ICD-10
Vorbereitung Zwischenprüfung PT
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Set of flashcards Details
Flashcards | 35 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 12.10.2025 / 13.10.2025 |
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Was bedeutet ICD-10 GM?
= Geman Modification
Im deutschen Versorgungssystem ist die länderspezifische ICD-10GM verbindlich. Durch einen angefügten Buchstabencode wird die gängige ICD-Diagnoseverschlüsselung dabei um Informationen zur Diagnosesicherheit ergänzt:
- A: Ausschluss der genannten Diagnose
- V: Verdacht auf die genannte Diagnose
- G: Gesicherte Diagnose
- Z: symptomloser Zustand nach Rückbildung der genannten Erkrankung
Ab wann ist die ICD-11 in Kraft getreten?
Die elfte Version der ICD ist am 01. Januar 2022 in Kraft getreten. Ab diesem Zeitpunkt dürfen die Mitgliedsländer der WHO Erkrankungen nach der ICD-11 codieren, die müssen dies aber nicht. Es wird eine Übergangszeit von mindestens 5 Jahren geben, bis die ICD-11 ausschließlich genutzt wird. Was bedeutet, dass eine vollständige Einführung in Deutschland nicht vor 2027 zu erwarten ist.
Wichtige Änderungen zwischen ICD-10 und ICD-11:
- neue alphanumerische Codierungsschlüssel
- fünf neue Kapitel in die Gesamt ICD. Für Psychotherapeuten am relevantesten vermutlich "Conditions related to sexual health"
- neues Modell der Persönlichkeitsstörungen: die verschiedenen Persönlichkeitsstörungen werden unter Verwendung eines dimensionalen Modells der Persönlichkeitsstörungen zu einer einzigen Diagnose mit einer Schweregradcodierung zusammengefasst. Weiterhin gibt es die Möglichkeit "Borderline Pattern" zu codieren.
- neu aufgenommene psychische Störungen: Pathologisches Horten, Gaming Disorder, Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung, Anhaltende Trauerstörung
- die ehemaligen Störungen der Geschlechtsidentität werden im ICD-11 Geschlechtsinkongruenz genannt und finden sich nun nicht mehr im Kapitel zu psychischen Störungen, sondern unter der neuen Rubrik "Sexuelle Gesundheit"
Wie lauten die Minimalbedingungen für die Vergabe einer Demenzdiagnose?
- Abnahme des Gedächtnisses v.a. mit gestörter Aufnahme, Speicherung und Wiedergabe neuer Information,
- Beeinträchtigung des Denkvermögens mit verminderter Fähigkeit im Urteilen und im Ideenfluss,
- beträchtliche Beeinträchtigung der täglichen Aktivitäten,
- Bewusstseinsklarheit,
- Bestehen der Symptomatik seit mindestens sechs Monaten
Welche Typen unterscheidet man bei Alzheimer? (F00.-*)
Die Demenz vom Alzheimer-Typ ist die am häufigsten vorkommende Demenzform. Man unterscheidet zwei Typen:
- Typ 1 (F00.1): Demenz bei Alzheimer-Krankheit mit Beginn ab dem 65. Lebensjahr, meist in den spätern 70er Jahren oder danach, mit langsamer Progredienz und mit Gedächtnisstörungen als Hauptmerkmal.
- Typ 2 (F00.0): Demenz bei Alzheimer-Krankheit mit Beginn vor dem 65. Lebensjahr. Der Verlauf weist eine vergleichsweise rasche Verschlechterung auf, es bestehen deutliche und vielfältige Störungen der höheren kortikalen Funktionen.
Was zeichnet eine vaskuläre Demenz aus? (F01.-)
Die vaskuläre Demenz ist das Ergebnis einer Infarzierung des Gehirns (= der Fachbegriff für einen ischämischen Schlaganfall, bei dem Gewebe aufgrund von Sauerstoffmangel abstirbt, weil eine hinversorgende Arterie verstopft ist) als Folge einer vaskulären Krankheit, einschließlich der zerebrovaskulären Hypertonie. Die Infarkte sind meist klein, kumulieren aber in ihrer Wirkung. Der Beginn liegt gewöhnlich im späteren Lebensalter.
