Digestionstrakt

MGL 161 bodyfeet

MGL 161 bodyfeet


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Flashcards 53
Language Deutsch
Category Medical
Level Other
Created / Updated 17.01.2024 / 13.10.2024
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die Aufgaben des Verdauungstrakts stichwortartig beschreiben

- Einfachbausteine werden vom Körper für die Energiegewinnung aufgenommen oder für den Aufbau der arteigenen  Substanzen verwendet

  • Verdauung, d.h. die Prüfung und Aufnahme von Nahrung, deren mechanische Zerkleinerung, Durchmischung, Lösung in Wasser, Weitertransport und chemischer Abbau durch Enzyme bis zu den Einfachbausteinen.
  • Resorption, d.h. die Aufnahme der Einfachbausteine, Vitamine, Mineralstoffe und des Wassers durch die Darmschleimhaut in das Blut oder in die Lymphe.
  • Ausscheidung, d.h. die Abgabe der unverdaulichen Nahrungsreste mit dem Stuhl.

 eine Übersicht über die Abschnitte und zugehörigen Organe des Verdauungstrakts geben

- oberer Verdauungstrakt: Mund (Os), Rachen (Pharyx), Speiseröhre (Ösophagus)

- mittlerer Verdauungsabschnitt: Magen (Ventriculus, Gaster, Stomachus) und Dünndarm (Intestinum tenue)

- unterer Verdauungsabschnitt: Dickdarm (Intestinum crassum)

Zugehörige Verdauungsdrüsen:

    - Speicheldrüsen (Glandulae salivales)

    - Leber (Hepar) mit Gallenblase (vesica fellea)

    - Bauchspeicheldrüse (Pankreas)

die folgenden Begriffe definieren: Bauchraum, Bauchhöhle, Bauchfell

  • Bauchraum: Vom Zwerchfell bis Beckeneingang, besteht aus Bauchhöhle und Retroperitalraum
  • Bauchhöhle: Befindet sich im Bauchraum und ist der mit Bauchfell (Peritoneum) ausgekleidete Teil (in sich geschlossener Sack)
  • Bauchfell: glatte Haut die die Bauchhöhle eingekleidet

vier charakteristische Eigenschaften von Enzymen nennen

  • Enzyme besitzen eine gewaltige katalytische Aktivität, chemische Reaktionen werden dank ihrer Anwesenheit mindestens eine Million mal

Beschleunigt.

  • Enzyme wirken hochspezifisch, sie können also nur eine ganz bestimmte Reaktion beschleunigen.

Die Enzyme werden deshalb meist nach den Substraten benannt, auf die sie einwirken, und/oder nach der Reaktion, die sie katalysieren.

Dabei wird an den Namen des Substrates bzw. der chemischen Reaktion die Endsilbe "-ase" angehängt.

  • Aufgrund ihrer spezifischen Wirkung und ihrer großen katalytischen Aktivität werden Enzyme nur in relativ kleinen Mengen im Körper benötigt.
  • Reaktionen, die unter dem Einfluss von Enzymen ablaufen, sind von der Temperatur und vom pH-Wert abhängig.

So können die Magenenzyme nur in einem sehr sauren Milieu arbeiten, während die Dünndarm wirksamen Enzyme ein basisches Milieu benötigen.

  • Bsp: Maltose und Wasser (Substrate) mit Enzym (Maltase) Endung wie oben beschrieben

Die Strukturen und Organe stichwortartig beschreiben, die bei einer Inspektion der Mundhöhle sichtbar sind

Die wichtigsten Organe sind die Zunge, Zähne und Speicheldrüse.

Die Mundhöhle wird nach vorne von den Lippen begrenzt, seitlich von den Wangen, unten von der Zunge und die Mundbodenmuskulatur,  oben durch den harten und weichen Gaumen, nach hinten durch mittleren Abschnitt des Rachens.

Das innere der Mundhöhle wird durch einen mehrschichtigen unverhornten Plattenepithel Schleimhaut ausgekleidet.

