A&OAufbau

aufbaumodul

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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 14.07.2014 / 15.07.2014
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Was verstehen Sie unter interner Validität? Was kann diese gefährden?

a) auch kausale Validität, liegt ein kausaler Zusammenhang zwischen den in der Untersuchung genutzten Variablen vor? (änderung in AV ist durch variation der UV erklärbar, keine Alternativerklärung)

Gefährdung 1: Unklarheit über die zeitliche Reihenfolge der untersuchten Variablen (Henne – Ei?)

Gefährdung 2: Reifung, also Veränderungen, die alle Vpn betreffen (z.B. zunehmende Berufserfahrung)

Gefährdung 3: Testeffekte, durch Mehrfachverwendung von Tests (Lerneffekte)

Was ist externe Validität? Was kann diese gefährden?

E.V. meint das Ausmaß, in dem Effekte der Untersuchung (Richtung und Stärke der kausalen Beziehungen) unabhängig von Versuchsbedingungen (Personen, Kontextbedingungen, Zeitpunkte etc.) verallgemeinert werden können. (bezeichnet die Übereinstimmung von tatsächlichem und intendiertem Untersuchungsgegenstand. Grundidee ist hier die Frage nach der Generalisierbarkeit (Induktion).)

Gefährdung 1: Interaktion der Effekte mit Personenmerkmalen, d.h. kausale Beziehung ist nur bei einer bestimmten Subgruppe (Versuchsgruppe) zu finden

Gefährdung 2: Interaktion der Effekte mit Kontextbedingungen, d.h. kausale Beziehung ist nur unter bestimmten Rahmenbedingungen zu finden

Gefährdung 3: Kontext-abhängige Mediation, d.h. die vermittelnde Variable (Mediator) wirkt nur unter bestimmten Kontextbedingungen auf den Effekt

Was ist Konstruktvalidität? Was kann diese gefährden?

Konstruktvalidität bezieht sich auf die Zulässigkeit von Aussagen aufgrund der Operationalisierung über das gesamte dahinter liegende Konstrukt. Dies ist in der Regel dann der Fall, wenn der Bedeutungsumfang des Konstruktes vollständig, präzise und nachvollziehbar abgebildet ist. Als empirische Indikatoren der Konstruktvalidität gelten die konvergente und diskriminante (oder auch: divergente) Validität:

Konvergenzvalidität

Die Messdaten von Testverfahren, die dasselbe Konstrukt abbilden, müssten hoch miteinander korrelieren.

Diskriminanzvalidität

Die Messdaten von Testverfahren, die verschiedene Konstrukte abbilden, sollten nur gering miteinander korrelieren (sofern die Konstrukte auch tatsächlich voneinander unabhängig sind).

Inwieweit misst ein Instrument ein Merkmal so, dass es in bestehende Konstruktdefinitionen passt und mit Theorien übereinstimmt

Gefährdung 1: Konfundierung der Stufen des Konstrukts, es wird bspw. nur ein Ausschnitt eines Konstrukts gemessen und davon auf das Gesamtkonstrukt geschlossen

Gefährdung 2: homogene Messmethoden, Ergebnisse werden verzerrt, wenn bspw. nur Fragebögen verwendet werden

Gefährdung 3: Neuigkeits- oder Unterbrechungseffekte, Personen antworten nur in bestimmter Weise, weil Untersuchung was Neues ist → Hawthorne-Effekt

Was verstehen Sie unter quasi-experimenteller Versuchsanordnung?

Experiment, welches keine vollständige Kontrolle der experimentellen Bestandteile erlaubt, wie z.B. die randomisierte Stichprobenauswahl, die Mitglieder der Versuchsgruppen werden diesen aufgrund bestimmter Eigenschaften zugeteilt, keine kausalen Schlüsse möglich, wesentliche Bestandteile der Gütekriterien nicht hinreichend erfüllt.

Was würden Sie bei der Durchführung von quasi-experimentellen Versuchsanordnung empfehlen zu beachten?

- keine Kausalschlüsse ziehen

- Gütekriterien der Messinstrumente

- wenn keine sig. Gruppenunterschiede herrschen, trotzdem untersuchen (eventuell Drittvariableneffekte)

- auf Reifung achten

Konkret: Personen sollten nicht selbst entscheiden, an welcher Bedingung des Experiments sie teilnehmen und Vortestunterschiede sollen so gering wie nur möglich gehalten werden

Nennen Sie 4 Designelemente, die beim Gestalten von Studien relevant sind. Erläutern Sie für ein Designelement mögliche Optionen zur Gestaltung.

