Anatomie des Harn- und Geschlechtsapparates

(für Veterinärmediziner/innen)

(für Veterinärmediziner/innen)


Fichier Détails

Cartes-fiches 41
Utilisateurs 10
Langue Deutsch
Catégorie Médecine
Niveau Université
Crée / Actualisé 26.05.2015 / 14.11.2023
Lien de web
https://card2brain.ch/box/anatomie_des_harn_und_geschlechtsapparates
Intégrer
<iframe src="https://card2brain.ch/box/anatomie_des_harn_und_geschlechtsapparates/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Wie stehen die Harn- und Geschlechtsorgane miteinander in Verbindung?

Woraus entstehen die Harn- bzw. Geschlechtsorgane?

Endabschnitte?

- Die Harn- und Geschlechtsorgane stehen sowohl embryologisch als auch morphologisch eng miteinander in Verbindung (Urogenitalsystem)
- Wesentliche Elemente beider Organsysteme entstehen aus dem intermediären Mesoderm und beide Systeme verfügen zeitlebens über einen gemeinsamen Endabschnitt (Canalis urogenitalis):
  --> Harn-Samenröhre beim männlichen Geschlecht
  --> Vestibulum vaginae beim weiblichen Geschlecht

Übersicht Harnorgane --> 2 Gruppen

1.Harnbereitendes Organ:
--> Niere (Ren)*
2. Harnleitende Organe:
--> Nierenbecken (Pelvis renalis)*
--> Harnleiter (Ureter)*
--> Harnblase (Vesica urinaria; harnspeichernd)
--> Harnröhre (Urethra)

* paarig ausgebildet

Übersicht Männliche Geschlechtsorgane --> 3 Gruppen

1. Keimbereitendes Organ:
--> Hoden (Testis, Orchis)*
2. Keimleitende Organe:
--> Nebenhoden (Epididymis; keimspeichernd)*
--> Samenleiter (Ductus deferens)*
--> Harn-Samenröhre (Canalis urogenitalis) mit akzessorischen Geschlechtsdrüsen
3. Begattungsorgan:
-->
Penis

* paarig ausgebildet

Übersicht weibliche Geschlechtsorgane --> 3 Gruppen

1. Keimbereitendes Organ:
-->
Eierstock (Ovar)*
2. Keimleitende Organe:
-->
Eileiter (Tuba uterina, Salpinx)*
--> Gebärmutter (Uterus, Metra; keimbewahrend)
     * kranial paarig --> Uterushörner*
     * kaudal unpaar --> Uteruskörper
--> Gebärmutterhals (Cervix uteri)
3. Begattungsorgane:
--> Scheide (Vagina, Colpos)
--> Scheidenvorhof (Vestibulum vaginae)
--> Scham (Vulva)

* paarig ausgebildet

Niere - Funktion

(4 Punkte)

(Ren, Nephros)
- Ausscheidung harnpflichtiger Substanzen wie Harnstoff, Kreatinin und Inulin (Markersubstanz für Clearance)
- Regulation des Wasser- und Elektrolythaushaltes --> Aufrechterhaltung des normalen osmotischen Druckes und pH-Wertes im Blut und in den Geweben (Osmoregulation)
- Produktion, Aktivierung und Inaktivierung von Wirkstoffen (Renin-Angiotensin-System, Erythropoetin, Prostaglandine, Kallikrein, Vitamin-D-Hormon usw.)
- Durch die Nieren fliessen täglich 1000 (Schäferhd) -6500 l (Pfd) Blut. Dabei werden in den Nierenkörperchen 200-300 l Primärharn filtriert, der im Tubulussystem zu 1-2 l Endharn (grosser Hd) konzentriert wird

Nierenfunktion kurz zusammengefasst

Die Nieren dienen hauptsächlich der Beseitigung von Stoffwechselendprodukten und sorgen für die Aufrechterhaltung des "inneren Milieus".

Nieren - Form

Flfr., (kl.) Wdk., Schw., Rd., Pfd.

- grundsätzlich bohnenförmig (exkl. Rd und rechte Niere Pfd) gestaltet, wobei ihr Erscheinungsbild unter den Hsgt beträchtlich variiert

Flfr, kl. Wdk: dickbohnenförmig
Schwein: flachbohnenförmig
Rind: unregelmässig oval, gefurcht --> einzelne Nierenläppchen ersichtlich
Pferd: links bohnen-, rechts herzförmig

Nierenform von Hund und Katze

Was ist gleich? Was ist unterschiedlich?

- beide haben dickbohnenförmige Nieren
- bei der Katze ist die Niere von gut ersichtlichen Venen durchzogen

Lage der Nieren (2 Pkte.)

