ICD-10
Vorbereitung Zwischenprüfung PT
Vorbereitung Zwischenprüfung PT
Kartei Details
| Karten | 45 |
|---|---|
| Sprache | Deutsch |
| Kategorie | Psychologie |
| Stufe | Universität |
| Erstellt / Aktualisiert | 12.10.2025 / 13.10.2025 |
| Weblink |
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Was ist der Unterschied zwischen Bipolar 1 und Bipolar 2?
- Bipolar 2: Vorliegen von einer oder mehreren depressiven Episoden in Kombination mit einer oder mehreren hypomanischen Episoden. Das Vollbild einer Manie darf nicht erfüllt sein
- normalerweise erfolgt der Wechsel zwischen depressiven und manischen Episoden bei Erwachsenen realtiv langsam, oft auch unterbrochen von Phasen des Wohlbefindens
- von Rapid Cycling spricht man bei mehr als vier Episoden pro Jahr; Mit Ultra Rapid Cycling wird eine kurze Zyklenfolge mit nur wenige Tage anhaltenden Episoden bezeichnet
Nenne Kriterien einer depressiven Episode (F32):
Zeitkriterium: mind. 2 Wochen
Hauptkriterien:
1) Depressive Stimmung in einem für den Betroffenen deutlich abnormen Ausmaß, die meiste Zeit des Tages, fast jeden Tag, weitgehend unbeeinflusst durch äußere Umstände
2) Verlust von Interesse und Freude an Akitivitäten, die normalerweise angenehm sind
3) Verminderter Antrieb oder erhöhte Ermüdbarkeit
Nebenkriterien:
4) Verlust von Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl
5) Unbegründete Selbstvorwürfe oder ausgeprägte und unangemessene Schuldgefühle
6) Wiederkehrende Gedanken an den Tod oder an Suizid oder suizidales Verhalten
7) Klagen über oder Anzeichen für vermindertes Denk- oder Konzentrationsvermögen wie Unentschlossenheit oder Unschlüssigkeit
8) Änderung der psychomotorischen Aktivitäten mit Agitiertheit oder Hemmung
9) Schlafstörungen jeder Art
10) Appetitverlust oder gesteigerter Appetit mit entsprechender Gewichtsveränderung
Leicht: insgesamt mind. 4 der Symptome 1) bis 10), darunter mind. 2 der Symptome 1) bis 3)
Mittel: insgesamt mind. 6 der Symptome 1) bis 10), darunter mind. 2 der Symptome 1) bis 3)
Schwer: insgesamt mind. 8 der Symptome 1) bis 10), darunter mind. 3 der Symptome 1) bis 3)
G1 ist zeitliches Kriterium
G2 Ausschluss Hypomanie und Manie (jemals)
G3 Ausschluss Organische Ätiologie
Nenne Kriterien des somatischen Syndroms:
1) Deutlicher Verlust von Interesse oder Freude an Aktivitäten, die normalerweise angenehm sind
2) mangelnde Fähigkeit, emotional auf Ereignisse oder Aktivitäten zu reagieren, auf die normalerweise eine emotionae Reaktion erfolgte
3) Frühmorgendliches Erwachen zwei Stunden oder mehr vor der gewohnten Zeit
4) Morgentief der Depression
5) Objektive Hinweise für ausgeprägte psychomotorische Hemmung oder Agitiertheit (von anderen bemerkt oder berichtet)
6) Deutlicher Appetitverlust
7) Gewichtsverlust (5% oder mehr im vergangenen Monat)
8) Deutlicher Libidoverlust
Mindestens 4 Merkmale aus 1) bis 8)
Nenne Kriterien der Dysthymie:
A Depressive Störung anhaltend oder häufig wiederkehrend für einen Zeitraumvon mind. 2 Jahren
