Anatomie des Harn- und Geschlechtsapparates
(für Veterinärmediziner/innen)
(für Veterinärmediziner/innen)
Fichier Détails
Cartes-fiches | 41 |
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Utilisateurs | 10 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Médecine |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 26.05.2015 / 14.11.2023 |
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Form der Harnblase
- leer
- gefüllt
- im leeren Zustand kugelförmig und dickwandig
- wird mit zunehmender Füllung birnen- oder eiförmig und dünnwandig (Reissgefahr)
Gliederung der Harnblase
(3 Abschnitte)
Scheitel (Vertex vesicae):
- kranialer Abschnitt
- mit Urachusnabel als Rudiment des Allantoisganges, der beim Feten Harnblase und Allantois durch den Nabel verbindet
Körper (Corpus vesicae)
Blasenhals (Cervix vesicae):
- Abschnitt kaudal der Harnleitermündungen
Bau der Harnblase
(3 Schichten)
Tunica mucosa
- die Schleimhaut ist je nach Dehnungszustand unterschiedlich dick und gefaltet
Tunica muscularis
- die Harnblasenmuskulatur (M. detrusor vesicae) ist undeutlich dreischichtig un
- kontrahiert sich unter erhöhtem Parasympathikotonus, was zur Blasenentleerung (Miktion) führt
Bauchfellüberzug / Adventitia
- je nach Lage
Bänder der Harnblase (1/2) - seitliche Blasenbänder
(3 Punkte)
Ligamenta vesicae lateralia (2 seitliche Bänder)
- entspringen dorsolateral aus dem Peritoneum (parietale) der Beckenhöhle
- ziehen zur Blasenseitenwand, wo sie in den serösen Überzug der Harnblase übergehen
- am Kranialrand der beiden Blasenseitenbänder verläuft jeweils die verschieden weit zurückgebildete und obliterierte (= verwachsen) Nabelarterie (A. umbilicalis) als Lig. teres vesicae
Bänder der Harnblase (1/2) - mittleres Blasenband
(3 Punkte)
Lig. vesicae medianum
- stellt das ehemalige (ventrale) Gekröse des Allantoisganges (Urachus) dar
- es spannt sich zwischen der ventralen Blasenwand und der hinteren Bauchwand aus
- bildet sich nach der Geburt verschieden weit zurück
--> Flfr: dehnt sich zeitlebens bis zum Nabel aus
--> übrige Hsgt: bildet sich hinter den Blasenscheitel zurück
Harnröhre (lat.?) - Funktion
(3 Pkte.)
(Urethra)
- weist erhebliche geschlechtsspezifische Unterschiede auf
- steht in enger morphologischer und funktioneller Beziehung zu den Geschlechtsorganen, namentlich beim männlichen Tier
- gewährleistet auch die Harnkontinenz (kann Harn zurück halten)
Weibliche Harnröhre (lat.?)
- Länge
- Liegt worauf?
- Erstreckt sich...
- Schw./Wdk.
(Urethra feminina)
- relativ kurz (Hd, Schw, Pfd: 5-8 cm; Rd: 10-12 cm)
- liegt auf dem Beckenboden
- erstreckt sich vom Ostium urethrae internum am Ende des Blasenhalses bis zum Ostium urethrae externum
--> dieses öffnet sich unmittelbar kaudal des Hymenalringes ventral schlitzförmig ins Vestibulum vaginae
- Schw, Wdk: Diverticulum suburethrale, eine sich nach kranioventral unter das Ostium urethrae ext. vorwölbende Schleimhautbucht, die es beim Katheterisieren zu beachten gilt !
Männliche Harnröhre (lat.?)
- Länge
- Gliederung
--> 1.Abschnitt - Liegt worauf? Nimmt was auf?
--> 2.Abschnitt - Umhüllt von was? Worin eingebettet? Reicht von wo bis wo?
(Urethra masculina)
- relativ lang
- gliedert sich grob in das Becken- (Pars pelvina) und das Penisstück (Pars penina)
--> Pars pelvina
- liegt auf dem Beckenboden
- nimmt die beiden Samenleiter sowie die Ausführungsgänge von den verschiedenen akzessorischen Geschlechtsdrüsen auf
--> Pars penina
- vom Harnröhrenschwellkörper (Corpus spongiosum penis) umhüllt
- ventral in einer Furche des Penisschwellkörpers eingebettet
- reicht vom Beckenausgang bis zum Ostium urethrae ext. auf der Penisspitze
Bau der Harnröhre - 3 Schichten
(2, 2 bzw. 1 Pkt.)
