AC I

Anorganische Chemie, Chemie der Hauptgruppenelemente

Anorganische Chemie, Chemie der Hauptgruppenelemente


Fichier Détails

Cartes-fiches 90
Utilisateurs 25
Langue Deutsch
Catégorie Chimie
Niveau Université
Crée / Actualisé 05.06.2016 / 24.08.2023
Lien de web
https://card2brain.ch/cards/ac_i
Intégrer
<iframe src="https://card2brain.ch/box/ac_i/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Wasserstoff Allgemeines

-Sonderstellung im PSE

-gehört keiner Gruppe an (IE doppelt so hoch wie bei den Alkalimetallen), deutlich größere EN, typisches Nichtmetall

-häufigstes Element des Universums (70% Massenanteil), jedes 6. Atom ein H-Atom

-geringe Dichte 4x leichter als Luft

Wasserstoff Vorkommen und Darstellung

  • Vorkommen in Spuren in der Erdatmosphäre
  • technische Herstellung aus Kohlenwasserstoffen oder Wasser

 

Wasserstoff Steam Reforming

CH4 + H2O → CO + 3H ΔH0= +206 kJ/mol

  • Methan aus Erdgasen oder leichte Erdölfraktionen (niedere Kohlenwasserstoffe)
  • 700 und 830°C, Druck bis 40 bar, Ni-Katalysatoren
  • Entschwefelung sonst Vergiftung Katalysator

Wasserstoff Oxidation von Erdölrückständen

2 CnH2n+2 + n O2 → 2n CO + (2n+1) H2

  • 1200 und 1500°C und einem Druck von 30 bis 40 bar partiell mit Sauerstoff oxidiert.

Wassertsoff Kohlevergasung

  • C + H2O ⇔ CO + H2   ΔH0= 131 kJ/mol
  • C + O2 → CO2            ΔH0= -393,5 kJ/mol
  • Wasserdampf wird mit Koks reduziert
  • Die Erzeugung von Wassergas ist ein endothermer Prozess. Die dafür benötigte Reaktionswärme erhält man durch Kombination mit dem exothermen Prozess der Kohleverbrennung. 

Wassertoff Konvertierungvon CO

  • CO + H2O → CO2 + H2 ΔH0= - 41 kJ/mol
  • Wassergasgleichgewicht
  • bei niedrigen Temperaturen (80°C), mit Katalysator

Wasserstoff Elektrolyse

Elektrolyse verdünnter Säuren und Laugen (kathodische Wasserstoffbildung, Edukte H+ bzw. Wasser

--> sehr rein Nahrungsmittelindustrie zu Fetthärtung

  • Produkt der Chlor-Alkali-Elektrolyse

Wasserstoff Herstellung im Labormaßstab

  • Kippscher Apparat (Zn, HCl)
  • unedle Metalle + Säure

Wasserstoff Anwendung als Reduktionsmittel

  • 50 % des H2 in NH3-Synthese N2 +3 H2 → 2 NH3
  • organischeSynthese z.B. Hydrierung
  • Herstellungbestimmter Metalle aus den Oxiden( W, Mo, Ge, Co,..)
  • Energie autogenes Schweißen durch kontrollierte Knallgasreaktion mit Daniell´schen Hahn (>3000°C)
  • Brennstoffzelle
  • Kohlenwasserstoffsynthese nnach Fischerund Tropsch
  • n CO + (2n+1) H2 → CnH2n+2 + n H2O
  • n CO + 2n H2 → CnHn + n H2O (180°C, 1 bar) je nach Reaktionsbedingungen auch CH3OH, ROH, ...

Wasserstoff Isotope

-Protium 1H 99,9855%

-Deuterium 2D 0,0145% Elektrolyse von Wasser schweres Wasser zum Schluss (wenige mL von 30L)

-Tritium 3T 10-15% radioaktiv  14N + 1n → 12C + 3T

-relativ große Masseunterschiede → Unterschiede in Reaktivität, Flüchigkeit, physikalischen Eigenschaften

- Smp/Sdp. nimmt von H2, D2 zu T2 bzw. von H2O, D2O zu T2O zu (Grund: Flüchtigkeit nimmt ab/ Geschwindigkeit nimmt ab/ Diffusionsgeschwindigkeit nimmt ab.→ Grund zunehmende rel. Molekülmasse)

Wasserstoff weitere Eigenschaften

- Ortho- (paralleler Spin der Atome) und Parawasserstoff (antiparalleler Spin der Atome)

Temperaturabhängiges Gleichgewicht p-H2 → o-H2 (p-H2  ist energieärmer)

- geringe Dichte → (i) hohe Wärmeleitfähigkeit (ii) hohe Diffusionsgeschwindigkeit

Grund: mittlere kin. Energie der Gasteilchen gleich, geringere Masser → höhere Geschwindigkeit der Teilchen → mehr Stöße

