Biologische Psychologie
Lehrbrief 03411
Lehrbrief 03411
Kartei Details
Karten | 67 |
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Lernende | 20 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 30.01.2012 / 31.01.2023 |
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Synaptische Übertragung
Übertragung eines Reizes von einer Nervenzelle zu einer (auch weit entfernten) Nervenzelle; Informationsleitung und Steuerung von Bewegungen über die Muskelzellen
Synapse
Verbindungs- oder Schaltstelle zwischen einer Nervenzelle und einer weiteren Nervenzelle oder einem Effektororgan (=Ausführungsorgan)
Synapsenarten
Elektrische Synapse: geringer Zwischenraum zw. beiden Zellen (ca 2nm), durch Kontaktmoleküle überbrückt, über die Ionen von einer Zelle in die andere und zurück wandern können (seltenerer Typ)
Chemische Synapse: breiterer Spalt (20 - 50nm), wird durch chem. Botenstoffe (Moleküle), die (Neuro-)Transmitter, überbrückt, Info nur in eine Richtung übertragen, daher Unterscheidung in präsynaptische Endigung des informationssendenden Neurons und postsynaptischer Membranbereich des informationsempfangenden Neurons
Bestandteile der chem. Synapse
präsynaptische Endigung mit transmittergefüllten Vesikeln, postsynaptische Membran mit spezif. Rezeptoren für die jeweilige Transmittersubstanz, dazwischen liegt der synaptische Spalt
Synaptische Übertragung
Aktionspotential läuft ein, es kommt zu einem massiven Einstrom von Kalziumionen, Lipidmembran der Vesikel verbindet sich mit der Lipiddoppelschicht der Zellmembran, die Vesikel öffnen sich zum Extrazellulärrraum hin, der Transmitter wird in den synaptischen Spalt ausgeschüttet und lagert sich an spezielle Empfängermoleküle des postsynaptischen Bereichs an, die Rezeptoren (Empfängermolekül) reagieren nach dem Schlüssel-Schloß-Prinzip auf die spezif. Botenstoffe oder diesem sehr ähnlichen Stoff
Agonisten
der Ersatzstoff hat eine ähnliche Wirkung wie der spezif. Transmitter
Antagonist
der Ersatzstoff löst keine Wirkung aus, blockiert den Transmitter aber (z.B. Curare oder andere Gifte)
Re-Uptake
Transmitter, die nach der Freigabe nicht gebraucht wurden, werden entweder enzymatisch abgebaut oder in die abgebende Zelle wieder aufgenommen (=Re-Uptake)
Pharmakologische Beeinflussungsmöglichkeiten (Transmitter)
Verfügbarkeitsveränderung, Verhinderung des enzymatischen Abbaus, Re-Uptake-Beeinflussung
Effekte synaptischer Übertragung
exzitatorisches postsynaptisches Potential: Depolarisation, evt. zu überschwelligen Erregung (EPSP)
inhibitorisches postsynaptisches Potential: Hyperpolarisation, d.h. Herabsetzung der Erregbarkeit (IPSP)
Zusammenwirken von Neuronen (Erregung)
räuml. Summation: über mehrere Synapsen werden erregende Impulse bzw. exzitatorische Potentiale ausgelöst, die sich gegenseitig verstärken und ein Aktionspotential im Zielneuron auslösen, Voraussetzung ist die Konvergenz, also das Zusammentreffen mehrerer Nervenfasern auf einem Zielneuron
zeitl. Summation: es werden in so schneller Folge postsynaptische Potentiale erzeugt, dass die Depolarisation/Hyperpolarisation zunimmt und der Effekt verstärkt wird, u.U. bis zum Auslösen eines Aktionspotentials
Synaptische Depression: es kann auch der umgekehrte Fall eintreten, dass auf Grund des dann eintretenden Mangels an Transmittersubstanz eine zeitl. begrenzt, reduzierte Erregbarkeit besteht