B
- Kriterium B ist erfüllt, wenn in Zeiten mit depressiver Stimmung innerhalb der 2-Jahres-Periode die Kriterien einer rezidivierenden depressiven Störung niemals erfüllt waren
- Kriterium B ist erfüllt, wenn innerhalb der 2-Jahres Periode die Kriterien einer rezidivierenden depressiven Störung nur sehr selten erfüllt waren und dabei höchstens die Kriterien eines "leichten Schweregrades" erreicht wurden
Nenne Kriterien der Zyklothymie (F34):
A Instabilität der Stimmung mit mehreren Perioden von sowohl Depression als auch Hypomanie, für einen Zeitraum von mind. 2 Jahren, mit oder ohne Intervalle mit normaler Stimmung
B
- Kriterium B ist erfüllt, wenn die Kriterien einer mittelschweren oder schweren depressiven Episode oder einer manischen Episode innerhalb der unter A kodierten 2-Jahres-Periode niemals erfüllt waren
- jedoch dürfen eine oder mehrere mittelschwere oder schwere depressive Episoden oder manische Episoden vor oder nach derartigen Perioden mit durchgehender Stimmungsinstabilität aufgetreten sein
Benenne Kriterien der Zwangsstörung (F42.-):
A Zwangsgedanken (Gedanken, Ideen oder Vorstellungen) oder Zwangshandlungen, an den meisten Tagen für einen Zeitraum von mind. 2 Wochen
B Inwiefern sind die unter A kodierten Zwangssymptome durch die folgenden Kriterien (alle) gekennzeichnet:
1) Sie werden als eigene Gedanken bzw. Handlungen von dem Patienten angesehen und nicht als von anderen Personen oder Einflüssen eingegeben.
2) Sie wiederholen sich dauernd und werden als unangenehm empfunden und mindestens ein Zwangsgedanke oder eine Zwangshandlung wird als übertrieben oder unsinnig anerkannt
3) Der Betroffene versucht, ihnen zu widerstehen und es besteht mindestens ein Zwangsgedanke oder eine Zwangshandlung , gegen die er sich erfolglos wehrt
4) Erleben von Zwangsgedanken oder Ausführung von Zwangshandlungen ist für sich genommen nicht angenehm
C Die Zwangssymptomatik verursacht Leiden oder beeinträchtigt die soziale oder persönliche Leistungsfähigkeit des Betroffenen, meist durch den Zeitaufwand
D Ausschluss: Die Zwangsgedanken oder -handlungen sind bedingt durch andere psychische Störungen wie Schizophrenie (oder verwandte Störungen) oder affektive Störungen
Benenne Neuerungen im Hinblick auf die Zwangsstörung nach ICD-11:
- nicht mehr eingeordnet unter "Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen", sondern eigenes Kapitel "Zwangsstörung oder verwandte Störungen", in dem auch die körperdysmorphe Störung, der Eigengeruchswahn, die Hypochondrie, das pathologische Horten, körperbezogene repetitive Verhaltensstörungen, darunter die Trichotillomanie und die Dermatillomanie sowie weitere Störungen eingeordnet sind
- über Kriterium "Einsichtsfähigkeit" kann kodiert werden, ob mittelmäßig bis gute oder schlechte bis fehlende Krankheitseinsicht vorliegt
Benenne Kriterien der PTBS (F43.1):
Zeitkriterium: vorübergehende Symptomatik (klingt innerhalb von Stunden oder Tagen wieder ab): Akute Belastungsreaktion; Symptomatik dauert über längeren Zeitraum hinweg an: PTBS
