Pflege HF


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Langue Deutsch
Catégorie Soins
Niveau Autres
Crée / Actualisé 21.01.2016 / 05.06.2025
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Welche Nebenwirkungen kann die Chemotherapie haben

  • Nausea und Emesis
  • Schwitzen, Frösteln, Fieber
  • Alopezie
  • Anämie
  • Knochemmarkssuppression
  • Fatigue
  • Mucositis (Stomatitis, Durchfälle)
  • Sekundäres Anorexie-Kachexie-Syndrom
  • Nagelschäden
  • Organschädigungen: Leber, Nieren, Lunge, Herz und Nerven

Nausea und Emesis

Tritt bei Tumorpatienten meist gemeinsam auf. Nach Chemotherapie kann es aber auch zu Erbrechen ohne Übelkeit kommen. Umgekehrt gibt es auch, dass Pat. unter Übelkeit leiden, ohne zu Erbrechen.

Nausea und Emesis Arten

Akut: 2-4h nach Chemo

Antizipatorisch : Übelkeit und/oder Erbrechen Stunden bis Tage vor oder in Erwartung einer Chemotherapie. Resultat einer Konditionierung durch voraus gegangene, oft unangenehme Erfahrung während der Chemotherapie. (Behandlung: Psychotherapeutisch und Benzodiazapine)

Verzögertes Auftreten von Übelkeit und Erbrechen: Übelkeit und Erbrechen, die 24h nach Chemotherapie oder später beginnen und/oder länger als 24h dauern.
Folgen: Dehydration, Gewichtsverlust und somit eine Verschlechterung des Allgemeinzustandes.
Ursachen sind verzögert ausgeschiedene Zytostatika und/ oder deren Metabolite.

Refraktär (nicht beeinflussbar): Übelkeit und Erbrechen trotz optimaler antiemtischer Therapie.

Wieso kommt es Nusea und Emesis bei der Chemotherapie

Im Stammhirn befindet sich die Chemorezeptoren-Triggerzone. Diese wird durch Zytostatika gereizt, da sie sich noch vor der Blut-Hirn-Schranke befindet und Reize aus dem Blut-und Liqourfluss registriert. Sie löst dann Impulse aus, die das Brechzentrum aktivieren, was dann zu Erbrechen und Übelkeit führt.

Einflussfaktoren für Neusea und Emesis

  • Zytostatika
  • Dosis
  • Applikationsweise
  • Geschlecht (Frauen häufiger)
  • Alkoholiker seltener
  • Alter
  • Psychische Faktoren

Komplikationen von wiederholter Emesis

  • Störung des Wasser/Elektrolythaushalts, Dehydratation, Exikose, Gewichtsverlust
  • Risse und Blutung der Schleimhaus im Ösophagus und Magen
  • Aspirationspneumonie
  • Rippenfraktur
  • Verweigerung der Chemotherapie
  • Konditionierung auf weiteres Erbrechen

--> Unklares Erbrechen darf nicht verharmlost werden und den Zytostatika zugeschrieben werden!

Erbrechen Schweregrade

0 - Keine Übelkeit - 0 Brechepisoden /24h

1 - Etwas Übelkeit, Nahrungsaufnahme normal - 1 Brechepisode /24h

2 - Mässiges Erbrechen, Nahrungsaufnahme reduziert aber möglich - 2-5 Brechepisoden /24h

3 - Starke Übelkeit, Najrungsaufnahme noch knapp möglich - 6-10 Brechepisoden /24h

4 - Starke Übelkeit, Nahrungsaufnahme unmöglich - >10 Brechepisoden /24h

Was ist die ematogene Wirkung

Erbrechauslösendewirung eines Medikaments oder einer Radiotherapie

Medizinische Interventionen bei Nausea und Emesis

Antiemetische Therapie kann therapieinduzierste Nebenwirkungen verhindern.

Ziel: Maximaler Schutz vor Emesis und Nausea schon beim ersten Chemozyklus um die antizipatorische Emesis zu verhindern.

