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Grundlagen der psychologischen Diagnostik

Grundlagen der psychologischen Diagnostik

Kati Jeschke

Kati Jeschke

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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 04.08.2014 / 20.02.2025
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Was ist Gegenstand der psychologischen Diagnostik?

Mit welchen Methoden können bei welchen Fragestellungen relevante Informationen sachgerecht erhoben, weiterverarbeitet und interpretiert werden

Was bedeutet das Garbage in, garbage out Prinzip?

Sachgemäße und valide Feststellung von psychischen Zuständen und Eigenschaften ist zentrale Voraussetzung für psychologische Forschung und für Entscheidungen


o GI-GO: wer Datenmüll erhebt wird auch ungültige Ergebnisse erzielen
o Psychologische Diagnostik produziert den Input für die Bearbeitung einer Fragestellung
o Qualität und Gültigkeit des Outputs, abhängig von der Qualität des Inputs

Beispiel: um eine psychische Störung erfolgreich zu behandeln ist es notwendig, genau zu diagnostizieren, welche Störung überhaupt vorliegt.

Wobei kann die Psychologische Diagnostik helften und warum ist Sie so wichtig?

Verminderung von Leiden

Verhinderung finanzieller Verluste

Ressourcenorientierung

  • Psychologische Diagnostik jedoch nicht ausschließlich defizitorientiert!
  • Ziel ist auch - Ressourcen und Potentiale von Individuen und Gruppen aufzudecken

Beispiel: „Positive psychological assessment“ Ansätze zur Diagnostik menschlicher Stärken (Optimismus, Hoffnung, Selbstwirksamkeit, Mus, Empathie, …)

 

Weiterhin werden Diagnostische Kompetenzen werden erwartet
Psychologen wird von Laien eine hohe diagnostische Kompetenz zugeschrieben und auch erwartet / vorausgesetzt

 

Definitionen und Aufgabenfelder von Amelang & Schmidt-Atzert zur psychologische Diagnostik?

  •  Psychodiagnostik eine Methodenlehre im Dienste der angewandten Psychologie
  •  Menschen als Merkmalsträger
  •  Interindividuelle Unterschiede im Verhalten und Erleben
  •  Intraindividuelle Merkmale und Veränderungen
  • Einschließlich relevanter Bedingungen erfassen
  • Vorhersagen zu künftigem Verhalten und Erleben machen können

Definitionen und Aufgabenfelder von Eid & Petermann zur psychologische Diagnostik?

  • Regelgeleitete Sammlung und Verarbeitung von gezielt erhobenen Informationen, die für das Verständnis menschlichen Erlebens und Verhaltens bedeutsam sind
  • dienen dem Bearbeiten von Fragestellungen (z.B. Forschung, Entscheidungsfindung…)
  • Prinzipien der Entscheidungsfindung müssen wissenschaftlichen Kriterien entsprechen
  • Schritte der Entscheidungsfindung müssen nachvollziehbar sein
  • Schlussfolgerungen müssen ethischen Standards genügen
  •  Fragestellungen beziehen sich auf folgende Bereiche:
    • Beschreibung
    • Klassifikation
    • Erklärung
    • Vorhersage bzw. Prognose
    • Evaluation von Zuständen und/oder Verläufen

Definitionen und Aufgabenfelder von Jäger & Petermann zur psychologische Diagnostik?

  • Systematisches Sammeln und Aufbereiten von Informationen mit dem Ziel Entscheidungen und daraus resultierende Handlungen zu begründen / kontrollieren / optimieren
  • Entscheidungen basieren auf komplexen Informationsverarbeitungsprozessen
    • dabei wird auf Regeln, Anleitungen und Algorithmen zurück gegriffen
  • Gewinnung von psychologisch relevanten Charakteristika von Merkmalsträgern
  • Integration der gegebenen Daten zu einem Urteil (Diagnose, Prognose)
    • Merkmalsträger sind
      • Einzelpersonen,
      • Gruppen,
      • Intuitionen,
      • Situationen und
      • Gegenstände

Definitionen und Aufgabenfelder von Krohne & Hock zur psychologische Diagnostik?