A Die Person war einem kurz- oder langanhaltenden Ereignis oder Geschehen von außergewöhnlicher Bedrohung oder mit katastrophalem Ausmaß ausgesetzt, das nahezu bei jedem tiefgreifende Verzweiflung auslösen würde
B Anhaltende Erinnerung oder Wiedererleben der Belastung (Intrusionen, Träume, Flashbacks, innere Bedrängnis in Situationen, die der Belastung ähneln oder mit ihr in Zusammenhang stehen)
C Umstände, die der Belastung ähneln oder mit ihr im Zusammenhang stehen, werden tatsächlich oder möglichst vermieden
D Erinnerungsstörungen und psychische Sensitivität
D1 Teilweise oder vollständige Unfähigkeit, einige wichtige Aspekte der Belastung zu erinnern
D2 Anhaltende Symptome einer erhöhten psychischen Sensitivität und Erregung (nicht vorhanden vor der Belastung), gekennzeichnet durch folgende Merkmale
- Ein- und Durchschlafstörungen
- Reizbarkeit oder Wutausbrüche
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Hypervigilanz
- Erhöhte Schreckhaftigkeit
erfüllt, wenn entweder D1 oder D2 mit mind. 2 Symptomen vorliegt
Benenne Kriterien der akuten Belastungsreaktion (F43.0):
Zeitkriterium: Die Symptomatik klingt innerhalb von Stunden oder Tagen wieder ab
A Die Person war einem kurz- oder langanhaltendem Ereignis oder Geschehen von außergewöhnlicher Bedrohung oder mit katastrophalem Ausmaß ausgesetzt, das nahezu bei jedem tiefgreifende Verzweiflung auslösen würde
B Symptome der Belastungsreaktion beginnen unmittelbar nach dem belastenden Ereignis
Symptomliste 1: Palpitationen, Schweißausbrüche, Tremor, Mundtrockenheit, Atembeschwerden, Beklemmungsgefühl, Schmerzen in der Brust, Übelkeit, Schwindel, Derealisation, Depersonalisation, Furcht Kontrolle zu verlieren, Angst zu sterben, Hitzewallungen oder Kälteschauer, Gefühllosigkeit, Muskelverspannungen oder Schmerzen, Ruhelosigkeit, sich "aufgedreht" fühlen, Kloßgefühl im Hals, übertriebene Schreckhaftigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Reizbarkeit, Einschlafstörungen wegen Besorgnis
Symptomliste 2: Rückzug von erwarteten sozialen Interaktionen, Einengung der Aufmerksamkeit, offensichtliche Desorientierung, Ärger oder verbale Aggression, Verzweiflung oder Hoffnungslosigkeit, unangemessee oder sinnlose Überaktivität, unkontrollierbare oder außergewöhnliche Trauer
Leicht: nur Symptome aus Liste 1
Mittel: Symptome aus Liste 1 plus mind. 2 Symptome aus Liste 2
Schwer: Symptome aus Liste 1 plus mind. 4 Symptome aus Liste 2 oder dissoziativer Stupor
D Wenn die Belastung vorübergehend ist oder gemildert werden kann, beginnen die Symptome nach spätestens 8 Stunden abzuklingen. Hält die Belastung an, beginnen die Symptome nach spätestens 48 Stunden nachzulassen.
E Es liegt derzeit und in den 3 Monaten vor dem Beginn der beschriebenen Symptomatik keine andere psychische oder Verhaltensstörung nach ICD-10 vor (eine GAS oder Persönlichkeitsstörung darf bestanden haben).
