
--> Der ganze Vorgang ist Bottom-up
Dabei können auch alternative Konzepte aktiviert werden (wie hier roof, da auch dieses Wort ein O an zweiter Stelle hat)
Zwischen Buchstabe und Wort gibts auch Rückaktivierung (solche Pfeile : <->). Sieht man in Aufgabe zum Wortüberlegenheitseffekt nur den Buchstaben alleine (ohne wort), so hat man diese Rückaktivierung nicht.
Befunde zum Exp. zur Frequenz von auftretenden Wörtern?
Muss man niederfrequente Wörter und Nicht-Wörter in einer Liste bearbeiten, braucht man länger, als wenn man hochfrequente und Nicht-Wörter bearbeiten muss. --> Bei hochfrequenten ist Fixationsdauer gering, man erkennt sie schnell, bei niederfr. muss man länger verarbeiten. Dies ist sogar so, wenn die Wörter verschwindet -- man fixiert trotzdem noch dort, wo sie waren (bei niederfrequenten)!
Was meint Ambiguität?
z.B. dass 'bug' im Englischen 2 Bedeutungen hat (Abhörgerät und Käfer) - der Kontext kann die Ambiguität auflösen.Dieser Kontext kann auch unbewusst sein.
Was geschieht im Gehirn bei Verstoss gegen die Semantik?
die N400-Kurve steigt an (in solchen Kurven wird Negatives nach oben abgetragen, d.h. die Negativität wird stärker). (z.B. beim Satz ' the cats won't bake --> verletzt semantische Erwartungsregeln --> Gehirn zeigt Ausschlag)
Was geschieht im Gehirn bei Verstoss gegen die Syntax?
P600 Kurve sinkt ab (da Negatives gegen oben, positives gegen unten eingetragen wird) --> Positives wird stärker. z.B. bei 'the cats won't eating --> Hier wird Syntax verletzt.
Metaanalyse hat gezeigt, dass linkshemisphärisch versch. Areale für Verletzungen für Syntaxregeln zuständig sind. --> Linkshem. frontotemporales Netzwerk (IFG, STG), wird bei hoher Verarbeitungskapazität aktiviert / aktivierung fällt aufgabenspezifisch aus.
Worin liegt der Kern der Sprache?
In Begriffen und ihren Verknüpfungen.
Begriffe = Träger einer verallgemeinerten Identität. Diese lässt sich durch Merkmale beschreiben, mit welchen man das Lernen von den Begriffen erklären kann.
Verallg. Identität lässt sich aber auch durch Prototypen beschreiben --> Prototypentheorie hilft v.a., die Verwendung von Begriffen gut zu klären.
Warum können wir so viele Begriffe in relativ kurzer Zeit lernen?
Hirn ist so gebaut, dass es kategoriale Vorannahmen über Welt macht und diese im Lernprozess induktiv ausfüllt.
Wie verhält es sich mit Schimpansen und Erlernen von Sprache?
Konnten relativ viele Begriffe lernen mit Zeichensprache (haben keine geeigneten Stimmwerkzeuge). Mündlich funktionierte es nicht. Kommunizierten dann nicht nur mit Menschen so, sondern auch mit sich selbst! --> wenn Schimpansin irgendwo hin wollte, machte sie zu sich selbst das Zeichen für 'hurry'
Später (Premarck&Premarck) kommunizierten Forscher per Magnettafel mit Schimpansen, Begriffe konnten auch zus.genommen werden.
Was meint diachrone Identität, bezogen auf Begriffe?
= Sie bleiben über die Zeit hinweg identisch.
Begriffe sind Träger der Identität. Jedoch können sich die Attribute, die daran hängen, ändern. z.B. Tisch, der schief ist --> das gilt für diesen einen Tisch in dieser einen Situation. Dass ein Paket fällt, ist kein Wesensbestandteil, bezieht sich auf bestimmte Situation.
--> Verknüpfungen = kurzglierig. Erst Reifikation der Attribute ermögliche produktives Denken (Reifikation macht aus 'transportieren' das 'Ding des Transports' mit Wesenskern und Identität)
Henne/Ei Problem bei der Sprache?
--> Sprache als Werkzeug der Begriffsbildung wird kommunikativ eingesetzt, und Sprache als soziales Medium prägt die Begriffskultur.
--> Wechselwirkung von Kommunikation und begrifflichem Denken; was war zuerst?!
Beschreibe den Prozess der Reifikation und seine Auswirkungen!
Reifikation = Verdinglichung von Attributen = Konzeptidentifikation
--> ermöglicht das Konstruieren neuer Begriffe. Bsp: Der Tisch ist schief. Aus 'schief' wird 'das Ding der Schiefe' gemacht --> erhält Wesenskern/Identität.