-Zuweisung (Zufällig (gut für interne Validität), auf Basis eines Kriterienwerts, andere nicht-zufällige Formen der Zuweisung, Parallelisierung und Stratifizierung, Maskierung/ Verblindung (Proband u./o. VL wissen nichts über Art oder Wirksamkeit der Intervention))

- Messung (Beobachtungen zum Vortest-Zeitpunkt: einfache oder wiederholte Vortests, Vortests an unabhängigen Personenstichproben, Beoabchtungen zum Nachttest-Zeitpunkt: einfache oder multiple Nachttests, nicht-äquivalente abhängige Variablen (Messung eines Merkmals, das nicht identisch mit Zielvariable ist, aber von gleichen Gefährdungen der internen Validität beeinflusst wird), Moderationsvariablen mit vorhergesagter Interaktion, Messung möglicher Gefährdungen der Validität)

- Vergleichsgruppen (Einzelne oder mehrere Gruppen, Kohorten, interne versus externe Vergleichsgruppen, Kontruierte Kontraste: Extrapolationskontraste in der Regression, normenbasierte Kontraste, sekundärdatenbasierte Kontraste)

 

- Interventionen (Wechselnde Replikation (drei Messzeitpunkt, zwei Gruppen, Intervention wird in Gruppen versetzt durchgeführt → Gr. 1 zwischen t1 und t2, Gr. 2 zwischen t2 und t3), umgekehrte Interventionen (Maßnahme, die den beobachteten Effekt umkehren soll), entfernte Interventionen, wiederholte Interventionen)

Nennen Sie vier Möglichkeiten der Datenerhebung in der A&O und erläutern Sie Vor- und Nachtteile des jeweiligen Erhebungsverfahrens.

  • Analyse bereits vorliegender Daten:

+ kein Zeit- und Kostenaufwand für Datenerhebung, + keine Verzerrung durch Reaktivitätseffekte durch die Untersuchung selbst,

- fehlende Kontrolle und mangelndes Wissen über Kontext der Datenerhebung → gründliche Prüfung von Reliabilität und Validität

  • Beobachtungsmethoden:

- fremdes Erleben (kognitive Prozesse) lässt sich nicht beobachten, zeit- und kostenaufwendig, praktische Durchführungsprobleme

+ besser als Befragung, wenn durch Befragung Verzerrung zu erwarten ist

  • Befragungsmethoden:

+ universelle Einsetzbarkeit, wenig aufwendig, sowohl Erhebung von Verhaltensdaten als auch von Erlebensdaten

- Verzerrung

  • Interviewverfahren: Vor- und Nachtteile siehe 6.
  • Fragebogenverfahren: Vor- und Nachtteile siehe 6.
  • Qualitative und interpretative Verfahren:

+ für Konstruktion von Bedeutungen und komplexen interpersonellen Dynamiken

- Fehlen etablierter Gütekriterien

Nennen Sie Vor & Nachteile eines Interviews (mündliche Verfahren)

1. Interview: Pro: 

  • Sozialer Interaktionsprozess
  • flexibel
  • Rahmenbedingungen können kontrolliert/ erhoben werden
  • Verständnisfragen können geklärt werden
  • manche Personen fühlen sich damit sicherer → können ihre Daten „kontrollieren“
  • zusätzlich Möglichkeit zur Beobachtung
  • Befragung von Analphabeten möglich
  • mündlich kann in gleicher Zeit mehr Info übertragen werden als schriftlich

Contra: 

  • Zeit- und kostenaufwendig
  • Beeinflussung durch Anwesenheit des Interviewers
  • Anforderungen an Erfahrung und Kompetenz des Interviewer sehr hoch (v.a. bei abnehmender Standardisierung)
  • Einschränkungen der Stichprobenauswahl (zeitlich/ örtlich)
  • Versuchsleitererwartungseffekt
  • keine gute Standardisierung → schlechte Vergleichbarkeit
  • Anonymität der Befragten nicht vorhanden
  • sozial erwünschte Antworten

Pro/Contra Fragebogen?