Nenne Kriterien der Anpassungsstörung (F43.2):
A Identifizierbare psychosoziale Belastung (nicht außergewöhnlicher Art oder Katastrophe) und Beginn der Symptome innerhalb eines Monats
B Vorliegen von Symptomen oder Verhaltensstörungen ähnlich wie bei jeder Art von affektiven Störungen oder bei neurotischen, belastungsbedingten oder somatoformen Störungen oder Störungen des Sozialverhaltens aber die Kriterien dieser Störungen sind nicht erfüllt
C Nach Ende der Belastung oder ihrer Folgen bleiben die Symptome höchstens 6 Monate lang bestehen
- an der 5. Stelle der Diagnose sollen vorherrschende Merkmale der Symptome eingetragen werden
Benenne Kriterien der Anorexia nervosa (F50.0):
A Gewichtsverlust, oder bei Kindern fehlende Gewichtszunahme, was zu mind. 15% unter dem normalen oder dem nach Alter und Körpergröße zu erwartenden Gewicht führt (BMI von 17,5 oder niedriger)
B Der Gewichtsverlust ist selbst herbeigeführt durch Vermeidung von "fettmachenden" Speisen (Merkmale, die Kriterium B stützen, aber keine unbedingt notwendigen Symptome darstellen: selbstinduziertes Erbrechen, selbstinduziertes Abführen, übertriebene körperliche Aktivitäten, Gebrauch von Appetitzüglern und/oder Diuretika)
C Selbstwahrnehmung als "zu fett", mit der sich aufdrängenden Furcht, zu dick zu werden, was zu einer selbst-auferlegten sehr niedrigen Gewichtsschwelle führt
D Umfassende endokrine Störung der Achse Hypothalamus-Hypophyse-Gonaden, bei Frauen gekennzeichnet durch Amenorrhoe, bei Männern durch Interessensverlust an Sexualität sowie Potenzverlust.
E Erfüllt nicht die Kriterien A (Fressattacken, mind. 2x pro Woche während einer 3-Monats-Periode) und B (andauerndes Beschäftigtsein mit dem Essen oder unwiderstehliche Gier oder Drang zu essen) der Bulimia nervosa
Benenne Kriterien der Bulimia nervosa (F50.2):
A Häufige Episoden von Fressattacken (mind. zweimal pro Woche während einer Drei-Monats-Periode), bei denen große Mengen an Nahrung in sehr kurzer Zeit konsumiert werden
B Andauerndes Beschäftigtsein mit dem Essen und eine unwiderstehliche Gier oder Drang zu essen
C Der Patient versucht, der Gewichtszunahme durch die Nahrung mit einer oder mehreren der folgenden Verhaltensweisen entgegenzusteuern (selbstinduziertes Erbrechen, zeitweilige Hungerperioden, Missbrauch von Abführmitteln, Gebrauch von Appetitzüglern, Schilddrüsenpräparate, Diuretika u.a.)
D Selbstwahrnehmung als "zu fett", mit einer sich aufdrängenden Furcht zu dich zu werden
Was sind dissoziative (Konversionsstörungen) (F44,-)?
- Hauptmerkmal ist ein teilweise oder völliger Verlust der normalen Integration, bezogen auf Erinnerungen an die Vergangenheit, Identitätsbewusstsein und unmittelbare Empfindungen, Kontrolle von Körperbewegungen
- die Störung wird als psychogen angesehen und es muss daher ein überzeugender zeitlicher Zusammenhang zwischen dem Beginn der Symptomatik und belastenden Ereignissen, Problemen oder Bedürfnissen bestehen (z.B. traumatisierende Ereignisse, unlösbare oder unerträgliche Konflikte, gestörte Beziehungen)
- Konversion bedeutet, dass sich der durch die unlösbaren Schwierigkeiten und Konflikte hervorgerufene unangenehme Affekt in irgendeiner Weise in Symptome umsetzt (d.h. konvertiert)
- die dissoziative und Konversionssymptomatik darf nicht durch eine bestehende körperliche Erkrankung erklärbar sein (insbesondere müssen Erkrankungen des peripheren und zentralen Nervensystems sorgfältig ausgeschlossen werden)
