Biochemie: Enzyme
Biochemie: Zusammenfassung über die Enzyme
Biochemie: Zusammenfassung über die Enzyme
Fichier Détails
Cartes-fiches | 46 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Médecine/Pharmacie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 21.04.2015 / 16.07.2024 |
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Was ist ein Katalysator?
Ein Katalysator ist ein Stoff, der die Geschwindigkeit einer chemischen Reaktion erhöht, ohne dabei selbst verbraucht zu werden und ohne die endgültige Lage des thermodynamischen Gleichgewichts dieser Reaktion zu verändern.
Wilhelm Ostwald 1895
Was sind Enzyme?
- biologische Katalysatoren
- ermöglichen rasche chemische Reaktionen, die unter den in Biosystemen herrschenden Bedingungen (Druck, Temperatur) nur ausserordentlich langsam ablaufen würden
- beschleunigen Reaktionen, ohne deren Gleichgewichtslage zu verändern
- sind reaktionsspezifische Katalysatoren
In welche 6 Hauptklassen kann man Enzyme einteilen?
- Oxidoreduktasen
- Transferasen
- Hydrolasen
- Lyasen
- Isomerasen
- Ligasen
Was machen Oxidoreduktasen? Gruppen?
Sie transferieren Elektronen, sprich es findet eine Oxidation und eine Reduktion statt.
Bsp. Dehydrogenasen, Oxidasen, Reduktasen
Was machen Transferasen? Beispiele?
Sie übertragen Gruppen
Bsp: Transferasen, Kinasen (übertragung von Phosphatgruppen), Phosphorylasen
Was machen Lyasen? Beispiele?
Sie spalten folgende Bindungen:
- C-C
- C-O
- C-N
- C-S
- C-X
- P-O
--> Katalyse von Molekülspaltung
Bsp: Decarboxylasen, Aldolasen
Was machen Isomerasen? Beispiele?
Bildung von Isomeren durch Übertragung von Gruppen innerhalb von Molekülen
Bsp: Isomerasen, Epimerasen
Was machen Ligasen? Beispiele
Energieabhängige Bildung von Bindungen (C-C, C-S, C-O, C-N)
Bsp: Synthasen Carboxylasen
Wie funktionieren Enzyme?
Sie bieten eine Umgebung, in der eine chemische Reaktion energetisch begünstigt ablaufen kann.
- Kollisionstheorie: (Reaktion nur möglich, wenn räumliche Orientierung stimmt)
- Nachbarschafts- und Orientierungseffekt
ENzymkatalysierte Reaktionen laufen im Innern einer Enzymtasche ab, die man als aktives Zentrum bezeichnet, und die die Bindungsstelle für das (die) Substrat(e) aufweist.
Das aktive Zentrum
Das aktive Zentrum eines Enzyms wird von reaktiven AS gebildet. Diese AS können in der Primärstruktur weit auseinander liegen.
Substratbindungsstelle
Das oder die jeweilige(n) Substrat(e) passen genau an die Substratbindungsstelle durch hydrophobe Wechselwirkungen, H-Brücken oder ionischen Bindungen (Salzbrücke). Das macht das aktive Zentrum extrem spezifisch und sogar chirale Moleküle können unterschieden werden.
Wie läuft eine enzymatische Reaktion ab?
Das Substrat bindet an das aktive Zentrum des Enzyms. Es wird der Enzym-Substrat-Komplex gebildet. Das Substrat wird Dank der energetisch günstigen Umgebung zum Produkt umgewandelt. Das Produk verlässt das Enzym und der Kreislauf beginnt von vorne.
Was ist die Aktivierungsenergie?
Damit eine chemische Reaktion ablaufen kann, benötigt sie eine bestimmte Menge an Energie, die sogennante Aktivierungsenergie. Enzyme beschleunigen eine chemische Reaktion durch Herabsetzung der Aktivierungsenergie.
Funktionieren Enzyme nach dem Schlüssel-Schloss-Modell?
Enzyme sind nicht wirklich komplementär zu ihrem Substrat, wie es das Schlüssel-Schloss-Modell suggeriert, sondern komplementär zum Übergangszustand zwischen Substrat und Produkt.