Tunica mucosa
- Lam. epithelialis: Übergangsepithel --> mehrschichtiges Plattenepithel kaudal
- Lamina propria unter dem Übergangsepithel enthält den kavernösen Gefässplexus (--> Schwellgewebe als Kontinenzfaktor) und beim männlichen Tier (exkl. Pfd) Drüsen (Prostata disseminata)
Tunica muscularis
- glatte Muskulatur
- besteht insbesondere in der proximalen Harnröhrenhälfte hauptsächlich aus zirkulären Fasern (Hauptkontinenzfaktor), aber auch aus Längsfasern
Adventitia
- verbindet die Harnröhre mit dem Beckenboden ventral und bei weiblichen Tieren im kaudalen Bereich mit der Vagina dorsal
Harnröhrenmuskel
M. urethralis
Der quergestreifte M. urethralis (‘Not‘-Kontinenzfaktor bei der Hündin) umgibt die kaudale Hälfte der weiblichen und die Pars prostatica der männlichen Harnröhre, wobei die Muskelfasern dorsal fehlen können.
Innervation - Harnblase & Harnröhre
Harnblase
- sympathisch: N. hypogastricus
- parasympathisch: Nn. pelvini
--> Plexus pelvinus
Harnröhre
- Vegetative Innervation vom Plexus pelvinus
- M. urethralis --> N. pudendus motorisch (SE)
Nn. pelvini
Bilden mit sympathischen Fasern (N. hypogastricus) das grosse vegetative Beckengeflecht (Plexus pelvinus) mit kleinen Ganglien.
Miktionsreflex (Leitungsbogen?)
- Miktionszentrum
- Sympathisches Reflexzentrum
- Parasympathisches Reflexzentrum
(Viscero-visceraler Leitungsbogen)
Miktionszentrum im Brückenteil (Pons) des Hirnstammes
- stellt das übergeordnete Reflexzentrum dar, das mit dem untergeordneten sympathischen und parasympathischen Reflexzentrum im Rückenmark in Verbindung steht --> willkürliche Beeinflussung der Harnblase
Sympathisches Reflexzentrum im Lendenmark
- Wirkung des Sympathikus führt zur Füllung der Harnblase (Harnkontinenz)
Parasympathisches Reflexzentrum im Sakralmark
- Wirkung des Parasympathikus führt zur Entleerung der Harnblase (Miktion)
Exkavationen (1/2)
Durch die Ligamenta vesicae lateralia (seitl. Harnblasenbänder) und die Plica urogenitalis (Geschlechtsorgangekröse) wird der peritoneale Teil der Beckenhöhle in 3 kranial offene Bauchfellbuchten (Exkavationen) der Beckenhöhle unterteilt.
Exkavationen (2/2) - 3x Excavatio
Excavatio pubovesicalis:
- ventrale Bucht
- zwischen Beckenboden und Harnblase mit Seitenbändern
Excavatio vesicogenitalis:
- mittlere Bucht
- zwischen Harnblase mit Seitenbändern und Geschlechtsorganen mit Plica urogenitalis
Excavatio rectogenitalis:
- dorsale Bucht
- zwischen Geschlechtsorganen mit Plica urogenitalis und Rektum sowie dorsaler Beckenwand
Wie stehen die Harn- und Geschlechtsorgane miteinander in Verbindung?
Woraus entstehen die Harn- bzw. Geschlechtsorgane?
Endabschnitte?