Benenne Kriterien der Panikstörung (F41.0):
A Wiederholte Panikattacken
- die nicht auf eine spezifische Situation oder ein spezifisches Objekt bezogen sind,
- und die oft spontan auftreten (d.h. die Attacken sind nicht vorhersehbar)
- Panikattacken sind abgrenzbare Episoden von starker Angst oder Unbehagen, die abrupt beginnen, innerhalb weniger Minuten einen Höhepunkt erreichen und mindestens einige Minuten andauern
- Vorhandensein von mindestens vier Symptomen aus 1) bis 14), darunter mindestens ein Symptom aus 1) bis 4)
Nenne Kennzeichen der Generalisierten Angststörung (F41.1):
A Ein Zeitraum von mindestens 6 Monaten mir vorherrschender Anspannung, Besorgnis und Befürchtungen über alltägliche Ereignisse und Probleme
B Kriterium B ist unter folgenden Bedingungen erfüllt:
- von den auf Seite 1 dieser Checkliste aufgeführten Symptomen müssen mindestens vier Symptome aus 1) bis 22) vorliegen
- darunter mindestens ein Symptom aus 1) bis 4)
15) Muskelverspannungen oder akute oder chronische Schmerzen
16) Ruhelosigkeit oder Unfähigkeit, sich zu entspannen
17) sich "aufgedreht" fühlen, Nervosität oder psychische Anspannung
18) Kloßgefühl im Hals oder Schluckbeschwerden
Andere unspezifische Symptome 19) übertriebene Reaktion auf kleinere Überraschungen oder Erschrecktwerden 20) Konzentrationsschwierigkeiten oder Leeregefühl im Kopf wegen Besorgnis oder Angst 21) Anhaltende Reizbarkeit 22) Einschlafstörungen wegen Besorgnis C) Ausschluss Panikstörung, phobische Störung, Zwangsstörung oder hypochondrische StörungWas bedeutet ICD-10 GM?
= Geman Modification
Im deutschen Versorgungssystem ist die länderspezifische ICD-10GM verbindlich. Durch einen angefügten Buchstabencode wird die gängige ICD-Diagnoseverschlüsselung dabei um Informationen zur Diagnosesicherheit ergänzt:
- A: Ausschluss der genannten Diagnose
- V: Verdacht auf die genannte Diagnose
- G: Gesicherte Diagnose
- Z: symptomloser Zustand nach Rückbildung der genannten Erkrankung
Ab wann ist die ICD-11 in Kraft getreten?
Die elfte Version der ICD ist am 01. Januar 2022 in Kraft getreten. Ab diesem Zeitpunkt dürfen die Mitgliedsländer der WHO Erkrankungen nach der ICD-11 codieren, die müssen dies aber nicht. Es wird eine Übergangszeit von mindestens 5 Jahren geben, bis die ICD-11 ausschließlich genutzt wird. Was bedeutet, dass eine vollständige Einführung in Deutschland nicht vor 2027 zu erwarten ist.
Wichtige Änderungen zwischen ICD-10 und ICD-11:
- neue alphanumerische Codierungsschlüssel
- fünf neue Kapitel in die Gesamt ICD. Für Psychotherapeuten am relevantesten vermutlich "Conditions related to sexual health"
- neues Modell der Persönlichkeitsstörungen: die verschiedenen Persönlichkeitsstörungen werden unter Verwendung eines dimensionalen Modells der Persönlichkeitsstörungen zu einer einzigen Diagnose mit einer Schweregradcodierung zusammengefasst. Weiterhin gibt es die Möglichkeit "Borderline Pattern" zu codieren.
- neu aufgenommene psychische Störungen: Pathologisches Horten, Gaming Disorder, Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung, Anhaltende Trauerstörung
- die ehemaligen Störungen der Geschlechtsidentität werden im ICD-11 Geschlechtsinkongruenz genannt und finden sich nun nicht mehr im Kapitel zu psychischen Störungen, sondern unter der neuen Rubrik "Sexuelle Gesundheit"
Wie lauten die Minimalbedingungen für die Vergabe einer Demenzdiagnose?