- rechte Niere (3 Pkte.)
- linke Niere (4 Pkt.)

- liegen retroperitoneal, also hinter dem Gekröse, (exkl. Ktz und linke Niere vom Wdk) beidseits der Wirbelsäule in der vorderen Lendengegend (letzte BW bis erste LW) der Lendenmuskulatur ventral an
- in Fettgewebe eingebettet (Capsula adiposa)
• Rechte Niere
- an der V. cava caud. gelegen
- kranialer Pol erreicht ausser bei Schw die Leber 
- ausser bei Schw und Ktz weiter kranial gelegen als die linke Niere
• Linke Niere
- der Aorta benachbart
- beim Wdk intraperitoneal (als physiologische Wanderniere) gelegen
- kaudal der rechten Niere
- Pfd: Lig. lienorenale zur Milz --> Einklemmen der Beckenflexur = schwere Kolik

Gliederung der Niere

- Umhüllt von?
- Zusammengesetzt aus? --> Begrenzt durch?
- Gliederung (aussen/innen)

- die Niere ist von einer leicht abziehbaren und wenig dehnbaren kollagenen Bindegewebskapsel, Capsula fibrosa umhüllt
- sie setzt sich unterschiedlich deutlich aus Nierenlappen, Lobi renales (Renculi) zusammen
  --> diese sind durch die Aa. interlobares begrenzt
- einzelne Nierenlappen gliedern sich grundsätzlich in Rinde (Rindenkalotte, Cortex renalis) und Mark (Markpyramide, Medulla renalis)

Nierenrinde & - mark

(2 bzw. 3 Pkte.)

Nierenrinde:
- rotbraune Farbe
- enthält  Nierenkörperchen und v.a. gewundene Tubuli sowie Markstrahlen
Nierenmark:
- hellbeige Farbe
- enthält v.a. gestreckte Tubuli und Sammelrohre
- Stratum subcorticale: meist dunkelrot gefärbte Aussenschicht des Nierenmarkes, die direkt an die Rinde grenzt

Nierentypen (1/2)

- Wodurch lassen sich die Typen ableiten?
- Zusammengesetzte Niere (2 Pkte.)

- Nierenlappen (Lobi renales, Renculi) sind in tierartlich unterschiedlicher Weise miteinander verschmolzen, woraus sich verschiedene Nierentypen ableiten lassen

Zusammengesetzte (gelappte) Niere (Bären, Wale)
- Nierenlappen vollständig voneinander getrennt
- Markpyramide: sitzt der Rindenschicht auf; fügt sich mit ihrer Spitze (Papilla renalis), wo der Harn abfliesst, in je ein kelchartiges Ende (Calix renalis) eines Harnleiterzweiges

Nierentypen (2/2)

- Einheitliche Niere
  -> Rd, Schw, Flfr, kl.Wdk, Pfd, Nager

Einheitliche (einfache) Niere: (Haussäugetiere)
- Nierenlappen in tierartlich unterschiedlicher Weise miteinander verschmolzen
--> Rd: unvollständige Verschmelzung der Rindenschichten (--> gefurchte Niere) einerseits und der Markpyramiden (--> mehrwarzige Niere) der Nierenlappen andererseits  =  gefurchte mehrwarzige Niere
--> Schw(/Msch.): vollständige Verschmelzung der Rindenschichten (--> glatte Niere) und unvollständige Vereinigung der Markpyramiden  =  glatte mehrwarzige Niere
--> Flfr, kl. Wdk, Pfd, Nager: vollständige Verschmelzung der Rindenschichten und der Markpyramiden (--> einwarzige Niere: Papilla communis, Crista renalis)  =  glatte einwarzige Niere
(Niere von Flfr und kl.Wdk ziemlich gleich; beim Pfd ist Verschmelzung etwas weiter fortgeschritten)

Bau der Niere (1/3)

- Nierenparenchym-Gliederung

- das Nierenparenchym (Parenchym = organspezifisches Gewebe) lässt sich in die harnbereitenden Nephrone (Nierenkörperchen und Tubulus renalis) einerseits und die harnleitenden Sammelrohre und Ductus papillares andererseits gliedern

Bau der Niere (2/3)

- harnbereitendes System

Nephron (harnbereitendes System)
Nierenkörperchen (Corpusculum renis):
- Glomerulus (Gefässknäuel)
- Bowmansche Kapsel (BK)
Tubulus renalis
Besteht aus verschiedenen harnbereitenden Kanälchenabschnitten, deren letzter über einen kurzen Verbindungstubulus (Tubulus arcuatus) ins Sammelrohr mündet :
- Tubulus proximalis: Tubulus contortus und rectus* proximalis
- Tubulus attenuatus: Pars descendens* und ascendens* (Intermediär-Tubulus)
- Tubulus distalis: Tubulus rectus* und contortus distalis
Die geraden Teilstücke des proximalen und distalen Tubulus sowie der ab- und aufsteigenden Ast des Tubulus attenuatus (Intermediär-Tubulus) bilden gemeinsam die Henlesche Schleife (Ansa nephroni)

Bau der Niere (3/3)

- harnleitendes System
  (2 Pkte.)

