BWL - Betriebswirtschaftliche Grundlagen

1. Semester, HWR Berlin, Modul ST-101

1. Semester, HWR Berlin, Modul ST-101


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Cartes-fiches 49
Langue Deutsch
Catégorie Gestion d'entreprise
Niveau Université
Crée / Actualisé 31.07.2013 / 02.06.2020
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Was umfasst das Aufgabengebiet der BWL als Wissenschaft?

  • Deskription
    (Beschreibung realer Sachverhalte)
  • Kausalitäten
    (Erklärung von Ursache-Wirkungszusammenhängen)
  • Entwicklung realitätsnaher Handlungsempfehlungen für die Wirtschaftspraxis

Wie wird die BWL als Wissenschaft eingeordnet?

  • nichtmetaphysische Wissenschaft
    (nicht wissenschaftlich überprüfbar)
  • Realwissenschaft
    (Bezug zu realen Handlungsfeldern)
  • Geisteswissenschaft
  • Sozialwissenschaft
  • Wirtschaftswissenschaft

Was unterscheidet die VWL von der BWL?

siehe Bild.

Welche Nachbarwissenschaften zur BWL gibt es?

  • Betriebssoziologie
  • Medizin und Psychologie
  • Ingenieurwissenschaft
  • Rechtswissenschaft
  • Informatik

Wie wird die BWL unterteilt?

  1. Funktionell
  2. Genetisch
  3. Institutionell

Was wird unter der Funktionellen Gliederung verstanden?

  • Unternehmensführung
  • Materialwirtschaft
  • Produktionswirtschaft
  • Marketing
  • Kapitalwirtschaft
  • Personalwirtschaft
  • Rechnungswesen und Controlling

Was wird unter der Genetischen Gliederung verstanden?

Basierend auf dem Lebenszyklus eines Unternehmens, wird in folgende Phasen unterschieden:

  • Gründungsphase
  • Umsatzphase
  • Liquiditätsphase

Was wird unter der Institutionelle Gliederung verstanden?

Allgemeine BWL:

  • beschäftigt sich mit Zusammenhängen, die für alle Betriebe gleich sind
  • unabhängig vom Geschäftszweig
  • Gegenstand sind konstitutive Entscheidungen
    (z.B. Standort- und Rechtsformwahl), Funktionsbereiche oder das Rechnungswesen

Spezielle BWL

  • beschäftigt sich mit spezifischen Problemen von Betrieben entsprechend ihrer Wirtschaftszweige

Welche Wirtschaftseinheiten Gibt es und wie werden sie unterschieden?

Siehe Bild.

Was sind Haushalte?

  • Nachfrager der von den Betrieben angebotenen Güter
  • Wirtschaftseinheiten, in denen Güter zur Deckung eigener Bedarfe konsumiert werden
  • werden auch als Konsumtionswirtschaften bezeichnet
  • Unterteilung in private und öffentliche Haushalte

Was sind Betriebe?

  • Wirtschaftseinheiten, in denen Güter zur Deckung fremder Bedarfe produziert und abgesetzt werden
  • werden als Produktionswirtschaften bezeichnet
  • handeln idealerweise nach dem Wirtschaftlichkeitsprinzip bzw. nach dem ökonomischen Prinzip
  • Tätigkeit beruht auf dem Prinzip des finanziellen Gleichgewichts
  • Unterteilung in private und öffentliche Betriebe

Was unterscheidet die öffentlichen von den privaten Betrieben?

Siehe Bild.

Wie lautet die Definition des Begriffes "Unternehmen"?

"Unternehmen sind Betriebe in mehrheitlich privatem Eigentum, die autonom und grundsätzlich nach dem erwerbswirtschaftlichen Prinzip handeln."

Wie können Unternehmen unterteilt werden?

