A3 Lernziele Anatomie und Physiologie

A3 Lernziele Anatomie und Physiologie: Sinnesorgane und Haut, Nervensystem, Endokrinsystem

A3 Lernziele Anatomie und Physiologie: Sinnesorgane und Haut, Nervensystem, Endokrinsystem

Peter Lässig

Peter Lässig

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Langue Deutsch
Catégorie Médecine/Pharmacie
Niveau Autres
Crée / Actualisé 20.03.2014 / 26.03.2025
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A3-1 Nenne die 6 Sinnesmodalitäten und die zugehörigen Organe

Sehsinn: Auge
Hörsinn: Ohr
Geruchsinn: Nase
Geschmacksempfindung: Zunge
Gleichgewichtssinn: Ohr
Tastsinn (Druck-, Vibrations- und Tast-Empfindung): Hautoberfläche

A3-1 Nenne die Funktion der Haut

Schutz vor äusseren Einflüssen (mechanisch, chemisch, Strahlung, Krankheitserreger, Austrocknung)
Temperaturregulation
Sinnesorgan (Schmerz-, Tast- & Temperaturwahrnehmung)
Kommunikation (erröten, blass werden (vor Ärger(, etc.)

A3-1 Beschreibe den Aufbau der Haut

Oberhaut
Lederhaut
Unterhaut

A3-1 Beschreibe die Funktionen der drei Hautschichten

Oberhaut: Die Epidermis ist eine starke, wasserdichte Schutzschicht, mehrschichtiges Epithel aus hauptsächlich verhornten Zellen. Dicke variiert, bei starker Belastung bildet sich Hornhaut. Oberste Zellreihe wird durch Reibung ständig abgeschilfert. Nicht durchblutet. Melanozyten-Zellen bilden Melanin, welches vor Strahlung schützt (Anhäufung: Muttermal), bösartige Entartung führt zu Melanom (Hautkrebs).
Lederhaut: Verleiht der Haut durch dichte, starke Faserbündel Reissfestigkeit und Verformbarkeit. Fasern zur Elastizität der Haut - können sich nicht erneuern, daher Abnahme der Elastizität im Alter. Ist durchblutet und versorgt die Epidermis durch Diffusion mit Sauerstoff und Nährstoffen. Beinhaltet Tastkörperchen, Talg- und Schweissdrüsen und Haarfolikel.
Unterhaut: Die Subcutis besteht aus lockerem Bindegewebe und Fettgewebe und verbindet die Lederhaut mit den unter ihr liegenden Strukturen wie Knochenhaut oder Muskelhüllen. Dient als Verschiebeschicht und an vielen Stellen als Fettspeicher. Führt grosse Blutgefässe und Nerven.

A3-1 Erkläre die Bildung der Hautfarbe

Melanozyten-Zellen in der Epidermis bilden Melanin, welches der Haut die Farbe gibt

A3-2 Nenne die Aufgabe des Nervensystems

Übergeordnetes Kontrollsystem: Steuerung und Koordination von Funktionsabläufen

A3-2 Nenne die vereinfachten Funktionen des Nervensystems

Reiszaufnahme
Reizleitung
Reizverarbeitung
Reizbeantwortung

A3-2 Teile das Nervensystem anatomisch und funktionell ein

Anatomisch:
Zentrales Nervensystem (ZNS): Gehirn und Rückenmark
Peripheres Nervensystem (PNS): 31 Spinalnervenpaare, 12 Hirnnervenpaare
Funktionell:
Willkürliches Nervensystem (bewusstes, animalischen NS)
Vegetatives Nervensystem (VNS) (autonomes, unwillkürliches NS)

A3-2 Beschreibe die Funktion des Rückenmarks

Das Rückenmark leitet Nervenimpulse über grosse auf- und absteigende Leitungsbahnen vom Gehirn zur Peripherie und umgekehrt - Verbindung zwischen Gehirn und Spiralnerven.
Zudem enthält es wie das Gehirn Reflexzentren; ein Reflex ist eine unwillkürliche, stets des Organismus auf Reize, die das ZNS von der Aussenwelt oder dem Körperinneren erhält.
Das Rückenmark ist in 31 Segmente eingeteilt, aus denen Nervenwurzeln entspringen, die sich zu Spinalnerven (Rückenmarksnerven) vereinigen. Die Nerven des Rückenmarks verlassen den Wirbelkanal paarweise in seitlicher Richtung durch das Zwischenwirbelloch und versorgen die entsprechenden Organe. Das Zwischenwirbelloch bildet die Grenze zwischen dem zentralen Nervensystem (ZNS) und peripheren Nervensystem (PNS). Bei den 7 Halswirbeln befinden sich 8 Spinalnerven (1 über dem Atlas)

