Arbeitswissenschaft / Technische Betriebsführung

Arbeitswissenschaft TB Lehrveranstaltung der TU Dresden Studiengang Maschinenbau -> Dies sind keine offiziellen Fragen! Die Fragen habe ich mir während meiner Prüfungsvorbereitung aus den Vorlesungsmitschriften generiert.

Arbeitswissenschaft TB Lehrveranstaltung der TU Dresden Studiengang Maschinenbau -> Dies sind keine offiziellen Fragen! Die Fragen habe ich mir während meiner Prüfungsvorbereitung aus den Vorlesungsmitschriften generiert.


Kartei Details

Karten 114
Sprache Deutsch
Kategorie Technik
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 20.02.2014 / 25.02.2025
Weblink
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1.) Welche Definition von „Arbeit“ wird in der Arbeitswissenschaft verwendet?

2.) Nenne die 3 geschichtlichen Perioden in die man Arbeit in der Arbeitswissenschaft einteilen kann.

in der Antike:

Arbeit durch Sklaven

im Mittelalter:

Arbeit als vollständige Tätigkeit in Handwerk (-> Denken und aufbringen von Kräften)

Industriealisierung:

Fabrikarbeit (-> Entfremdung -> Trennung von Kopf- und Handarbeit)

3.) Wie ist die generelle Vorgehensweise in der Arbeitswissenschaft?

1. Analyse

2. Bewertung

3. Gestaltung

4. Was versteht man unter der 6-Stufen- Methode bzw. REFA- Planungssystematik?

1. Ausgangssituation analysieren

- Analyse der Elemente des Arbeitssystems

- Defizite, Probleme:

Zeit

Betriebsmittel

Personal

2. Ziele festlegen / Syteme abgrenzen

Ziele sollten sein

S pezifisch

M essbar

A ngepasst

R ealistisch

T ime based ( zeitlich gegliedert)

3. Projektlösung, Prozess, Produkt, Arbeitssystem konzipieren

Lösungsalternativen entwickeln

4. Detailierung

= ausarbeiten, konkretisieren

5. Projektlösung, Prozess, Produkt, Arbeitssystem einführen (umsetzen)

Probebetrieb

6. Projektlösung, Prozess, Produkt, Arbeitssystem einsetzen (Dauerbetrieb)

=> Erfolgskontrolle nötig ( Ziele erreicht?)

5. Ergänze die fehlenden 6 Begriffe im Strukturschaubild menschlicher Arbeit.

Umwelteinflüsse

Aufgabe

Mensch

Arbeitsmittel

Ergebnis

Rückmeldung

 

6. Nenne die Ziele der Arbeitswissenschaft.

eine optimale Synthese zwischen hoher Arbeitsproduktivität und menschengerechter Arbeit

7. Was versteht man unter dem Begriff Arbeitswissenschaft?

Arbeitswissenschaft wird häufig mit dem Begriff „Ergonomie“ gleichgesetzt.

Ergonomie als Kunstwort:
ergon (ergon) = Arbeit
nomos (nomos) = Gesetz; Gesetzmäßigkeit; Regel
-> Lehre von der menschlichen Arbeit!

nachDIN EN ISO 26800:

Ergonomie / Arbeitswissenschaft ist die wissenschaftliche Disziplin, die sich mit dem Verständnis der Wechselwirkungen zwischen menschlichen und anderen Elementen eines Systems befasst, und der Berufszweig, der Theorie, Grundsätze, Daten und Verfahren auf die Gestaltung von Arbeitssystemen anwendet mit dem Ziel, das Wohlbefinden des Menschen und die Leistung des Gesamtsystems zu optimieren

8. Mit zunehmendem Lebensalter verändert sich sowohl die Leistungsfähigkeit absolut als
auch innerhalb einer Gruppe. Geben Sie in der Legende zur Grafik an, um welche Art
der Variabilität es sich handelt

9. Ergänzen Sie die Begriffe (Kriterien der menschengerechten Gestaltung von Arbeit) in
der obenstehenden Grafik in der richtigen Reihenfolge.

5 Sozialverträglichkeit der Arbeit,Beteiligung der Arbeitenden an der Gestaltung

4 Zufriedenheit der Arbeitenden, Persönlichkeitsförderlichkeit der Arbeit

3 Zumutbarkeit der Arbeit

2 Ausführbarkeit der Arbeitsaufgaben

10. Was versteht man unter einem mentalen Modell bezüglich der Benutzung von Geräten?

Implizites Wissen des Benutzers über die Bedienung seiner technische Geräte

11. Bei der Klassifikation von Stellteilen sollte man sich an welches Prinzip halten?

Form follows funktion

12 Nenne Vorteile und Nachteile von Beinstellteilen gegenüber Handstellteilen.

Vorteile

Die Hände der Arbeitsperson sind für andere Tätigkeit frei

Die Betätigungszeit ist geringer, da in der Regel der Bein-Stellteil-Kontakt nicht aufgehoben werden muss