- Die Harn- und Geschlechtsorgane stehen sowohl embryologisch als auch morphologisch eng miteinander in Verbindung (Urogenitalsystem)
- Wesentliche Elemente beider Organsysteme entstehen aus dem intermediären Mesoderm und beide Systeme verfügen zeitlebens über einen gemeinsamen Endabschnitt (Canalis urogenitalis):
--> Harn-Samenröhre beim männlichen Geschlecht
--> Vestibulum vaginae beim weiblichen Geschlecht
Übersicht Harnorgane --> 2 Gruppen
1.Harnbereitendes Organ:
--> Niere (Ren)*
2. Harnleitende Organe:
--> Nierenbecken (Pelvis renalis)*
--> Harnleiter (Ureter)*
--> Harnblase (Vesica urinaria; harnspeichernd)
--> Harnröhre (Urethra)
* paarig ausgebildet
Übersicht Männliche Geschlechtsorgane --> 3 Gruppen
1. Keimbereitendes Organ:
--> Hoden (Testis, Orchis)*
2. Keimleitende Organe:
--> Nebenhoden (Epididymis; keimspeichernd)*
--> Samenleiter (Ductus deferens)*
--> Harn-Samenröhre (Canalis urogenitalis) mit akzessorischen Geschlechtsdrüsen
3. Begattungsorgan:
--> Penis
* paarig ausgebildet
Übersicht weibliche Geschlechtsorgane --> 3 Gruppen
1. Keimbereitendes Organ:
--> Eierstock (Ovar)*
2. Keimleitende Organe:
--> Eileiter (Tuba uterina, Salpinx)*
--> Gebärmutter (Uterus, Metra; keimbewahrend)
* kranial paarig --> Uterushörner*
* kaudal unpaar --> Uteruskörper
--> Gebärmutterhals (Cervix uteri)
3. Begattungsorgane:
--> Scheide (Vagina, Colpos)
--> Scheidenvorhof (Vestibulum vaginae)
--> Scham (Vulva)
* paarig ausgebildet
Niere - Funktion
(4 Punkte)
(Ren, Nephros)
- Ausscheidung harnpflichtiger Substanzen wie Harnstoff, Kreatinin und Inulin (Markersubstanz für Clearance)
- Regulation des Wasser- und Elektrolythaushaltes --> Aufrechterhaltung des normalen osmotischen Druckes und pH-Wertes im Blut und in den Geweben (Osmoregulation)
- Produktion, Aktivierung und Inaktivierung von Wirkstoffen (Renin-Angiotensin-System, Erythropoetin, Prostaglandine, Kallikrein, Vitamin-D-Hormon usw.)
- Durch die Nieren fliessen täglich 1000 (Schäferhd) -6500 l (Pfd) Blut. Dabei werden in den Nierenkörperchen 200-300 l Primärharn filtriert, der im Tubulussystem zu 1-2 l Endharn (grosser Hd) konzentriert wird
Nierenfunktion kurz zusammengefasst
Die Nieren dienen hauptsächlich der Beseitigung von Stoffwechselendprodukten und sorgen für die Aufrechterhaltung des "inneren Milieus".
Nieren - Form
Flfr., (kl.) Wdk., Schw., Rd., Pfd.
- grundsätzlich bohnenförmig (exkl. Rd und rechte Niere Pfd) gestaltet, wobei ihr Erscheinungsbild unter den Hsgt beträchtlich variiert
• Flfr, kl. Wdk: dickbohnenförmig
• Schwein: flachbohnenförmig
• Rind: unregelmässig oval, gefurcht --> einzelne Nierenläppchen ersichtlich
• Pferd: links bohnen-, rechts herzförmig
Nierenform von Hund und Katze
Was ist gleich? Was ist unterschiedlich?
- beide haben dickbohnenförmige Nieren
- bei der Katze ist die Niere von gut ersichtlichen Venen durchzogen
Lage der Nieren (2 Pkte.)
- rechte Niere (3 Pkte.)
- linke Niere (4 Pkt.)
- liegen retroperitoneal, also hinter dem Gekröse, (exkl. Ktz und linke Niere vom Wdk) beidseits der Wirbelsäule in der vorderen Lendengegend (letzte BW bis erste LW) der Lendenmuskulatur ventral an
- in Fettgewebe eingebettet (Capsula adiposa)
• Rechte Niere
- an der V. cava caud. gelegen
- kranialer Pol erreicht ausser bei Schw die Leber
- ausser bei Schw und Ktz weiter kranial gelegen als die linke Niere
• Linke Niere
- der Aorta benachbart
- beim Wdk intraperitoneal (als physiologische Wanderniere) gelegen
- kaudal der rechten Niere
- Pfd: Lig. lienorenale zur Milz --> Einklemmen der Beckenflexur = schwere Kolik
Gliederung der Niere
- Umhüllt von?