- Abnahme des Gedächtnisses v.a. mit gestörter Aufnahme, Speicherung und Wiedergabe neuer Information,
- Beeinträchtigung des Denkvermögens mit verminderter Fähigkeit im Urteilen und im Ideenfluss,
- beträchtliche Beeinträchtigung der täglichen Aktivitäten,
- Bewusstseinsklarheit,
- Bestehen der Symptomatik seit mindestens sechs Monaten
Welche Typen unterscheidet man bei Alzheimer? (F00.-*)
Die Demenz vom Alzheimer-Typ ist die am häufigsten vorkommende Demenzform. Man unterscheidet zwei Typen:
- Typ 1 (F00.1): Demenz bei Alzheimer-Krankheit mit Beginn ab dem 65. Lebensjahr, meist in den spätern 70er Jahren oder danach, mit langsamer Progredienz und mit Gedächtnisstörungen als Hauptmerkmal.
- Typ 2 (F00.0): Demenz bei Alzheimer-Krankheit mit Beginn vor dem 65. Lebensjahr. Der Verlauf weist eine vergleichsweise rasche Verschlechterung auf, es bestehen deutliche und vielfältige Störungen der höheren kortikalen Funktionen.
Was zeichnet eine vaskuläre Demenz aus? (F01.-)
Die vaskuläre Demenz ist das Ergebnis einer Infarzierung des Gehirns (= der Fachbegriff für einen ischämischen Schlaganfall, bei dem Gewebe aufgrund von Sauerstoffmangel abstirbt, weil eine hinversorgende Arterie verstopft ist) als Folge einer vaskulären Krankheit, einschließlich der zerebrovaskulären Hypertonie. Die Infarkte sind meist klein, kumulieren aber in ihrer Wirkung. Der Beginn liegt gewöhnlich im späteren Lebensalter.
Eine Demenz vom Alzheimer-Typ und eine vaskuläre Demenz können gemeinsam vorkommen.
Gibt es ein Korsakow-Syndrom, das nicht alkoholbedingt ist? (F04)
Ja! Es organisches amnestisches Syndrom, das nicht durch Alkohol oder andere psychotrope Substanzen bedingt ist. Ein Syndrom mit deutlichen Beeinträchtigungen des Kurz- und Langzeitgedächtnisses, bei erhaltenem Immediatgedächtnis. Es finden sich eine eingeschränkte Fähigkeit, neues Material zu erlenen und zeitliche Desorientierung. Konfabulation kann ein deutliches Merkmal sein, aber Wahrnehmung und andere kognitive Funktionen, einschließlich Intelligenu, sind gewöhnlich intakt. Ein durch Alkohol oder andere psychotrope Substanzen bedingtes Korsakow-Syndrom ist unter F1x.6 zu kodieren.
Benenne Merkmale des Delirs: (F05.-)
A Bewusstseinsstörung (d.h. verminderte Klarheit in der Wahrnehmung der Umgebung mit verminderter Fähigkeit, die Aufmerksamkeit zu fokussieren, aufrechtzuerhalten oder umzustellen)
B Störungen der Kognitionen
- Beeinträchtigung von Immediat- (unmittelbarer Wiedergabe) und Kurzzeitgedächtnis bei relativ intaktem Langzeitgedächtnis
- Desorientierung zu Zeit, oder und Person
- Rascher, nichtvorhersagbarer Wechsel zwischen Hypo- und Hyperaktivität
- Verlängerte Reaktionszeit
- vermehrter oder verminderter Redefluss
- gesteigerte Schreckreaktion
- Schlafstörung oder Schlaflosigkeit mit oder ohne Schläfrigkeit am Tage oder Umkehr des Schlaf-Wach-Rhythmus
- Nächtliche Verschlimmerung der Symptome
- Unangenehme Träume und Alpträume
Welche Erkrankungen finden sich unter den Kapiteln F06 und F07 des ICD-10?
- "Andere psychische Störungen aufgrund einer Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns oder einer anderen körperlichen Krankheit" z.B. Organiische affektive Störungen oder leichte kognitive Störung
- "Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen aufgrund einer Krankheit, Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns" z.B. Organische Persönlichkeitsstörung (z.B. Frontalhirnsyndrom), Postenzephalitisches Syndrom
Wie werden psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen (F1) kodiert?