Pro:

  • Interviewer ist nicht anwesend, somit keine Beeinflussung des Antwortprozesses
  • nicht so zeit- und kostenaufwendig
  • Standardisierung!!!
  • kann an beliebig viele Personen einfach verschickt werden
  • Anonymität der Befragten
  • ökonomisch

Contra:

  • Nicht sehr flexibel
  • keine Rückfragen möglich
  • Analphabeten können nicht befragt werden
  • weniger tiefes Wissen übermittelt (Motive, Gründe...)
  • geringe Antwortmotivation der Befragten (geringe Rücklaufquote, 10%) 

Was verstehen Sie unter messkonfundierenden und kongenerisch konfundierenden Drittvariablen? Wie können diese kontrolliert werden?

messkonfundiert: Zusammenhang kommt nur aufgrund der Art der Messung zustande, Kontrolle durch Verwendung verschiedener Messmethoden, durch Mitmessen der Drittvariablen, hierarchische Regressionsanalyse

kongenerisch konfundiert: Drittvariable führt zu Scheinkorrelation durch inhaltlichen Zusammenhang mit den anderen Variablen, Verfälschung der wahren Werte, Kontrolle: Drittvariablen mit messen, bei Regression Drittvariable als zusätzlichen Prädiktor mit aufnehmen

Erläutern Sie am Beispiel die umgekehrte Verursachung

Umgekehrte Verursachung bedeutet, dass die Korrelation zweier Variablen nicht dadurch zustande kommt, dass Variable X auf Y wirkt, sondern andersrum, beschreibt die Wirkrichtung eines Zusammenhangs, Beispiel: Korrelation von Handlungsspielraum und Arbeitszufriedenheit kann auch dadurch zustande kommen, dass nicht die Einführung von HSP zu mehr AZ führt, sondern dass eine gesteigerte AZ dazu führt, dass die Mitarbeiter mehr HSP aufweisen, Fehlattribution der gestiegenen AZ auf HSP oder höhere AZ führt dazu, dass Mitarbeiter sich herausfordernde Ziele/ komplexere Aufgaben suchen → mehr HSP

Was ist eine Moderation?

Von einer Moderation spricht man, wenn der Zusammenhang zweier Variablen von einer dritten Variable beeinflusst wird, beeinflusst wird also die Größe des Zusammenhangs, ein Zusammenhangsgewicht.

Was ist eine Mediation?

Eine Mediation ist ein Prozess, der vermittelnd zwischen zwei Variablen wirkt, wird nur bei relativ hohem Zusammenhang untersucht, Unterscheidung in vollständige und partielle Mediation

Was verstehen Sie unter einem Querschnittdesign und einem Längsschnittdesign?Nehmen Sie dabei Bezug zur Möglichkeit der Analyse von Kausalbeziehungen!

QSD: das interessierende Merkmal wird einmal untersucht, keine Untersuchung von Kausalbeziehungen möglich, wenn doch: unbedingt Drittvariablen mitmessen

 

LSD: das interessierende Merkmal wird mehrfach gemessen, Untersuchung von Kausalbeziehungen möglich

Nennen und erläutern Sie 3 Varianten von Längsschnittanalysen!

Messwiederholungsdesigns: 2V2W, mehrere Messzeitpunkte, bei denen nicht immer jede Variable gemessen wird, neue Personen kommen dazu, alte fallen weg

Zeitreihenanalyse: dauern nicht so lang wie Messwiederholungsdesigns, keine neuen Leute dazu

Tagebuchstudien & Ereignisstichprobendesigns: z.B. jeden Tag zur selben Zeit Stress des Tages aufschreiben vs. nur wenn was Stressiges passiert, aufschreiben

Welche Arten von Stressoren kennt das Handlungstheoretische Stressmodell und wie wirken Sie sich negativ auf das Befinden aus?

Regulationshindernisse: erschweren Zielsetzung, Planung und Ausführung → hoher Zeitaufwand →  Ärger, Frustration

Regulationsunsicherheiten: Unsicherheit, welches Ziel erreicht werden soll und ob Ziel erreicht werden kann, Ziel und Planbildung = zu komplex → Gefühle der Angst/Besorgtheit

Regulationsüberforderungen: Schwierigkeiten den erwünschten Zeitrahmen einzuhalten (quantitative Überforderung), Informationelle Überforderung (zu viele Informationen gleichzeitig)

→ Erschöpfung

Wirkung ist bei allen linear: je mehr Regulationsprobleme/ Stressoren, desto schlechter die Gesundheit

Welche Merkmale der Arbeitssituation fokussiert das Handlungstheoretische Stressmodell und welche Zusammenhänge zum Wohlbefinden werden jeweils angenommen?

