6. Sitzung, Medienpolitik

6. Sitzung, Medienpolitik

6. Sitzung, Medienpolitik


Kartei Details

Karten 15
Sprache Deutsch
Kategorie Politik
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 24.11.2024 / 24.11.2024
Weblink
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Wofür steht das MMM-Paradigma?

Marktstruktur-Marktverhalten-Marktergebnis-Paradigma: Modell/Ansatz der Industrieökonomik

Industrieökonomik als Teil der VWL?

- Teildisziplin der VWL

- umfasst verschiedene volkswirtschaftliche Ansätze, gehört zur Mikroökonomik

VWL Fokus: was hat dies für Implikationen für die Wohlfahrtt

Untersuchungsbereiche der Industrieökonomik:

- Untersucht:

- Entscheidungen & Verhaltensweisen von Unternehmen

- Organisation & Struktur von Industrien

- Funktionsweise von Märkten

Weitere zentrale Aspekte:

- Marktmachtfragen zentral

- Beschäftigt sich mit einem unvollständigen Wettbewerb

Medienmärkte sind unvollkommene Märkte

- Wendet sich u.a. gegen neoklassische Annahme der vollkommenen/vollständigen Konkurrenz

Was ist die Annahme der Vollkommenen/vollständigen Konkurrenz (Neoklassik)?

  • Vollkommene/vollständige Konkurrenz: Wenn alle Bedingungen erfüllt, dann allgemeines Gleichgewicht & pareto-optimaler Zustand
    • d.h.: kein Individuum kann besser gestellt werden, ohne ein anderes schlechter zu stellen → Neoklassische Theorie
    • Optimale Allokation der Güter erreicht → Wohlfahrtsoptimum
    • Heißt aber nicht, dass es eine Verteilungsgerechtigkeit gibt

Wann und wo wurde das MMM-Paradigma entwickelt?

 Entwickelt ab den 1930er-Jahren an der Universität Harvard

Für was stehen die drei M's im MMM-Paradigma?

1. Marktstruktur

2. Marktverhalten

3. Marktergebnis

Was gehört zur Marktstrukutr, dem ersten M im MMM-Paradigma?

- Anzahl der Käufer und Verkäufer

- Marktzutrittsbarrieren

- Produktdifferenzierung

- Kostenstrukturen

- Vertikale Integration

- Diversifikation

Welche unterschiedlichen Anbieter (Marktformen) gibt es? (Anlehnung MMM-Paradigma)

  • Polypol
    • idealtypisch
    • Existieren kaum, vor allem nicht im Medienbereich
    • Preissetzung wird durch den Marktmechanismus bestimmt, nicht durch Anbieter → keine Preiskontrolle
  • Monopolistische Konkurrenz
    • Viele Anbieter von ähnlichen Gütern, jedoch ist jedes Produkt individuell und nicht austauschbar (man würde/könnte nicht einfach Anbieter wechseln)
    • Beispiel im Medienmarkt: Zeitschriften
  • Oligopol
    • Nur wenige Anbieter, homogene oder heterogene Produkte
    • Gefahr: Kartellierung → Anbieter stimmen Preissetzung ab
  • Monopol
    • Kein Wettbewerb
    • Ein Anbieter hat Macht über Preissetzung des Produkts
    • Gibt auch temporäre Monopole → wird wieder durch den Markt reguliert
      • zB durch Innovation
  • Monopson
    • Es gibt nur einen “Nachfrager”
    • zB bei geschützten Bereichen in dem Medienbereich (zB früher war der Staat alleinig an einem ÖRR interessiert) oder Militärbereich

Was sind Marktzutrittsbarrieren?

  • Vorteile der am Markt etablierten Unternehmen gegenüber möglichen Konkurrenten
    • Aus Sicht im Markt etablierter Unternehmen: alle Faktoren, durch die man sich dem Wettbewerbsdruck entziehen kann
    • Aus Sicht von möglichen Konkurrenten: alle Kosten, die Gewinnerwartung bei Marktzutritt schmälern

Welche zwei Arten von Marktzutrittsbarrieren gibt es?

  • Strukturell (bestimmt durch Kosten-/Nachfragebedingungen; rechtliche Rahmenbedingungen) oder strategisch (verhaltensbedingt)
  • Privat (d.h. von Unternehmen) oder durch Staat

Welche vier privaten Marktzutrittsbarrieren gibt es?

1. Economies of Scale

2. Vorteile der Produktdifferenzierung

3. Absolute Kostenvorteile

4. Versunkene Kosten

Was bedeutet Economies of Scale? (private Marktzutrittsbarriere)

  • Betriebsgrössenvorteile)
    • Durchschnittliche Kosten der Produktion sinken bei steigendem Produktionsvolumen und wachsender Betriebsgrösse
    • Fixkosten teilen sich auf eine größere Anzahl an Produkten auf
    • Einstieg in den Markt bei kleiner Skalierung schwerer

Was sind Vorteile der Produktdifferenzierung? (private Marktzutrittsbarriere)

  • Ergebnis von Heterogenisierungsstrategien
    • auf unterschiedlichen Ebenen möglich: z.B. Preis, Qualität, Zielgruppen- orientierung; Normalfall in Medienindustrien und Digitaler Ökonomie (u.a. Versioning)
    • zB Unterscheidung bei Büchern zwischen Hard- und Softcover
  • Etablierte Unternehmen profitieren u.a. wegen Nachfrageträgheit

Was sind absoluet Kostenvorteile? (private Marktzutrittsbarriere)

Entstehen u.a. durch alleine Verfügungsmacht über Rohstoffe, Arbeitskräfte, technisches Wissen, Vorteile bei Kapitalbeschaffung

Was sind sunk costs? (private Marktzutrittsbarriere)

  • (Ein- und Austrittsbarriere)
    • nicht reversible Kosten → sunk-cost-fallacy
    • zB Werbekosten, die keinen Profit schlagen
    • Je höher die potentiell versunkenen Kosten, desto höher die Ein- bzw. Austrittsbarriere