Biologische Psychologie
Lehrbrief 03411
Lehrbrief 03411
Set of flashcards Details
Flashcards | 67 |
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Students | 20 |
Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 30.01.2012 / 31.01.2023 |
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Was ist Genexpression?
Vorgang der Proteinsynthese auf Basis der genetischen Information
Proteinsynthese - 2 Schritte
1. Transkription
2. Translation
Proteinsynthese - Was beinhaltet die Transkription?
wird durch Transkriptionsfaktoren (Proteinart) angeregt oder gehemmt, die aus der Zelle selbst, Umgebung der Zelle oder Umwelt stammen
Kopie von einzelnen Abschnitten eines DNA Stranges:
1. DNA-Doppelstrang wird entwunden
2. Einzelstrang über eine gewisse Länge abgetrennt
3. Info des abgetrennten Strangs auf eine RNS umkopiert
messengerRNA: Funktion eines Boten, transportiert den Bauplan eines Proteins aus dem Zellkern heraus zu dem Ort der Proteinsynthese
Proteinsynthese - Was beinhaltet Translation?
Schlüsselprozess für den Bau der Aminosäureketten aufgrund der mRNA Vorlage
Ein Ribosom lagert sich an den mRNA-Strang an und bewegt sich entlang des Strangs, jedes Kodon wird in eine Aminosäure übersetzt bis eine fertige Aminosäurekette (Protein) entstanden ist
danach wird das Protein ggf. noch verpackt und weitertransportiert
Welche Aufgaben haben Proteine?
Zentrale Rolle bei fast allen biol. Prozessen
Immunabwehr
Steuerung von Wachstums- und Differenzierung
Transport und Speicherung von Stoffen
Auslösung muskulärer Bewegungsaktivität
bilden Ein- und Ausgänge innerhalb der Zellmembran (Steuerung von Ionen-Strömen)
Bindungsstellen für Botenstoffe, die Infos von einer Zelle zur anderen übertragen
Proteine als Enzyme (Steuerung chem. Reaktionen)
Was ist ein Protein?
großes und komplexes (3D) Molekül, besteht aus vielen hunderten kleinen Molekülen, den Aminosäuren
Was machen Enzyme?
koordinieren chemische reaktionen, d.h. die Synthese oder Zerlegung von Molekülen
sie fördern die räuml. Annäherung der Reaktionsteilnehmer (sog. Substrate der Enzyme), d.h. sie erhöhen die Wahrscheinlichkeit der wichtigen Substanzen an der richtigen Stelle
DNA
Desoxyribonukleinsäure
Form der DNA
Doppelhelix, schraubenförmig mit tieferen und flacheren Furchen an der Außenseite
DNA - Aufbau
Stränge bestehen aus einer Desoxyribose (Zucker), einer Base und ein oder mehreren Phosphatgruppen
DNA - Basen
Adenin (Nukleotid A)
Guanin (Nukleotid G)
Cytosin (Nukleotid C)
Thymin (Nukleotid T)
Adenin ist komplementär zu Thymin und Guanin zu Cytosin; verbinden sich über sog. Wasserstoffbrücken, hält die Doppelhelix zusammen und ist wichtig für die Kopie eines DNA Stranges
RNA - Unterschied zu DNA
1. Zucker = Ribose
2. Base Thymin wird durch Uracil (Nukleotid U) ersetzt
3. nur einstrangig
Was ist ein Kodon?
Kodewort für eine zugewiesene Aminosäure, besteht aus drei von vier Buchstaben der Basen (Triplett), jede Aminosäure hat mehr als ein Kodon
Stop- und Startkodon: Anfang und Ende der Aminosäure
Startkodon: ATG bzw. AUG
Stopkodon: TAG (UAG), TAA (UAA) und TGA (UGA)
Bezeichnung Zelle mit oder ohne Zellkern
ohne: prokaryote
mit: eukaryote
Bezeichnung Zelle mit oder ohne Zellkern
ohne: prokaryote
mit: eukaryote
Aufbau Zelle
Zellkern (Nucleus), Zellkörper (Soma), Cytoplasma (Zellflüssigkeit), Zellmembran, Organellen, Dendriten, Axon, synaptische Endigung, teilw. Myelinscheide, Ranvier Schnürringe
Funktionen Zellkern und einzelner Organellen
Mitochondrien - Kraftwerk der Zelle
Kern - enthält gesamte genetische Information
Nucleolus - Ort der Ribosomenbildung
Raues Endoplasmatisches Retikulum - Proteinsynthese & Aufbau Zellkernmembran
glatte ER - Lipidsynthese, Aufbau Zellmembran
Lyosom - Abbau und Wegtransport von nicht mehr benötigten Substanzen
Ribosom - Proteinsynthese
Golgi-Apparat - Vesikel, Transport des Proteins
Peroxisom - Abbau von schädl. Peroxidradikalen
Was ist Exozytose?