Eine Demenz vom Alzheimer-Typ und eine vaskuläre Demenz können gemeinsam vorkommen.
Gibt es ein Korsakow-Syndrom, das nicht alkoholbedingt ist? (F04)
Ja! Es organisches amnestisches Syndrom, das nicht durch Alkohol oder andere psychotrope Substanzen bedingt ist. Ein Syndrom mit deutlichen Beeinträchtigungen des Kurz- und Langzeitgedächtnisses, bei erhaltenem Immediatgedächtnis. Es finden sich eine eingeschränkte Fähigkeit, neues Material zu erlenen und zeitliche Desorientierung. Konfabulation kann ein deutliches Merkmal sein, aber Wahrnehmung und andere kognitive Funktionen, einschließlich Intelligenu, sind gewöhnlich intakt. Ein durch Alkohol oder andere psychotrope Substanzen bedingtes Korsakow-Syndrom ist unter F1x.6 zu kodieren.
Benenne Merkmale des Delirs: (F05.-)
A Bewusstseinsstörung (d.h. verminderte Klarheit in der Wahrnehmung der Umgebung mit verminderter Fähigkeit, die Aufmerksamkeit zu fokussieren, aufrechtzuerhalten oder umzustellen)
B Störungen der Kognitionen
- Beeinträchtigung von Immediat- (unmittelbarer Wiedergabe) und Kurzzeitgedächtnis bei relativ intaktem Langzeitgedächtnis
- Desorientierung zu Zeit, oder und Person
- Rascher, nichtvorhersagbarer Wechsel zwischen Hypo- und Hyperaktivität
- Verlängerte Reaktionszeit
- vermehrter oder verminderter Redefluss
- gesteigerte Schreckreaktion
- Schlafstörung oder Schlaflosigkeit mit oder ohne Schläfrigkeit am Tage oder Umkehr des Schlaf-Wach-Rhythmus
- Nächtliche Verschlimmerung der Symptome
- Unangenehme Träume und Alpträume
Welche Erkrankungen finden sich unter den Kapiteln F06 und F07 des ICD-10?
- "Andere psychische Störungen aufgrund einer Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns oder einer anderen körperlichen Krankheit" z.B. Organiische affektive Störungen oder leichte kognitive Störung
- "Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen aufgrund einer Krankheit, Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns" z.B. Organische Persönlichkeitsstörung (z.B. Frontalhirnsyndrom), Postenzephalitisches Syndrom
Wie werden psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen (F1) kodiert?
- Zweite Stelle: F1 -> Kodierung als psychische und Verhaltensstörung durch psychotrope Substanzen
- Dritte Stelle: F1.X -> Kodierung der Substanz -> z.B. F10 = Störung durch Alkohol
- Vierte Stelle: F1X.X -> Klinisches Erscheinungsbild
Was wird unter F55 angegeben?
Der Missbrauch von nicht psychotropen Substanzen wie Laxantien, Schmerzmitteln oder Steroiden
Wie kann der "schädliche Gebrauch" im ICD-10 bezeichnet werden?
Konsum psychotroper Substanzen, der zu Gesundheitsschädigung führt. Diese kann als körperliche Störung auftreten, etwas in Form einer Hepatitis nach Selbstinjektion der Substanz oder als psychische Störung z.B. als depressive Episode durch massiven Alkoholkonsum.
Wie wird das "Abhängigkeitssyndrom" im ICD-10 definiert?