Ernährunfsoptimierung bei Emesis/Nausea

  • Grosse Mahlzeiten vor/nach Chemo vermeiden
  • Vor der Chemo kleine Mahlzeit wichtig
  • Kartoffeln, Knäckebrot, Teigwaren werden gut vertragen
  • Kalte Speisen besser toleriert, da Geruch von warmen Speisen Nausea auslösen kann
  • Süsse, fettige oder sehr salzige Speisen eher meiden
  • Kühle Getränke

Allgemeine Pflegeinterventionen bei Emesis/Nausea

  • Informationen sammlen
  • Pflegebedarf erfassen
  • Selbsthilfestrategien fördern
  • Ernährung optimieren (Genügend Flüssigkeit 1.5-2l)
  • Dokumentation der antiemetischen Behandlung

Wichtige Aspekte zu Nausea und Emesis

  • Umfassende Information über Chemotherapie und Nebenwirkungen
  • Information über die antiemetischen Massnahmen und Einbezug in diese
  • Antiemetika müssen prophylaktisch gegeben werden
  • Am besten schon am Vorabend Antiemetika

Pflegeinterventionen während der Chemotherapie (Emesis/Nausea)

  • Bequeme Lagerung
  • für frische Luft sorgen
  • Zimmertemperatur regulieren
  • kühle Getränke anbieten
  • kühle Kompresse auf die Stirn legen
  • nach Erbrechen Mundspülung anbieten,
  • Vermeiden von grossen Mahlzeiten unmittelbar vor und nach der Chemotherapie
  • vor der Chemotherapie unbedingt etwas essen (leichte Mahlzeit)

Warum kommt es zum Haarausfall (Alopezie)

Zytostatika zerstören nicht nur die Tumorzellen, sondern auch gute, v.a. schnell teilbare Zelle, zu denen die Zellen der Haarwurzel gehören.

Nicht alle Zytostatika lösen Alopezie aus (unbekannt warum)

Beeinflussende Faktoren Alopezie

  • Wahl des Zytostatika
  • Dosierung
  • Therapieschema (z.B. wöchentlich kleinere, statt 3 Wöchentlich grössere Dosis)
  • Applikationsart (Tägl. Per os Gabe führt nur zu geringem Haarausfall)
  • Dauer
  • Kombination von Zytostatika (Mehrere epilierende Zytostatika erhöhen das Risiko)
  • Andere Medikamente (z.B. Heparin, Lithium, Beta Blocker, Vitamin A hochdosiert)
  • Pat. Bezogene (Vorbestehendes dünnes Haar, höheres Alter, schlechter Ernährungszustand, schwere Begleiterkrankungen wie Infekte)
  • Unbekannte Faktoren

Wichtige Aspekte Alopezie

  • Frühzeitige Information über die Nebenwirkung (Alopezie)
  • Haarverlust tritt nach 10-28 Tagen nach Chemotherapie auf
  • Bei erneutem Wachstum ist Haarbeschaffenheit anders, nach ca. 1Jahr wieder gleich wie vor Chemo
  • Die Alopezie ist bei Chemotherapie revesibel (Bei Radiotherapie nicht)
  • Über mögliche prophylaktische Massnahmen aufklären
  • Haarersatz (Perücke) frühzeitig organisieren
  • Kopfhaut vor Sonnenlicht schützen

Haarpflege während der Therapie

  • Milde Shampoos
  • weiche Haarbürsten
  • Nach Möglichkeit auf Dauerwellen oder Färben verzichten
  • Nach Möglichkeit auf Heizlockenwickler verzichten
  • Das Haar nicht mit Gummibänder straff binden
  • nicht mit Haarkämmen oder clips straff befestigen

Beratungs-und Schulungsangebote Alopezie

  • Haarpflege während der Therapie
  • kosmetische Möglichkeiten bei Alopezie
  • kosmetische Möglichkeiten bei Ausfall von Wimpern und Brauen
  • Schutz der kahlen Kopfhaut
  • Möglichkeiten der Alopezieprophylaxe durch Hypothermie der Kopfhaut
  • Motivation und Lernbedarf für kosmetische Möglichkeiten klären

Hypothermie als Alopezie Prophylaxe

Durch Unterkühlung der Kopfhaut, soll die Durchblutung und der Stoffwechsel in  Haarwurzelzellen vermindert werden.

