BWL HWZ D4 Materialwirtschaft

Betriebswirtschaft verstehen

Betriebswirtschaft verstehen

Mehdi Geiger

Mehdi Geiger

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Langue Deutsch
Catégorie Gestion d'entreprise
Niveau Université
Crée / Actualisé 24.01.2014 / 09.06.2018
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Ziele und Aufgaben der Materialwirtschaft?

- Verwaltung, Planung, Steuerung der Materialbewegungen innerhalb Unternehmen und Zwischen Unternehmen + seiner Umwelt

-2 Aufgaben:

•technische Aufg: erforderliche Menge + Qualität des Materials zur richtigen zeit am richtigen Ort bereitstellen

•wirtschaftliche Aufg: Kosten der Material-Beschaffung optimieren.  

- Synonyme: Materialwirtschaft = Logistik
Materialw. = Überbegriff. Logistik an folgendeTeilbereiche gebunden. (siehe Bild)  

- Ziel Materialwirtschaft: ständige Lieferbereitschaft bei tiefen kosten garantieren.

→ ist zum Teil gegenläufig.

- hohe Lieferbereitschaft braucht hohen Lagerbestand, dieser führt zu grossen Bestellmengen. Dank Mengenrabatt Sinken Einkauf -und Transportkosten, doch Lagerkosten steigen (Kapitalbindung + Lagerunterhalt hoch) → magisches Dreieck (Zielkonflikte möglich)    

- weitere Aufgaben:

•Beschaffungslogistik: Bedarfsermittlung (wie viel Material nötig) + Beschaffungsmarktforschung (welche Preise gelten? welche Lieferanten?)

•Lagerlogistik: Lagerung (wo?) + innerbetrieblicher Transport (wie kommt Material zur Verarbeitungsstelle?)+ Bestandsermittlung

•Produktionslogistik: Verbrauchsermittlung (wie viel Material braucht Fertigung?) + Produktionsplanung (Prozess wie optimieren?)

•Absatzlogistik (extern): Distribution (wie ist Vertrieb der Endprodukte?). •Entsorgungslogistik: Entsorgung (welche Materialien wiederverwendbar?)

 

Welche Beschaffungsobjekte werden unterschieden?

Rohstoffe: Hauptbestandteile des Produkts (Metalle, Bleche, Wolle.)

Hilfsstoffe: Nebenbestandteile des Produkts (Autolack, Faden)

Betriebsstoffe: werden bei Herstellung verbraucht (Maschinenöl, Strom).

Montageteile: vorproduzierte Komponenten fürs neue Produkt (Autotüren, knöpfe)

Handelswaren: nicht für Produktionsprozess, Werden unverändert weiterverkauft (Autoteppich, Accessoires)  

→ Make -or-Buy Entscheidung = was wird beschafft und was selbst hergestellt.

Welche Beschaffungskonzepte werden unterschieden?

- nachdem Beschaffungsobjekte festgelegt, geht es um Menge.

→ Beschaffungsprozess: (Bild)

- Beschaffungskonzepte:

•Vorratsbeschaffung (order to stock):

- Beschaffungsmenge grösser als aktueller Beschaffungsbedarf

- gut bei erwarteten Preissteigerungen,vermuteten Lieferengpässen + unverderblichen Materialien.

•Fallweise Beschaffung (order to make):

- Beschaffung, wenn Materialbedarf festgestellt

- Lagerhaltung liegt beim Lieferanten

- gut, wenn Material jederzeit beschafftbar, im Voraus nicht planbar oder Vorrat zu teuer wegen Kapitalbindung.

•just in Time (JIT):

- Passt Beschaffung zeitlich und mengenmässig genau Bedarf an

- auch Lieferant fertigt erst an, wenn Kundenauftrag vorhanden. Lagerhaltung erübrigt sich für beide

- gut, wenn Lieferant sicherpünktlich liefert,

- kleinste Verspätungen würden Produktion Stoppen

 

Wozu wird ABC-Analyse verwendet?

•ABC - Analyse:

- wirtschaftliche Aufgabe erfüllen: Lagerhaltung soll kostengünstig sein, um Beschaffungskosten tief zu halten.