A3-2 Definiere den Begriff Reflex

Ein Reflex ist eine unwillkürliche, stets des Organismus auf Reize, die das ZNS von der Aussenwelt oder dem Körperinneren erhält

A3-2 Erkläre die Spinalnerven und zähle ihre Anzahl in den einzelnen Rückenmarkssabschnitten

Spinalnerven (Rückenmarksnerven) sind Vereinigungen von Nervenwurzeln. Die Nerven des Rückenmarks verlassen den Wirbelkanal paarweise in seitlicher Richtung durch das Zwischenwirbelloch und versorgen die entsprechenden Organe.
8 Halsspinalnervenpaare (Cervikalsegm. C1 bi C8) - versorgen Atemmuskulatur, Hals und obere Extremitäten
12 Brustspinalnervenpaare (Thorakalsegm. Th1 bis Th12) - versorgen u.a. den grössten Teil der Rumpfwand
5 Lumbalspinalnervenpaare (Lumbalsegm. L1 bis L5) - versorgen die unteren Extremitäten, die äusseren Geschlechtsteile und den After
5 Kreuzbeinspinalnervenpaare (Sakralsegm. S1 bis S5) - versorgen die unteren Extremitäten
1 Steissbeinspinalnervenpaar - versorgt den Hautbereich über dem Steissbein

A3-2 Erkläre den N. ischiadicus

Der N. ischiadicus ist der grösste Nerv im menschlichen Körper und ist ein Geflecht aus lumbalen und sakralen Spinalnerven. Er versorgt die Beugemuskeln des Oberschenkels und die Beuge- und Streckmuskeln sowie die Haut des Unterschenkels und des Fusses.

A3-2 Definiere den Begriff Dermatom und erkläre seine Bedeutung für die Diagnostik von Rückenmarkschädigungen

Ein Dermatom ist ein meist scharf begrenzter streifenförmiger Hautbezirk, welcher durch die sensiblen Fasern eines Spinalnervs versorgt wird - daher kann jedem Rückenmarkssegment, d.h. Spinalsegment ein Hautbezirk zugeordnet und nach diesem bezeichnet werden.
Ein Ausfall von Sensibilität an einem Dermatom lässt auf die Lokalisation einer Rückenmarkschädigung schliessen.

A3-2 Beschreibe die Funktion des vegetativen Nervensystems und nehme seine Einteilung vor

Das VNS als autonomes, unwillkürliches NS passt unseren Körper unbewusst an innere und äussere Aufgaben und Bedürfnisse an. Regelt Lebensfunktionen und koordiniert ein harmonisches Ineinandergreifen der Tätigkeiten einzelner Körperteile, unter anderem der inneren Organe. Es arbeitet weitgehend autonom, das heisst ohne Beeinflussung durch Willen und Bewusstsein.
Es innerviert die glatte Muskulatur der Eingeweide, der Gefässe, der Augen und die Herzmuskulatur sowie die Drüsen.
Nimmt so Einfluss auf den Kreislauf, die Atmung, den Wärme. und Energiehaushalt, den Wasserhaushalt, den Stoffwechsel und zu einem gewissen Grad auch auf die Sexualfunktion.
Einteilung: Sympathikus & Parasympathikus

A3-2 Erkläre die grundsätzliche Funktion des Sympathikus und des Parasympathikus und nenne ihre Wirkung auf folgende Organe: Pupille, Speicheldrüsen, Herzkreislauf, Magen-Darm-Trakt, Harnblase, Blutzucker