Sammelrohre und Ductus papillares (harnleitendes System)
- Sammelrohre münden in die kurzen Ductus papillares
  --> diese öffnen sich auf der Papilla renalis in den Nierenkelch bzw. das Nierenbecken (--> Area cribrosa)

Blutgefässsystem der Niere (1/2)

- Blutgefässe & Tubulus
- Venen

Die Anordnung der Blutgefässe steht in enger funktioneller Beziehung zum Tubulussystem.

Venen:    (weitgehend parallel zu den Arterien)
Kapillargebiet Rinde -> Vv. interlobulares & Kapillargebiet Mark -> Vv. rectae
--> Vv. arcuatae
--> Vv. interlobares 
--> V. renalis 
--> V. cava caudalis

Blutgefässsystem der Niere (2/2)

- Arterien

Arterien:
A. renalis (kräftig, entspringt direkt aus der Aorta und zieht in den Nierenhilus)
--> Aa. interlobares (bogenförmig, begrenzen Nierenlappen und zweigen sich im Übergangsbereich Mark-Rinde auf)
--> Aa. arcuatae (verlaufen parallel zur Mark-Rinden-Grenze oder spitzwinklig dazu)
--> Aa. interlobulares (corticalis radiatae) (verlaufen zwischen den Markstrahlen radiär Richtung Nierenoberfläche)
--> Arteriolae (glomerulares) afferentes
--> Glomeruli (Gefässknäuel)
--> Arteriolae efferentes
--> Kapillargebiet der Rinde

Nierenbecken (lat.?)

(3 Pkte.)

(Pelvis renalis)
- kann als erweiterter Anfangsabschnitt des Harnleiters aufgefasst werden
- es dient als Harnauffangbecken
- fügt sich in arttypischer Form in den Sinus renalis ein

Bau des Nierenbeckens - 3 Schichten

(2, 3 bzw. 3 Pkte.)

Tunica mucosa
- Schleimhaut
- besteht aus einem mehrschichtigen Übergangsepithel und einer Lamina propria bzw. Adventitia (= Bindegewebe)
Tunica muscularis
- glatte Muskulatur des Nierenbeckens
- schwach und geflechtartig ausgebildet
- dient der Beförderung des Harnes in den Harnleiter
Adventitia (Propria)
- verbindet das Nierenbecken im Sinus renalis mit dem Bindegewebe der Niere
  --> sodass der Sinus renalis mit dem Nierenbeckenepithel ausgekleidet bzw. überzogen erscheint
- im Hilusbereich geht die Adventitia in das Bindegewebe der Capsula fibrosa über

Niere - Tierartliche Besonderheiten

- Flfr./kl.Wdk. (1 Pkt.)
- Schw. (1 Pkt.)
- Rd. (3 Pkte.)
- Pfd. (4 Pkte.)

Flfr, kl. Wdk:
- zentraler Hohlraum mit fingerförmigen Ausstülpungen (Recessus pelvis)
Schw:
- zentraler Hohlraum mit gestielten oder ungestielten kelchartigen Ausstülpungen, welche die Nierenpapillen umfassen
Rd:
- Nierenbecken fehlt
- gestielte Nierenkelche (Calices renales) münden in je einen grossen kranialen und kaudalen Harnleiterzweig
  --> vereinigen sich im Hilus zum Harnleiter (Ureter)
Pfd:
- kleines Nierenbecken
- 2 Sammelschläuche als Recessus terminales aus dem kranialen und kaudalen Nierenpol münden ins Nierenbecken
- Lamina propria des Nierenbeckens enthält muköse Drüsen
  --> leicht schleimiger und trüber Harn

Harnleiter (lat.?) - Funktion?