- Zweite Stelle: F1 -> Kodierung als psychische und Verhaltensstörung durch psychotrope Substanzen
- Dritte Stelle: F1.X -> Kodierung der Substanz -> z.B. F10 = Störung durch Alkohol
- Vierte Stelle: F1X.X -> Klinisches Erscheinungsbild
Was wird unter F55 angegeben?
Der Missbrauch von nicht psychotropen Substanzen wie Laxantien, Schmerzmitteln oder Steroiden
Wie kann der "schädliche Gebrauch" im ICD-10 bezeichnet werden?
Konsum psychotroper Substanzen, der zu Gesundheitsschädigung führt. Diese kann als körperliche Störung auftreten, etwas in Form einer Hepatitis nach Selbstinjektion der Substanz oder als psychische Störung z.B. als depressive Episode durch massiven Alkoholkonsum.
Wie wird das "Abhängigkeitssyndrom" im ICD-10 definiert?
Zeitkriterium: mind. 1 Monat oder wiederholt in einer 12-Monats-Periode
- Starkes Verlangen oder eine Art Zwang Drogen zu konsumieren
- verminderte Fähigkeit zur Kontrolle des Drogenkonsums bezüglich Beginn, Beendigung oder Menge
- ein körperliches Entzugssyndrom, wenn Drogen reduziert oder abgesetzt werden
- Hinweise für Toleranzentwicklung ggü. der Droge
- Eigengung auf Droge (Aufgabe oder Vernachlässigung anderer wichtiger Vergnügen oder Interessen wegen des Konsums, oder es wird viel Zeit darauf verwandt Drogen zu beschaffen, zu konsumieren oder sich von ihren Wirkungen zu erholen)
- Anhaltender Drogenkonsum trotz eindeutig schädlicher Folgen
Was sind wichtige Schüsselmerkmale der Schizophrenie? (F20,-)
Zeitkriterium für alle Symptome: die meiste Zeit in einer mindestens einen Monat dauernden psychotischen Episode (oder irgendwann während der meisten Tage)
G1
1 a) Gedankenlautwerden, Gedankeneingebung, Gedankenentzug oder Gedankenausbreitung
b) Kontroll- oder Beeinflussungswahn oder Gefühl des Gemachten
c) Hören von Stimmen
d) Anderer anhaltender Wahn (der kulturell undangemessen und völlig unmöglich ist z.B. das Wetter kontrollieren können)
2 a) Anhaltende Halluzinationen (jeder Sinnesmodalität, jeden Tag für mindestens einen Monat
b) Neologismen, Gedankenabreißen oder Einschiebungen in den Gedankenfluß, was zu Zerfahrenheit oder Danebenreden führt
c) Katatone Symptome z.B. Erregung, Haltungsstereotypien, Negativismus, Mutismus, Stupor
d) "Negative" Symptome, nicht verursacht durch Depression oder Neuroleptika z.B. auffällige Apathie, Sprachverarmung, verflachter oder inadäquater Affekt
G1 ist erfüllt, wenn mind. 1 Merkmal aus 1a bis 1d zutrifft oder mind. 2 Merkmale aus 2a bis 2d zutreffen
G2/1 Ausschluss Schizoaffektive oder affektive Störung
Ist erfüllt, wenn die Kriterien einer manischen oder depressiven Episode nicht erfüllt sind oder Kriterien der Schizophrenie bereits vor der Entwicklung der affektiven Symptome bestanden hatte
G2/2 Ausschluss organische Ätiologie
Was kennzeichnet eine paranoide (halluzinatorische) Schizophrenie?
- Wahn oder Halluzinationen stehen im Vordergrund
- das klinische Bild ist nicht beherrscht von verflachtem oder inadäquatem Affekt, katatonen Symptomen oder Zerfahrenheit (obwohl diese Symptome in leichter Form vorhanden sein können)
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