Um welchen Faktor erhöhen Enzyme die Geschwindigkeit von Reaktionen?
Enzyme können die Geschwindigkeit von Reaktionen um den Faktor 108-1020 im vergleich zu nicht-katalysierten Reaktionen beschleunigen.
Wie ist der Mechanismus der Säure-Base-Katalyse, wie z.B. bei Proteasen oder Lactatdehydrogenase?
a) Durch "Abzug" eines Protons vom Wasser macht ein Basen-Katalysator den Sauerstoff zu einem stärkeren Nukleophil (Das "O" wird negativer)
b) Die Protonierung des Karbonylsauerstoffs durch eine Säure entzieht dem Karbonylkohlenstoff Bindungselektronen und macht ihn zu einem stärkeren Elektrophil.
c) Die Konzentierte Säure-Base-Katalyse vereint die katalytischen Elemente aus a und b.
In einem Enzym können Asp, Glu, His, Cys, Tyr, Lys als Protonen-Donor oder $protonen-Akzeptoren agieren und damit Säure-Base Katalyse durchführen
Gibt es multiple Formen von Enzymen?
Ja. Enzyme können entweder als Monomere (bestehend aus 1 Polypeptidkette) oder Dimere (2 identische Polypeptitkette) aktiv sein. Daneben gibt es eine Vielzahl von Enzyme, die in multiplen Formen vorkommen, die sich in Bezug auf ihre Primärstruktur, den Aufbau aus verschiedenen Ketten oder auf Grund von posttranslationellen Modifikationen unterscheiden.
Zusätzlich kommen viele zentrale Stoffwechselenzyme als Multienzymkomplexe vor, bei denen mehrere Enzyme einen gemeinsamen Komplex bilden und die Substrate von einem Reaktionszentrum zum anderen weitergeleitet werden. Dadurch wird die Geschwindigkeit der Gesamtreaktionum ein vielfaches erhöht.
Gibt es multiple Formen von Enzymen?
Ja. Enzyme können entweder als Monomere (bestehend aus 1 Polypeptidkette) oder Dimere (2 identische Polypeptitkette) aktiv sein. Daneben gibt es eine Vielzahl von Enzyme, die in multiplen Formen vorkommen, die sich in Bezug auf ihre Primärstruktur, den Aufbau aus verschiedenen Ketten oder auf Grund von posttranslationellen Modifikationen unterscheiden.
Zusätzlich kommen viele zentrale Stoffwechselenzyme als Multienzymkomplexe vor, bei denen mehrere Enzyme einen gemeinsamen Komplex bilden und die Substrate von einem Reaktionszentrum zum anderen weitergeleitet werden. Dadurch wird die Geschwindigkeit der Gesamtreaktionum ein vielfaches erhöht.
Was kann die Ursache für das Auftreten von multiplen Formen sein?
- Genetisch voneinander unabhängige Enzyme
- Heteropolymere (hybride) Enzyme, die aus 2 (oder mehreren) unterschiedlichen Polypeptitketten zusammengesetzt sind
- Genetische Varianten (Allele) von Proteinen, Polymorphismen
- Enzyme, die sich voneinander durch den Besitz eines Nichtproteinnanteils unterscheiden
- Enzyme, die aus einer Polypeptitkette (gemeinsame Vorstufe) entstanden sind
Was sind Isoenzyme?
Als Isoenzyme bezeichnet man Enzyme, mit gleicher katalytischer Aktivität, aber unterschiedlicher Primärsequenz.
Durch was wird die Geschwindigkeit einer enzymkatalysierten Reaktion bestimmt?
Die Geschwindigkeit einer enzymkatalysierten Reaktion wird bestimmt durch die Substrat- und Enzymkonzentration
a) Bei hohen Substratkonzentrationen (Substratüberschuss) ist die Anfangsgeschwindigkeit proportional zur Enzymkonzentration.
b) Wird die Substratkonzentration S von 0 an erhöht, so nimmt die Reaktionsgeschwindigkeit v kontinuierlich zu und nähert sich asymptotisch einem Maximalwert vmax.