  • es geht um die Erfüllung eines praktischen Auftrages
  • Diagnostizieren ist gar kein Erkenntnisvorgang, sondern ein Handlungs- und Entscheidungsprozess

Definitionen und Aufgabenfelder von Kubinger zur psychologische Diagnostik?

Psychologisches Diagnostizieren ist ein Prozess, der unter Zuhilfenahme verschiedener Verfahren zielgerichtete Informationen über psychische Eigenschaften einer Person gewinnen will:
o Klärung der Fragestellung
o Auswahl diagnostischer Verfahren
o Anwendung und Auswertung der Verfahren
o Interpretation und Gutachtenerstellung
o Festsetzung der Intervention

Die Lehrbücher sind sich über die genaue Definition von Psychologischer Diagnostik nicht einig.

Welche Bestimmungsstücke psychologischer Diagnostik lassen sich jedoch aus den verschiedenen Definitionen ableiten?

1)  ist Methodenlehre im Dienste der Angewandten Psychologie


2) Ihr Gegenstand ist die gezielte und regelgeleitete Sammlung und Verarbeitung von Daten, die für die Bearbeitung von Fragestellungen relevant sind.

  •  Spezielle diagnostische Verfahren (z.B. Tests, Fragebögen, Interview, Verhaltensbeobachtung), die sowohl empirisch und praktisch bewährt, als auch theoretisch fundiert sein müssen, werden zur Datensammlung eingesetzt.

 Da nicht nur in der Angewandten Psychologie, sondern auch in der Grundlagenforschung Daten erhoben und verarbeitet werden, ist die Psychologische Diagnostik auch für die Grundlagendisziplinen, insbesondere die Differentielle Psychologie, bedeutsam.

 

3) Zu den grundlegenden Fragestellungen der Diagnostik zählen die

  • Beschreibung,
  • Klassifikation,
  • Vorhersage und
  • Evaluation

von Unterschieden zwischen und innerhalb von Personen im Hinblick auf

  • psychische Zustände (z.B. Angst),
  • Eigenschaften (z.B. Intelligenz) und deren
  • Veränderungen sowie damit einhergehender relevanter Bedingungen.

4) untersucht nicht nur Einzelpersonen, sondern auch Gruppen, Organisationen, Situationen und andere Merkmalsträger.


5) bereitet Entscheidungen (z.B. zur Berufseignung, zur Wirksamkeit von Interventionsprogrammen) nach wissenschaftlichen Kriterien und ethischen Standards vor.


6) ist ein Prozess, der mehrere Phasen umfasst:

  • Klärung der Fragestellung,
  • Auswahl von psychologisch-diagnostischen Verfahren,
  • Anwendung,
  • Auswertung,
  • Interpretation,
  • Gutachtenerstellung,
  • Interventions- bzw. Maßnahmenvorschlag.

Wie lässt sich die enge Verbindung zwischen Diagnostik und Intervention erklären?

Durch den erweiterten Interventionsbegriff:

  • jede Maßnahme, die für den Probanden eine Wirkung nach sich zieht

Engerer Interventionsbegriff:

  • systematische, auf Veränderung abzielende therapeutische oder pädagogische Maßnahme

Grenzen sind also fließend:

  • schon während des Ausfüllens eines Fragebogens können durch die Iteminhalte Reflexionsprozesse ausgelöst werden
  • oder durch Selbstbeobachtungen kann Verhaltensänderungen ausgelöst werden (z.B. Rauchertagebuch)

Was ist das diagnostisches Dreieck von Hossiep & Wottawa?

PD stellt nicht nur Verfahren zur Erhebung und Verarbeitung von Daten für die Grundlagen und Anwendungsfächer zur Verfügung, sondern profitiert auch von den Entwicklungen in den Teildisziplinen

Was sind diagnostische Aufgabenfelder und Fragestellungen?