Zeitkriterium: mind. 1 Monat oder wiederholt in einer 12-Monats-Periode
- Starkes Verlangen oder eine Art Zwang Drogen zu konsumieren
- verminderte Fähigkeit zur Kontrolle des Drogenkonsums bezüglich Beginn, Beendigung oder Menge
- ein körperliches Entzugssyndrom, wenn Drogen reduziert oder abgesetzt werden
- Hinweise für Toleranzentwicklung ggü. der Droge
- Eigengung auf Droge (Aufgabe oder Vernachlässigung anderer wichtiger Vergnügen oder Interessen wegen des Konsums, oder es wird viel Zeit darauf verwandt Drogen zu beschaffen, zu konsumieren oder sich von ihren Wirkungen zu erholen)
- Anhaltender Drogenkonsum trotz eindeutig schädlicher Folgen
Was sind wichtige Schüsselmerkmale der Schizophrenie? (F20,-)
Zeitkriterium für alle Symptome: die meiste Zeit in einer mindestens einen Monat dauernden psychotischen Episode (oder irgendwann während der meisten Tage)
G1
1 a) Gedankenlautwerden, Gedankeneingebung, Gedankenentzug oder Gedankenausbreitung
b) Kontroll- oder Beeinflussungswahn oder Gefühl des Gemachten
c) Hören von Stimmen
d) Anderer anhaltender Wahn (der kulturell undangemessen und völlig unmöglich ist z.B. das Wetter kontrollieren können)
2 a) Anhaltende Halluzinationen (jeder Sinnesmodalität, jeden Tag für mindestens einen Monat
b) Neologismen, Gedankenabreißen oder Einschiebungen in den Gedankenfluß, was zu Zerfahrenheit oder Danebenreden führt
c) Katatone Symptome z.B. Erregung, Haltungsstereotypien, Negativismus, Mutismus, Stupor
d) "Negative" Symptome, nicht verursacht durch Depression oder Neuroleptika z.B. auffällige Apathie, Sprachverarmung, verflachter oder inadäquater Affekt
G1 ist erfüllt, wenn mind. 1 Merkmal aus 1a bis 1d zutrifft oder mind. 2 Merkmale aus 2a bis 2d zutreffen
G2/1 Ausschluss Schizoaffektive oder affektive Störung
Ist erfüllt, wenn die Kriterien einer manischen oder depressiven Episode nicht erfüllt sind oder Kriterien der Schizophrenie bereits vor der Entwicklung der affektiven Symptome bestanden hatte
G2/2 Ausschluss organische Ätiologie
Was kennzeichnet eine paranoide (halluzinatorische) Schizophrenie?
- Wahn oder Halluzinationen stehen im Vordergrund
- das klinische Bild ist nicht beherrscht von verflachtem oder inadäquatem Affekt, katatonen Symptomen oder Zerfahrenheit (obwohl diese Symptome in leichter Form vorhanden sein können)
Was kennzeichnet eine hebephrene Schizophrenie?
- eindeutige u. anhaltende Verflachung o. Oberflächlichkeit d. Affekts oder eindeutiger u. anhaltender inadäquater o. unangebrachter Affekt
- Verhalten ist ziellos und unzusammenhängend statt zielstrebig oder eindeutige Denkstörung, die sich in unzusammenhängender, weitschweifiger oder zerfahrener Sprache zeigt
- das klinische Bild ist nicht beherrscht von Halluzinationen oder Wahn (obwohl diese Symptome in leichter Form vorhanden sein können
Was kennzeichnet eine katatone Schizophrenie?
Eines oder mehrere der folgenden katatonen Symptome stehen im Vordergrund für einen Zeitraum von mindestens 2 Wochen
- Stupor oder Mutismus
- Erregung
- Haltungsstereotypien
- Negativismus
- Rigidität
- Wächserne Biegsamkeit
- Befehlsautomatismus
Was kann mit der fünften Stelle bei der Schizophrenie kodiert werden?
Das Verlaufsbild, man unterscheidet allgemein:
- Prodramalphase: unspezifische Symptome wie Interessensverlust, Reizbarkeit, rückzug, Nachlassen der Leistungsfähigkeit, v.a. bei jungen Menschen
- Floride Phase: manifeste Symptome der Schizophrenie
- Residualphase: die akute Symptomatik tritt zwar zurück, doch ein allgemein beeinträchtiger Zustand verbleibt
Wann kann ein schizophrenes Residuum vergeben werden? (F20.5)
Wenn seit mindestens zwölf Monaten keine Positivsymptomatik mehr vorhanden war, jedoch ein chronisches Vorherrschen von negativen Symptomen imponiert.
