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KBE uni Bamberg
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Kartei Details
Karten | 144 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 23.07.2025 / 25.07.2025 |
Weblink |
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Phase Modell Uta Frith
1. Logograpische Phase 2. Alphabetische Phase 3. Orthographische Phase
Logographische Phase
Bekannte Wörter direkt erkennen
Alphabetische Phase
Graphem-Morphem- Korrespondenzregeln nutzen, erlesen neuer unbekannter Wörter, erfolgreich bei laut getreuen Wörtern, Fehler bei nicht laut getreuen Wörtern
Orthographische Phase
Bekannte Wörter durch Abruf abstrakter Wortrepräsentationen aus LZG erkannt oder aus verschiedenen orthographischen Einheiten zusammengesetzt; nicht mehr phonologisch, sondern Zerlegung der Wörter in orthographische Einheiten
Dual Route Modell - die Routen ausgeschrieben
1. Route: lesen von Wörtern, die reguläre GPK haben, nicht-Wort lesen; lesen von neuen unbekannten Wörtern; 2.route: lesen bekannter und häufig in einer Sprache auftretender Wörter
EKP Korrelate der Sprachverbindung
N400 -> semantische Verarbeitung -> stärkere negative Welle, wenn semantisch sinnlos -> semantische Inkongruenz; Elan -> frühe syntaktische Verarbeitung; P600 -> syntaktische Reanalyse -> starke positive Welle signalisiert, dass Gehirn erkennt Grammatik falsch -> Versuch Neuinterpretation
LRS -Lesen
Auslassen, Ersetzen oder Hinzufügen von Worten oder Wortteilen
niedrige Lese Geschwindigkeit
Startschwierigkeiten beim Vorlesen, langes Zögern oder Verlieren der Zeile im Text
Vertauschung von Wörtern im Satz oder von Buchstaben in den Wörtern
Ersetzen von Wörtern durch in der Bedeutung Ähnliches Wort
Unfähigkeit, Gelesenes zu wiederholen
Unfähigkeit, aus dem Gelesenen Zusammenhänge zu erkennen
Schlussfolgerungen zu ziehen
LRS - Rechtschreibung
Schwierigkeiten beim Schreiben von Buchstaben, Wörtern und Sätzen
hohe Fehlerzahl bei ungeübten Diktaten
hohe Fehlerzahl beim Abschreiben von Texten
Grammatik- und Interpunktionsfehler
häufig unleserliche Handschrift
LRS- ICD11
Lernstörung in der Gruppe “neurodevelopmental disorder” gemeinsam mit ADHS, Depression, Autismus, Tourette, Schizophrenie; Lesestörung (6A03.0); Rechtschreibstörung (6A03.1); Rechenstörung (6A03.2); IQ-Diskrepanzkirterium
IQ-Diskrepanzkriterium
Lese Leistung muss um 1.5 sd von der aufgrund des IQ zu erwartenden Leseleistung abweichen; normale Intelligenz IQ>= 75 normativ; LRleistung um 2 sd schlechter als durch IQ vorhergesagt und mind 2sd unter Altersvergleichsstichprobe > Populationsdiskrepanz —> doppeltes Diskrepanzkriterium; praktisch: Abweichung um 1.5 as jn Lese Geschwindigkeit von Alterstichprobe bei non-verbalen IQ im Normalbereich; Kinder mit geringen IQ seltener LRS diagnostiziert; bei identischer Leseleistung Diagnose abh vom IQ
LRS DSM5
Specific learning disorder (315.00); Schwerpunkt auf Reading, writing, mathematics; Abweichung von aufgrund Alter und IQ erwarteten Leseleistung (abweichen aufgrund Alter MUSS gegeben sein); in der Praxis: Inklusion aller Fälle, die von aufgrund Alter erwartbaren Leseleistung abweichen und IQ im Normalbereich ausweisen