In dieser sind zahlreiche kleine, schleimbildende Drüsen eingelagert. Im Bereich der Lippen geht die Schleimhaut in das mehrschichtige verhornte Plattenepithel der Haut über. In der Übergangszone des Lippenrots ist die Hornschicht nur ganz dünn, dadurch scheinen die Blutgefässe durch.

Der Gaumen bildet die Trennwand zwischen Mundhöhle und Nasenhöhle.

Man unterscheidet zwischen hartem Gaumen (liegt vorne, wird aus dem Oberkieferknochen und dem Gaumenbein gebildet) und weichem Gaumen (liegt hinten und wird auch Gaumensegel, da er über der Zunge liegt). Von der Mitte des Gaumensegels hängt das Zäpfchen herunter, seitlich geht es in die vorderen und hinteren Gaumenbogen über, welche die Gaumenmandeln einschliessen. Gaumenbogen und Zäpfchen bilden Schlundenge, die den Mundraum vom Rachenraum abgrenzt.

 

Vier Aufgaben der Zunge nennen

Muskelorgan (bewegt den Bissen im Mund und schiebt ihn nach hinten in den Rachen), Sprachorgan (Lautbildung), Sinnesorgan (mit Hilfe der Geschmacksknospen überprüft sie den Geschmack der Speisen. Zudem dienst sie als Tastorgan und kontrolliert die Wärme der Speisen), Abwehrorgan (das lymphatische Gewebe des Zungengrunds erfüllt - zusammen mit dem übrigen lymphatischen Rachenring - Abwehraufgaben).

Auf einer Skizze darstellen, an welchen Stellen der Zungenoberfläche die Geschmacksqualitäten am stärksten wahrgenommen werden

Hinten mittig bitter

Hinten links und rechts sauer

In der Zungenmitte umami

Vorne links und rechts salzig

Zungenspitze süss

Die Zähne des Milch- und Dauergebisses mit deutschen Bezeichnungen nennen

Dauergebiss besteht aus 32 Zähnen, die im Ober- und Unterkiefers je ein Zahnbogen bilden. Jede der vier Kieferhälften besteht also aus 8 Zähnen.

          Von vorne nach hinten unterscheidet man in jeder Kieferhälfte die folgenden Zähne:

              - 2 Schneidezähne

              - 1 Eckzahn

              - 2 Backenzähne

              - 3 Mahlzähne der 3. Mahlzahn ist der Weisheitszahn der zwischen 16-30 Jahren oder überhaupt gar nicht mehr durchbricht.

Das Milchgebiss der Kinder besteht aus 20 Zähnen. Die Molaren des Erwachsenen entstehen als sog. "Zuwachszähne" weiter hinten im Kiefer.

Der Durchbruch der Milchzähne (1. Dentition) erfolgt meist zwischen dem 6. Lebensmonat (Schneidezähne) und dem 2. Lebensjahr (Milchmolaren). Der Durchbruch der bleibenden Zähne (2. Dentition) erfolgt meist zwischen dem 6. Lebensjahr (1. Molaren als "Zuwachszähne") und dem 12. Lebensjahr (2. Molaren). Da die Anlagen der bleibenden Zähne wie erwähnt bereits im 6. Fetalmonat entstehen, können sie bei Hebelextraktionen oder bei Wurzeleiterungen der Milchzähne beschädigt werden.

Den M. masseter als Beispiel eines Kaumuskels nennen

Wenn man die Hände flach auf die seitlichen Kopfpartien auflegt, kann man beim Kauen deutlich die Anspannung des mächtigen Schläfenmuskels und des Masseters spüren. Beim Zusammendrücker des Ober und Unterkiefers spürt man den Masseter auch ganz gut auf den Seiten vor den Ohren. Der Kauprozessbist zwar willkürlich beeinflussbar, die Koordination der komplizierten Teilvorgänge erfolgt aber auf reflektorischem Weg.