Das Ziel: So sollen weniger Zytostatika die empfindlichen Haarwurzeln erreichen. Gefahr kann bestehen, das Zytostatika dann auch keine vorhandenen Tumorzellen erreichen, darum raten Experten davon ab.

 

Mukositis (Schleimhautentzündung) Lokalisationen

  • Stomatitis (Mundschleimhaut)
  • Ösophagitis (Speiseröhre)
  • Enteritis (Darmschleimhaut)
  • Zystitis (Blase)
  • Konjunktivitis (Bindehaut)

Also orale Mukositis wird spezifisch und ausschliesslich die durch Chemo- und Radiotherapie verursachte Entzündung der oralen Mukosa bezeichnet.

Mukostis Ursachen

Direkt: Tumor, Chemisch (Zytostatika), Physikalisch (Radiotherapie), mechanisch (Zähne putzen), thermisch (heisses Essen)

Indirekt: Schlechte Immunabwehr, Reduzierter AZ, Xerostomie

Patientenbezogen: Mundhygiene, chron. Enzündungen, Alter

Orale Mukositis Apekte

  • Kann überall an Mund-und Rachenschleimhaut auftreten
  • Beginn 5-10Tage nach Chemobeginn (Lokale Radiotherapie schon früher)
  • Selbstmanagement fördern ist zentral
  • Mundinspektion vor,während und Nach Therapie

Orale Mukostis Schweregrade

Grad 1: Leichte Rötung, leicht geschwollen - Schmerzempfindlich

Grad 2: Erythem, fibrinöse Beläge - Schmerzen beim Essen

Grad 3: Blasen, evtl. blutende Ulzerationen, Aphten, ca. 25% der Schleimhaut betroffen - Starke Schmerzen und Brennen, nicht nur beim Essen, meist nur flüssig

Grad 4: Blutende Ulzeration, Nekrosen, ca. 50% der Schleimhaut betroffen - Sehr starke Scherzen, perorale Ernährung nicht möglich

Prophylaxen bei oraler Mukositis

  • Informationen über Möglichkeit der Komplikationen
  • Inspektion der Mundhöhle, Zung, etc
  • Anleitung zur korrekten Mundhygiene, inkl. Zungenreinigung
  • Kryrotherapie (Vor, während, nach Zytostatika 1h Eiswürfel lutschen)

Ziele bei bestehender oraler Mukositis

  • Effiziente Schmerzlinderung
  • rasche Abheilung der oralen Mukositis
  • Vermeidung eines Superinfekts
  • Erhaltung eines guten Ernährungszustandes

Schmerzlinderung bei oraler Mukostis

  • Bei lokalen Lässionen, lokale lidocainhaltige Medikamente ca. 10Min vor dem Essen
  • systemisch wirksame Medikamente, auch Opioide ca. 30Min. vor dem Essen

Reinigung der oralen Mukositis

Intensive Mundpflege ist die wichtigste Intervention

  • Weiche Zahnbürste
  • Zwischenzahnräume mit Zahnseide oder Stäbchen
  • Zahnprothese entfernen reiniger, auf Druckstellen prüfen

--> Bei TC <10'000 oder bei Blutungen keine Zahnseide oder Zahnstäbchen verwenden!

Anpassung der Ernährung bei oraler Mukositis

Genügende Nahrungszufuhr erhalten.