  1. Nach der Lebensphase
    • Gründungsphase
    • Umsatzphase
    • Liquidationsphase
  2. Nach der Gewinnorientierung
    • Profitorientierte Unternehmen (Gmax)
    • Non-Profit-Organisationen (gemeinnützig)
  3. Nach der Größe
    • kleine, mittlere, große
    • Maßstab, z.B.: Bilanzsumme, Umsatzerlöse, Anzahl der AN
    • nach § 267 HGB
  4. Nach der Güterart I
    • Sachleistungsunternehmen
    • Dienstleistungsunternehmen
  5. Nach der Güterart II
    • siehe Bild
  6. nach dem Internationalisierungsgrad I
    • Anzahl Betriebsstätten
      • Einbetrieb-Unternehmen
      • Mehrbetrieb-Unternehmen
    • Leistungsbeziehungen zum Ausland
      • Nationale Unternehmen
      • Internationale Unternehmen
      • Multinationale Unternehmen
  7. Nach dem Internationalisierungsgrad II
    • Siehe Bild.

Was sind Bedürfnisse?

"Bedürfnisse sind der Wunsch individuell empfundene Mängel abzustellen. Sie sind entsprechend der Wirtschaftstheorie Auslöser jeglichen wirtschaftlichen Handelns."

  • praktisch unbegrenzt
  • dafür vorhandene Mittel sind knapp

Was ist Bedarf?

Die Summe aller mit Kaufkraft ausgestatteten Bedürfnisse.

Was ist Nachfrage?

Der tatsächlich umgesetzte Bedarf am Markt.

Was beschreibt das Maximalprinzip?

"Mit einem wert- oder mengenmäßig gegebenen Input x soll ein wert- oder mengenmäßiger größtmöglicher Output erzielt werden"

Was beschreibt das Minimalprinzip?

"Ein wert- oder menegnmäßig vorgegebener Output x soll durch einen wert- oder mengenmäßig geringstmöglichen Input erzielt werden"

Was sind die Ziele des ökonomischen Prinzips?

Verbesserung von

  • Wirtschaftlichkeit
  • Produktivität
  • Rentabilität
  • Liquidität

Was beschreibt das Humanitätsprinzip?

  • im Vordergrund des Leistungsprozesses steht der Mensch
  • durch menschengerechte Arbeitsorganisation und humane Führung
  • Vorteile: Motivation, gutes Betriebsklima, geringe Fluktuation, geringe Fehlzeiten, Förderung des Allgemeinwohls

Was beschreibt das Umweltschonungsprinzip?

  • im Vordergrund steht die Umwelt und deren Schonung bzw. die vollständige Vermeidung von Belastungen
  • Reduzierung von umweltschädlichen Produktionsverfahren, Wiederaufbereitung von Ressourcen
  • Vorteile: Nachhaltiges Wirtschaften ist möglich, Werbevorteile, geringere Produktionskosten

In welche Arten von Gütern wird in der BWL unterschieden?

  1. freie Güter
    • theoretisch unbegrenzt, kostenlos
  2. knappe Güter
    • begrenzt, Wirtschaftsgüter

Wie werden knappe Güter systematisiert?

  • Gegenständlichkeit
    • Materiell und Immateriell
  • Anspruchsgegenstand
    • Realgüter und Nominalgüter
  • Stellung im Transformationsprozess
    • Inputgüter und Outputgüter
  • Nutzungsdauer
    • Gebrauchsgüter und Verbrauchsgüter
  • Verwendungszweck
    • Investitionsgüter und Konsumgüter

Welche Produktionsfaktoren gibt es in der VWL und der BWL?

VWL:

  • Arbeit
  • Natur/Boden
  • Kapital

BWL:

  • Elementarfaktoren
    • Ausführende Arbeit - Wissen
    • Betriebsmittel - Werkstoffe
  • Dispositive Faktoren
    • Leitung - Organisation
    • Planung - Kontrolle

 

Was sind Märkte

"Märkte bestehen aus einer Gesamtheit von Wirtschaftseinheiten, die Güter anbieten und nachfragen, die sich gegenseitig ersetzen können"

  • Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage für ein Gut
  • durch Zwischenschaltung eines allgemein anerkannten Mediums (Geld) ermöglicht zeitlich getrennte Tauschprozesse
  • Schnittstelle beim Tausch von Gütern zwischen Wirtschaftseinheiten

Welche Marktarten gibt es?

  • Gütermarkt
    • Investitionsgütermarkt (UN an UN)
    • Konsumgütermarkt (UN an HH)
  • Arbeitsmarkt
  • Kapitalmarkt

 

Welche Marktformen gibt es?

Siehe Bild.

Was ist ein Verkäufermarkt?

