BK 4 Mörtel + Allgemein
Vorbereitung QV Hochbauzeichner 2013
Vorbereitung QV Hochbauzeichner 2013
Kartei Details
Karten | 87 |
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Lernende | 28 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Technik |
Stufe | Berufslehre |
Erstellt / Aktualisiert | 04.12.2012 / 18.03.2025 |
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Begriff Mörtel
- "Pflaster"
- besteht aus:
_ Gemisch Bindemitteln
_ Gesteinskörnungen (bis 4mm)
_ evtl. Zusatzmitteln
_evtl. Zusatzstoffen
_Wasser
3 Eigenschaften Mörtelarten
-werden als verzögerter Werkfrischmörtel plastisch oder gleich vor Ort hergestellt
-behalten Form bis nach dem Abbinden / Erhärten
-ändern physikalischen Eigenschaften während Abbinde- und Erhärtungsvorgang
4 Mörtelarten
- Mauermörtel
- Putzmörtel
- Mörtel für Überzüge
- Beschichtungen, Spezialmörtel
3 Aufgaben Mauermörtel
- Bausteine verbinden
- Kräfte von Stein zu Stein übertragen
- Unebenheiten, Massdifferenzen ausgleichen
Mineralische Mörtel
- Zementmörtel
- Verlängerter Mörtel
- Hydraulischer Mörtel
- Schamottemörtel
- Baugipsmörtel
Zementmörtel
Bindemittel: - Zemen
Gesteinskörnung: - Sand 0-4mm
- Wasser
- evtl. Zusätze
Eigenschaften:
- hohe Druckfestigkeit
- feuchtigkeitsunempfindlich
- z.T. frostbeständig
Anwendungsbereich:
B/KS bei grosser Druckbeanspruchung
Verlängerter Mörtel
Bindemittel: - Zement u. hydraulischer Kalk (HK)
Gesteinskörnung: - Sand 0-4mm
- Wasser
Eigenschaften:
- mittlere Druckfestigkeit
- feuchtigkeitsunempfindlich (nicht dauernd)
- geschmeidig
- relativ elastisch
Anwendungsbereich:
B/KS bei mittlerer Druckbeanspruchung
Hydraulischer Kalkmörtel
Bindemittel: - Hydraulischer Kalk (HK)
Gesteinskörnung: Sand 0-4mm
Wasser
Eigenschaften:
- geringe Druckfestigkeit
- feuchtigkeitsempfindlich
- geschmeidig/elastisch
Anwendungsbereich:
B/KS bei geringer Druckbeanspruchung
Schamottemörtel
Bestandteile:
- feuerfester Ton (i.d.R. fertiger Trockenmörtel)
- Wasser
Eigenschaften:
- hitzebeständig
- langsam erhärtend
- endgültige Festigkeit durch Hitze
Anwendungsbereich:
- Hafnerarbeiten
- Kachelofen
- Chemineeanlagen etc.
Baugipsmörtel
- Baugips
- Wasser
- Zusätze (Wasserzurückhaltemittel)
Eigenschaften:
- schnell erhärtend
VORSICHT BEI FEUCHTIGKEIT
Anwendungsbereich:
- Verkleben Vollgipsplatten
- Ausspachteln der Fugen
- AufklebenVorsatzschale
Kunststoffmörtel
- teurer als mineralische Mörtel
- nur in dünnen Schichten als "Kleber"
2 Arten:
- kunststoffmodifizierte Kunststoffmörtel
- reinen Kunststoffmörtel
Anwendungsbereich:
- Klebemörtel für Leichtbausteine
- Klebemörtel für Spezialsteine, -systeme u.a.