ABO-Psychologie - Personalselektion und – entwicklung

Pädagogische Psychologie - Eignung für weiterführende Schulen und Studiengänge, Erziehungsprobleme

Klinische Psychologie - Diagnose psychischer Störungen, Auswahl und Evaluation von Interventionsmaßnahmen

Forensische Psychologie - Glaubwürdigkeitsdiagnostik, Bewährungsprognose

Markt- und Werbepsychologie -Diagnose der Anmutungsqualität eines neuen Artikels

Ökologische Psychologie - Subjektive Wahrnehmung von Wohn-, Arbeits-, und Schulumwelten

Verkehrspsychologie - Erfassung der Fähigkeit zum Führen von Fahrzeugen

Was sind grundlegende Arten bzw. Strategien der psychologischen Diagnostik?

Selektionsdiagnostik - basiert meist auf Eigenschaftsmodell

  • Personenselektion: für eine bestimmte Stelle soll die passende Person gesucht werden
  • Bedigungsselektion: für Person mit bestimmter Eigenschaft soll die passende Stelle gesucht werden

Normorientierte Statusdiagnostik zur Messung des Ausprägungsgrades von Eigenschaften

 

Modifikationsdiagnostik - basiert meist auf Verhaltensdiagnostik

  • Verhaltenmodifikation
    • welche Erlebens- und Verhaltensweisen müssen verändert werden

oder

  • Bedingungsmodifikation
    • welche externen Bedingungen müssen verändert werden

 

Kriteriumsorientierte Prozessdiagnostik zur Entscheidungs- und Behandlungsdiagnostik

Beschreibe das Eigenschaftsmodell auf dem das Selektionsmodell basiert?

  • Personen können auf bestimmten DImensionen verglichen werden
  •  individuelle Ausprägungen einer Eigenschaft einer Personen werden mit Normstichprobe in Beziehung gesetzt
    • so kann entschieden werden on Eigenschaft über- unter- oder durchschnittlich ausgeprägt ist
  • zwecks der zeitlichen Stabilität und der transsituativen Konsistenz von Eigenschaften sind Prognosen möglich

Beschreibe die Verhaltensdiagnotik die sich auf das Modifikationsprinzip bezieht?

  • besagt, dass Verhalten erlernt ist und von Situation zu Situation variieren kann
    • sich also verändern lässt
  • zentrale diagnotische Frage:
    • Welche situativen Bedingungen lösen ein Verhalten aus und welche situativen Bedingungen halten ein Verhalten aufrecht?

Eigenschafts- und Verhaltensdiagnostik lassen sich anhand vier Dimensionen und deren diagnostischer Zielsetzung unterscheiden.

Welche Dimensionen sind das und was ist deren diagnostische Zielsetzung?

Status- vs. Prozessdiagnostik

  • Ziel: Ist-Zustand erfassen oder Veränderungsmessung

Normorientierung vs. Kriteriumsorientierung

  • Ziel: (inter-)individuelle Unterschiede oder individuelle Positionen relativ zu einem Verhaltenskriterium identifizieren

Testen vs. Inventariesieren

  • Ziel: Verhaltensstichprobe -> Eigenschaftswert oder Verhaltensrepertoire(-hierachie)

Diagnostik als Messung vs. Diagnostik als Information

  • Ziel: Schätzung eines Eigschaftswertes oder Entscheidungs- und Behandlungsoptimierung

Was ist die Statusdiagnostik?

  • zielt auf die Erfassung eines Ist-Zustandes ab
  • es werden mehrere als stabil angenommene Eigenschaftsausprägungen gemessen
    • diesermöglicht eine probabilistische Vorhersage (Wahrscheinlichkeitsvorhersage) zukünftiger Erlebens- und Verhaltensweisen

Was ist die Prozessdiagnostik?

  • Ziel:  Veränderungen interessierender Verhaltensweisen im Zeitverlauf zu erheben
  • Verhalten muss daher zu mehreren Zeitpunkten registriert werden

Was ist die Normorientierung?