Durch R. kann man Reihe von Dingen zus.fügen und produktiv denken! Attributen ein Wesen geben und sie so zu Begriffen machen, mit denen man unabhängig von den einzelnen Handlungsträgern/Akteuren über diese Attribute sprechen kann. (laut D. Läge)
Nicht-linguistisches Denken ist bei ihm das, was wir als Reifikation bezeichnet haben.
Social Speech bei ihm: Sprache mit Wörtern, die präintellektuell beginnt, indem z.B. Erwachsene mit Baby sprechen, Kind lernt dann mit der Zeit, den Konzepten linguistische Wortmarken beizufügen.
Sprache und Denken entwickeln sich laut ihm zunächst unabhängig voneinander.
Mit 2: Kind beginnt zu sprechen&merkt, dass Wörter 'für etwas' stehen ,verwendet Worte nun auch zum zielgerichteten Denken.
Zw. 3 und 7: allmähliche Internalisierung der Überlegungen zum eigenen Wollen und Tun (linguistisches Denken).
Wozu ist Syntax notwendig?
Um zeitgleiche/parallele Vorgänge in der Welt zu linearisieren/ordnen (vgl. 'während', 'indem'...)
Abbildung: "Damit ein nur aufgrund vergegenwärtigter künftiger Ereignisse antizipierter Antrieb gegenüber dem aktuellen eine Chance hat, wird der von letzterem gespeiste Affekt durch exekutive Kontrolle zu einem emotionalen Appell abgeschwächt."
Was ist gemeint mit dem Paradigmenwechsel bezüglich der Begriffsforschung in der Psychologie?
- merkmalsorientierte Begriffsdefinition (kommt aus lerntheoretischer Begriffsforschung)
- kontextorientierte Begriffsdefinition (kommt aus gedächtnispsychologischer Begr.forschung) --> besagt, dass Begriffe immer in sprachlichem/sachlichem Kontext vorkommen) Heute v.a. kontextorientiert (z.B. im Goldstein Lehrbuch)
--> 2 völlig verschiedene Ansätze
Wie lautet die merkmalsbasierte Begriffsdefinition nach Bourne? Welche Verknüpfungsregeln gibt es?
C = R (x,y,z,...) --> Konzept C besteht aus Relation R von Merkmalen x,y,z
Verknüpfungsregeln:
- konjunktiv: z.B. gross UND quadratisch (BEIDES muss gegeben sein)
- disjunktiv: ODER-Relation (z.B. entweder aus Stein oder aus Holz oder beides --> inklusiv) (z.B. Hunderasse: Schäfer oder Labrador, aber beides geht nicht --> exklusiv)
- relational: z.B. Paket steht auf Tisch (räumliche Relation), z.B. Tante ist Schwester des Vaters oder der Mutter (familiäre Relation)...
Nenne 2 Methoden des Begriffslernens
- Rezeptionsmethode: 'man sagt es uns, z.B. das ist ein Dex, dann schaut man sich Merkmale von diesem an' --> andere Personen verwenden einen best. Begriff anhand vorhandener Objekte
- Selektionsmethode: 'Mama, was ist das?' --> man selbst fragt, ob ein Objekt einem best. Begriff zuzuordnen ist oder nicht
Nenne 2 Strategien des Begriffslernens (untersucht in der Selektionsmethode)
- Focus-Strategie: 'Leute nehmen ein Ausgansbsp,von dem sie hören, es trage die relevanten Merkmale des Begriffs und suchen dann nach anderen solchen mit ähnlichen Merkmalen & checken, obs immer noch unter Begriff fällt' --> Test der Relevanz von Merkmalen anhand eines festen Ausgangsbsps.
- Scanning-Strategie: 'man hat was kennengelernt, nimmt Merkmalskombi und sagt, das ist der Begriff, solange bis falsifiziert wird. Aus dieser Falsifikation lernt man. Scannt die Welt ab ' ist das so eins?' 'ist das so eins?' --> Überprüfung von Merkmalskombinationen anhand geeigneter Beispiele
Welche Begriffe sind laut Bruner, Goodnow und Austin leichter zu lernen?
- Konjunktive Begriffe (z.B. 'der mit dem grünen Shirt') sind leicher zu lernen als disjunktive.
- Sowohl konjunktive als auch disjunktive Begriffe sind leicher zu lernen als relationale Begriffe ('das ist der pupu'--zweitkleinster einer Gruppe)
Welche Strategie wird von der Mehrzahl der Personen gewählt bei geordneter Präsentation der Merkmalskombination? (nach Bruner et al.)
die Focus-Strategie --> bei geordneter Präsentation der Merkmalskombination
Welche Strategie wird von der Mehrzahl der Personen gewählt bei UNgeordneter Präsentation der Merkmalskombination? (nach Bruner et al.)
Die Scanning-Strategie --> bei ungeordneter Präsentation der Merkmalskombination (gibt jedoch auch mehr Fehler und Redundanzen)
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