- Brennbar mit Luft, bei Raumtemperatur metastabil

(i) kontrollierte Verbrennung knallgasgebläse

(ii) unkontrollierte Verbrennung Knallgasexplosion (Kettenreaktion nach Bildung eines H-Radikals etwa 105 Zyklen bis Rekombination)

Pt katalysiert

- naszierender Wasserstoff Hnasc durch elektrische Entladung 400 V oder mit Zn und H+

Dissoziationsenergie schon aufgebracht, Lebensdauer ca. 0,5 s

Wasserstoff Hydride

  • Salzartig NaH oder CaH2
    • mit sehr elektropositiven Elemeneten (z.B Alkali/Erdalkalimetalle außer Be)
    • CaH2 + H2O → Ca(OH)2 + 2 H2
    • H+ + H- → H2
    • H- von der größe vergleichbar mit F- häufig NaCl-Typ
  • kovalent CH4 oder SiH4
    • positv polarisiert, Säurefunktion z.B.HCl
    • negativ polarisiert SiH4, B2H6 basisch, reduzierend
  • metalisch Hydride
    • Einlagerung z.B in Ni
    • komplexe Metallhydride FeTiH2 oder LaNi5H6

Gruppe 16 Chalkogene Allgemeines

  • Chalkogen = Erzbildner
    • Erz: metallhaltige Gesteine oder Mineralgemenge --> technische Förderung, Metallgewinnung
    • Minerale: natürlich vorkommende Festkörper mit charakteristischer chemischer Zusammensetzung und bestimmter Kristallstruktur(en)
  • S, Se, Te haben sehr ähnliche Eigenschaften, O (Gas) und Po (Metall) deutlich unterschiedlich
  • Polonium radioaktiv (stabilstes Isotop 209Po Halbwertszeit 105 a)
  • anormales Verhalten des O: O-O π-Bindung deutlich stabiler als O-O σ-Bindung
  • Sauerstoff nach Fluor zweitelektronegativstes Element meist OZ -II, -I
  • S, Se, Te Oxidationsstufen +VII, +IV häufisgste OZ nach unten bis -II (Beständigkeit der höchsten OZ nimmt von S nach Te ab)

 

Gruppe 16 Chalkogene Vorkommen und Darstellung

  1. Sauerstoff
  • Element mit höchstem Maseanteil an der Erdkruste, Luft 21% (Vol O2), auch gebunden in:
    • Litosphäre Oxide, Carbonate, Silicate
    • Wasser
  • großtechnische Gewinnung: fraktioniert Destillation
  • Gewinnung im Labormaßstab:
    • HgO + Δ →Hg + 1/2 O2
    • 2 KClO3 → 2 KCl + 3 O2 an Braunstein

2. Schwefel

  • Vorkommen elementar (S8-Moleküle gelb) und gebunden meist sulfidisch, daneben sulfatisch
    • Sulfide Bsp. FeS2 Eisenkies/Pyrit/Katzengold, PbS Bleiglanz, ZnS Zinkblende
    • Sulfate Bsp. BaSO4 Schwerspat/Baryt
    • organisch gebunden in Erdöl, Steinkohle, Erdgas (→ H2S)
  • großtechnische Gewinnung
    • Frasch-Verfahren abnehmende Bedeutung (Lagerstätten aus Elementarschwefel, mit heißem Wasserdampf wird der Schwefel unter Tage geschmolzen und mit Druckluft an die Erdoberfläche gedrückt)
    • Claus-Prozess (H2S aus Erdöl, Erdgas):
      • 2 H2S + 3 O2 → 2 SO2 + 2 H2O
      • 2 H2S + SO2 → 3 S + 2 H2O (Kat.) x2
      • ⇒ 6 H2S + 3 O2 → 6 S + 6 H2O
      • direkte Reaktion schwer zu kontrollieren, daher Tendenz zum teureren 2-stufigem Verfahren
    • Rauchgasentschwefelung
      • SO2 + C → CO2 +S 1000 °C und Katalysator

3. Selen und Tellur

  • in Spuren in sulfidischen Erzen
  • Gewinnung aus Anodenschlamm der elektrolytischen Kupferraffination

Gruppe 16 Chalkogene Sauerstoff

  • drei Isotope 16O 99,76%, 17O, 18O keines radioaktiv
  • elementarer Sauerstoff erst durch Photosynthese CO2 + H2O → Cn(H2O)m + O2
  • O2 lebenswichtig (Hämoglobin: Transport des O2 im Blut) und gleichzeitig lebensbegrenzend (Radikale, O2-• ,HO2• HO2-•, H2O2)
  • Normaler Sauerstoff: Triplett-Sauerstoff 3O2 (zwei e- im antibindenden π*-MO, paralleler Spin)
    • Singulett-Sauerstoff 1O2 kurzlebige, energiereichere Zustände des O2-Moleküls, π*-Elektronen antiparalleler Spin (zwei angeregte Zustände), reaktionsfähiger als Triplett-Sauerstoff, wirkungsvolles Oxidationsmittel, fotochemische oder chemische Erzeugung werden, chemisch durch Abspaltung von O2 aus Verbindungen, die Peroxidogruppen enthalten
    • Spinmultiziplität Triplett: 2x (1/2 + 1/2) + 1 = 3; Singulett 2x (1/2 - 1/2) + 1 = 1
  • O2 ist Diradikal, reaktionsträge Grund: Gemäß Spin-Erhaltungssatz Reaktionen von Triplett-Sauerstoff mit Singulett-Molekülen zu Singulett-Produkten „verboten“ (Paramagnetisch!)
  • Oxidationswirkung steigt stark an wenn ph-Wert erniedrigt O2 + 4H+ +4e- →2 H2O