  • in der Eigenschaftsdiagnostik wird ein individuelles Untersuchungsergebnis mit dem Durchschnittswert einer Normstichprobe verglichen
  • Eine Norm- oder Eichstichprobe ist eine möglichst repräsentative Vergleichsstichprobe von Personen, bei denen die interessierende Eigenschaft ebenfalls erhoben wurde.

Was ist Kriteriumsorientierung?

  • in Verhaltensdiagnostik wird eine Person im Hinblick auf ein vorgegebenes Erlebens- oder Verhaltensziel (Therapieziel), auf das sogenannte Kriterium, untersucht.
    • Bsp. ist die Fehlerzahl in einem Diktat nach einem Rechtschreibtraining bei einem Schüler unter eine bestimmte Grenze abgesunken?

Was ist Testen?

Eigenschaftsausprägungen werden ermittelt ("getestet"), indem aus der Grundgesamtheit des Erlebens- und Verhaltensrepertoires eine Stichprobe gezogen wird.

Um eine latente Eigenschaft zu erfassen, wird Proband gebeten, sich selbst einzuschätzen (z.Bsp in einem Fragebogen)

Die unterschiedlichen Feststellungen repräsentieren eine Stichprobe relevanter Erlebens- und Verhaltensweisen, die  die Eigenschaft indizieren

Was ist Testen?

Eigenschaftsausprägungen werden ermittelt ("getestet"), indem aus der Grundgesamtheit des Erlebens- und Verhaltensrepertoires eine Stichprobe gezogen wird.

Um eine latente Eigenschaft zu erfassen, wird Proband gebeten, sich selbst einzuschätzen (z.Bsp in einem Fragebogen)

Die unterschiedlichen Feststellungen repräsentieren eine Stichprobe relevanter Erlebens- und Verhaltensweisen, die  die Eigenschaft indizieren

Was ist Testen?

Eigenschaftsausprägungen werden ermittelt ("getestet"), indem aus der Grundgesamtheit des Erlebens- und Verhaltensrepertoires eine Stichprobe gezogen wird.

Um eine latente Eigenschaft zu erfassen, wird Proband gebeten, sich selbst einzuschätzen (z.Bsp in einem Fragebogen)

Die unterschiedlichen Feststellungen repräsentieren eine Stichprobe relevanter Erlebens- und Verhaltensweisen, die  die Eigenschaft indizieren

Was ist Inventarisieren?

In Verhaltensdiagnostik geht um eine möglichst vollständige Inventarisierung des gesamten, für eine Fragestellung relevanten Verhaltensrepertoires und der damit verbundenen auslösenden und aufrechterhaltenden Bedingungen

Was ist Diagnotik als Messung?

Ziel der Eigenschaftsmessung ist es, die Ausprägung eines Persönlichkeitsmerkmals vor dem Hintergrund bestimmter Testgütekriterien (Objektivität, Reliabilität, Validität) möglichst genau und valide abzuschätzen.

Was ist Diagnotik als Information?

Verhaltensdiagnostik hat das Ziel:

Informationen zu erfassen, die helfen sollen, eine bestimmte Interventionsmaßnahme auszuwählen und/oder deren Effektivität zu bestimmen.

Geschichte der psychologischen Diagnostik

 

Gustav-Theodor-Fechner?

Messung allgemeiner psychischer Gesetzmäßigkeiten im 19. Jh.

  • diente der Fundierung (Begrübdung) der Psychologie als Wissenschaft
  • Fechners Fundamentalformel:
    • die Sinnesempfindung S ist eine logarithmische Funktion der Reizstärke R;
      • S = k * log R
    • damit widerlegte er eine Behauptung Kants

Fechner zeigte, wie man seelische Größen messen kann und wie sich psychische Größen zu physikalischen verhalten

Geschichte der psychologischen Diagnostik

 

Francis Galton?