Divergenz: Voraussetzung für die Verteilung der Erregung auf mehrere oder viele andere Nervenzellen, Ausbildung entsprechender Kontakte einer mit mehreren Zellen, zu beobachten bei Motoneuronen und afferenten Neuronen
Zusammenwirken von Neuronen (Hemmung)
Vorwärtshemmung: die Aktivität eines Neurons wird durch die Aktivität eines anderen Neurons gehemmt, möglich wird dies durch den Mechanismus der präsynaptischen Hemmung: das hemmende Neuron hat eine Synapse kurz vor der axonalen Synapse des erregenden Neurons auf dem Zielneuron, das hemmende Neuron löst ein IPSP an der Synapse des erregenden Neurons aus und hemmt dadurch die Weitergabe eines Reizes des erregenden Neurons an das Zielneuron
Laterale Hemmung: benachbarte Zellen hemmen sich über ein zwischen ihnen befindliches Neuron (Interneuron) gegenseitig, wenn ein Neuron aktiv ist, wird die Erregbarkeitsschwelle seines Nachbarn erhöht, vorallem bei Sinnesorganen, es erhöht Kontraste und lässt Übergänge deutlicher erscheinen
Transmitter-Rezeptoren-Systeme (1)
Acetylcholin (ACH): Übertragung von Nerven- auf Muskelzellen, VNS, Nervenzellen, die auf Drüsen wirken und Gehirn
Rezeptoren: nikotinerg (ionotroper Reptor, Agonist): erregend auf Muskeln, entspannend auf ZNS
muskarinerg (metabotroper Rezeptor, Agonist): VNS, Grosshirnrinde, Striatum, Hippocampus, Wirkung entweder erregend oder hemmend
Katecholamine: Dopamin, Adrenalin und Noradrenalin
Dopamin: im Gehirm eher selten, dopaminerge Neuronen sind weit verzweigt, wirken vorallem in der Willkürmotorik
Adrenalin = Hormon, gebildet im Nebennierenmark als Transmitter wirkt es vorallem im Hirnstamm
Noradrenalin: gebildet im Nebennierenmark, aber auch in Neuronen, wirkt bei der Übertragung von sympathischen Nerven auf die Erfolgsorgane (inkl. innerer Organe), Muskelzellen, Zellen des Fettgewebes, im Gehirn findet es sich im Locus coeruleus
Rezeptoren Adrenalin/Noradrenalin: Unterscheidung in verschiedene Haupttypen mit unterschiedl. Affinitäten und unterschiedl.,auch gegensätzl. Wirkung
Transmitter-Rezeptoren Systeme (2)
Serotonin: produziert in den Raphe-Kernen, finden sich im gesamten Gehirn und RM, reguliert Schlaf-Wach-Rhythmus, emotionale Befindlichkeit, Schmerzwahrnehmung, Wahrnehmung von Hunger und Durst
Aminosäuren: GABA, Glutamat und Glycin -->häufiger als Noradrenalin und Dopamin im ZNS
Glutamat: exziatorische Transmittersubstanz--> Wirkung bei Lernvorgängen
GABA: hemmende Wirkung, wird für beruhigende Medikamente genutzt
Glycin: inhibitorische Wirkung
Hormone: Endorphin, Enkephaline, Substanz P, Oxytocin, Neuropeptid Y --> mist keine direkten Effekte, sondern vermindern oder erhöhen die Wirkung von Transmittern
Lernfähigkeit der Neuronen
Verbindung zwischen Neuronen oder Effektorzellen ist veränderbar (Erklärung für Gewöhnungs- und Lerneffekte)
z.B. Veränderung der Rezeptordichte,
Desensitivierung durch anhaltende Aktivierung kann das Rezeptormolekül unempfindlich gegenüber dem Transmitter werden,
Down-Regulation: ist ein Transmitter im Überfluss vorhanden (z.B. durch Drogen) verringert das Neuron seine Anzahl der Rezeptoren (es findet eine übermäßige Reizung der postsynaptischen Zelle statt, der Körper steuert dagegen, in dem er Rezeptoren abbaut, also weniger Botenstoffe der Drogen andocken können, Wirkung fällt geringer aus),
Neuronale Plastizität: Ausbildung neuer Dendriten und Synapsen, Niedergang von Synapsen
Was ist Genexpression?