Nenne die Negativsymptome der Schizophrenie (die 6 As)
- Affektverflachung
- Alogie (Sprachverarmung)
- Apathie und Antriebsverlust
- Asozialität (sozialer Rückzug)
- Anhedonie
- Aufmerksamkeitsstörung
Nenne die Diagnosekriterien der Schizophrenia simplex (F20.6):
A Störung mit schleichend progredienter Entwicklung über einen Zeitraum von mind. einem Jahr, mit folgenden Merkmalen
1) Deutliche und konsistente Veränderung in einiger früheren Persönlichkeitsmerkmalen mit Antriebs- und Interessensverlust, nutzlosem und ziellosem Verhlaten, Selbstversunkenheit und sozialem Rückzug
2) Allmähliches Auftreten und Verstärkung von "negativen" Symptomen
3) Deutlicher Abfall der sozialen, schulischen oder beruflichen Leistungsfähigkeit
B Die Kriterien anderer Schizophrenie-Typen oder anderer psychotischer Störungen waren in der Vergangenheit nie erfüllt
C Ausschluss organische Ursache
Benenne Kriterien der Schizoaffektiven Störung (F25.-):
Zeitkriterium: Mindestdauer für sämtliche Symptome = während der meisten Zeit in einer Periode von mind. zwei Wochen
G1 Die Kriterien sind erfüllt für eine der affektiven Störungen (F30, F31 oder F32) mittelschweren und schweren Grades, wie für die jeweiligen Störungen spezifiziert
G2 Überprüfen Sie die unten aufgelisteten Symptome, beziehen Sie die Symptome auf die in G1 kodierte Zeitperiode, erfüllt, wenn mind. ein Merkmal aus 1)-6)
1) Gedankenlautwerden, Gedankeneingebung, Gedankenentzug oder Gedankenausbreitung
2) Kontroll- oder Beeinflussungswahn oder Gefühl des Gemachten
3) Hören von Stimmen
4) Anderer anhaltender Wahn
5) Danebenreden oder deutlich zerfahrene Sprache oder häufiger Gebrauch von Neologismen
6) zeitweilig, aber häufig auftretende katatone Symptome
G3 Kriterien G1 und G2 sind während der gleichen Episode der Störung und zumindest für einige Zeit gleichzeitig erfüllt, und die Symptomatik sowohl aus G1 als auch aus G2 prägt das klinische Bild
G4 Ausschluss organische Ätiologie
Benenne Kriterien der akuten vorübergehenden psychotischen Störung (F23.-):
Zeitkriterium: Diagnose sollte erwogen werden, wenn psychotische Symptome wie bei Schizophrenie oder wahnhafter Störung bestehen, die jewiligen Zeitkriterien nicht erfüllt sind (ein Monat für Schizophrenie, drei Monate für wahnhafte Störung)
A Die allgemeinen Kriterien für aktue vorübergehende psychotische Störungen sind erfüllt (überprüfen sie G1 bis G5)
G1 Akuter Beginn von Wahn, Halluzinationen, unverständlicher oder inkohärenter Sprache oder einer Kombination dieser Symptome, und der Zeitraum zwischen dem ersten Auftreten eines psychotischen Symptoms und der vollen Entwicklung der Störung sollte 2 Wochen nicht überschreiten
G2 keine organisch verursachte Bewusstseinstrübung (Ratlosigkeit, illusionäre Verkennung, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörung)
G3 Die Kriterien für manische oder depressive Episode oder für rezidivierende depressive Störung sind nicht erfüllt
G4 Kein Hinweis auf vorausgegangenen Gebrauch einer psychotropen Substanz, der ausreicht, um Kriterien für Intoxikation, schädlichen Gebrauch, Abhängigkeit oder Entzug zu erfüllen
G5 Kein Hinweis auf Hirnerkrankung oder schwere metabolische Störung mit Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem
B Symptomatologie wechselt rasch in Erscheinungsbild und Schwere von Tag zu Tag oder innerhalb des gleichen Tages