- Zusammengesetzt aus? --> Begrenzt durch?
- Gliederung (aussen/innen)
- die Niere ist von einer leicht abziehbaren und wenig dehnbaren kollagenen Bindegewebskapsel, Capsula fibrosa umhüllt
- sie setzt sich unterschiedlich deutlich aus Nierenlappen, Lobi renales (Renculi) zusammen
--> diese sind durch die Aa. interlobares begrenzt
- einzelne Nierenlappen gliedern sich grundsätzlich in Rinde (Rindenkalotte, Cortex renalis) und Mark (Markpyramide, Medulla renalis)
Nierenrinde & - mark
(2 bzw. 3 Pkte.)
Nierenrinde:
- rotbraune Farbe
- enthält Nierenkörperchen und v.a. gewundene Tubuli sowie Markstrahlen
Nierenmark:
- hellbeige Farbe
- enthält v.a. gestreckte Tubuli und Sammelrohre
- Stratum subcorticale: meist dunkelrot gefärbte Aussenschicht des Nierenmarkes, die direkt an die Rinde grenzt
Nierentypen (1/2)
- Wodurch lassen sich die Typen ableiten?
- Zusammengesetzte Niere (2 Pkte.)
- Nierenlappen (Lobi renales, Renculi) sind in tierartlich unterschiedlicher Weise miteinander verschmolzen, woraus sich verschiedene Nierentypen ableiten lassen
Zusammengesetzte (gelappte) Niere (Bären, Wale)
- Nierenlappen vollständig voneinander getrennt
- Markpyramide: sitzt der Rindenschicht auf; fügt sich mit ihrer Spitze (Papilla renalis), wo der Harn abfliesst, in je ein kelchartiges Ende (Calix renalis) eines Harnleiterzweiges
Nierentypen (2/2)
- Einheitliche Niere
-> Rd, Schw, Flfr, kl.Wdk, Pfd, Nager
Einheitliche (einfache) Niere: (Haussäugetiere)
- Nierenlappen in tierartlich unterschiedlicher Weise miteinander verschmolzen
--> Rd: unvollständige Verschmelzung der Rindenschichten (--> gefurchte Niere) einerseits und der Markpyramiden (--> mehrwarzige Niere) der Nierenlappen andererseits = gefurchte mehrwarzige Niere
--> Schw(/Msch.): vollständige Verschmelzung der Rindenschichten (--> glatte Niere) und unvollständige Vereinigung der Markpyramiden = glatte mehrwarzige Niere
--> Flfr, kl. Wdk, Pfd, Nager: vollständige Verschmelzung der Rindenschichten und der Markpyramiden (--> einwarzige Niere: Papilla communis, Crista renalis) = glatte einwarzige Niere
(Niere von Flfr und kl.Wdk ziemlich gleich; beim Pfd ist Verschmelzung etwas weiter fortgeschritten)
Bau der Niere (1/3)
- Nierenparenchym-Gliederung
- das Nierenparenchym (Parenchym = organspezifisches Gewebe) lässt sich in die harnbereitenden Nephrone (Nierenkörperchen und Tubulus renalis) einerseits und die harnleitenden Sammelrohre und Ductus papillares andererseits gliedern
Bau der Niere (2/3)
- harnbereitendes System
Nephron (harnbereitendes System)
Nierenkörperchen (Corpusculum renis):
- Glomerulus (Gefässknäuel)
- Bowmansche Kapsel (BK)
Tubulus renalis
Besteht aus verschiedenen harnbereitenden Kanälchenabschnitten, deren letzter über einen kurzen Verbindungstubulus (Tubulus arcuatus) ins Sammelrohr mündet :
- Tubulus proximalis: Tubulus contortus und rectus* proximalis
- Tubulus attenuatus: Pars descendens* und ascendens* (Intermediär-Tubulus)
- Tubulus distalis: Tubulus rectus* und contortus distalis
Die geraden Teilstücke des proximalen und distalen Tubulus sowie der ab- und aufsteigenden Ast des Tubulus attenuatus (Intermediär-Tubulus) bilden gemeinsam die Henlesche Schleife (Ansa nephroni)
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