 Die Lage der drei grossen, paarigen Speicheldrüsen stichwortartig charakterisieren

  • Ohrspeicheldrüse liegt vor und unter dem Ohr, zwischen dem M. masseter und der Haut. Sie ist die grösste der drei Speicheldrüsen.Ihr Ausführungsgang mündet gegenüber dem 2. oberen Mahlzahn in der Wangenwand.
  • Unterkieferdrüse liegt an der Innenseite des Unterkiefers. Sie hat einen langen Ausführungsgang, der unter der Zunge, vorne neben dem Zungenbändchen in einer kleinen Warze mündet.
  • Die Unterzungendrüse liegt ausgebreitet auf der Mundbodenmuskulatur. Sie besitzt mehrere kurze Ausführungsgänge, die beidseits unterhalb der Zunge münden.In gesundem Zustand kann man die Ohrspeicheldrüse nicht erspüren, doch z.B. bei Mumps schwillt sie stark an und ist von aussen gut sichtbar.

Mindestens fünf Inhaltsstoffe des Speichels nennen und vier Aufgaben des Speichels nennen

  • Wasser
  • Amylase (ein Enzym das Kohlenhydrate spaltet)
  • Muzine (Schleimstoffe, die den Bissen schlüpfrig und damit schluckbar machen
  • Lysozym (antibakterielle Wirkung)
  • verschiedene Salze u.a. Fluorid-Ionen als Schutz gegen Karies, Bicarbonat zur Einstellung des Speichels auf etwa pH 7

(bei einem sauren Speichel wird einerseits die Aktivität der Amylase gehemmt und andererseits der Zahnschmelz angegriffen.

Die Salze setzen sich zum Teil auch als Zahnstein an den Zähnen ab).

     Aufgaben des Speichels:

         - Befeuchtung der Nahrung, damit sie gleitfähig wird

         - Lösung von Geschmacksstoffen in Wasser

         - Beginn der Kohlenhydratverdauung

         - Antibakterielle Wirkung und Spülfunktion

Den Vorgang des Schluckens in wenigen Sätzen beschreiben

  • Der Vorgang ist sehr kompliziert aber auch willkürlich und unwillkürlich. Zuerst wird mit einer unwillkürlichen Zungenbewegung die den Bissen oder auch nur den Speichel in den Rachen befördert. Durch die Berührung der Gaumenbogen, des Zungengrundes und der Rachenhinterwand wird dann der zweite unwillkürliche ablaufende Teilprozess ausgelöst. Durch Anheben des Gaumensegels an einen Kontraktionswulst der hintere Rachenwand wird die Verbindung zum Nasenraum verschlossen. Durch Anheben von Zungenbein und Kehlkopf wird der Kehldeckel über den Kehlkopfeingang gelegt, so dass die Verbindung in die Luftröhre verschlossen wird. Mit dem Verschluss der Atemwege wird gleichzeitig die Zunge gegen den Gaumen gepresst und die Nahrung nach hinten in den Rachen gedrückt. Von da aus wird sie durch Kontraktion der Schluckmuskulatur in die Speiseröhre befördert. An diesem ganzen Vorgang sind mindestens 20 quer gestreifte Muskeln beteiligt, die unter der Kontrolle des Schluckzentrums im verlängerten Mark zu koordinierter Kontraktion veranlasst werden.

Die Speiseröhre hat einen Speiseröhrenmund (oberer Ösophagus Sphinkter), der erschlaffen kann oder schliessen. Beim Schluckvorgang erschlafft er damit, der Bissen weiter in die Speiseröhre vordringen kann. Der weitere Transport erfolgt durch die peristaltische Welle magenwärts. Sobald der Bissen nach einigen Sekunden den unteren Ösophagussphinker erreicht hat, öffnet sich dieser reflexartig. Durch die peristaltischen Bewegungen können Speisen auch im Kopfstand geschluckt werden.

Die Aufgaben des Magens nennen

  • Vorübergehende Speicherung der Speisen und geregelte Weitergabe an den Dünndarm
  • Vernichtung schädlicher Stoffe sowie Krankheitserreger durch die Salzsäure bzw. Entfernung von schädlichen Mageninhalt durch Erbrechen
  • Vorbereitung der Verdauung durch Proteindenaturierung mittels Salzsäure
  • Verflüssigung der Nahrung
  • Beginn der Proteinverdauung
  • Produktion des Intrinsic factor hat ein Gegenstück extrinsic Faktor das ist Vitamin B12. Wenn der Intrinsic Faktor fehlt, kann Vitamin B12 nicht vom Dünndarm aufgenommen werden.