C Vorhandensein von Halluzinationen oder Wahn jeglicher Art, mindestens für einige Stunden, zu irgendeiner Zeit seit Beginn der Störung
D Art der psychotischen Symptomatik (mind. 2 Merkmale aus 1) bis 3))
1) Emotionale Aufgewühltheit, gekennzeichnet durch intensive Glücksgefühle oder Exstase, oder überwältigende Angst oder deutliche Reizbarkeit
2) Ratlosigkeit oder Verkennung von Personen und Orten
3) Antriebssteigerung oder -schwäche
E Einiger der für Schizophrenie spezifischen Symptome liegen während der meisten Zeit seit Beginn der Störung vor
Nenne Kriterien der Wahnhaftern Störung (F22.0):
Die Diagnose sollte nur unter folgenden Bedingungen erwogen werden:
- Ein Wahn oder ein Wahnsystem sind das einzige oder hervortretende Symptom (am häufigsten: Verfolgungs-, Größen-, Eiersuchts-, Liebes- oder hypochondrischer Wahn)
- Symptome sind nicht Teil einer schizophrenen, affektiven oder organischen Störung
Nenne Kriterien der schizotypischen Störung (F21):
Diese Diagnose sollte nur unter folgenden Bedingungen erwogen werden:
- durchgehend exzentrisches Verhalten sowie Störungen von Denken und Affekt
- zu keiner Zeit bestanden eindeutige und charakteristische Symptome der Schizophrenie
Epidemiologie Depressionen
- Lebenszeitprävalenz: 20 bis 25%
- Beginn meist im Erwachsenenalter
- Frauen in etwas doppelt so häufig betroffen wie Männer
Nenne Kriterien einer manischen Episode (F30.-):
Zeitkriterium: mind. 1 Woche andauernd
A Vorherrschend gehobene, expansiv oder gereizte Stimmug in deutlich abnormem Ausmaß für den Betroffenen
B erfüllt, wenn 3 Merkmale aus 1) bis 9); 4, wenn Stimmung nur reizbar
1) Gesteigerte Aktivität oder motorische Ruhelosigkeit
2) Gesteigerte Gesprächigkeit (Rededrang)
3) Ideenflucht oder subjektives Gefühl des Gedankenjagens
4) Verlust normaler sozialer Hemmungen, was zu einem unangemessenen Verhalten führt
5) vermindertes Schlafbedürfnis
6) überhöhte Selbsteinschätzung oder Größenideen
7) Ablenkbarkeit oder ständig wechselnde Aktivitäten oder Pläne
8) Tollkühnes oder leichtsinniges Verhalten
9) gesteigerte sexuelle Energie oder sexuelle Taktlosigkeit
C Vorhandensein von psychotischen Symptomen
D Ausschluss Konsum psychotroper Substanzen oder organische Ätiologie
Kodierung Manie oder Hypomanie:
F30.
- Vierte Stelle = Art der Störung
- 0 = Hypomanie
- 1 = Manie ohne psychotische Symptome
- 2 = Manie mit psychotischen Symptomen
Kodierung bipolare affekte Störung
F31.
- vierte Stelle = Art der derzeitigen Episode
- 0 = hypomanisch
- 1 = manisch ohne psychotische Symptome
- 2 = manisch mit psychotischen Symptomen
- 3 = depressiv, mittelschwer oder leicht
- 4 = depressiv, schwer ohne psychot. Symptome
- 5 = depressiv, schwer mit psychot. Symptome
- 6 = gemischt
- 7 = gegenw. remittiert
- 8 = andere
- 9 = nicht näher bezeichnet
Was kennzeichnet eine bipolare affektive Störung? (F31.-)
Störung, die durch wenigstens zwei Episoden charakterisiert ist, in denen Stimmung und Aktivitätsniveau der Betroffenen deutlich gestört sind. Diese Störung besteht einmal in gehobener Stimmung, vermehrtem Antrieb und Aktivität (Hypomanie oder Manie), dann wieder in einer Stimmungssenkung und vermindertem Antrieb und Aktivität (Depression). Wiederholte hypomanische oder manische Episoden sind ebenfalls als bipolar zu klassifizieren.
Was ist der Unterschied zwischen Bipolar 1 und Bipolar 2?