Regulationsanforderungen: zunächst positive Wirkung auf Wohlbefinden, außer wenn zu hohe oder zu niedrige Anforderungen (u-förmig)

Regulationsmöglichkeiten: positive Wirkung auf Stressoren, Wohlbefinden, puffern die Wirkung von Stressoren auf Wohlbefinden ab (linear)

Regulationsprobleme: negative Wirkung auf Wohlbefinden (linear)

Erläutern Sie die 3 Wirkungen von Ressourcen.

  • Kernvariable ist hier der Handlungsspielraum (Control)
  • Helfen, mit hohen Anforderungen umzugehen
  • Helfen, Regulationsprobleme zu vermeiden
  • Helfen, die Wirkungen von Stressoren zu reduzieren
  • Steigern das Wohlbefinden

Welche Unterschiede kennen Sie zwischen Handlungstheoretischen Stressmodell und dem Job Demands Resources Model. Welche praktischen Konsequenzen haben diese Unterschiede?

HRT: es werden immer Regulationsanforderungen, -möglichkeiten und -probleme untersucht

JDR: alle Arbeitsbedingungen sind einzigartig je nach Arbeitssituation → flexibler

Welche Probleme sehen Sie bei der Umsetzung von Arbeitsgestaltungsmaßnahmen. Nennen Sie eine Maßnahme zur Überwindung dieser Probleme.

Nur Planung, keine Ausführung der Maßnahmen → Zeitrahmen festlegen, Ziele festlegen, Konzepte messen, Umsetzung klar festlegen, Evaluation

Fehlende Motivation der Mitarbeiter → gemeinsame Erarbeitung, Erklärung der Maßnahmen... Fehlende Motivation der Geschäftsleiter → Kosten-Nutzen-Rechnung, Evaluation

Was sind die vier Hauptfunktionen von Gefährdungsanalysen? Was ist eine übergeordnete Funktion der Analyse?

  • Identifikation von Stressoren
  • Identifikation von Ressourcen
  • Ableitung von Interventionen
  • Evaluation

Übergeordnet: Motivation und Aktivierung

Was bedeutet das Arbeitsschutzgesetz für die Gefährdungsbeurteilung?

Bietet Grundlage und Richtlinie zur Analyse, verpflichtet Arbeitgeber zum Arbeitsschutz und beschreibt Inhalte, mittlerweile auch psychische Gefährdung/ Beeinträchtigung mit im Gesetz enthalten

Wie würden Sie entscheiden, welche Aspekte gesundheitsrelevanter Arbeitsbedingungen Sie in einer Analyse erfassen?

Zielabhängig, tätigkeitsabhängig, branchenabhängig

Positive oder negative Gesundheitsfolgen

Kurzfristige oder langfristige Gesundheitsfolgen

Theoriegeleitet, Vorscreenings auf hohem Abstraktionsniveau

Nennen Sie ein Beispiel wie unterschiedliche stresstheoretische Fundierungen die konkrete Ausgestaltung von Analyseinstrumenten beeinflussen können.

Stresstheorie: Bewertung der Mitarbeiter → Stressor oder nicht? Belastung spielt eine wichtige Rolle, Messintrument: Befragung/ Interview (DiGA)

HRT: alle Situationsmerkmale werden getestet, unabhängig davon, ob die Belastung tatsächlich da ist oder nicht, objektiv bestimmtbare Stressoren und Ressourcen, Messinstrumente: Beobachtung, Begehung (RHIA/VERA)

Nennen Sie zwei theorieübergreifende anerkannte Stressoren/ gesundheitsrelevante Belastungsfaktoren und Ressourcen. Warum kann man diese Faktoren trotz Berücksichtigung von individuellen Unterschieden als Stressoren/ Ressourcen bezeichnen?

Stressoren: Arbeitsplatzunsicherheit, hoher Zeitdruck

Ressourcen: Handlungsspielraum und Selbstwirksamkeit, soziale Unterstützung

allgemein gültig, Definition von Stressoren und Ressourcen empirisch belegt, am ehesten passt: es geht hier um die Wahrscheinlichkeit, die Mehrzahl der Personen wird durch  diese Stressoren negativ, durch diese Ressourcen positiv beeinflusst, unabhängig vom individuellen Befinden

Welche Vorteile haben wissenschaftlich fundierte Analysemetverfahren? Wie wird in der Praxis versucht mögliche Nachteile zu kompensieren?