  • systematische Erforschung und Erfassung interindividueller Unterschiede
    • Idee einer biologischen Fundierung (Begründung) kognitiver Fähigkeiten
  • Erfassung der Intelligenz setzte er elementare Maße ein :
    • Reaktionszeitmessungen
    • Test zur Diskriminationsfähigkeit im visuellen, akustischen und kinästhetischen Bereich
    • Gedächtnistests
  • „Galton-Pfeife“ zur Prüfung der Hörschwelle

Entwickelte einen Index of Correlation, der später von Pearson zum Korrelationskoeffizienten und zur Regressionsrechnung erweitert wurde

Gauß (1777 – 1855): leitete die mathematische Gleichung für die Normalverteilung her

  • Galton übertrug dies auf kognitive Fähigkeiten

o Beispiel für die Entwicklung der Diagnostik aus einer experimentell betriebenen Differentiellen Psychologie
o Gab dem Experiment in der Psychologie die spezielle Wendung der Testform

Geschichte der psychologischen Diagnostik

 

McKeen Cattell

Pionier der Intelligenzmessung

führte die Bezeichnung Mental Test für eine Aufgabenbatterie ein

  • Dissertation: individuelle Unterschiede in Reaktionszeiten
  • entwickelte Testbatterien, die „Physical Tests“ zur Prüfung einfachster Funktionen und „Mental Tests“ zur Prüfung höherer geistiger Fähigkeiten umfassten
  • stellte erste Forderung nach der Vergleichbarkeit der Ergebnisse, die er durch genaue Einhaltung der Untersuchungssituation (Standardisierung) erfüllen wollte

Was war die 1. Periode der Diagnostik und welche Vertreter hatte diese?
 

Diagnostik fand überwiegend im Experimentallabor statt

Vertreter: Fechner, Galton, Cattel

Was war die 2. Periode der Diagnostik und welche Vertreter hatte diese?
 

2te Phase war durch praktische Probelmstellung aus Pädagogik und Psychiatie gekennzeichnet

Vertreter: Ebbinghaus, Binet

Geschichte der psychologischen Diagnostik

Herrmann Ebbinghaus?

Untersuchungen, ob Vor- oder Nachmittagsunterricht mit einer größeren Ermüdung verbunden ist. (Gruppenintelligenztests, Rechenaufgaben, Gedächtnisaufgaben)

  • Gedächtnismethode (Zahlen reproduzieren)
  • Kombinationsmethode (Lückentest)

Registrierte eine deutliche Steigerung der Leistungen mit dem Alter sowie

eine positive Beziehung zwischen Test- und Schulleistung

Geschichte der psychologischen Diagnostik

Alfred Binet?

Lernschwache Schüler, für die Sonderschulen eingerichtet werden sollten, identifizieren

  • Erkannte, dass einfache Funktionstest nicht ausreichten
  • komplexere (lebensechtere) Aufgaben wie Rechnen, moralische Beurteilung oder schlussfolgern waren trennschärfer

Intelligenztests:

  • 1905 Veröffentlichung des ersten Intelligenztests (für unterdurchschnittlich intelligente Kinder)
  • relativ schnell sprachliche Adaptionen und Weiterentwicklungen zur Erfassung aller Intelligenzen
  • legte keine bestimmte Theorie der Intelligenz zugrunde; ging von unbestreitbaren Beobachtungen alltäglichen Problemlösen bei Kindern aus

Intelligenzalter:

  • aktuelle kognitive Leistung = individuelle Intelligenz und Lebensalter
  • von Bobertag weiterentwickelt:
    • Aufgabe ist altersgemäß, wenn sie von 75% der entsprechenden Gruppe gelöst wird

Was folgte nach der 2ten Periode der Diagnostik und was waren Vertreter?

Beginn der Persönlichkeitsdiagnostik

  • stark von den Erfordernissen der psychiatrischen Praxis geprägt

Neben dem objektiv beobachtbaren Verhalten wurde nun verstärkt auf die subjektive Erfahrung des Klienten als Mittel der Diagnose Wert gelegt.

  • vViele Probleme entstehen erst durch die subjektive Sichtweise
  • Interview und Fragebogen

 

 

Vertreter: Charcot, Janet, Kraeplin, Freud, Jung, McDougall (Ärzte)

Welche Meilensteine in der Geschichte der Persönlichkeitsdiagnostik waren noch wichtig?