Gruppe 16 Chalkogene Sauerstoff - Ozon

  • weitere allotrope Form des Sauerstoffs O3
  • Ozon entsteht endotherm 3/2 O2 → O3 ΔH0= 143 kJ/mol
  • starkes Oxidationsmittel (oxidiert Silber)
  • Ozonolyse
  • Synthese im Siemens Ozonisator O2 → 2 O ; O + O2 → O3
  • Trennung von O2 durch fraktionierte Kondensation
  • Ozon in Stratospäre durch kurzwellige Strahlung

Gruppe 16 Chalkogene Sauerstoff in kovalenten und ionischen Bindungen

  • O2 + e- → O2-• (Superoxid) + e- → O22- (Peroxid) + e- → O2- (Oxid)
  • auch positive Oxidationszahlen OF2, O2+
  • Oxide ionisch (MgO) oder kovalent (CO2)
  • Peroxide ionisch (Na2O2) oder kovalent (H2O2)
  • Ozonide O3- mit K+, Rb+, Cs+ oder kovalent

Gruppe 16 Chalkogene Sauerstoffverbindungen - Wasser

  • 97% als Salzwasser, 3% in Gletschern + Eiskappen an den Polen, 0,03% Trinkwasser
  • einzige Substanz in 3 Aggregatzuständen an der Erdoberfläche
  • polare Bindungen (1,85 D) → H-Brücken
  • zahlreiche Anomalien
    • hoher Schmelzpunkt und Siedepunkt
    • Dichtemaximum für flüssiges Wasser
    • Druckanomalie: Verflüssigung durch p-Erhöhung
    • sehr hohe Wärmekapazität
    • Vielfalt der festen Eisphasen
    • Struktur, Käfig-Strukturen im festen Eis (Clathrate mit CH4, Cl2)

Grupe 16 Chalkogene Sauerstoffverbindungen - Wasserstoffperoxid

  • farblose Flüssigkeit (Sdp. 152 °C, Smp. -0,4 °C Dichte 1,44 g/cm3)
  • metastabil: Zersetzung zu Waser und Sauerstoff (katalytisch mit Braunstein und Platin)
  • Diederwinkel H,O,O,H 111°
  • Verwendung als Bleichmittel
  • Nachweis [TiO2]2+ gelblich, CrO5 tiefblau
  • Reaktivität: redoxamphoter
  • Herstellung Anthrachinonverfahren, Extraktion mit Wasser

Gruppe 16 Chalkogene Schwefel

  • Allotropie: Erscheinung, dass ein chem. Element im gleichen Aggregatzustand in zwei oder mehr Formen auftritt.
  • fester Schwefel: S8-Moleküle
    • α-Schwefel: < 95 °C (rhombischer Schwefel)
    • β-Schwefel: > 95 ° C (monokliner Schwefel)
  • flüssiger Schwefel: T-abh. Gleichgewicht verschiedener Molekülgrößen
    •  >119°C hellgelbe, viskose Flüssigkeit: λ-Schwefel (S8- Ringe, niedermolekulare Ringe Sn n= 6-26) und wenig μ-Schwefel (große Ringe, lange Ketten)
    • 159 °C dunkelrote, viskose Schmelze → μ-Schwefel
    • > 243° C braunrote, weniger viskose Schmelze, Abnahme der Kettenlänge des μ-Schwefels
    • > 445 °C gasförmiger Schwefel: neben S8 viele kleinere Moleküle bis zu S2
    • > 2200 °C nur S-Atome
    • Abschrecken des μ-Schwefels führt zum plastischen Schwefel, der sich langsam in α-Schwefel umwandelt
  • Reaktivität des Schwefels: reagiert mit fast allen Metallen und Nichtmetallen (meist Reduktion des Schwefels)
  • auch Schwefelkationen bekannt:
    • S8 + 2 SO3+ H2SO4 → S82+ + SO2 + " HSO4- transannulare S-S Wechselwirkung

 