 Die Lage des Magens charakterisieren

Der Magen liegt im Oberbauch zwischen Leber und Milz. Nach hinten liegt die Bauchspeicheldrüse auf. Nach oben berührt er das Zwerchfell und nach unten den Dickdarm. Die Lage und Form des Magens können allerdings stark variieren. Sie sind vor allem von seinem Füllungszustand und von der Körperlage abhängig. Darüber hinaus unterscheidet sich der Magen auch bei verschiedenen Menschentypen.

Auf einer Skizze eines Magens im Längsschnitt mindestens sieben Abschnitte oder Strukturen beschriften

  • Magenmund
  • Magengrund
  • Kleine Magenkrümmung
  • grosse Magenkrümmung
  • Magenstrasse
  • Magenkörper
  • Magenausgangsteil
  • Magenpförtner

Mindestens fünf Inhaltsstoffe des Magensaftes und ihre Funktion nennen

  • Wasser
  • Schleimstoffe (Muzine)
  • Intrinsic factor hat ein Gegenstück, dass ist der extrinsic Faktor "Vitamin B12, wenn der Intrinsic Faktor fehlt, kann das Vitamin B12 nicht vom Dünndarm aufgenommen werden.
  • Salze, Salzsäure stellt im Magensaft einen pH-Wert von 1-2 her und erfüllt damit folgende drei Aufgaben
    • denaturiert die Proteine, d.h. sie zerstört deren Raumstruktur, so dass diese von den Enzymen gespaltet werden können aktiviert Pepsinogen und schafft einen für die Wirkung dieser Enzyme optimalen pH-Wert
    • sie vernichtet die mit der Nahrung aufgenommenen Bakterien und andere Erreger.
  • Schutzmechanismen gegen die Selbstverdauung (hohe Salzsäure-Konzentration macht den Magensaft aggressiv.
    • Oberflächenzellen der Magenschleimhaut produzieren einen zähen und haftfähigen Schleim (Muzin), der die Innenwände des Magens überzieht und schützt
    • Die Epithelzellen bilden Bicarbonat, das die Salzsäure in Wandnähe neutralisiert.
    • Der wichtigste Schutz vor einer Selbstverdauung ist eine intakte Zellmembran der Oberflächenzellen, die nur durch eine gute  Schleimhautdurchblutung gewährleistet ist.
  • Enzyme: Pepsinogen (Gemisch aus mehreren Enzymvorstufen, werden durch die Salzsäure zu aktiven Pepsinen gebildet. Sie sind für die Proteinverdauung zuständig

Den Hauptnerv des Magendarmtraktes nennen

   N. Vagus gehört zum Parasympatikus

Drei Phasen stichwortartig beschreiben, die der Regulierung der Magensaftsekretion dienen

  • Kephale Phase (nervale Phase -vom Hirn gesteuert) Geruch, Geschmack und Vorstellung
    • N. Vagus stimuliert die Magensaftproduktion sowie Gastrinausschüttung - Erhöhung der Magensaftproduktion
  • Gastrische Phase (Magenphase) Nahrung gelangt in den Magen - Gewebehormon Gastrin - Gastrinausschüttung => Erhöhung der Magensaftproduktion (regt die Salzsäure- und Pepsinogen Produktion an. Durch Gewürze in der Nahrung oder sogenannte Genussmittel (Nikotin, Coffein, Alkohol) wird die Gastrinproduktion gesteigert
  • Intestinale Phase (Dünndarmphase) ---> Übertritt von saurer Nahrung in den Dünndarm bewirkt - Sekretinausschüttung => Hemmung der Magensaftproduktion

Zwei Aufgaben des Dünndarms stichwortartig beschreiben

  • Abbau der Nährstoffe zu den Einfachbausteine
  • Resorption dieser Einfachbausteine, der übrigen Nahrungsbestandteile und des Wassers über die Schleimhaut in die Blut- und Lymphgefässe

Die drei Abschnitte des Dünndarms nennen

  • Zwölffingerdarm (Duodenum)
  • Leerdarm (Jejunum)
  • Krummdarm (Ileum)

angeben, an welcher Stelle der Gallengang und der Bauchspeicheldrüsengang in den Zwölffingerdarm münden

Etwa in der Mitte des absteigenden Zwölffingerdarmteils befindet sich eine kleine, warzenförmige Erhebung, die Vater-Papille (Papilla duodeni major). Hier münden die Ausführungsgänge des Bauchspeicheldrüsen- und Gallengangs ein. Die meisten Verdauungssekrete werden über diese Gänge in den Anfangsteil des Dünndarms abgegeben.