Aufgaben Putzmörtel
- Schutz Feuchtigkeits- / Witterungseinflüssen
- Regulierung Feuchtigkeitshaushaltes
- Abdichtungen
- Verbesserung Wärmedämmung
- Verbesserung Schalldämmwert
- ebene / dekorative Flächen
- Unterlage Wandbekleidungen
Begriff Mineralische Putze
- Putzmörtel aus Gesteinskörnungen
- 1 oder mehr mineral. Bindemittel
- Dispersionsbindemittelanteil 0-5 %
- Zusätzen
Zementmörtel (Putz)
BT:
- Zement (Bindemittel)
- Sand 0-4mm
- Wasser
-evtl. Zusätze
E:
- feuchtigkeitsunempfindlich
- wetter- / frostbeständig
- mechanisch sehr widerstandfähig
A:
aussen: Anwurf, Sockelputz
innen: Anwurf, Ausgleichsschichten
Verlängerter Mörtel (Putz)
(Zement-Kalk-, Kalk-Zement-Mörtel)
B:
- Zement + Hydraulischer Kalk (HK)
- Sand 0-4mm
- Wasser
-evtl. Zusätze
E:
- mittlere Druckfestigkeit
- feuchtigkeitsunempfindlich (nicht dauernd)
- geschmeidig / recht elastisch
Weisskalkmörtel (Putz)
B:
- Weisskalk
- Sand
- Wasser
- evtl. Zusätze
A:
- Deckputz innen
Gipsmörtel (Putz)
B:
- Baugips
- evtl. Kalkhydrat
- Wasser
- evtl. Zusätze
E:
- kurze Abbindezeit
- dicht
- schall- / wärmedämmend
- atmend
- feuerhemmend
- feine, glatte Oberfläche
A:
- innere Wand- / Deckenputze (nicht ständig feucht!)
- glatte Oberfläche für Tapeten
Silikaputz (Putz)
Begriff:
Putzmörtel aus Gesteinskörnung, Zusätzen + Kaliwasserglas-Bindemittel als Festkörper ausgedrückt
E:
- verkieselt mit Untergrund (chem. Reaktion)
- sehr dauerhaft
- beliebige Struktur
- Farbton eingeschränkt
- i. R. Fertigmörtel
A:
- Deckenputze innen / aussen
Silikonharzputz (Putz)
Begriff:
Putzmörtel aus Gesteinskörnung, Zusätzen + Silikonharz als Bindemittel, als Festkörper ausgedrückt
E:
- wasserabweisend
- sehr dauerhaft
- dampfdiffusionsoffen
- beliebige Struktur
- Farbton eingeschränkt
- i.R. Fertigmörtel
A:
- Deckputze innen / aussen
Kunstharzputz (Putz)
Begriff:
Putzmörtel aus Gesteinskörnungen, Zusätzen und einem organischen Bindemittel, als Festkörperanteil ausgedrückt
E:
- wetter- / frostbeständig
- Farbton beliebig
- elastisch
- gut haftend
- giftklassefrei
- lösemittelfrei
A:
- Grund- / Deckputze i/a
-> aussen Dampfdiffusion beachten!
3 Spezialputze (Putz)
- Wärmedämmputze (mit Polystyrol oder expandiertem Vermiculit)
- Akustik- Spritzputze (Oberfläche wird vergrössert)
- Feuerfeste Spritzputze (mit feuerfesten Gesteinskörnungen z.B. Vermiculit)
Aufgaben Überzugsmörtel (3)
- glatter abriebfester und/oder wasserdichter Belag
- Bodenbeläge
- Unterlage zum Aufklebenoder lose verlegen abderer Bodenbeläge
Zementüberzug
B:
- Zement
- Sand 0-8mm
- Wasser
- evtl. Zusätze (Faser Bewehrung)
E:
- mechanisch widerstandsfähig
- wetter- / frostbeständig
- feuchtigkeitsunempfindlich
A:
- Bodenbelag in Kellerräumen, Garagen, Vorplätzen
- Unterlagsboden
Hartbelag
B:
- Zement
- Magnesit (Bindemittel)
- Sand, Quarz, Granitsplitter (Gesteinskörnung)
- Wasser
- evtl. Zusätze (Faser Bewehrung)
E:
- mechanisch sehr widerstandsfähig
- dichte, glatte, verschleissfeste Oberfläche
- wetter- / frostbeständig
- feuchtigkeitsunempfindlich
- beständig gegen Laugen, Benzin, nicht saure Öle
- sehr lange Lebensdauer
A:
- ein-/zweischichtig als fugenloser Industriebodenbelag, Brücken, Fabriken ...