Gruppe 16 Chalkogene Schwefelwasserstoff und Sulfide

  • H2S: farblose Flüssigkeit, gasförmig unter Standardbedingnugen, geruch fauler Eier
  • H,S,H: 92,3° → keine sp3-Hybridisierung
  • Darstellung im Labor: FeS + 2HCl → H2S + FeCl2 Nachweis mit Bleiacetatpapier (schwarz)
  • technische Darstellung:
    • H2 + S → H2S
    • Erdgasentschwefelung (absorption in schwachen Basen)
  • Reduktionsmittel (verbrennt zu SO2 nzw. S8 Claus-Prozess)
  • Redoxpotential pH-abhängig
  • Zwei Reihen von Salzen: Hydrogensulfide (leicht löslich) und Sulfide (meist Schwerlösliich außer Alkali/Erdalkalisulfide) vgl. Trennungsgang
  • lösliche Sulfide reagieren basisch
  • Polysulfide: Dianionen S22- (vgl. Pyrit) weitere Sn2-; Protonierung von Polysulfiden führt zu Polysulfanen H2Sn)
  • Farbig mit polaren Lösungsmitteln

Gruppe 16 Chalkogene Schwefeloxide

  • SO2 farbloses, stechend riechendes, korrodierendes Gas, löst sich gut in Wasser (Anhydrid der schwefeligen Säure), die Lösung reagiert schwach sauer, wirkt reduzierend (Reaktion zum SO3 kinetisch gehemmt)
  • Es wird als Desinfektionsmittel (Ausschwefeln von Weinfässern) verwendet.
  • SO2-Molekül ist gewinkelt, zwei mesomeren Grenzstrukturen
  • Synthese durch Abrösten sulfidischer Erze, im Labor durch Entwässerung schwefeliger Säure (mit konz. Schwefelsäure)
  • Thionylchlorid SOCl2 (Dichlorid der schwefeligen Säure), Chlorierungsmittel, wasserentziehend
    • SO2 + PCl5 →SOCl5 + POCl3
  • Sulfurylchlorid SO2Cl2 (Dichlorid der Schwefelsäure)
    • SO2 + Cl2 → SO2Cl2
  • SO3 mehrereModifikationen
    • α-SO3 / β-SO3 enthalten Spuren von Wasser, Kettenförmig, Polyschwefelsäure
    • γ-SO3 Trimer
    • monomeres SO3 nur in Gasphase im GGW mit Trimeren
  • extrem stark oxidierend
  • Anhydrid der Schwefelsäure
  • weitere (wenig stabile) Oxide: S7O2, S2O, SO, S2O2, SO4 (mit Peroxidgruppe)

Gruppe 16 Chalkogene Schwefel - Oxosäuren

  • Schwefelige Säure H2SO3
    • bisher nicht rein isolierbar, sondern als Salz
    • SO2 + H2O → HSO3- + H3O+ pKS1= 1,3 Hydrogensulfit
    • HSO3 + H2O → SO32- + H3O+ pKS2= 7 (Sulfit)
    • stark reduzierend, insbesondere in basischer Lösung
    • neigen zur Kondensation 2 HSO3- → S2O52- + H2O

Gruppe 16 Chalkogene Schwefel Oxosäuren II

  • Schwefelsäure H2SO4
  • gehört zu den wichtigsten Produkten der technischen Chemie
  • Herstellung Ausgangspunkt SO2
  • Bleikammerverfahren
    • N2O3 + SO2 → 2 NO + SO3
    • 2 NO + 1/2 O2 → N2O3
    • Gesamtreaktion SO2 + 1/2 O2 → SO3
  • Doppelkontaktverfahren
    • V2O5 + SO2 → V2O4 + SO3
    • V2O4 + 1/2 O2 → V2O5
    • Gesamtreaktion SO2 + 1/2 O2 → SO3
    • Problem SO2-Bildung → entstehende Wärme verhindert SO3 Bildung
    • Lösung: seperate Oxidation des SO2 bei möglichst nioedriger Temperatur, V2O5 als Katalysator, leich erhöhter Druck von 5 bar, zwischenzeitl. Kühlen, Auswaschen des SO3 in verschiedenen Stufen erhöht die Ausbeute
    • SO3 kann nhicht einfach in Wasser geleitet werden, durch exotherme Reaktion würde viel SO3 entweichen
      • SO3 + H2SO→  H2SO7 + H2O →  2 H2SO4, konz. Schwefelsäure und verdünnen
    • H2SO4 + 20-25% SO3: rauchende Schwefelsäure, Oleum
    • Eigenschaften der Schwefelsäure (konzentriert)
      • Verdünnungswärme (Hydratbildung H2SO4• n H2O ΔH0 = -95 kJ/mol)
      • stark wasserentziehend
      • Oxidationsmittel (oxidiert Cu, verdünnte nicht)
    • Salze der Schwefelsäure
      • HSO4- Hydrogensulfate
      • SO4- Sulfate (Ba2+, Sr2+, Pb2+ schwerlöslich)
    • Hydrogensulfat beim sauren Aufschlus
      • 2 KHSO4 + Δ - H2O → K2S2O7  → K2SO4 + SO3
      • Fe2O3 + 6 KHSO4 → Fe2(SO4)2 + 3 K2SO4 + H2O
      • analog CoO, Al2O3