Personal Data Sheet von Woodworth (1918)

  • erster Persönlichkeitstest in Fragebogenform (116 Items)
    • diente zur Eignungsfeststellung von Soldaten für den 1.Weltkrieg
    • Einzelinterviews waren zu aufwändig und zeitintensiv
      • Ratingskala (dichotom)

MMPI, Minnesota Multiphasic Personality Inventory (Hathaway & McKinley, 1943)

  • bekanntester Fragebogen überhaupt; aus dem PDS abgeleitet

 

Jung (1910): Wortassoziationstest

  • zur Registrierung emotionaler Reaktionen
  • den Auswerter interessierte nicht nur der Inhalt der Assoziation, sondern auch die Zeit bis zur Abgabe der Antwort sowie das Ausmaß emotionaler Reaktionen während der Darbietung bestimmter Wörter

 

Rorschach-Test (Rorschach, 1921)

  • zählt zu den umstrittenen projektiven Verfahren
  • provozierung von Reaktionen durch Vorgabe unstrukturierten Materials - zur Prüfung der Phantasie
  • Rorschach verkürzte die Serie auf 10 Karten und stellte ein formales Auswertungsschema auf
  • Statistische Auswertung und in Beziehung setzen zu Persönlichkeitsmerkmalen_ Gesamtzahl aller Deutungen pro Figur, Zahl der Ganz- und Detailantworten, Form-, Farb- und Bewegungsantworten, Arten der Deutungsinhalte
  • Rorschach selbst bezeichnete dies nicht als projektiven Test, sondern als Wahrnehmungstest oder Wahrnehmungsexperiment

Theorien und Modelle über Persönlichkeitsmerkmale:

  • die Giant Three,
  • die Big Five, und
  • die 16 Primärfaktoren

Welche Methoden zur statistischen Absicherung von beobachtbaren Testwerten gibt es?

  • Standardmessfehler auf Basis der Äquivalenzhypothese
  • Standardschätzfehler auf Basis der Regressionshypothese

Welche Klassifikationen von  Testwerten gibt es?

Durchschnittlich = Bereich innerhalb der Standardabweichung

Unterdurchschnittlich = Bereich unterhalb der Standardabweichung

Überdurchschnittlich = Bereich oberhalb der Standardabweichung

Unterdurchschnittlich bis durchschnittlich

Durchschnittlich bis überdurchschnittlich

 

Beachte:

Der Testwert ist, unabhängig von der angegebenen Klassifizierung, als durchschnittlich zu klassifizieren, wenn der Mittelwert der Normstichprobe im Vertrauensintervall vorhanden ist.

Welche Möglichkeiten stehen einem Diagnotiker zur Verfügung um die Größe / Breite eines Vertrauensintervall vor der Berechnung zu beeinflussen?

  • Art des Vertrauensintervalles
  • Wahl einer angemessenen Sicherheitswahrscheinlichkeit
  • Wahl des geeigneten Reliablitätskoeffizierten

Von welchen Annahmen geht die Äquivalenzhypothese aus?

  • beobachteter Wert = gute Schätzung des wahren Wertes
  • Messfehler bei der Messung ist bei jeder Person gleich groß

Die Absicherung für Ursachen von Testwertdifferenzen ist ein 2stufiger Prozess - erläutere diesen!

1.) Ist beobachteter Unterschied auf Messfehler rückführbar?

NEIN

2.) Ist beobachtete Messwertdifferenz in Normstichprobe besonders selten?

 

Zur Klrärung dieser Fragen:

  • Bildung der kritischen Differenz
  • Vergleich der kritschen Differenzen mit der beobachteten Differenz

 

D(k) > D (b) = Unterschied auf Messfehler rückführbar (messfehlerkritisch) / gefundener Unterschied diagnostisch 

                     unbedeutsam (valenzkritisch)

D(k) < D(b) = Unterschied NICHT auf Messfehler rückführbar (messfehlerkritisch) / gefundener Unterschied

                   diagnostisch bedeutsam (valenzkritisch)