  • Soll nur das Essen was ihm schmeckt und keine SZ verursacht
  • Lust am Essen soll möglicht beibehalten werden
  • Vitamin-Nährstoffbedarf beachten
  • Nahrungsmittel evtl. pürieren
  • Evtl. Strohhalm

Folgen der oralen Mukostis

  • PEG-Sonde
  • Teufelskreis (Essen nicht möglich --> Abnahme --> AZ nimmt ab --> Apettitverlust)
  • Lebensqualität nimmt ab
  • Schnelle Heilung nach Therapieende, da die Zellen Schnellteilend sind

Fatigue Allgemein

  • Pathologische Ermüdbarkeit, bei 2/3 der Tumorerkrankten
  • Nicht mit Ermüdbarkeit bei gesunden Menschen vergleichbar
  • Kann durch Krankheit, oder Therapie ausgelöst werden
  • Mit fortschreitender Krankheit, nimmt die Fatigue zu

Fatigue Arten

Körperliche Fatigue: Red. Leistungsfähigkeit, Schlafstörungen, Schwäche

Emotionale Fatigue: Seelische Erschöpfung, Energieverlust, Traurigkeit, Reizbarkeit

Kognitive Fatigue: Konzentrationstörungen, Gedächtnisstörungen, Denkschwierigkeiten

Ursachen von Fatigue

  • Metabolisch entzündliche Ursachen: Durch anreicherung von Metaboliten und Zellabbauprodukten
  • Neurohormonelle
  • Muskuöse Ursachen
  • Flüssigkeits-und Elektrolythaushalt
  • Anämie
  • Soziale Ursachen
  • Psychische Ursachen
  • Schlafstörungen

Diagnosekriterien Fatigue

Mind. 6 Kriterien müssen zutreffen:

  • Müdigkeit und Energiemangel
  • Gefühl von Schwäche oder Gliederschwere
  • Mangel an Motivation od. Interesse an Alltagsaktivitäten
  • Gestörte Schlachmuster
  • Schlaf wird als wenig erholsam erlebt
  • Gefühl, sich zu jeder Aktivität zwingen zu müssen
  • Ausgeprägte emotionale Reaktion
  • Schwierigkeiten bei der Bewältigung des Alltags
  • Störungen der Kurzzeitgedächtnises
  • Andauerndes Unwohlsein

Beispielfragen zur Erfassung der Müdigkeit

Offene Fragen stellen:

  • Sind sie momentan müde und wie verspüren sie diese
  • Wann beginnt die Müdigkeit und wie lange dauert sie
  • Wie äussert sich die Müdigkeit körperlich
  • Wirkt die Müdigkeit Stimmungsverändernd

Pfl. Interventionen Fatigue

  • Copingstrategien erlernen und anwenden
  • Auseinandersetzung mit Fatigue zu leben
  • Langes Schlafen Tagsüber vermeiden
  • Gespräche mit Betroffenen in Gesprächsgruppen
  • Pat. soll Ursachen der Fatigue verstehen
  • Verständnis zeigen
  • Ressourcenorientiert beraten
  • Ernährung anpassen
  • Leichte körperliche Aktivität von Vorteil

Inforation und Beratung bei Fatigue

  • Informieren das Fatigue eine Folge der Krebserkrankung sein kann
  • Frühzeitige Information ermöglicht eine besser Akzeptanz
  • Eingeleitete Massnahmen mit Patient vorbesprechen und evaluieren

Auswikrungen von Fatigue auf Alltag

  • Bewegungsmangel
  • Arbeitsplatz
  • Familie
  • Sexualität
  • Soziale Isolation
  • Depression

Was ist das primäre Tumor-Kachexie-Syndrom

Ist eine Begleiterscheinung des Krebsleidens mit komplexen Veränderungen des Kohlenhydrat-, Fett-, Protein und Energiestoffwechsels.

Symptome des Tumor-Kachexie-Syndroms

  • Appetitmangel
  • Frühes Sättigungsgefühl
  • Schwäche (Asthenie)
  • Anämie
  • Gestörte Immunfunktion
  • Muskel- und Fettabbau
  • Verminderte Lebensqualität durch Abnahme der physischen Kapazität

Was ist das sekundäre Tumor-Kachexie-Syndrom

Wird als direkte Folge von verminderter Nahrungsaufnahme aufgrund oraler Mukositis oder Ösophagitis verstanden. Ist reversibel