Gruppe 16 Chalkogene Schwefel - Oxosäuren

  • Thioschwefelsäure H2S2O3
  • freie Säure unbeständig
    • Disproportionierung S2O32- + 2 H+ → H2S2O→  S + SO2 + H2O
    • Salze Thiosulfate darstellbar Komproportionierung  Na2SO3 + S → NaS2O3 in wässriger Lösung
  • Fixiersalz NaS2O3• 5 H2O
    • AgBr + Licht →  Ag + 0,5 Br2
    • AgBr + 2 S2O32-  → [Ag(S2O3)2]3- + BrFixieren
  • Thiosulfate sind Reduktionsmittel
    • 2 S2O32- + I→ S4O62- (Tetrathionat) + 2 I

Gruppe 16 Chalkogene Binäre Schefelhalogenide

  • Besonderheit: 2 isomere Formeln des S2F2 Thiothionylfluorid, Difluordisulfan
  • Darstestellung meist aus den Elementen
  • bekanntestes Haolgenid SF6
    • ungiftig, chemisch extrem reaktionsträge
    • elektrisch und thermisch isolierend
    • oktaedrische Struktur, hyperkoordiniert

 

Gruppe 16 Chalkogene Selen, Tellur

  • Chemie des Selens sehr ähnlich der des Schwefels (vergleichbare EN, IE)
    • drei rote Modifikationen aus Se8-Ringen, bei 100 °C Umwandlung in metallisches graues Selen
  • Tellur kristallisiert im gleichen Gitter wie graues Selen
  • Regel im Bereich der Nichtmetallchemie: Die Hochdruckmodifikation eines Elements zeigt die Strukturmerkmale des nächsthöheren Elements in dessen Normaldruckmodifikation ( Hochdruck Te = β - Po)
  • graues Se und Te sind Halbleiter ( Anwendung in Photozellen)
  • wie bei S auch bei Se und Te farbige Kationen:
    • 8 Se + 3 H2SO4 → 2 HSO4- + SO2 + H2O + Se82+ (grün, transannulare Brücke)
    • 4 Te + 3 H2SO4 → 2 HSO4- + SO2 + H2O + Te42+ (rot, Hückelaromat, delokalisiertes π-Elektronensystem)

Oxide, Oxosäuren

  • Se + O→ SeO2 (polymer) + H2O → H2SeO3 selenige Säure
  • H2SeO4 (Selensäure) → SeO3 + H2O (Tetramer)
  • Te + O→ TeO2 + H2O → H2TeO3 tellurige Säure
  • Te in ortho-Tellurssäure oktaetrisch von OH umgeben + Δ → TeO3 + 3 H2O

Gruppe 15 Stickstoffgruppe Allgemeines

  • auch Pnicogene( griech. pnictos = erstickt)
  • bis auf Stickstoff alle Elemente fest
  • bis auf Phosphor auch elementar vorkommend
  • typisch OZ + V →- III
  • Beständigkeit der höchsten OZ nimmt von N nach Bi ab ( analog auch generell andere Hauptgruppen)

Gruppe 15 Stickstoffgruppe Vorkommen, Modifikationen, Darstellung

1. Stickstoff

  • Vorkommen:
    • elementar in Luft
    • mineralisch z.B in Chilesalpeter NaNO3
    • molekular anorganisch Nitrose Gase NOx, Ammoniak NH3; organisch Aminosäuren und Nucleotide
  • technische Gewinnung: fraktionierte Deswtillation von flüssiger Luft (Linde-Verfahren) Sdp. N2 -196 °C
  • Labormaßstab
    • Abtrennung von O2 aus der Luft ( N2 : O2 = 4 : 1) Oxidation von Cu, P
    • konz NH3NO2 - Lösung erhitzen NH3NO2 → 2 H2O + 3 N2
    • Zersetzung festen NaN3 2 NaN3 300 °C → 2 Na + 3 N2 
  • Hochdruck N2 (115 GPa, 250 K): geleber, kristalliner Stickstoff

2. Phosphor

  • Vorkommen nur als Phophat (hohe "Oxyphilie" des P) (Ca3(PO4)2- Ablagerungen Guano)
  • im Wesentlichen 4 Modifikationen
    • Weißer Phosphor, tetraedrischen P4-Molekülen, wachsweich, weiß bis gelblich, schmilzt bei 44°C, sehr reaktionsfähig und sehr giftig, verbrennt zu P4O10, in fein verteilter Form entzündet er sich an der Luft von selbst (Aufbewahrung unter Wasser

    • roter Phosphor (polymeren, amorphen), erhitzen von weißen Phosphor unter Luftabschluss auf 200-400°C, Iod katalysiert, unregelmäßiges, dreidimensionalen Netzwerk, ungiftig und luftstabil, Verwendung in Streichhölzern

    • Violetter Phosphor, komplizierte Schichtstruktur, Erhitzen von rotem Phosphor auf 550°C

    • Schwarzer Phosphor bei Standarddruck bis 55°C thermodynamisch stabile Modifikation, entsteht aus weißem Phosphor bei 200°C und 12kPa, Metallglanz, elektrischer Halbleiter, reaktionsträge,rhombische Schichtstruktur aus Doppelschichten