Stichwortartig beschreiben, welche drei Strukturen der Dünndarmwand der Oberflächenvergrösserung dienen

  • Damit eine möglichst grosse Oberfläche entsteht, und die Resorptionsaufgaben des Dünndarms optimal erfüllt werden können, ist seine Schleimhaut in dreifacher Weise aufgefaltet. Durch diese mehrfache Auffaltung wird die resorbierende Oberfläche des Dünndarms auf etwa 200m2 vergrössert. Dies entspricht etwa einer Grösse von 2 Vierzimmerwohnungen!
  • Strukturelemente der Dünndarmwand: Kerckring-Falten, Krypten (Einsenkung) und Zotten (Ausstülpung), Mikrovilli
  • Kerckring-Falten (Plicae circulares): sind etwa 1cm hohe, halbkreisförmige um das Darmlumen verlaufende Auffaltungen der Mucosa und Submucosa.
  • Zotten (Villi intestinales): sind etwa 1mm grosse Ausstülpungen der Darmschleimhaut, sie sitzen dicht gedrängt auf den Kerckring-Falten und verleihen ihnen ein samtartiges Aussehen. Zwischen den Zotten befinden sich etwas kürzere Einstülpungen der Schleimhaut (Krypten bzw. Lieberkühn-Drüsen).
  • Im Innern der Zotten befindet sich ein dichtes Kapillarnetz, das der Blutversorgung der Zotten und der Aufnahme der resorbierten Nahrungsstoffe dient. Im Zentrum der Zotten befindet sich ausserdem ein Lymphgefäss, in das die fettartigen Stoffe aufgenommen werden.
  • Mikrovilli: kleinste Auffaltungen, es sind winzige Zytoplasmafortsätze der resorbierenden Epithelzellen und werden als Gesamtheit Bürstensaum genannt.

Mindestens drei Inhaltsstoffe des Dünndarmsaftes nennen

  • Wasser
  • Schleimstoffe (Muzine)
  • Bicarbonat (-> pH 8-9)
  • Verdauungsenzyme u.a.
    • Dipeptidasen zur Spaltung der Protein-Abbauprodukte (Dipeptide)
    • Disaccharidaen (Maltase, Lactase, Saccarase) zur Spaltung der Kohlendydrat-Abbauprodukte (Disaccaride)
    • Enterokinase (aktiviert die inaktiven Verdauungsenzyme aus der Bauchspeicheldrüse)

Die Abschnitte des Dickdarms mit deutschen Bezeichnungen und Fachtermini nennen

  • Blinddarm (Caecum) mit Wurmfortsatz (Appendix vermiformis)
  • Grimmdarm (Colon)
    •  aufsteigender Grimmdarm (Colon ascendens)
    • quer verlaufender Grimmdarm (Colon transversum)
    • absteigender Grimmdarm (Colon descendens)
    • S-förmige Schlinge (Colon sigmoideum)
  • Mastdarm bzw Enddarm (Rectum), der mit dem After (Anus) endet

 

Vereinfacht spricht man in der Umgangsform anstelle vom Grimmdarm vom Dickdarm. Manche Autoren grenzen auch den Mastdarm als separaten Darmabschnitt vom Dickdarm ab. Hier sollen alle diese Abschnitte in einem gemeinsamen Kapitel besprochen werden.