Sympathikus: Passt den Körper äusseren Belastungen an und stellt ihn auf eine nach aussen gerichtete Leistung wie Arbeit, Sport und Stress ein. Extremfall: Kampf- und Fluchtreaktion.
Fördert alle Organe, die zur Bewältigung der äusseren Situation beitragen - regeneratorische Vorgänge werden gedämpft. Hemmt Verdauung.
Drüsensekretion wirkt folgendermassen auf die folgenden Organe:
Steigerung der Herzfrequenz
Erhöhung des Blutdrucks
Erweiterung der Herzkranzgefässe
Erweiterung der Bronchien
Erweiterung der Pupillen
abbauender Stoffwechsel
Hemmung der Darmperistaltik
Hemmung der Drüsensekretion
Hemmung der Blasen- und Mastdarmentleerung
Erhöhung des Blutzuckers
Parasympathikus: Fördert die Erholung des Körpers und hilft, im Sinne der Regeneration, Leistungsreserven wieder aufzubauen. Aktiviert die Verdauung
Wirkt folgendermassen auf die folgenden Organe:
Senkung der Herzfrequenz
Senkung des Blutdrucks
Verengung der Herzkranzgefässe
Verengung der Bronchien
Verengung der Pupillen
Anregung der Darmperistaltik
Anregung der exokrinen Drüsensekretion
Förderung der Blasen- und Mastdarmentleerung

A3-3 Erkläre die Bedeutung des Hormonsystems

Das Hormonsystem = endokrines (nach innen ausschüttendes) System übermittelt seine Informationen mittels Hormonen. Dies sind chemische Substanzen, die von Drüsen in die Blutbahn ausgeschüttet werden. Diese erreichen alle Körperzellen und veranlassen sie zu bestimmten, organspezifischen Reaktionen. Der Wirkungseintritt benötigt in der Regel Zeit, die Reaktion selbst ist vielfach von längerer Dauer.

A3-3 Mache einen Vergleich zwischen Nerven- und Hormonsignalen bezüglich Signalübermittlung, Zielzellen, Wirkungseintritt und Folgereaktion

Das Nervensystem leitet sein Informationen über Nervenbahnen als schnelle Impulse an ein bestimmtes Organ und löst dort eine sofortige kurz dauernde Reaktion aus.
Das Hormonsystem = endokrines (nach innen ausschüttendes) System übermittelt seine Informationen mittels Hormonen. Dies sind chemische Substanzen, die von Drüsen in die Blutbahn ausgeschüttet werden. Diese erreichen alle Körperzellen und veranlassen sie zu bestimmten, organspezifischen Reaktionen. Der Wirkungseintritt benötigt in der Regel Zeit, die Reaktion selbst ist vielfach von längerer Dauer.

A3-3 Nenne die hormonproduzierenden Organe und deren Lage

Rein innersekretorische Drüsen:
Hirnanhangdrüse (Hypophyse) - erbsengross an der Unterseite des Gehirns
Zirbeldrüse (Epiphyse) - im hinteren Bereich des Zwischenhirns
Schilddrüse (Thyroidea) - unterhalb des Schildknorpels vor der Luftröhre
Nebenschilddrüsen (Parathyroidea) - an der Rückseite der Schilddrüse
Nebennieren (Nebennierenrinde und Nebennierenmark) - auf den oberen Nierenpolen
Gemischt innersekretorische Drüsen:
Langerhans-Inseln der Bauchspeicheldrüsen - verstreut in das exokrine Pankreasgewebe
Keimdrüsen - in den Eierstöcken (Ovarien) (Frau) und den Hoden (Testes) (Mann)

A3-3 Kenne die Bedeutung und anatomische Lage der Hypophyse

Die Hypophyse ist ein erbsengrosses Organ an der Unterseite des Gehirns. Sie ist den Hirnfunktionen unterstellt als Zentralstelle der hormonellen Regulation des Körpers. Sie produziert verschiedene Hormone. Von ihr aus werden gewisse weitere endokrine Drüsen über Hormone beeinflusst und gesteuert und sie wirkt über andere Hormone auch direkt auf den Körper (z.Bsp. mit dem Wachstumshormon)

A3-3 Nenne ein Beispiel eines Hypophysenhormons

Wachstumshormon

A3-3 Nenne die Lage der Zirbeldrüse (Epiphyse) und nenne ihr Hormon mit seiner Funktion

Die Epiphyse liegt im hinteren Bereich des Zwischenhirns. Sie steuert mit dem Hormon Melatonin die innere biologische Uhr und wirkt auf den Schlaf-Wach-Rhythmus, die jahreszeitlichen Veränderungen der menschlichen Psyche und die Sexualfunktion. Vieles ist noch unbekannt, sie wird für den Alterungsprozess verantwortlich gemacht.

A3-3 Nenne die Lage der Schilddrüse

Die Thyroidea liegt unterhalb des Schildknorpels vor der Luftröhre, beim Gesunden nicht sichtbar.