 

  • Ca3(PO4)2 + 3 SiO2 + 5 C → 3 CaSiO3 + 5 CO + 0,5 P2 (Abkühlen führt zu P4)
  • Mit Koks im Lichtbogenofen
  • Mitscherlich Versuch P4(s) +Δ → P4(g) + 3 O2 → P4O6 + 2 O2 - hv → P4O10 (Chemielumineszenz, Grundlage für die Entdeckung des P durch Henning Brand)

 

Gruppe 15 Stickstoffgruppe Arsen, Antimon, Bismut: Vorkommen, Modifikationen, Darstellung

3. Arsen

  • Vorkommen
    • Gediegen
    • anionisch Arsenkies FeAsS
    • Kationisch Realgar As4S4 Arsenik AsO3
  • Modifikationen (Analogien zu Phosphor)
    • As4, gelb metastabil
    • Asn grau (wie rhomboedrischer P, 6-Ringe in Schichten)
    • Asn schwarz (amorph wie Prot)
    • Asn schwarz, kristallin ( wie Pschwarz)
  • Herstellung FeAsS + Δ → FeS + As^ sublimiert bei 616 °C

4. Antimon

  • Vorkommen
    • gediegen
    • anionisch NiSb Breithauptit
    • kationisch Sb2S3 Grauspießglanz
  • Modifikationen
    • stabilste Modifikation Sbgrau ( wie Asgrau/rhomboedrische P)
    • instabil Sbschwarz ( wie Prot, amorph)
  • Herstellung
    • Sb2S3 + 5 O→ Sb2O4 + 3 SO2 (gemischtes Oxid)
    • Sb2O4 + 4 C → 2 Sb + 4 CO Röstreduktionsverfahren
    • SbS3 + 3 Fe → 2 Sb + 3 FeS

5. Bismut

  • Vorkommen Bi2S3 (Bismutglanz), Bi2O3 (Bismutocker)
  • Metall: isotyp mit Asgrau/Pschwarz(rhomboedr.)
  • Darstellung analog zu Sb

Gruppe 15 Stickstoffgruppe - Wasserstoffverbindungen des Stickstoffs

1. Ammoniak, Azan (NH3)

  • farbloses Gas (Smp -78 °C; Sdp. -33 °C), stechender Geruch, starke H-Brücken im flüssigen Zustand, sehr gut wasserlöslich
  • flüssiges NH3 = sehr gutes polares Lösungsmittel
  • Synthese Haber-Bosch-Verfahren
    • N2 + 3 H2 → 2 NH3 ΔH0 = -46 kJ/mol
    • Problem: GGW zunehmend nach links bei steigender Temperatur und bei niedrigen Temperaturen zu langsam
    • Lösung: guter Katalysator: α-Fe (in situ aus Fe2O3 mit H2), hoher Druck (250-350 bar), Promotoren (Al2O3, CaO, K2O)
  • Reaktivität
    • Reduktionsmittel (reduziert z.B Sauerstoff und Chlor)
    • wässrige Lösung schwach basisch (aber weitgehend undissoziert)
    • bildet Ammoniumsalze NH4HCO3 60 °C →  CO2 + NH3 + H2O

Gruppe 15 Stickstoffgruppe Oxide des Stickstoffs

1. Lachgas N2O +I

  • farloses Gas, Mesomerie
  • Synthese: therm. Zersetzung von NH4NO3
    • NH4NO3(s) → N2O + 2 H2O, Δ, < 300 °C; ΔH0 = -124 kJ/mol
  • Zerfall in die Elemente
  • Verwendung als Anästhetikum (Problem: unterhält die Atmung nicht)

2. Stickstoffmonoxid NO

  • farblos, paramagnetisch, giftig, Radikal, BO 2,5
  • Synthese aus den Elementen (Birkeland-Eyde-Prozess), hohe Temperaturen
  • dimerisation zu N2O2 mit N-N-Bindung
  • Darstellung
    • technisch: NH3-Verbrennung (Ostwald-Verfahren), kurze Kontakzeit am Katalysator (Pt)
    • im Labor Protonierung von Nitrit und Disproportionierung
      • 6 NaNO2 + 3 H2SO4(verd.) → 4 NO+ 2 HNO3 + 2 H2O + 3 NaSO4
    • § Cu + 2 NO3- + 8 H+ →  3 Cu2+ + 2 NO + 4 H2O
  • farblosses NO reagiert an Luft weoter zu NO2
  • hat biologische Bedeutung (Botenstoff/Kontrollfunktion vieler biologischer Prozesse; senkt Blutdruck/Herzmedikamente, Relaxation glatter Muskeln)

3. Stickstoffdioxid NO2 +IV

  • braunrot, giftig, gasförmig, Radikal, paramagnetisch
  • dimerisiert zu N2O4
  • N2O4 und NO2 sind gemischtes Anhydrid
    • N2O4 + 2 OH→ NO3- + NO2- + H2O