Die Grösse des Dickdarms mit derjenigen des Dünndarms vergleichen

  • Der Dickdarm ist etwa 1.5m lang und besitzt einen etwas grösseren Durchmesser als der Dünndarm (etwa 5-8 cm).
  • Der Dünndarm ist ein langer Schlauch, je nach Kontraktionszustand der Längsmuskelschicht etwa 3-6m. Durchmesser je nach Füllungszustand ungefähr 2.5-4 cm

Die Mündungsstelle des Dünndarms in den Dickdarm stichwortartig beschreiben

Die Mündungsstelle erfolgt seitlich vom Ileum (Krummdarm) in den Blinddarm. Der Blinddarm heisst so, weil das Dünndarmende (das terminale Ileum) nicht am Dickdarmanfang sondern seitlich in den aufsteigenden Grimmdarm einmündet. So verbleibt unterhalb der Mündungsstelle ein blindes Ende, das Blinddarm genannt wird. An der Einmündungsstelle des Ileums in den Dickdarm entstehen zwei Schleimhautfalten, die Bauhin-Klappe oder Ileocaecalklappe genannt werden. Sie lassen den Darminhalt in regelmässigen Abständen in Richtung Dickdarm passieren, verhindern jedoch durch ihr Ventilwirkung einen Rückfluss in den Dünndarm.

Die Aufgabe des Wurmfortsatzes nennen

 Ähnlich wie die Mandeln erfüllt der Wurmfortsatz Abwehraufgaben, weshalb man ihn auch als Darmmandel bezeichnet.

Drei typische anatomische Merkmale des Grimmdarms nennen

  • Durch die spezielle Anordnung der Muskelfasern wird der Grimmdarm als Ganzes jedoch stark aufgefaltet. Unterscheidung zum Dünndarm aufgrund der dreianatomischen Merkmale:
    • Die Längsmuskelschicht der Grimmdarm- und Blinddarmwand ist nicht gleichmässig über das Darmrohr verteilt, sondern zu drei bandförmigen Streifen zusammengebündelt. Diese von aussen sichtbaren Längsstreifen werden Tänien genannt.
    • Durch den Spannungszustand der Tänien und Kontraktionen der Ringmuskulatur entstehen in regelmässigen Abständen Einschnürungen, die sich als peristaltische Wellen vorwärts bewegen. Zwischen diesen Einschnürungen befinden sich als wulstförmige Ausbuchtungen die Haustren, die natürlich ebenfalls mit der Peristaltik wandern und ständig ihre Form verändern.
  • An den Tänien hängen als gelbe Fettanhängsel die Appendices epiploicae.

Drei anatomische Strukturen stichwortartig beschreiben, die dem Verschluss des Afters dienen

  • Die Ringmuskulatur bildet am After einen innere Schliessmuskel aus glatten Muskelfasen, der von einem äusseren Schliessmuskel aus quer gestreiften Muskelfasern bedeckt wird. Der innere Schliessmuskel arbeitet unwillkürlich, der äussere dagegen gehört dagegen zur Beckenbodenmuskulatur und kann willkürlich beeinflusst werden. Der After ist also eine von Muskeln verschlossene Öffnung durch die der Darm nach aussen mündet.
  • Direkt oberhalb der Schliessmuskel befindet sich die sogenannte Hämorrhoidalzone (etwa 1cm breit), in der die Schleimhaut durch darunter liegende Blutgefässe faltenartig aufgeworfen wird. Die Blutgefässe bilden einen sogenannten arteriovenösen Schwellkörper und verstärken den muskulösen Verschluss des Anus

 Fünf Aufgaben des Dickdarms nennen

  • Rückresorption von Wasser und Elektrolyten (Eindickung des Darminhalts)
  • Bakterieller Abbau von Nahrungsresten
  • Schleimproduktion (Erhöhung der Gleitfähigkeit des Darminhaltes)
  • Weitertransport des Darminhalts und Ausscheidung über den After
  • Abwehraufgaben (vor allem Wurmfortsatz und Lymphfollikel)

Die folgenden Begriffe definieren: Darmflora, Symbiose, Gärung, Fäulnis

  • Darmflora: Gesamtheit der Mikroorganismen (vorwiegend anaerob lebende Bakterien), die physiologischer weise im Darm leben
    • Symbiose: Zusammenleben von zwei Organismenarten, bei dem beide voneinander profitieren
    • Gärung (Fermentation) = anaerober Abbau von Kohlendhydraten durch Bakterien. Es entstehen vorwiegend saure Zwischen- und Endprodukte
    • Fäulnis = anaerobe Abbau von Proteinen durch Bakterien. Es entstehen vorwiegend basische Endprodukte.