(Ureter)
- leitet den Harn aus dem Nierenbecken mittels peristaltischer Bewegungen in die Harnblase

Verlauf des Harnleiters

- Zieht aus was?
- Pars abdominalis
- Pars pelvina
- Durchstossen was? Wo hinein?
- Rückflussverhinderung

- zieht aus dem Nierenhilus in scharfem Bogen nach kaudal,
- verläuft zunächst als Pars abdominalis retroperitoneal der Lendenmuskulatur ventral anliegend
- und geht am Beckeneingang in die Pars pelvina über
- beide Harnleiter durchstossen die dorsale Blasenwand auf der Grenze zwischen Blasenkörper und Blasenhals in schrägem Verlauf und öffnen sich schlitzförmig in die Harnblase
- der relativ lange intramurale (= in einer Organwand gelegen) Verlauf der Harnleiter und die Schleimhautfalte (bedecken beide die
Öffnungen der Harnleiter
) verhindern einen Harnrückfluss bei zunehmender Blasenfüllung

Bau des Harnleiters - 3 Schichten

(2, 2 bzw. 1 Pkt.)

Tunica mucosa:
- Übergangsepithel und Propria
- Propria enthählt beim Pfd proximal Schleimdrüsen (Gldd. uretericae)
Tunica muscularis:
- ± dreischichtig, muskulär
- mit spiraligem Verlauf für peristaltische Bewegungen
Adventitia:
- Verbindung mit der Umgebung

Harnblase (lat.?) - Funktion?

(Vesica urinaria)

Ein stark dehnungsfähiges Harnspeicherorgan, das sich während der Miktion kontrahiert, um den Urin über die Harnröhre auszustossen.

Lage der Harnblase

- Allgemein --> grenzt woran?
- Flfr, Schw (2 Pkte.)
- Wdk (1 Pkt.)
- Pfd (2 Pkt.)

- liegt je nach Tierart und Füllungszustand auf der hinteren ventralen Bauchwand (Bauchhöhle) und / oder auf dem Beckenboden (Beckenhöhle)
- dorsal grenzt sie an Geschlechtsorgane
Flfr, Schw:
- liegt auch im leeren Zustand in der Bauchhöhle
- kann bei sehr starker Füllung die Nabelgegend erreichen
Wdk:
- ragt schon bei mässiger Füllung von der Becken- in die Bauchhöhle
Pfd:
- ragt erst bei starker Füllung in die Bauchhöhle
- kann im leeren Zustand 'versteckt' im retroperitonealen Teil der Beckenhöhle liegen

Form der Harnblase

- leer
- gefüllt

- im leeren Zustand kugelförmig und dickwandig
- wird mit zunehmender Füllung  birnen- oder eiförmig und dünnwandig (Reissgefahr)

Gliederung der Harnblase

(3 Abschnitte)

Scheitel (Vertex vesicae):
- kranialer Abschnitt
- mit Urachusnabel als Rudiment des Allantoisganges, der beim Feten Harnblase und Allantois durch den Nabel  verbindet
Körper (Corpus vesicae)
Blasenhals (Cervix vesicae):
- Abschnitt kaudal der Harnleitermündungen

Bau der Harnblase

(3 Schichten)

Tunica mucosa
- die Schleimhaut ist je nach Dehnungszustand unterschiedlich dick und gefaltet
Tunica muscularis
- die Harnblasenmuskulatur (M. detrusor vesicae) ist undeutlich dreischichtig un
- kontrahiert sich unter erhöhtem Parasympathikotonus, was zur Blasenentleerung (Miktion) führt
Bauchfellüberzug / Adventitia
- je nach Lage

Bänder der Harnblase (1/2) - seitliche Blasenbänder

(3 Punkte)

Ligamenta vesicae lateralia (2 seitliche Bänder)
- entspringen dorsolateral aus dem Peritoneum (parietale) der Beckenhöhle
- ziehen zur Blasenseitenwand, wo sie in den serösen Überzug der Harnblase übergehen
- am Kranialrand der beiden Blasenseitenbänder verläuft jeweils die verschieden weit zurückgebildete und obliterierte (= verwachsen) Nabelarterie (A. umbilicalis) als Lig. teres vesicae

Bänder der Harnblase (1/2) - mittleres Blasenband

(3 Punkte)

Lig. vesicae medianum
- stellt das ehemalige (ventrale) Gekröse des Allantoisganges (Urachus) dar
- es spannt sich zwischen der ventralen Blasenwand und der hinteren Bauchwand aus
- bildet sich nach der Geburt verschieden weit zurück
  --> Flfr: dehnt sich zeitlebens bis zum Nabel aus
  --> übrige Hsgt: bildet sich hinter den Blasenscheitel zurück

Harnröhre (lat.?) - Funktion

(3 Pkte.)