- Bipolar 2: Vorliegen von einer oder mehreren depressiven Episoden in Kombination mit einer oder mehreren hypomanischen Episoden. Das Vollbild einer Manie darf nicht erfüllt sein
- normalerweise erfolgt der Wechsel zwischen depressiven und manischen Episoden bei Erwachsenen realtiv langsam, oft auch unterbrochen von Phasen des Wohlbefindens
- von Rapid Cycling spricht man bei mehr als vier Episoden pro Jahr; Mit Ultra Rapid Cycling wird eine kurze Zyklenfolge mit nur wenige Tage anhaltenden Episoden bezeichnet
Nenne Kriterien einer depressiven Episode (F32):
Zeitkriterium: mind. 2 Wochen
Hauptkriterien:
1) Depressive Stimmung in einem für den Betroffenen deutlich abnormen Ausmaß, die meiste Zeit des Tages, fast jeden Tag, weitgehend unbeeinflusst durch äußere Umstände
2) Verlust von Interesse und Freude an Akitivitäten, die normalerweise angenehm sind
3) Verminderter Antrieb oder erhöhte Ermüdbarkeit
Nebenkriterien:
4) Verlust von Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl
5) Unbegründete Selbstvorwürfe oder ausgeprägte und unangemessene Schuldgefühle
6) Wiederkehrende Gedanken an den Tod oder an Suizid oder suizidales Verhalten
7) Klagen über oder Anzeichen für vermindertes Denk- oder Konzentrationsvermögen wie Unentschlossenheit oder Unschlüssigkeit
8) Änderung der psychomotorischen Aktivitäten mit Agitiertheit oder Hemmung
9) Schlafstörungen jeder Art
10) Appetitverlust oder gesteigerter Appetit mit entsprechender Gewichtsveränderung
Leicht: insgesamt mind. 4 der Symptome 1) bis 10), darunter mind. 2 der Symptome 1) bis 3)
Mittel: insgesamt mind. 6 der Symptome 1) bis 10), darunter mind. 2 der Symptome 1) bis 3)
Schwer: insgesamt mind. 8 der Symptome 1) bis 10), darunter mind. 3 der Symptome 1) bis 3)
G1 ist zeitliches Kriterium
G2 Ausschluss Hypomanie und Manie (jemals)
G3 Ausschluss Organische Ätiologie
Nenne Kriterien des somatischen Syndroms:
1) Deutlicher Verlust von Interesse oder Freude an Aktivitäten, die normalerweise angenehm sind
2) mangelnde Fähigkeit, emotional auf Ereignisse oder Aktivitäten zu reagieren, auf die normalerweise eine emotionae Reaktion erfolgte
3) Frühmorgendliches Erwachen zwei Stunden oder mehr vor der gewohnten Zeit
4) Morgentief der Depression
5) Objektive Hinweise für ausgeprägte psychomotorische Hemmung oder Agitiertheit (von anderen bemerkt oder berichtet)
6) Deutlicher Appetitverlust
7) Gewichtsverlust (5% oder mehr im vergangenen Monat)
8) Deutlicher Libidoverlust
Mindestens 4 Merkmale aus 1) bis 8)
Nenne Kriterien der Dysthymie:
A Depressive Störung anhaltend oder häufig wiederkehrend für einen Zeitraumvon mind. 2 Jahren
B
- Kriterium B ist erfüllt, wenn in Zeiten mit depressiver Stimmung innerhalb der 2-Jahres-Periode die Kriterien einer rezidivierenden depressiven Störung niemals erfüllt waren
- Kriterium B ist erfüllt, wenn innerhalb der 2-Jahres Periode die Kriterien einer rezidivierenden depressiven Störung nur sehr selten erfüllt waren und dabei höchstens die Kriterien eines "leichten Schweregrades" erreicht wurden
Nenne Kriterien der Zyklothymie (F34):
A Instabilität der Stimmung mit mehreren Perioden von sowohl Depression als auch Hypomanie, für einen Zeitraum von mind. 2 Jahren, mit oder ohne Intervalle mit normaler Stimmung
B
- Kriterium B ist erfüllt, wenn die Kriterien einer mittelschweren oder schweren depressiven Episode oder einer manischen Episode innerhalb der unter A kodierten 2-Jahres-Periode niemals erfüllt waren
- jedoch dürfen eine oder mehrere mittelschwere oder schwere depressive Episoden oder manische Episoden vor oder nach derartigen Perioden mit durchgehender Stimmungsinstabilität aufgetreten sein