Biochemie: Enzyme
Biochemie: Zusammenfassung über die Enzyme
Biochemie: Zusammenfassung über die Enzyme
Kartei Details
Karten | 46 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin/Pharmazie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 21.04.2015 / 16.07.2024 |
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Was versteht man unter allosterischer Regulation, was ist der Unterschied zwischen homo- & heteroallosterischer Regulation?
Allosterie ist die Eigenschaft vieler aus mehreren Untereinheiten zusammengesetzter Proteine, ihre räumliche Struktur unter der Beeinflussung des aktiven Zentrums zu verändern.
- Homoallosterische Regulation (Kooperativität): Erfolgt über die Substratbindung an ein katalytisches Zentrum und erfordetr multimere Enzyme.
- Heteroallosterische Regulation: Erfolgt über Effektormoleküle, die weitab vom katalytischen Zentrum an das Enzym binden. Es kann sich um mono- oder multimere Enzyme handeln
Was müssen Enzyme aufweisen, die heteroallosterisch Reguliert werden?
Damit ein Enzym heteroallosterisch reguliert werden kann, muss es mindestens zwei verschiedene Bindungsstellen auf seiner Oberfläche aufweisen: Das aktive Zentrum für die Substratbindung und -umsetzung sowie eine Kontrollstelle, an die ein regulatorisches Molekül bindet. Dabei kann die Kontrollstelle ihre Funktion nur ausüben, wenn sie mit dem aktiven Zentrum kommunizieren kann! Dies geschieht über Konformationsänderungen.
Was versteht man bei der heteroallosterischen Regulation unter positiver, resp. negativer Kontrolle?
Positive Kontrolle durch Konformationskoppelung zwischen zwei entfernten Bindungsstellen: X ist ein allosterischer Aktivator! --> Das Enzym wird durch den Effektor aktiviert.
Negative Kontrolle durch Konformationskoppelung zwischen zwei entfernten Bindungsstellen: X ist ein allosterischer Inhibitor! --> Das Enzym wird durch den Effektor inhibiert.
Wie verändert sich die Kinetik bei allosterischen Enzymen?
- Allosterische Aktivierung: v wird grösser, Km wird kleiner
- Allosteriesche Hemmung: v wird kleiner, Km wird grösser
Wie können Enzyme durch kovalente Modifikationen kontroliert werden?
Die Aktivität vieler Enzyme wird durch kovalentes Anhängen von funktionellen Gruppen beeinflusst; da diese Art von Modifikation reversibel ist, ermöglicht sie eine Regulation der Enzymaktivität.
Welches ist die häufigste kovalente Modifikation von Enzymen?
Die häufigste kovalente Modifikation von Enzymen (und anderen regulatorischen Proteinen!) ist die ATP-abhängige Phosphorylierung von Serin-, Threonin- oder Tyrosin-Seitenketten.
Dabei kann die Phosphorylierung eines Enzyms (oder Proteins) seine Aktivität entweder steigern oder vermindern - je nach Ort der Phosphorylierung und Struktur des Enzyms (Proteins):
Können Enzyme gespeichert werden?
Einige Enzyme werden als enzymatisch inaktive Vorstufen synthetisiert und als solche intrazellulär gespeichert. Bei Bedarf werden sie dann ausgeschüttet und am Wirkungsort durch enzymkatalysierte, irreversible Abspaltung eines Teils ihrer Peptidkette (Proteolyse) in die aktive Form übergeführt.
Einige Beispiele für die therapeutische Bedeutung von Inhibitoren (negative Effektoren) sind...
- Substanz: Acetylsalicylsäure, Paracetamol inhibiertes Enzym: Cyclooxygenase Einsatz als: Schmerzmittel
- Substanz: Lovastatin inhibiertes Enzym: HMG-CoA-Reduktase Einsatz als: Cholesterinsenker
- Substanz: Captopril inhibiertes Enzym: Angiotensin-konvertierendes Enzym, ACE Einsatz als: Antihypertonikum
- Substanz: Moclobemid inhibiertes Enzym: Monoaminoxidase, MAO Einsatz als: Antidepressivum
Was ist ein kompetitiver Inhibitor?
Ein kompetitiver Inhibitor gleicht in seiner chemischen Struktur derjenigen des Substrates. Dadurch kann er das aktive Zentrum im Enzym vorübergehend besetzen und die Umsetzung des Substrates verlangsamen.
--> Substrat und Inhibitor konkurrieren um den gleichen Bindungsort im aktiven Zentrum des Enzyms.
Was haben kompetitive Inhibitoren für Effekte auf die Kinetik?
Die Anwesenheit von kompetitiven Inhibitoren führt zu einer Zunahme von Km, sie verändert jedoch nicht vmax.
Erhöht man bei gleich bleibender Hemmstoffkonzentration [I] die [S], nimmt die Wahrscheinlichkeit zu, dass sich ES anstelle von EI bildet. Bei genügend hoher [S] ist die [EI] folglich vernachlässigbar gering.
--> Eine kompetitive Hemmung kann durch Erhöhung der [S] aufgehoben werden.
Wie funktionieren Nicht-kompetitive Inhibitoren?
Ein nicht-kompetitiver Inhibitor nimmt keinen - oder nur wenig - Einfluss auf die Substratbindungsstelle, blockiert aber Folgereaktionen.
--> Keine Konkurrenz zwischen Substrat und Hemmstoff bei der Wechselwirkung mit dem Enzym.
--> Substrat und Hemmstoff interagieren mit verschiedenen Bindungsstellen.