Keine Behinderung durch Stellteile im Bewegungsraum des Hand-Arm-Systems

Möglichkeit zur großen Kraftübertragung bei Beinbetätigung

Kein schädigender Hautkontakt möglich

Nachteile

Bei stehender Körperhaltung führen sie zu hoher statischer Muskelarbeit (Haltungsarbeit)

Keine hohe Stellgenauigkeit

Lage und Stellung kann schlecht wahrgenommen werden

In der Regel kann nur ein Stellteil Verwendung finden

Die Stellwege und der Anordnungsraum sind eingeschränkt

13. Wie lautet die Gestaltungsregel für die Rückmeldung eines Systems?

- Zustand des Systems muss erkennbar sein
- Ansprechen mehrerer Sinneskanäle erhöht die Wahrnehmung

14. Wie lautet die Gestaltungsregel für das Zusammenwirken von Stellteilen und Anzeigen im Bereich der Sichtbarkeit?

-  Gute Ablesbarkeit – geringe Ablenkung

-  Stellteil / Funktion muss erkennbar sein

15. Wie lautet die Gestaltungsregel für das Zusammenwirken von Stellteilen und Anzeigen im Bereich der Betätigbarkeit?

- Intuitive Funktionsauslösung

- Ort der Funktionsausführung = Ort des Bedienelements

16. Wie lautet die Gestaltungsregel für das Zusammenwirken von Stellteilen und Anzeigen im Bereich der Gruppierung?

Gesetz der Nähe, der Ähnlichkeit, der guten Gestalt führen zu klaren Verbindungen und gruppierten Zuordnungen

17. Wie lautet die Gestaltungsregel für das Zusammenwirken von Stellteilen und Anzeigen im Bereich der Kodierung?

Für jede Funktion eine eindeutige Funktionskennzeichnung

(Unterscheide zwischen Zustands- und Wirkkodierung!)

 

mittels Farbe, Schrift bzw Symbolen, Form, Größe

18. Wie lautet die Gestaltungsregel für das Zusammenwirken von Stellteilen und Anzeigen im Bereich der Kompatibilität?

- Erwartungskonforme Gestaltung;

- Erlerntes bleibt gleich

z.B.:

vor -> mehr

zurück -> weniger

19. Was sind Vorteile der Nutzung kompatibler Gestaltung?

Eine Berücksichtigung kompatibilitätsförderlicher Verhaltensstereotypien bei der Arbeitsmittelgestaltung führt

- zu einer Verkürzung der Lern- und Übungsphase

- zu einer Erhöhung der qualitativen und quantitativen Arbeitsleistung

- zu einer verringerten Gefahr der Fehlbehandlung.

20. Wie lautet die Definition von Usability nach DIN EN ISO 9241-11

Usability ist der englisch-sprachige Begriff für die Gebrauchstauglichkeit, bzw. die Benutzerfreundlichkeit von Produkten. Sie wird in der DIN EN ISO 9241-11 definiert als:

Das Ausmaß, in dem ein Produkt durch bestimmte Benutzer in einem bestimmten Nutzungskontext genutzt werden kann, um bestimmte Ziele effektiv, effizient und zufriedenstellend zu erreichen.

21. Wie ist die Vorgehensweise zur Auswahl von Stellteilen?

1. Grobanalyse der Arbeitsaufgabe

2. Feinanalyse der Arbeitsaufgabe

3. Gestaltung der Arbeitsmittel

22. Was versteht man unter Usability- Engineering?

siehe DIN EN ISO 13407

23. Was sind Eingangsgrößen für die Auslegung / Gestaltung von Produkten und Arbeitsplätzen?

24. Nenne Anforderungskriterien nutzungsgerechter maßlicher Auslegung von Produkten und Arbeitsplätzen.

- a usreichender Bewegungsraum (Zugänglichkeit für Teile des Körpers, Freiräume, Wirkräume),

- E rreichbarkeit, Funktionssicherheit (z. B. bei Betätigung von Stellteilen),

- S icherheit (Einhaltung von Sicherheitsabständen),

- O ptimierung der Sichtgeometrie (Sichtmaße, Blickwinkel, -felder)

- p hysiologisch günstige Körperhaltungen (Anpassung an wechselnde Belastungen),

- s icheres und ermüdungsarmes Handhaben von Gegenständen,

 

25. Was versteht man unter Anthropometrie?

Anthropometrie ist die Lehre von der Ermittlung und Anwendung der Körpermaße des Menschen. Im Rahmen von Produkt- und Arbeitsplatzgestaltung dient dies dem Ziel, eine optimale räumliche und förmliche Anpassung an den Menschen zu ermöglichen.

26. Was gibt ein Perzentilwert an?

Ein Perzentilwert gibt an, wie viel Prozent der Menschen in der interesierenden Bevölkerungsgruppe in Bezug auf ein bestimmtes Körpermaß kleiner im Vergleich zum angegeben Wert sind.