A3-3 Beschreibe die Wirkung der Schilddrüsenhormone

Die Schilddrüse produziert verschiedene Hormone:
2 Hormone (vor allem Thyroxin), für deren Synthese Jod nötig ist, entwickeln ihre Wirkung in praktisch allen Organen und stimulieren den gesamten Stoffwechsel mit folgenden Wirkungen:
Durch Stimulation des Stoffwechsels erhöht sich der Energiegrundumsatz, die Wärmeproduktion und somit der Sauerstoffbedarf. Fett- und Kohlenhydratabbau wird gefördert.
Steigerung der Herztätigkeit: Puls und Schlagkraft
Erhöhung des Aktivitätszustands des Nervensystems
Fördern das Körperwachstum und die Hirnentwicklung beim Kind
Bei Jodmangel reagiert die Schilddrüse mit einer Zunahme des Volumens, mit einem Kropf (Struma) (heute eher selten)
Kalzitonin fördert den Einbau von Kalzium in die Knochen

A3-3 Nenne das Hormon der Nebenschilddrüse und dessen Wirkung

Die Nebenschilddrüse produziert Parathormon. Dieses setzt Kalzium aus den Knochen frei und wirkt als Gegenspieler der Schilddrüse.

A3-3 Beschreibe die Lage und den Aufbau der Nebennieren

2 pyramidenförmige Drüsen auf den oberen Nierenpolen, getrennt durch eine dünne Fettschicht und gut durchblutet:
Nebennierenrinde
Nebennierenmark

A3-3 Nenne ein Beispiel eines Nebennierenrindenhormons und seine Funktion

Cortisol steuert viele Stoffwechselvorgänge zur Bewältigung von chronischen Stresssituationen. Es bewirkt unter anderem:
Erhöhung des Blutzuckers
Entzündungshemmung
Dämpfung des Immunsystems
Als Medikament wirkt Cortisol entzündungshemmend und antiallergisch (wegen der dämpfenden Wirkung auf das Immunsystem)

A3-3 Nenne ein Beispiel eines Nebennierenmarkhormons und seine Funktion

Adrenalin bewirkt eine Stimulierung des ganzen Körpers mit u.a. folgenden Wirkungen (als Vorbereitung eine Kampf- oder Fluchtreaktion:
Steigerung der Herzfrequenz und Erhöhung des Blutdrucks
Erweiterung der Bronchien
Erhöhung des Blutzuckerspiegels im Sinne einer Energiebereitstellung
Erschweren des Denkens zugunsten schematischer Fluchtreaktionen
Hemmung des Magen-Darm-Traktes

A3-3 Beschreibe die Funktion des endokrinen und den exokrinen Anteil des Pankreats

Der endokrine Anteil des Pankreates produziert primär die 2 Hormone Insulins und Glukagon.
Der exokrine Anteil des Pankreats produziert Bauchspeichel, welcher den sauren Magensaft neutralisiert & Enzymvorstufen für den Eiweiss-, Fett- und Zuckerabbau enthält.

A3-3 Beschreibe die Funktion der beiden Pankreashormone

Insulin: Bewirkt Senkung des Blutzuckerspiegels über folgende Effekte:
Aufnahme von Glukose aus dem Blut in die Zellen der Leber und der Muskeln
Fördert und ermöglicht die Verbrennung des Zuckers in den Zellen
Fördert Umbau von Glukose in Glykogen (Glucosespeicherform) zur Speicherung in der Leber
Stimulation der Synthese von Proteinen und Fetten aus Glucose
Insulinmangel bewirkt Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
Glukagon: Bewirkt als Gegenspieler des Insulins eine Erhöhung des Blutzuckerspiegels durch:
Ausschüttung von Glucose ins Blut durch Abbau des Leberglykogens

A3-3 Nenne die Namen der männlichen und weiblichen Sexualhormone und vereinfacht ihre Funktion

Männliches Sexualhormon, gebildet in den Hoden: Testosteron - zur Entwicklung der primären und sekundären männlichen Geschlechtsmerkmale.
Weibliche Sexualhormone, gebildet in den Eierstöcken: Östrogen und Progesteron - zum Wachstum der weiblichen Sexualorgane und der Ausbildung der sekundären weiblichen Geschlechtsmerkmale und verantwortlich für die zyklische Veränderung der Gebärmutterschleimhaut