Positiv: bieten Ansatzpunkte für Interventionen, Motivation erleichtert Umsetzung, theoriegeleitet → standardisiert, Gütekriterien → Verlass auf Ergebnisse/ Vergleichbarkeit

Negativ: bei schmalen Verfahren eingeschränkte Messung, bei breiten Verfahren extrem aufwendig

Lösung: Kompensation durch Kombination

Nennen Sie ein personenbezogenes und ein bedingungsbezogenes Fragebogenverfahren sowie ein Beobachtungsverfahren.

Personenbezogen: FEBA – Fragebogen zur subjektiven Einschätzung der Belastungen am Arbeitsplatz

Bedingungsbezogen: Pl-pB – Prüfliste psychische Belastung

Beobachtung: BAB – Beurteilung arbeitsbedingter Belastungen

Wie beurteilen Sie die Rolle von Führungsverhalten für die Gesundheit der Mitarbeiter? Beantworten Sie die Frage auch mit Bezug zu anderen psychosozialen Faktoren bei der Arbeit.

Fürhungsverhalten spielt eine wichtige Rolle für die Gesundheit der Mitarbeiter, da es eine inkrementelle Wirkung von Führungsverhalten gibt.

Psychosoziale Faktoren müssen allerdings auch bedacht werden, z.B. (Alter, Geschlecht, soziale Unterstützung, "high impact events", "health practices")

Führung klärt darüber hinaus dennoch einen signifikanten Varianzanteil auf.

Nennen und erläutern Sie 3 Führungsverhaltensweisen, die Gilbreath und Benson (2004) in Ihrem Fragebogen abfragen. Warum können diese Verhaltensweisen gesundheitsrelevant sein?

  • Soziale Unterstützung leisten, Ressource (puffert Stressoren)
  • Handlungsspielraum der MA fördern, Über- / Unterforderung wird vermieden
  • Kommunikation fördern, Partizipation der Mitarbeiter

Wie wird Führungsverhalten in der Regel erhoben? Was sollte dabei beachtet werden?

  • durch Fragebögen (Selbst- und Fremdeinschätzung)
  • z.B. Leader Behaviour Description Questionnaire
  • oft auch Subskalen anderer Tests genutzt (z.B. zur sozialen Unterstützung)

Beachten:

  • Fragebögen sind bekanntlich anfällig für Verfälschungen
  • Wohlbefinden wird nicht nur durch Führungsverhalten bestimmt (auch durch andere Faktoren wie Alter, Geschlecht, …)
  • Konfundierung des Führungsverhaltens mit Stress oder sozialer Unterstützung
  • Man benötigt einen vernünftigen Fragebogen, der valide sein muss (günstig ist eine Testung, inwieweit die Mitarbeiter untereinander in ihren Aussagen übereinstimmen)

Was ist mit dem inkrementellen Erklärungswert vom Führungsverhalten gemeint. Wie kann dies getestet werden?

Führungsverhalten klärt auch nach dem „Herausrechnen“ verschiedener anderer Prädiktoren (z.B. Alter, Gesundheitsmaßnahmen, stressreiche Lebensereignisse) einen signifikanten Beitrag von psychischem Wohlbefinden auf.

  • Hierarchische Regressionsanalyse (von Prädiktoren (I) und Führungsverhalten (II) auf psych. Wohlbefinden) :
    1. Schritt: Drittvariablen (andere Prädiktoren) einschließen
    2. Schritt: Führungsbezogene Variablen  einschließen

Nennen und beschreiben Sie drei Beispielansätze der Führungskräfteentwicklung.

1. Persönlichkeitsorientierte Maßnahmen : (Schulungsmaßnahme; bzgl. Führungsstil/-verhalten)

  • Ziel: FK wird Symbolfigur Unternehmenskultur/-werte bzw. moral leader d. Unternehmens
  • transformationales/charismat. Führen
  • z.B. Ethisches Verhalten von Führungskraft: Abgleich pers. Werte/Normen &Unternehmenskultur

2. Interkulturelle Trainings: (Schulungsmaßnahme; aufgabenbezogen)

  • Hintergrund: wachsende Bedeutung internat. Beziehungen …
  • z.B. Vorbereitung auf Einsatz im Ausland, Verbesserung der Kommunikation mit internationalen Partnern
  • Ziele: Verbesserung der sprachlichen Kompetenz, Bewusstmachung der kulturellen Gebundenheit des Handelns, Abgleich fremder&eigener Kulturstandards (…)