Vesikel verbindet sich mit der Membran und setzt den Inhalt nach außen frei
Zelldifferenzierung
alle Zellen haben das gleiche Genom, sind aber spezialisiert, z.B. Muskelzellen, Nervenzellen etc
jeder Zelltyp exprimiert einen bestimmten Satz an Genen
Zwei Formen des Zelltods
Apoptose: programmierter Zelltod
Nekrose: akuter Zelltod durch Verletzung
Welche Zellen gehören zu den Gliazellen?
Makroglia: Oligodendrozyten, Schwann-Zellen, Astrozyten
Mikroglia
Funktionen der Gliazellen
Oligodendrozyten: Aufbau Myelin bei Neuronen im ZNS
Schwann-Zellen: Aufbau Myelin bei Neuronen im peripheren Nervensystem
Astrozyten: Teil der Blut-Hirn-Schranke, Transportmedium beteiligt an Signalübertragung, Aufbau von Kontaktstellen zw. Neuronen (z.B. durch Lieferung von Cholesterin), bildet Füllgewebe nach Verletzung oder Degeneration von Neuronen
Mikroglia: Abwehr- und Immunfunktion, Abtransport von abgestorbenen Zellen, können durch Phagozytose Abbauprodukte und Fremdstoffe aufnehmen
Blut-Hirn-Schranke
Austauschsperre, verhindert, dass die Nervenzellen im Gehirn allen Schadstoffen, die sich im Blut befinden könnten, ausgesetzt wird, generell können nur lipidlösliche Substanzen und kleinere Moleküle den Weg über die Schranke nehmen, Astrozyten docken an die Kapillaren an und nur bei bestimmten Signalstoffen können diese passieren
Grundbegriffe der Genetik
Gene: legen fest, welche Proteinart eine Zelle herstellt und damit Art und Funktion einer Zelle
Genotyp: Summe der in den Genen angelegten Erbanlagen
Phänotyp: entwickelt durch die Auseinandersetzung mit Umweltbedingungen (äußeres Erscheinungsbild)
Genom: Gesamtheit aller menschlichen Erbinformationen
Allel: eine der möglichen Ausprägungen eines Gens, das an einem bestimmten Ort (Locus) auf einem Chromosom sitzt
reinerbig = homozygot, Vater/Mutter gleiches Allel vererbt
mischerbig = heterozygot, Vater/Mutter verschiedene Allele eines Gens vererbt
--> dominant/rezessiv
-->kodominant: beide Allele setzen sich für sich durch, z.B. rot + weiß= rot/weiß-gestreift
-->intermediär: beide Allele setzen sich als Mischform durch, z.B. rot + weiß = rosa
P-Generation: Elterngeneration
F1-Generation: 1. Filialgeneration (1. Tochtergeneration) "Kinder"
F2-Generation: 2. Filialgeneration (2. Tochtergeneration) "Enkel"
Chromosom
Struktur der DNA, nur während der Zellteilung unter dem Lichtmikroskop zu erkennen, ein Satz von 23 Chromosomen liegt im Zellkern paarig vor (insgsamt 46 Stück)
-->diploider Chromosomensatz
Zellteilung
Vermehrung von Zellen
1. Schritt: Kernteilung (Mitose), Erbinformation wird verdoppelt
2. Schritt: Zelle teilt sich in zwei Tochterzellen
Zellzyklus
Zyklus vom Abschluss einer Mitose zum Abschluss der folgenden Mitose
Zellzyklus - Phasen
Prophase, Metaphase, Anaphase, Telophase, Interphase
Zellzyklus - Ablauf Prophase
Chromosomen verkürzen sich, sind in zwei identische Hälften gespalten (Chromatiden), die nur noch vom Zentromer zusammengehalten werden, Bildugn einer Kernteilungsspindel, Kernmembran und Nukleolus lösen sich auf
Zellzyklus - Ablauf Metaphase
Chromosomen ordnen sich in der Äquatorialebene an, Spindelfasern heften sich an die Zentrometer der Chromosomen,