- Wie verhält sich die Reaktionsgeschwindigkeit mit steigender Enzymkonzentration?
- Wie verhält sich die Reaktionsgeschwindigkeit mit steigender Substratkonzentration?
- Bei hohen Substratkonzentrationen (Substratüberschuss) ist die Anfangsgeschwindigkeit proportional zur Enzymkonzentration. (Lineare Kurve, y-Achse = v, x-Achse = Enzymkonzentration)
- Wird die Substratkonzentration S von 0 an erhöht, so nimmt die Reaktionsgeschwindigkeit v kontinuierlich zu und nähert sich asymptotisch einem Maximalwert vmax. (y-Achse = v, x-Achse = [S]. Hyperbole Kurve)
Wie lautet die Michaelis-Menten-Konstante, Km? Was bedeutet sie?
\(V = {V_{max} [S] \over K_M+[S]}\)
Km: Michaelis-Menten-Konstante; diejenige Substratkonzentration darstellt, bei der die Reaktion mit halbmaximaler Geschwindigkeit abläuft --> Km beschreibt die Affinität zwischen Enzym und Substrat: Je kleiner Km, desto grösser die Affinität des Enzyms zum Substrat!
Wie wird die Aktivität von Enzymen gemessen?
Enzyme werden durch die Messung ihrer (biologischen) katalytischen Aktivität bestimmt. Als Masseinheit dient die IU (International Unit):
1 IU ist diejenige Enzymmenge, die den Umsatz von 1 μmol Substrat pro Minute unter Standardbedingungen katalysiert.
[1 katal (kat) ist diejenige Enzymmenge, die 1 mol Substrat in 1 sec umsetzt.]
Welchen Einfluss hat die Temperatur auf die Enzymaktivität?
Innerhalb eines begrenzten Temperaturbereichs erhöht sich die Geschwindigkeit der Enzymkatalyse mit steigender Temperatur. Nach Erreichen des Temperaturoptimums fällt die Reaktionsgeschwindigkeit meist steil ab: Das Enzym denaturiert!
Welchen Einfluss hat der pH auf die Enzymaktivität?
Das Aktivitätsmaximum der meisten Enzyme liegt zwischen pH 4 und 9. Ausserhalb dieses Bereichs werden die meisten Enzyme denaturiert, oder die Substrate können nicht mehr ans aktive Zentrum binden. Gewisse Enzyme sind jedoch auch unter Extrembedingungen aktiv (z.B. Pepsin im Magen!).
Auf welchen Ebenen kann eineStoffwechselreaktion reguliert werden?
- Gesteigerte Synthese des involvierten Enzyms (Induktion)
- Verminderte Synthese des involvierten Enzyms (Repression)
Beide Mechanismen dienen der längerfristigen Einstellung des Stoffwechsels auf geänderte Umweltbedingungen
- Änderung der Substratkonzentration
Die Konzentrationen vieler Stoffwechselverbindungen liegen im Bereich der Km- Werte der Enzyme, die sie umsetzen, d.h. bereits kleine Änderungen in den Substratkonzentrationen führen zu bedeutenden Änderungen der Umsatzgeschwindigkeiten.
- Änderung der katalytischen Aktivität
Wie kann die katalytische Aktivität reguliert werden?
- Bei vielen Enzymen kann die katalytische Aktivität durch Bindung eines Liganden (Allosterie; Heteroallosterie) oder eines Substratmoleküls (Kooperativität; Homoallosterie) an das Enzym moduliert werden.
- Viele Schlüsselenzyme von Stoffwechselwegen werden durch reversible kovalente Modifikationen (z.B. Phosphorylierungen) reguliert.
- Einige Enzyme werden durch limitierte Proteolyse aktiviert (Überführung von Proenzym in Enzym).
- Enzymaktivitäten können durch Inhibitoren beeinflusst werden.
- Die Aktivität gewisser Enzyme kann mittels Signalmetaboliten resp. Signalmolekülen moduliert werden.
Was versteht man unter allosterischer Regulation, was ist der Unterschied zwischen homo- & heteroallosterischer Regulation?