Steinholz- / Hartsteinholzbelag
B:
- Zement o. Magnesit (Bindemittel)
- Sand, Holzmehl, Holzfasern (Gesteinskörnung)
- Wasser
- evtl. Zusätze (Faser Bewehrung)
E:
- mechanisch widerstandsfähig
- feuchtigkeitsunempfindlich
- fusswarm
- gleitsicher
- schalldämmend
- beständig gegen Öle, Fette, Benzin
- nicht beständig gegen Säuren und Laugen
- versch. Farben
A:
1 o. 2-schichtig 15-25mm als Bodenbelag in Lager/Fabrikhallen; Werkräume in Schulen / Heime
Kaltbitumenbelag
B:
- Zement, Bitumenemulsion(Bindemittel)
- Sand, Steinsplitt (Gesteinskörnung)
- Wasser
- evtl. Zusätze (Fasern Bewehrung)
E:
-mechanisch widerstandsfähig
- feuchtigkeitsunempfindlich
- fusswarm
- gleitsicher
- schalldämmend
- nicht beständig gegen Öle, Fette, Lösungsmittel
- nicht in ständigfeuchten Räumen
A:
- 10-15mm als Bodenbelag in Lager-/Speditionshallen, Mehrzweckhallen ...
auch Platten im Wohnbereich
Gussasphalt
Begriff:
Zement-Kunststoffschlämme vermörtelter, hohlraumreicher Asphaltbelag
B:
-Asphalt
- Zement-Kunststoffschlämme
E:
- fugenlose, stand- / abriebfester Belag
- staubfrei
- gleitsicher
- erhöhte Benzin- / Ölbeständigkeit
- nicht wasserdicht
A:
- Belag 35-80mm für Lagerhallen, Fabrikationshallen, Parkhallen, Bushaltestellen
Kunstharzbelag
Begriff:
Kunststoffbeläge sind oft auch reine Epoxidharz- oder Plyurethanharzböden
ECC-Belag = Epoxi-Cement-Concrete
B:
- Zement, Epoxidharz, Polyurethanharz (Bindemittel)
- Feinsand (Gesteinskörnung)
- evtl. Zusätze, lösungsmittelfrei
E:
- mechanisch sehr widerstandsfähig
- feuchtigkeitsunempfindlich, weitgehend beständig gegen handelsübliche Säuren, Öl, Fett, Benzin,
- versch. Oberflächen
- teuer (daher 3-8mm dick!)
A:
- Bodenbelag in Lager-/Speditionshallen
-Labor
- chemische Industrie
- Schulen, Büros ...
Anhydritmörtel (Kalziumsulfatmörtel)
B:
- Anhydrit (Bindemittel)
- Sand (Gesteinskörnung)
- Wasser
- evtl. Zusätze
E:
-> flüssig (selbstnivellierend) o. konventionell (plastisch)
- hohe Druck- /Biegefestigkeit
- geringe Stärken (25-40mm)
- keine Schwindrisse / Verformungen (Schüsseln)
A:
- (schwimmende) Unterlagsböden
- nicht in dauernden Feuchtebereich
- Unterlage andere Bodenbeläge
Beschichtungen, Spezialmörtel
- Verguss-, Montage-, Versetzmörtel
- wasserdichte Mörtel/ Beschichtungen ober und unter Terrain
- öldichte Mörtel / Beschichtungen
- Injektionsprodukte
- Instandsetzungsmörtel
- Reprofilierungsmörtel (Sanierungen)
- Ausgleichsmassen
- Kleber für andere Baustoffe
Begriff Organische Baustoffe
entstammen der belebten Natur z.B. Holz, Kork, Kunststoffe
Begriff Anorganische Baustoffe
entstammen der unbelebten Natur z.B. Naturstein, Erze
Architektonische Faktoren an ein Baustoff
- Strukturen
- Oberflächenbeschaffenheit
- Farbe
- Format
- Alterung
Wirtschaftliche Faktoren an ein Baustoff
- Preis
- Lebensdauer
- Unterhalt
Untergruppen (3) Erstarrungsgesteine (Magmatite)
- Tiefengesteine (plutonite)
- Ganggesteine
- Ergussgesteine (Vulkanite)
Tiefengesteine
- Granit
- Syenit
- Erze
Ganggesteine
- Porphyr
Ergussgesteine
- Bimsstein
- Basalt
- Lava
Untergruppen Ablagerungsgesteine (Sedimente)
- Ausfällungsgesteine / chem. Sedimente
- mech. / klastische Sedimente
- biogene Sedimente
- lose gesteinstrümmer / Lockergesteine
Ausfällungsgesteine / chem. Sedimente
- Kalkstein
- Tuff
- Travertin