4. Distickstofftrioxid N2O3 +III

  • NO + NO2 → N2O3, blaue Flüssigkeit, zerfällt leicht

5. Distickstoffpentoxid N2O5 + V

  • 2 HNO3 → N2O5 + H2O (mit P4O10 entwässern)
  • Anhydrid der Salpetersäure, farblose Kristalle
  • Nitryl-nitrat [NO2+][NO3-] in der Gasphase molekular N-O-N-Bindung

Gruppe 15 Stickstoffgruppe Oxosäuren des Stickstoffs I

1. salpetrige Säure HNO2/Nitrite NO2-

  • nur in verdünnter Lösung stabil
    • 3 HNO2 → HNO3 + 2 NO + H2O
  • Eigenschaften: schwache Säure, Oxidationsmittel (z.B I-), Reduktionsmittel (z.B. Permanganat)
  • Komproportionierung mit Amidosulfonsäure
    • HNO+ (NH2)HSO3 → H2SO4 + N2 + H2O
  • Gewinnung von NaNO2 durch Komproportionierung
    • NO + NO2 + 2 NaOH → 2 NaNO2  + H2O
    • wichtiges Konservierungsmittel (Pökelsalz), Problem Bildung von Nitrosaminen

Gruppe 15 Stickstoffgruppe Oxosäuren des Stickstoffs II

2. Salpetersäure HNO3/ Nitrate NO3-

  • Darstellung über mehrere hintereinander geschaltete Verfahren
    • Haber-Bosch-Verfahren, Ostwald-Verfahren (Verbrennung des NH3 zu NO), weiter  NO2, Dimerisation
    • a) N2O4 + H2O → HNO3 + HNO2 (zerfällt)
    • b) 2 N2O4 + 2 H2O + O2 → 4 HNO3
  • Eigenschaften: farblos, flüssig, planar, lichtempfindlich (braune Flasche, Rückreaktion von b)), starke Säure
  • Oxidationsmittel (pH-abhängig), löst Metalle mit E0 < 0,96 (Cu, Ag, Hg), einige (unedle) Metalle lösen sich wegen passivierender Oxidschicht nicht (z.B Cr, Al, Fe)
  • mit konz HCl (1 : 3) Königswasser, löst Gold
    • HNO3 + 3 HCl → NOCl + 2 Clnasc. + 2 H2O
    • 2 Au + 6 Clnasc + 2Cl- → 2 [AuCl4]-
  • mit konz. Schwefelsäure Nitriersäure
  • Salze der Salpetersäure
    • NaNO3 Chilesalpeter, KNO3 Kali-Chilesalpeter
    • leichtlösiche Nitrate, gute Oxidationsmittel (Oxidationsschmelze Chrom, Mangan)
      • Mn2+ + 2 NO3- + 2 CO32- → MnO42- + 2 NO2- + 2 CO2
      • Cr2O3 + 3 NO3- + 2 CO32- → 2 CrO42- + 3 NO2- + 2 CO2
    • zersetzen sich beim Erwärmen
      • KNO3 → KNO2 + o,5 O2
      • Pb(NO3)2 → PbO+ 2 NO2 + 0,5 O2
    • Anwendung als Dünger (Ammoniumnitrat)
    • Schwarzpulver 15% Holzkohle, 10% Schwefel, 75% KNO3
      • 16 C +4 S + 10 KNO3  → 15 CO + K2CO3 + 4 K2SO3 + 5 N2

Gruppe 15 Stickstoffgruppe Halogenverbindungen des Stickstoffs

Halogenverbindungen des Stickstoffs

  • NX3 deutlich weniger basisch als Ammoniak
  • NH4Cl + 3 Cl→ NCl3(aq) + 4 HCl (extrahierbar in org. LM, dunkelgelbes Öl)
  • NX3 hochexplosiv
  • NI3 polymere Verbindung mit annähhernd tetraedrischer Umgebung
  • NI3 bildet Ammoniakate
    • 8 NI3•NH→ 5 N2 + 6 NH4I + 9 I2 

Gruppe 15 Stickstoffgruppe Phosphor und Phosphorhydride

  • Oxidationsstufen - II bis +V
  • mit allen Elementen binäre Verbindungen (außer Edelgase)
  • disproportioniert in alkalischer Lösung
    • P4 + 3 OH- + 3 H2O → PH3 (Phosphan) + 3 PH2O2-(Phosphinat)
  • geringe Tendenz zur pπ-pπ Wechselwirkung
    • Tendenz im Vordergrund: Bildung von Ringen und Netzwerken (Schrägbezihung zu C)
    • Hyperkoordination PF6-
  • weißer Phosphor entfernbar mit CuSO4 (1%) → Cu3P (Phosphid)

Hydride

  • PH3 Phosphan, farblos, übel riechend (knoblauchartig), hochgiftig, Reduktionsmittel, H,P,H 93,6° (praktisch keine sp3 Hybridisierung)
  • Verwendung zur Dotierung von Si
  • geht keine H-Brücken ein
  • Darstellung aus Phosphiden
    • 6 Ca + P→ 2 Ca3P2 (daneben Ca2P2)
    • Ca3P2 + H2O → 3 Ca(OH)2 + 2 PH3
  • Diphosphan aus Ca2P2