Allosterie ist die Eigenschaft vieler aus mehreren Untereinheiten zusammengesetzter Proteine, ihre räumliche Struktur unter der Beeinflussung des aktiven Zentrums zu verändern.
- Homoallosterische Regulation (Kooperativität): Erfolgt über die Substratbindung an ein katalytisches Zentrum und erfordetr multimere Enzyme.
- Heteroallosterische Regulation: Erfolgt über Effektormoleküle, die weitab vom katalytischen Zentrum an das Enzym binden. Es kann sich um mono- oder multimere Enzyme handeln
Was müssen Enzyme aufweisen, die heteroallosterisch Reguliert werden?
Damit ein Enzym heteroallosterisch reguliert werden kann, muss es mindestens zwei verschiedene Bindungsstellen auf seiner Oberfläche aufweisen: Das aktive Zentrum für die Substratbindung und -umsetzung sowie eine Kontrollstelle, an die ein regulatorisches Molekül bindet. Dabei kann die Kontrollstelle ihre Funktion nur ausüben, wenn sie mit dem aktiven Zentrum kommunizieren kann! Dies geschieht über Konformationsänderungen.
Was versteht man bei der heteroallosterischen Regulation unter positiver, resp. negativer Kontrolle?
Positive Kontrolle durch Konformationskoppelung zwischen zwei entfernten Bindungsstellen: X ist ein allosterischer Aktivator! --> Das Enzym wird durch den Effektor aktiviert.
Negative Kontrolle durch Konformationskoppelung zwischen zwei entfernten Bindungsstellen: X ist ein allosterischer Inhibitor! --> Das Enzym wird durch den Effektor inhibiert.
Wie verändert sich die Kinetik bei allosterischen Enzymen?
- Allosterische Aktivierung: v wird grösser, Km wird kleiner
- Allosteriesche Hemmung: v wird kleiner, Km wird grösser
Wie können Enzyme durch kovalente Modifikationen kontroliert werden?
Die Aktivität vieler Enzyme wird durch kovalentes Anhängen von funktionellen Gruppen beeinflusst; da diese Art von Modifikation reversibel ist, ermöglicht sie eine Regulation der Enzymaktivität.
Welches ist die häufigste kovalente Modifikation von Enzymen?
Die häufigste kovalente Modifikation von Enzymen (und anderen regulatorischen Proteinen!) ist die ATP-abhängige Phosphorylierung von Serin-, Threonin- oder Tyrosin-Seitenketten.
Dabei kann die Phosphorylierung eines Enzyms (oder Proteins) seine Aktivität entweder steigern oder vermindern - je nach Ort der Phosphorylierung und Struktur des Enzyms (Proteins):
Können Enzyme gespeichert werden?
Einige Enzyme werden als enzymatisch inaktive Vorstufen synthetisiert und als solche intrazellulär gespeichert. Bei Bedarf werden sie dann ausgeschüttet und am Wirkungsort durch enzymkatalysierte, irreversible Abspaltung eines Teils ihrer Peptidkette (Proteolyse) in die aktive Form übergeführt.
Einige Beispiele für die therapeutische Bedeutung von Inhibitoren (negative Effektoren) sind...
- Substanz: Acetylsalicylsäure, Paracetamol inhibiertes Enzym: Cyclooxygenase Einsatz als: Schmerzmittel
- Substanz: Lovastatin inhibiertes Enzym: HMG-CoA-Reduktase Einsatz als: Cholesterinsenker
- Substanz: Captopril inhibiertes Enzym: Angiotensin-konvertierendes Enzym, ACE Einsatz als: Antihypertonikum
- Substanz: Moclobemid inhibiertes Enzym: Monoaminoxidase, MAO Einsatz als: Antidepressivum
Was ist ein kompetitiver Inhibitor?
Ein kompetitiver Inhibitor gleicht in seiner chemischen Struktur derjenigen des Substrates. Dadurch kann er das aktive Zentrum im Enzym vorübergehend besetzen und die Umsetzung des Substrates verlangsamen.
--> Substrat und Inhibitor konkurrieren um den gleichen Bindungsort im aktiven Zentrum des Enzyms.