Dyslexie
Bezeichnet ausschließlich Störung des Lesens
LRS zahlen
5% bis 17% der Schüler betroffen; in D etwa 5%; Jungen häufiger als Mädchen (1.5:1); Sprachvgl Studien -> starke Ähnlichkeiten der Symptomatik bei Sprachen mit alphabetischer Schrift (aber auch paar Unterschiede)
LRS sprach vergleich
Orthographische Transparenz: Eindeutigkeit der Graphen-Phonem- Zuordnung zb im Deutsche i zu ie/ih/ieh verschriftlicht; im englischen weniger transparent (siehe bear, fear) -> finnisch transparenteste alphabetische sprache
Dyslexie im Sprachvergleich
Italienische, französische, englische Erstsprachler -> Sprachen unterschiedlich transparent; kulturelle Unterschiede in Leistung, gleiche Beeinträchtigung in phonologischen Aufgaben; gleiche neuronal e Signatur. ; -> universelle neurokognitive Basis von Dyslexie; Unterschiede in Leistung Folge der unterschiedlichen Orthographien in versch Sprachen (nicht Phonetik)
Neuronale Signatur Dyslexie
Lesen: reduzierte Aktivität mittlerer temporaler gyrus links sowie linker inferiorer und superiorer temporaler Gyrus und mittlerer occipitalet Gyrus
LRS Verlauf
Nur wenige Längsschnittstudien
Meisten verbessern sich mit und ohne Intervention
Ca 1/3 im Erwachsenenalter im Normalbereich
Ca 2/3 im Erwachsenenalter unterdurchschnittlich --> Rangplatz im Vgl zu Altersgruppe bleibt gleich
Hauptproblem im Erwachsenenalter: Langsame Lesegeschwindigkeit
LRS Komorbiditäten
25-40% ADHS
11-46% Störungen des Rechnens
13-63% Sprachentwicklungsstörungen
Sekundäre komorbide Störungen (emotional, Schulangst, depressive Verstimmung, Selbstunsicherheit, Selbstwertprobs, sozial verhalten)
Ursachen LRS
Biologische Ebene: genetische Prädisposition für Störung der Entwicklung der neurobiologischenn GL des Schriftspracherwerbs
Kognitive Ebene: Defizite in kognitiven GL des Schriftspracherwerbs
Verhaltens Ebene: Erwartungswidrig schwache Leistungen im Lesen und Schreiben
LRS Ursachen Modell
Biologisch: genetische Risikofaktoren, Magnozelluläre Fehlentwicklung, Entwicklungsanomalien im linkshemisphärischen perisylvischen Kortex, entwicklungsdefizit im cerebellum
Kognitiv: rapid auditory Processing Defizit, phonologisches Defizit, viduelles aufmerksamkeitsdefizit, probs Bei Automatisierung
Verhaltens Ebene: Leseprobe, Buchstabierungsprobs
LRS Ursachen biologisch Zahlen
Geschwister 38-62%
Eltern 20-49%
-> genetischer Anteil auf 40-60% geschätzt
LRS Gen X Umwelt Interaktion
Heritabilität steigt mit zunehmendem Bildungsniveau; Eltern besser Literalitätsumgebung --> genetische Einflüsse größere Rolle
Ungünstigere und variablere Umgebung --> Risikofaktoren in der Umwelt größere Rolle
LRS Ursachen - phonologische Defizithypothese
Kognitive Ebene: Phonologische Bewusstheit
-> s in Sonne?; Reime erkennen; ersten beiden Buchstaben vertauschen
Bester Prädiktor späterer leseleistung (Training hilft)
Kinder und E haben Defizite in phonologischer Bewusstheit
Z-standardisierter Summenscore: Bildbenennung, Zahlenbrnennung, Spoonerism, nicht-Wort-wd
LRS als Störung auditiv zeitlicher Verarbeitung