(Urethra)
- weist erhebliche geschlechtsspezifische Unterschiede auf
- steht in enger morphologischer und funktioneller Beziehung zu den Geschlechtsorganen, namentlich beim männlichen Tier
- gewährleistet auch die Harnkontinenz (kann Harn zurück halten)

Weibliche Harnröhre (lat.?)

- Länge
- Liegt worauf?
- Erstreckt sich...
- Schw./Wdk.

(Urethra feminina)
- relativ kurz (Hd, Schw, Pfd: 5-8 cm; Rd: 10-12 cm)
- liegt auf dem Beckenboden
- erstreckt sich vom Ostium urethrae internum am Ende des Blasenhalses bis zum Ostium urethrae externum
  --> dieses öffnet sich unmittelbar kaudal des Hymenalringes ventral schlitzförmig ins Vestibulum vaginae
- Schw, Wdk: Diverticulum suburethrale, eine sich nach kranioventral unter das Ostium urethrae ext. vorwölbende Schleimhautbucht, die es beim Katheterisieren zu beachten gilt !

Männliche Harnröhre (lat.?)

- Länge
- Gliederung
--> 1.Abschnitt - Liegt worauf? Nimmt was auf?
--> 2.Abschnitt - Umhüllt von was? Worin eingebettet? Reicht von wo bis wo?

(Urethra masculina)
- relativ lang
- gliedert sich grob in das Becken- (Pars pelvina) und das Penisstück (Pars penina)
--> Pars pelvina
- liegt auf dem Beckenboden
- nimmt die beiden Samenleiter sowie die Ausführungsgänge von den verschiedenen akzessorischen  Geschlechtsdrüsen auf
--> Pars penina
- vom Harnröhrenschwellkörper (Corpus spongiosum penis) umhüllt
- ventral in einer Furche des Penisschwellkörpers eingebettet
- reicht vom Beckenausgang bis zum Ostium urethrae ext. auf der Penisspitze

Bau der Harnröhre - 3 Schichten

(2, 2 bzw. 1 Pkt.)

Tunica mucosa
- Lam. epithelialis: Übergangsepithel --> mehrschichtiges Plattenepithel kaudal
- Lamina propria unter dem Übergangsepithel enthält den kavernösen Gefässplexus (--> Schwellgewebe als Kontinenzfaktor) und beim männlichen Tier (exkl. Pfd) Drüsen (Prostata disseminata)
Tunica muscularis
- glatte Muskulatur
- besteht insbesondere in der proximalen Harnröhrenhälfte hauptsächlich aus zirkulären Fasern (Hauptkontinenzfaktor), aber auch aus Längsfasern
Adventitia
- verbindet die Harnröhre mit dem Beckenboden ventral und bei weiblichen Tieren im kaudalen Bereich mit der Vagina dorsal

Harnröhrenmuskel

M. urethralis
Der quergestreifte M. urethralis (‘Not‘-Kontinenzfaktor bei der Hündin) umgibt die kaudale Hälfte der weiblichen und die Pars prostatica der männlichen Harnröhre, wobei die Muskelfasern dorsal fehlen können.

Innervation - Harnblase & Harnröhre

Harnblase
- sympathisch: N. hypogastricus
- parasympathisch: Nn. pelvini
                                                              --> Plexus pelvinus
Harnröhre
- Vegetative Innervation vom Plexus pelvinus
- M. urethralis --> N. pudendus motorisch (SE)

Nn. pelvini

Bilden mit sympathischen Fasern (N. hypogastricus) das grosse vegetative Beckengeflecht (Plexus pelvinus) mit kleinen Ganglien.

Miktionsreflex (Leitungsbogen?)

- Miktionszentrum
- Sympathisches Reflexzentrum
- Parasympathisches Reflexzentrum

(Viscero-visceraler Leitungsbogen)
Miktionszentrum im Brückenteil (Pons) des Hirnstammes
- stellt das übergeordnete Reflexzentrum dar, das mit dem untergeordneten sympathischen und parasympathischen Reflexzentrum im Rückenmark in Verbindung steht --> willkürliche Beeinflussung der Harnblase
Sympathisches Reflexzentrum im Lendenmark
- Wirkung des Sympathikus führt zur Füllung der Harnblase (Harnkontinenz)
Parasympathisches Reflexzentrum im Sakralmark
- Wirkung des Parasympathikus führt zur Entleerung der Harnblase (Miktion)

Exkavationen (1/2)

Durch die Ligamenta vesicae lateralia (seitl. Harnblasenbänder) und die Plica urogenitalis (Geschlechtsorgangekröse) wird der peritoneale Teil der Beckenhöhle in 3 kranial offene Bauchfellbuchten (Exkavationen) der Beckenhöhle unterteilt.