27. Aus welchen Datenquellen bezieht die Arbeitswissenschaft und die Industrie Körpermaße?

- DIN 33402

- SizeGermany

28. Nenne die Einflussfaktoren auf die Körpermaße des Menschen.

säkulare Akzeleration

Bsp: frühere Zunahme der Körperhöhe pro Jahrzehnt betrug ca. 1cm

ethnische Unterschiede

Nordeuropäer sind im Schnitt etwas größer als Südeuropäer

Geschlecht

Frauen sind im Schnitt etwas kleiner als Männer

Alter

60-64ig jährige sind im Schnitt kleiner als 20-24ig jährige

proportionale Unterschiede

29. Welche Körpermaße ändern sich mit zunehmendem Alter?

- Körperhöhe nimmt ab

- Extremitäten werden kürzer

- Brustkorb wird tiefer und breiter

- usw

30. Was sind Gestaltungsgrundsätze bei der Gestaltung von Produkten im Hinblick auf dessen Maße und die Maße des Menschen?

Äußere Maße orientieren sich an der kleinsten Person!

Innere Maße orientieren sich an der größten Person!

31. Was gilt es bei der Arbeit mit Maßtabellen zu beachten?

- Nutzergruppe

- Zusammensetzung / Charakteristika der Datenbasis der Quelle

- Alter der zur Verfügung stehenden Daten

- Weitere Informationen zu den Daten (z. B. Berücksichtigung von Schuhen)

- Welche(s) Körpermaß(e) ist (sind) für mein Problem gestaltungsrelevant?

32. Was sind die wichtigsten Funktionsmaße für die Gestaltung von Produkten und Arbeitsplätzen und wie unterteilen sich diese?

Aktionsräume:

der Greifraum,

der Wirkraum des Fuß-Bein-Systems,

die Sichtgeometrie,

Bewegungsraum

der Freiraum

Sicherheitsmaße

 

33. Was versteht man unter dem Begriff anatomisch maximalem Greifraum?

- maximal ausgestreckte Arme

- Mitbewegung des Schultergelenks

34. Was versteht man unter dem Begriff physiologisch großer Greifraum?

- weitgehend ausgestreckte Arme

- keine Mitbewegung des Schultergelenks

- ca. 10% kleiner als anatomisch maximaler Greifraum

35. Was versteht man unter dem Begriff physiologisch kleiner Greifraum?

- Oberarme entspannt herabhängend

- Unterarme abgewinkelt

- keine Mitbewegung des Schultergelenks

36. Wie ist die Sehachse Definiert und wie berechnet sich die Gesamtauslenkung der Sehachse?

Als Verbindungslinie zwischen einem fixierten Objekt und dem Mittelpunkt der Netzhautgrube.

Berechnung:

Augenauslenkung in Ruhelage gegenüber der Waagerechten + Neigung des entspannten Kopfen (im Sitzen größer als im Stehen) = Gesamtauslenkung

37. Erkläre Akkomodation.

Akkomodation ist die Fähigkeit des Auges, sich scharf auf unterschiedliche Sehentfernungen einzustellen.

Dies geschiet durch Dickenänderung der Linse (=> Brechkraft)

Die Akkomodationskraft lässt mit steigendem Alter nach.

Es ist der Kehrwert des maximal möglichen Nahpunktes (in m)

Die Einheit beträgt Dioptrien.

38. Wie ist der Kontrast definiert?

Kontrast ist ein Leuchtdichteunterschied zweier benachbarter Flächen.

- Ein Sehobjekt ist nur dann zu erkennen, wenn es einen Mindestkontrast zu seiner Umgebung aufweist.

- Der Kontrast kann entweder als Helligkeitskontrast, Farbkontrast oder als kombinierter Kontrast auftreten.

-Zu starke Kontraste führen zu Blendung!

39. Was versteht man unter Chromatische Aberration?

Das menschliche Auge kann durch seine veränderliche Linse die Brennweite nur an jeweils eine Wellenlänge des einfallenden Lichtes anpassen. Kombinationen von Farben mit sehr weit auseinander liegenden Wellenlängen sind daher für das Auge unangenehm.

-> Kurze Wellenlängen (blau) werden stärker als lange (rot) gebrochen

40. Worin liegt der Unterschied zwischen Gesichtsfeld, Blickfeld und Umblickfeld?

Gesichtsfeld:

Das Gesichtsfeld ist der visuelle Wahrnehmungsbereich bei unbewegtem Kopf und unbewegten Augen.

Blickfeld:

In dem Blickfeld können bei ruhendem Kopf und bewegten Augen die Sehobjekte nacheinander fixiert werden.

Umblickfeld:

Das Umblickfeld ist der bei ruhendem Körperrumpf, bewegtem Kopf und bewegten Augen fixierbare Raumsektor des Sehraums.

-> um Kopfbewegung erweitertes Blickfeld