Zellzyklus - Ablauf Anaphase
Chromatiden werden getrennt und zu den gegenüberliegenden Polen gezogen, jeder Zellpol bekommt einen vollständigen Chromatidensatz (23 Chromatiden, alle Chromosome sind paarweise getrennt worden)
Zellzyklus - Ablauf Telophase
Spindelapparat löst sich auf, Chromatiden gehen wieder in langgestreckte Form über, Nukleolus und Kernhülle werden neu gebildet, zwei neue Kerne sind entstanden, an diese Phase schliesst nun die eigentliche Zellteilung an, zw. den Zellkernen bilden sich neue Zellmembranen aus, die so entstandenen Zellen sind erbgleich mit der Mutterzelle
Zellzyklus - Ablauf Interphase
Zellwachstum findet statt, identische Replikation der DNA findet statt (Wasserstoffbrücken werden enzymatisch getrennt, an jedem Strang lagern sich einzelne Nukleotide mit komplementären Basen an, so entstehen zwei identische DNA-Doppelketten, mit jeweils einem alten und einem neuen Strang, so wird aus einem Ein-Chromatid-Chromosom ein Zwei-Chromatid-Chromosom --> dies ist die Vorraussetzung dafür, dass die identischen Hälften an die nächsten beiden Zellkerne weitergegeben werden können)
Was ist Meiose?
Reduktionsteilung, Reifeteilung -> Entstehung der Keimzellen
Bildung von Keimzellen (Meiose) - Ablauf
diploider Chromosomensatz wird geteilt, so dass Zellen mit nur einem einfachen Chromosomensatz entstehen (haploider Chromosomensatz)
bei der Verschmeldugn einer Ei- mit einer Samenzellen entsteht wieder ein diploider Chromosomensatz (jeweils zur Hälfte väterliche und mütterliche DNA)
Was ist crossing-over?
intrachromosomale Rekombination: Wechselwirkung zweier homologer Chromosomen während der Meiose, die beteilgten DNA-Stränge können Gene austauschen, die diegleiche Stelle in einem Chromosom einnehmen (Allel), es entsteht dadurch ein neuer Genotyp (neues Individuum)
Was ist Mutation?
Bei der Zellteilung sowie Entstehung neuer Keimzellen können "Kopierfehlere" entstehen, dies kann positive oder negative Folgen haben, werden meistens durch verschiedene Reperaturmechanismen verhindert, werden rezessiv vererbt, ist die Mutation vorteilhaft, wird sie sich auf Dauer Durchsetzen
mit diesem Mechanismus wird die Evolution erklärt, Grundlage für Tier- und Pflanzenzucht
Zuchtwahl (willkürliche Auslese)
Pflanzen und Tiere werden nach ihren gewünschten Merkmalen und Eigenschaften ausgewählt und gezielt vermehrt
Gregor Mendel (Drei Mendel-Gesetze)
1. Gesetz: Uniformität der F1 (einheitlicher Phänotyp)
2. Gesetz: Spaltungsgesetz für die F2 bei Dominanz und Kodominanz (in einem bestimmten Verhältnis aufgespaltener Phänotyp)
3. Gesetz: Unabhängige Weitergabe nichtgekoppelter Gene (Gene sitzen nicht auf dem selben Chromosom, werden nach dem 1. und 2. Gesetz weitergegeben)
Natürliche Auslese (natürliche Selektion)
kommt in der Natur vor, ist langsamer und nicht auf die Erzielng eines oder mehrerer Merkmale gerichtet, sondern auf die optimale Anpassung an die Umwelt, optimal bedeutet, das es relativ auf einen Raumzeitbereich gesehen wird, in dem Organismen und deren Umgebung in bestimmter Weise aufeinander einwirken