- Soll Beschaffungsobjekte identifizieren, welche wertvoll Sind und somit viel Kapital binden. (Identifikation mit ABC    Analyse)

1. Menge gelagerter Teile mit Einstandpreis auflisten

2. Lagerwert = Menge und Einstand preis pro Stück

3. Gemessen am Gesamtlagerwert den relativen Wertanteil der einzelnen Lagerartikel berechnen → so entstehen 3 Güterkategorien (Bild)  

- Konzentration der Planungs - und Organisationsarbeiten auf A- Güter bringt grosse Erfolge in Lagerwertreduzierung mit der Folge, dass Lagerkosten sinken.

- bei B- Gütern in Einzelfall entscheiden

- bei C- Gütern reichen einfache, kostengünstige Kontrollen

 

Wozu wird XYZ-Analyse verwendet?

- Ergänzung zu ABC Analyse

- Einleitung nach Kriterium der Vorhersagegenauigkeit des Bedarfs  

- bei X ist kontinuierlicher Materialfluss möglich (Lagerhaltung oft nur in geringem Umfang)  

-Y und Z haben grössere Bedarfsschwankungen (mit Lagerbeständen auffangen)

→ Analyse liefert wichtige Hinweise für Make -or-buy Entscheide:

× kann man gut just in time beschaffen, z allenfalls intern herstellen.

 

welche Funktionen Übernimmt die Lagerlogistik?

- Zeitüberbrückung: Bedarf der Produktion an Materialien so Schnell wie möglich bereitstellen und damit die zeit bis zur Auslieferung überbrücken. Damit wird reibungslose Produktion sichergestellt.

- Sicherung: Gibt Liefer - oder Bedarfsschwankungen. Unternehmen muss auf Sicherheitsbestände zurückgreifen können um Produktionsausfälle Zu vermeiden

- Spekulation: Materialpreise unterliegen Schwankungen. Bei Preisanstieg - Erwartung kann Einkauf trotz mehr Lagerkosten sinnvoll sein

- Veredelung, Umformung: Lagerung führt zu Qualitätsverbesserung. zum Beispiel auskühlen oder reifen (Käse). Lagerung ist hier Teil von Produktionsprozess und steigert Produktwert.

- Assortierung: bei Handelswaren dient Lagerung der Sortierung von Sammellieferungen Oder z.T. auch der Warenpräsentation

Welche Lagerstufen werden unterschieden?

- Eingangslager: sind logistisch vor der Produktion und versorgen diese mit Materialien.

Haben Zeit überbrückungs - und Sicherungsfunktion (manchmal Spekulationsfunktion)

- Zwischenlager: parallel zum Produktionsprozess angeordnet und nehmen vor allem Halbfabrikate auf.

Haben Zeitüberbrückungs - und Sicherungsfunktion (manchmal Veredelungs - oder Umformungsfunktion) 

- Fertigwarenlager: Fertigprodukte + Handelswaren.

Prioritär = Sicherungs -, Zeitüberbrückungs -,Assortierungsfunktion. (manchmal Veredelung, Umformung + Spekulationsfunkt)

 

Nach welchen Prinzipien sollte ein Lager organisiert sein?

- schnelle Auffindbarkeit → Materialien systematisch gelagert + sauber beschriftet

- Wertvolle Materialien an sicheren Orten

- Schnell + oft benötigte Materialien in Griffnähe

- schwere Materialien lagen im Regal eher unterhalb von leichten Materialien

 

Welche Lagerkennzahlen gibt es?

- Lagerkennzahlen helfen, Lagerkosten Zu analysieren und richtige Entscheide zu fällen.

- angestrebte Kennzahl je nach Branche verschieden

 

Welche Tendenzen lassen sich im Bereich Materialwirtschaft erkennen?

- E- Procurement (E- Beschaffung):

Info -Technologien auf Internetbasis, um Beschaffungsprozess effizienter zu machen und zu automatisieren.

-RFID- Technologie:

Radio Frequency Identifikation, Datenerfassung Via Funkerkennung. Ersetzt Strichcode. Waren per Funk erkannt, Ohne Berührung + Sichtkontakt.'Braucht nur RFID -Tag an Ware (gibts z B in Leihbibliotheken)

 

Just in Sequence Beschaffungskonzept

- Konzept Von BMW

- Weiterentwicklung von"Just in Time"

- Lieferant sorgt nicht nur für benötigte Materialien, die rechtzeitig am richtigen Ort sind Und mit richtiger Menge (= just in time)  

- Sondern er sorgt auch für Anlieferung in der richtigen Reihenfolge (sequence)  

- Diese Beschaffung senkt Kosten für Lagerung braucht aber direkten Kontakt zu Zulieferern.

→ Kommunikationsaufwand (Transaktionskosten) steigen.