Was machen ireversible Inhibitoren?
Neben den reversibel bindenden Inhibitoren, gibt es auch eine Reihe von physiologischen Inhibitoren, die kovalent an das aktive Zentrum eines Enzyms binden und es dadurch dauerhaft (irreversibel) hemmen.
Eine grosse Zahl solcher irreversibler Inhibitoren befinden sich im Plasma von Säugern: bis zu 10% aller Plasmaproteine wirken als Proteaseinhibitoren! Sie sorgen dafür, dass nach einer Infektion mit nachfolgender Ausschüttung von grossen Mengen an Proteasen (z.B. der Leukozyten-Elastase), diese nicht ungehemmt alle extrazellulären Proteine abbauen.
Was ist Diisopropylfluorophosphat (DFP), was macht es im Körper?
Es ist ein Enzymgift. Diisopropylfluorophosphat (DFP) bindet kovalent an die Acetylcholinesterase (AChE) und hemmt diese irreversibel. Wird Acetylcholin auf Grund einer Hemmung der AChE nicht rasch genug entfernt, kommt es zur Dauerstimulation von Muskelgewebe mit nachfolgender Atemlähmung und Tod. DFP-verwandte Verbindungen werden als Insektizide ... und Nervengifte (Sarin, Tabun) eingesetzt.!
Wie wirken Schwermetalle als Enzymgifte, welchr gehören zu den Schwermetallen?
Schwermetallionen: Hg2+ ; Ag2+ ; Cd2+ ; Pb2+
Bsp. Hg2+: Quecksilber bindet mit hoher Affinität an SH Gruppen (Cystein oft im aktiven Zentrum) von Proteinen und hemmt so deren biologische Aktivität.
Was ist ein Katalysator?
Ein Katalysator ist ein Stoff, der die Geschwindigkeit einer chemischen Reaktion erhöht, ohne dabei selbst verbraucht zu werden und ohne die endgültige Lage des thermodynamischen Gleichgewichts dieser Reaktion zu verändern.
Wilhelm Ostwald 1895
Was sind Enzyme?
- biologische Katalysatoren
- ermöglichen rasche chemische Reaktionen, die unter den in Biosystemen herrschenden Bedingungen (Druck, Temperatur) nur ausserordentlich langsam ablaufen würden
- beschleunigen Reaktionen, ohne deren Gleichgewichtslage zu verändern
- sind reaktionsspezifische Katalysatoren
In welche 6 Hauptklassen kann man Enzyme einteilen?
- Oxidoreduktasen
- Transferasen
- Hydrolasen
- Lyasen
- Isomerasen
- Ligasen
Was machen Oxidoreduktasen? Gruppen?
Sie transferieren Elektronen, sprich es findet eine Oxidation und eine Reduktion statt.
Bsp. Dehydrogenasen, Oxidasen, Reduktasen
Was machen Transferasen? Beispiele?
Sie übertragen Gruppen
Bsp: Transferasen, Kinasen (übertragung von Phosphatgruppen), Phosphorylasen
Was machen Lyasen? Beispiele?
Sie spalten folgende Bindungen:
- C-C
- C-O
- C-N
- C-S
- C-X
- P-O
--> Katalyse von Molekülspaltung
Bsp: Decarboxylasen, Aldolasen
Was machen Isomerasen? Beispiele?
Bildung von Isomeren durch Übertragung von Gruppen innerhalb von Molekülen
Bsp: Isomerasen, Epimerasen
Was machen Ligasen? Beispiele
Energieabhängige Bildung von Bindungen (C-C, C-S, C-O, C-N)
Bsp: Synthasen Carboxylasen
Wie funktionieren Enzyme?
Sie bieten eine Umgebung, in der eine chemische Reaktion energetisch begünstigt ablaufen kann.
- Kollisionstheorie: (Reaktion nur möglich, wenn räumliche Orientierung stimmt)
- Nachbarschafts- und Orientierungseffekt
ENzymkatalysierte Reaktionen laufen im Innern einer Enzymtasche ab, die man als aktives Zentrum bezeichnet, und die die Bindungsstelle für das (die) Substrat(e) aufweist.
Das aktive Zentrum
Das aktive Zentrum eines Enzyms wird von reaktiven AS gebildet. Diese AS können in der Primärstruktur weit auseinander liegen.
Substratbindungsstelle
Das oder die jeweilige(n) Substrat(e) passen genau an die Substratbindungsstelle durch hydrophobe Wechselwirkungen, H-Brücken oder ionischen Bindungen (Salzbrücke). Das macht das aktive Zentrum extrem spezifisch und sogar chirale Moleküle können unterschieden werden.
Wie läuft eine enzymatische Reaktion ab?
Das Substrat bindet an das aktive Zentrum des Enzyms. Es wird der Enzym-Substrat-Komplex gebildet. Das Substrat wird Dank der energetisch günstigen Umgebung zum Produkt umgewandelt. Das Produk verlässt das Enzym und der Kreislauf beginnt von vorne.
Was ist die Aktivierungsenergie?
Damit eine chemische Reaktion ablaufen kann, benötigt sie eine bestimmte Menge an Energie, die sogennante Aktivierungsenergie. Enzyme beschleunigen eine chemische Reaktion durch Herabsetzung der Aktivierungsenergie.
Funktionieren Enzyme nach dem Schlüssel-Schloss-Modell?
Enzyme sind nicht wirklich komplementär zu ihrem Substrat, wie es das Schlüssel-Schloss-Modell suggeriert, sondern komplementär zum Übergangszustand zwischen Substrat und Produkt.
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