3. Mentoring (arbeitsplatznahe Maßnahme):

  • intensiver Austausch mit Person, die (in bestimmtem Bereich) erfahren
  • zentrale Funktionen:  laufbahnbezogene Kompetenzentwicklung & psychosoziale Unterstützung
  • Einsatz z.B. für Führungsnachwuchskräfte oder zur Einführung in neuartige Aufgaben

Nennen und erläutern Sie die Facetten von Workengagement. Welchen Nutzen hat es für Beschäftigte und Organisationen?

  • Vigor: Energetisierung, hohes Energielevel, viel zu arbeiten, viel zu geben, auch wenn Schwierigkeiten auftreten, voller Kraft, stark dabei
  • Delication: hoch involviert in Arbeit, Hingabe, Eindruck etwas Bedeutungsvolles zu tun, stolz sein
  • Absorption: hochkonzentriert, Workflow, voll aufgehen in der Arbeit, nichts anderes mehr sehen

Auch Arbeitsmotivation

 

Nutzen: negativen Zusammenhang mit Burnout (für MA), positiven Zusammenhang mit Performance (für Unternehmen)

Workengagement geht mit höherer Leistung einher, weniger Krankheit

Welche Faktoren in den Arbeitsbedingungen können Workengagement erhöhen?

  • soziale Unterstützung, Handlungsspielraum, Autonomie
  • Kombination aus hohen Anforderungen und hohen Ressourcen

Was ist Arbeitszufriedenheit und welchen Nutzen hat sie für Organisationen?

 

Einstellung, die aus subjektiver Bewertung der jeweiligen allgemeinen und spezifischen Arbeitssituation und der Erfahrung mit dieser resultiert

Bilanz/Ergebnis aus dem Ist-Zustand (vorgefundene Arbeitsbedingungen) und Soll-Zustand (erwünschte/ erhoffte Arbeitsbedingungen)

Nutzen: zufriedenen Mitarbeiter bringen bessere Leistung (Zusammenhang mit Workengagement), sind motivierter, weniger krank (weniger Ausfälle), weniger Kündigungsabsicht

Arbeitszufriedenheit: Zu welchen Aspekten der Arbeit bestehen Zusammenhänge?

mitarbeiterorientierter Führungsstil, niedrige Kündigungsabsicht, mittlere Bezahlung, Gruppenkohäsion, vollständige Aufgabengestaltung, Workengagement [Wohlbefinden, Alter (je älter desto zufriedenener), Persönlichkeit (emotionale Stabilität, Selbstwirksamkeitserwartung)]

Wofür ist Workengagement ein Prädiktor und wie kann das getestet werden?

in Literatur: negativer Prädiktor für Burnout mit Fragebogen, positiver Prädiktor mit Performance, Testen durch: WE mit FB Burnout mit anderen Messinstrumenten (Burnout auch Fragebogen, Performance z.B. Stückzahl) Korrelation/ Regression berechnen

mit externen Variablen (WE-Fragebogen + Performance-Indikator = Stückzahl)

Wofür ist Arbeitszufriedenheit ein Prädiktor und wie kann das getestet werden?

psychische und physische Gesundheit, Fehltage

Kündigungsabsicht

Korrelation/ Regression (UV = AZ, Fragebogen, AV = psychische Gesundheit über Fehlzeiten/ auch FB)

Nennen Sie jeweils eine kurzfristige und eine langfristige Wirkung von Arbeitsstress auf somatischer, psychologischer und Verhaltensebene. Wovon hängt es ab, ob sich langfristige Wirkungen entfalten?

Langfristige Wirkungen entfalten sich bei dauerhaften Anforderungen ohne Erholungserfahrungen, keine Ressourcenwiederherstellung

Nennen Sie einen physiologischen und einen psychologischen Indikator von Erholung.

Physiologisch: Aktivierung des Parasympathikus, niedriger Blutdruck, geringe Herzrate, „Unwinding“ (Arousal geht zurück auf das Baseline-Level)

 

Psychologisch: reduzierte Ermüdung/ Erschöpfung, reduzierte Nervosität, Erholung von schlechter Stimmung,  Erholung um mehr Leistungsfähigkeit für die Arbeit zu erhalten, Konzentrationsvermögen steigt