Vorgang der Proteinsynthese auf Basis der genetischen Information
Proteinsynthese - 2 Schritte
1. Transkription
2. Translation
Proteinsynthese - Was beinhaltet die Transkription?
wird durch Transkriptionsfaktoren (Proteinart) angeregt oder gehemmt, die aus der Zelle selbst, Umgebung der Zelle oder Umwelt stammen
Kopie von einzelnen Abschnitten eines DNA Stranges:
1. DNA-Doppelstrang wird entwunden
2. Einzelstrang über eine gewisse Länge abgetrennt
3. Info des abgetrennten Strangs auf eine RNS umkopiert
messengerRNA: Funktion eines Boten, transportiert den Bauplan eines Proteins aus dem Zellkern heraus zu dem Ort der Proteinsynthese
Proteinsynthese - Was beinhaltet Translation?
Schlüsselprozess für den Bau der Aminosäureketten aufgrund der mRNA Vorlage
Ein Ribosom lagert sich an den mRNA-Strang an und bewegt sich entlang des Strangs, jedes Kodon wird in eine Aminosäure übersetzt bis eine fertige Aminosäurekette (Protein) entstanden ist
danach wird das Protein ggf. noch verpackt und weitertransportiert
Welche Aufgaben haben Proteine?
Zentrale Rolle bei fast allen biol. Prozessen
Immunabwehr
Steuerung von Wachstums- und Differenzierung
Transport und Speicherung von Stoffen
Auslösung muskulärer Bewegungsaktivität
bilden Ein- und Ausgänge innerhalb der Zellmembran (Steuerung von Ionen-Strömen)
Bindungsstellen für Botenstoffe, die Infos von einer Zelle zur anderen übertragen
Proteine als Enzyme (Steuerung chem. Reaktionen)
Was ist ein Protein?
großes und komplexes (3D) Molekül, besteht aus vielen hunderten kleinen Molekülen, den Aminosäuren
Was machen Enzyme?
koordinieren chemische reaktionen, d.h. die Synthese oder Zerlegung von Molekülen
sie fördern die räuml. Annäherung der Reaktionsteilnehmer (sog. Substrate der Enzyme), d.h. sie erhöhen die Wahrscheinlichkeit der wichtigen Substanzen an der richtigen Stelle
DNA
Desoxyribonukleinsäure
Form der DNA
Doppelhelix, schraubenförmig mit tieferen und flacheren Furchen an der Außenseite
DNA - Aufbau
Stränge bestehen aus einer Desoxyribose (Zucker), einer Base und ein oder mehreren Phosphatgruppen
DNA - Basen
Adenin (Nukleotid A)
Guanin (Nukleotid G)
Cytosin (Nukleotid C)
Thymin (Nukleotid T)
Adenin ist komplementär zu Thymin und Guanin zu Cytosin; verbinden sich über sog. Wasserstoffbrücken, hält die Doppelhelix zusammen und ist wichtig für die Kopie eines DNA Stranges
RNA - Unterschied zu DNA
1. Zucker = Ribose
2. Base Thymin wird durch Uracil (Nukleotid U) ersetzt
3. nur einstrangig
Was ist ein Kodon?
Kodewort für eine zugewiesene Aminosäure, besteht aus drei von vier Buchstaben der Basen (Triplett), jede Aminosäure hat mehr als ein Kodon
Stop- und Startkodon: Anfang und Ende der Aminosäure
Startkodon: ATG bzw. AUG
Stopkodon: TAG (UAG), TAA (UAA) und TGA (UGA)
Bezeichnung Zelle mit oder ohne Zellkern
ohne: prokaryote
mit: eukaryote
Bezeichnung Zelle mit oder ohne Zellkern
ohne: prokaryote
mit: eukaryote
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