Laut Unterscheidung erfordert feine zeitliche Auflösung im auditiven Wahrnehmungssystem
--> Phonemdiskrimination
Wenn die nicht hinhaut -> schwach ausgeprägte Phonemrepräsentationen; probs bei Phonem-Graphen- Zuordnung (ba vs pa)
Phonem
Alle laute, die in einer Sprache die gleiche bedeutungsunterscheidende Funktion haben
Insgesamt ca 200 verschiedene
Unterschiedliche Sprachen nutzen unterschiedlich viele phoneme
Deutsch etwa 40; Englisch etwa 46; Piraha etwa 10
LRS Kategoriale Wahrnehmung
Zuordnung Stimuli -> bestimmte Anzahl abgegrenzter Kategorien --> kontinuum von gehörten Lauten
Innerhalb Kategorie -> geringe Diskriminationsfähigkeit
Über Kategorie Grenzen hinweg -> große Diskriminationsfähigkeit
Experimente: voice onset time
--> Existenz phonetischer Grenze, die Vatiabilität innerhalb der Kategorie eliminiert
LRS Ursache Aufmerksamkeitsdefizit
Personen mit LRS beeinträchtigt bei seriellen Suchaufgaben (erfordern Aufmerksamkeit) aber nicht bei parallelen
-> Asymmetrische Verteilung visueller A. (LRS) interferiert mit Enkodierung der Abfolge der Buchstaben beim Lesen
Phonologische probs und visuelle A. Bei Personen mit LRS unkontrolliert -> bei Teilgruppe Aufmerksamkeitsdefizit als Ursache
LRS Ursache kognitiv Automatisierung/ prozedurales Lernen
Kinder mit LRS generelles Defizit, Handlungen automatisch auszuführen
-> cerebellum -> zerebelläre (Entwicklungs-) Defizithypothese
Empirische Evidenz gemischt
LRS Diagnostik
Leseprüfung(WLLP, SLRT)
Rechtsschreibprüfung (DRT, SLRT)
Intelligenztestung (non-verbaler IQ WMT) mit Buchstaben lesen; Buchstabendiktat; Abschrieben von Wörtern/Texten; Zahlen lesen
Internistische und neurologische Untersuchung (seh- und hörfunktion, Ausschluss cerebralparese)
Anamnese und Exploration
SLRT Salzburger Lese- Rechtschreibtest
1. Bis 4. Klasse
5 bis 15 min. Lesen (Automatische, direkte Worterkennung UND synthetisches, lautierendes Lesen)
20 bis 30 min. Rechtschreiben
Gute paralleltestreliabilität (.83 bis .99) lesen
Gute paralleltestreliabilität (.74 bis .90) schreiben
Korrelation mit deutsch Note .37 bis .54
LRS Therapie
Multimodale Therapie
Verbesserung Lese- rechtschreib- Leistungen
+Psy Stabilisierung, berücksichtigen begleitsymptome, Einbezug Schule und Elternhaus
Erfolgreich: intensive, explizite Übungen zur phonologischen Bewusstheit, Alphabet Prinzip, Wort Analysen, Lesegeschwindigkeit
Je früher desto besser
Therapien symptomatisch/ biologische Defizite
Kombi vielversprechend
Verbesserung hauptsächlich Lese Verständnis
LRS Therapie Faktoren für schlechte Ergebnisse
Defizite in Aufmerksamkeit und Verhaltenskontrolle
Rapid naming Defizite
Verbale Defizite
LRS Therapie Verbesserung Textverständnis
Verbesserung in Leseflüssigkeit
Vokabular Aufbau
Training von Strategien, wie über den Inhalt von Texten nachgedacht werden kann
LRS Trainingsprogramme
Lautarium: Förderung phonologischer Bewusstheit
Warnke- Verfahren -> Brain Boy, Lateraltrainer
Modell von Ptok
Siehe Abbildung
BrainBoy
7 low- Level Funktionen
-> visuelle Prdnungsschwelle
-> auditive Ordnungsschwelle
-> Richtungshören
-> tonhöhendiskrimination
-> auditiv- motorische Koordination
-> Reaktionszeit
-> Auditive Mustererkennung