Gruppe 15 Stickstoffgruppe Oxide des Phosphors

  • alle exotherm, hohe Affinität des P zu Sauerstoff
  • P4 + 3 O2 → P4OΔH0 = -2270 kJ/mol (O zwischen P-P im tetraeder)
  • P4 + 5 O2 → P4O10 ΔH0 = -2270 kJ/mol (zusätzlich jedes P ein O)
  • daneben auch Zwischenstufen P4On mit n = 7,8,9
  • P4O6 Reaktion mit O3
  • P4O10 gutes Trocknungsmittel

Gruppe 15 Stickstoffgruppe Phosphoroxide

  • alle exotherm, hohe Affinität des P zu Sauerstoff
  • P4 + 3 O2 → P4OΔH0 = -2270 kJ/mol (O zwischen P-P im tetraeder)
  • P4 + 5 O2 → P4O10 ΔH0 = -2270 kJ/mol (zusätzlich jedes P ein O)
  • daneben auch Zwischenstufen P4On mit n = 7,8,9
  • P4O6 Reaktion mit O3
  • P4O10 gutes Trocknungsmittel

 

Gruppe 15 Stickstoffgruppe Phosphorsäuren

1. Phosphinsäure H2PO2 ( früher Hypophophorige Säure)

  • einbasig, pKs = 1,2
  • Darstellung aus Disproportionierung von weißem Phosphor
    • P4 + 3 OH- + 3 H2O → PH3 (Phosphan) + 3 PH2O2-(Phosphinat)

2. Phosphansäure H3PO3 (früher phosphorige Säure)

  • zweiprotonige Säure, pKs = 2/6,6
  • Darstellung: PCl3 + 3 H2O → H3PO3 + 3 HCl

3. Phosphorsäure (Ortho- Phosphorsäure) H3PO4

  • dreiprotonig, pKs = 2,2/7,2/12,6
  • Darstellung
    • trockener Aufschluss P4O10 + 6 H2O → 4 H3PO4, lebensmitteltauglich 85% Lösung)
    • nasser Aufschluss Ca3(PO4)2 + H2SO→ 3 CaSO4 + H3PO3, verunreinigt, Säure für Dünger
  • reine H3PO3, farbloser Feststoff, Smp. 42 °C
  • 85% Lösung: Smp 21 °C
  • Salze: Phosphate (basisch), Hydrogenphosphate (schwach alkalisch), Dihydrogenphophate (schach sauer)
  • Anwendung/relevanz
    • Anwendung in Backpulver Ca(H2PO4) + NaHCO3 → CaHPO4 + NaH2PO4 + H2O + CO2
    • relevant für Energiespeicherung in Organismen (ATP/ADP/AMP)
    • Knochen/Zähne Ca5(PO4)3OH Apatit
    • Verwendung als Düngemittel
      • Ca3(PO4)2 + 2 H2SO4 + 2 H2O →  Ca(H2PO4)2 + 2 CaSO4 • 2 H2O(Superphosphat-Dünger)
      • Ca3(PO4)2 + 4 H3PO4 → 3 Ca(H2PO4)2 (Doppelsuperphosphat)
  • Kondensationstendenz
    • Phosphorsäure → Diphosphorsäure → Triphosphorsäure →→ (H3PO3)n meta-Phosphorsäure
  • Cyclo-Triphosphorsäure

Gruppe 15 Stickstoffgruppe Binäre Stickstoff-Wasserstoffverbindungen

2. Hydrazin N2H4

  • farblose Flüssigkeit, geringe Bindungsenergie, endotherme Verbindung, teils explosionsartiger Zerfall
    •  3 N2H4 → 4 NH3 + N2
  • Verwendung
    • Raketentreibstoff 2 N2H4 + N2O→ 3 N2 + 4 H2O
    • H2-Quelle bei Reaktionen/Hydrierungen
  • Synthese
    • Raschig-Synthese: aus Cl2, NaOH, NH3
      • Cl2 + 2 NaOH → NaOCl + NaCl + H2O
      • NH3 + NaOCl → NaOH + NH2Cl
      • NH2Cl + NH3 + NaOH → N2H4 + NaCl + H2O
    • Bayer-Verfahren
      • NH3 + NaOCl + Aceton → Acetonazin + 3 H2O + NaCl
      • Acetonazin + H2O 180 °C, p → N2H4 + NaCl + H2O
      • aktuell meistverwendetes Verfahren
  • Eigenschaften: schwache Base und Reduktionsmittel

3. Stickstoffwasserstoffsäure HN3

  • Anion symmetrisch, Mesomerie, isoelektronisch zu CO2

Schwermetallazide z.B Pb(N3)2 kovalenter Charakter der Pb-N-WW → N2 praktisch vorgebildet → hohe Explosionsneigung