  • Nachfrage > Angebot
  • Güterangebot knapp
  • Angebotsseite ist preisbestimmend
  • UN sind produktionsorientiert

Was ist ein Käufermarkt?

  • Angebot > Nachfrage
  • Überschuss an angebotenen Gütern
  • Preistendenz fallend
  • Bedarf ist nicht dringlich, da zeitlich verschiebbar
  • UN sind Absatzorientiert

Welche Anspruchsgruppen (Stakeholder) gibt es?

Interne Anspruchsgruppen:

  • Eigentümer
  • Manager
  • Mitarbeiter

Externe Anspruchsgruppen:

  • Fremdkapitalgeber/Gläubiger
  • Lieferanten
  • Kunden
  • Konkurrenten
  • Staat und Gesellschaft

Was ist der Shareholder-Value-Ansatz?

Fokus:  Eigentümer/Anteilseigner

Ziel:      Steigerung des Unternehmenswertes zur
             Erzielung möglichst hoher Verzinsung des 
             eingesetzten Kapitals

Strategien:

  • Unternehmensportfolios werden nach finanzwirtschaftlichen Kriterien und nicht aus Kompetenzsicht zusammengestellt
  • Minimierung der Kapitalkosten und Verkauf unrentabler Unternehmen zur Steigerung der Rentabilität
     

 

Was ist die Kritik am Shareholder-Value-Ansatz?

Kritik:

  • Fokus auf nur einer Anspruchsgruppe
  • finanzwirtschaftliche Betrachtung von Unternehmen ist zu kurzfristig
  • ökologische und soziale Aspekte werden vernachlässigt

Gefahr:

  • Fremskapitalgeber; niedrige Zinsen
  • Arbeitnehmer; niedrige Löhne, geringe Sozialleistungen
  • Kunden; schlechte Lieferkonditionen, geringer Service
  • Öffetnlichkeit; wenig Umsicht beim Umgang mit knappen Ressourcen

Was besagt das Prinzip der unsichtbaren Hand von Adam Smith?

Der Eigennutz einzelner wird sich im Wege des freien Wettbewerbs in Gemeinnutz wandeln und so wird eine optimale Bedürfnisbefriedigung erreicht.

Was sind die vier Eckpfeiler der Marktwirtschaft?

  1. Privatautonomie
    (Wirtschaftseinheiten stellen ihre individuellen Konsum- und Produktionsplände auf)
  2. Gewinnstreben
  3. Marktpreise
    (die Umsetzung der individuellen Plände erfolgt mittels Wettbewerb auf nicht regulierten Märkten)
  4. Privateigentum
    (Grundvoraussetzung für das Verfügen über Güter und die Ertragsnutzung)

Welche Kritik an der Marktwirtschaft gibt es?

  • Konzentrationen
    sind zwingende Konsequenz (führen zu Unternehmenszusammenschlüssen jeder Art, z.B.: Monopole behindern freie Preisbildung)
  • Fehlende soziale Aspekte
    Ausgrenzung jener Menschen, die nicht ihre ganze Arbeitskraft in den Prozess einbringen können

Was versteht man unter der sozialen Marktwirtschaft?

...ist der Versuch, die Nachteile der Marktwirtschaft zu neutralisieren, durch:

  • Sozialstaatsprinzip
    (Umverteilung zugunsten Schwächerer)
  • Ordnungsprinzip
    (Stellung der Infrastruktur, Umwelt- und Eingriffspolitik)

Was sind die fünf Säulen der Sozialversicherung?

  1. Krankenversicherung (seit 1883)
  2. Rentenversicherung (seit 1889)
  3. Unfallversicherung (seit 1884)
  4. Pflegeversicherung (seit 1995)
  5. Arbeitslosenversicherung (seit 1927)

Was besagt das Stabilitätsgesetz?
(Magisches Viereck)

Beschreibt die Ziele der Wirtschafts- und Finanzpolitik:

  1. Vollbeschäftigung
  2. Außenwirtschaftliches Gleichgewicht
  3. Angemessenes Wirtschaftswachstum
  4. Stabiles Preisniveau

Woraus besteht das Unternehmensleitbild?

  1. Unternehmensvision und -mission
  2. Unternehmensidentität
  3. Unternehmensgrundsätze