In einigen Sätzen beschreiben, wie die Darmbakterien und der menschliche Körper voneinander profitieren

 

  • Darmbakterien leben in Symbiose mit dem menschlichen Körper. Darmbakterien ernähren sich von Nahrungsbestandteilen des Darminhaltes, andererseits liefern sie dem menschlichen Körper die Abbauprodukte ihres Stoffwechsels:
    • Sie bilden kurzkettige Fettsäuren, die der Mensch in vielfältiger Weise nutzen kann
    • Sie produzieren Vitamine (z.B. Vitamin K)

 

Zwei Beispiele von Darmbakterien nennen

Escherichia coli, Enteroccen und Bifidusbakterien sowie der Pilz Candida albicans. Escherichia coli ist der allgemein bekannteste Darmbewohner. Denn dieses Bakterium überlebt auch eine Zeit lang ausserhalb des Darms und lässt sich leicht nachweisen.

Die ungefähren Flüssigkeitsmengen nennen, die täglich mit der Nahrung, dem Mundspeichel, dem Bauchspeichel, der Galle sowie dem Magen- und Dünndarmsaft in den Magen-Darm-Trakt abgegeben werden.

Bei einer Einnahme von Speichel 1000ml / Nahrung 2000ml Gesamtvolumen 9000ml/24h

 

Flüssigkeitsmengen nennen, die im Dünndarm und Dickdarm täglich in den Körper zurückresorbiert bzw. mit dem Stuhl ausgeschieden werden.

 Dünndarm (Illeumsekret 500ml  resorbiert 2900ml

Jejunalsekret 1800ml  resorbiert 5000ml

Den Vorgang der Stuhlentleerung stichwortartig beschreiben

  • Stuhl nennt man den eingedickten, durch Bakterienwirkung zersetzten, unverdaulichen Rest des Nahrungsbreis. Wassergehalt etwa 75%
  • Rest besteht aus unverdauten Nahrungsresten, Bakterien (bis zu 8%), abgestossenen Epithelzellen, Schleim und Entgiftungsprodukten (Pharmaka, Giftstoffe, Stoffwechselendprodukte).
  • Seine meist brauche Farbe erhält der Stuhl durch den Farbstoff Sterkobilin, der aus dem Abbau des Blutfarbstoffs Hämoglobin entsteht.
  • Der Geruch des Stuhls wird durch die bakteriellen Gärungs- und Fäulnisprodukte erzeugt.
  • Vorgang: ähnlich wie Harnentleerung - reflektorisch ablaufender aber willkürlich beeinflussbarer Vorgang. Wenn sich das obere Rectum mit Darminhalt füllt, werden dort Druckrezeptoren erregt. Auf reflektorischem Weg löst dies den Stuhldrang aus. Wenn wir nachgeben kommt es zur Entleerung
    • Die Längsmuskulatur des Rectums kontrahiert, die quer gestellten Falten glätten sich, der Darm verkürzt sich.
    • Der obere, unwillkürliche sowie der untere, willkürliche Schliessmuskel erschlaffen
    • Die Ringmuskulatur treibt - unterstütz von der Bauchpresse - den Stuhl aus dem After

Angeben, welche Häufigkeit der Darmentleerung als normal anzusehen ist

Die Entleerungshäufigkeit ist von Mensch zu Mensch sehr verschieden und bewegt sich normalerweise zwischen 3x täglich bis zu 3x wöchentlich. Aus diesem Grund kann auch die Verweildauer des Darminhalts im Dickdarm erheblich variieren (12-60 Std).

 Die Aufgaben der beiden funktionellen Bauchspeicheldrüsen-Anteile (exokrin, endokrin) in wenigen Sätzen beschreiben

  • Die Bauchspeicheldrüse (griech. Pankreas) ist die wichtigste Verdauungsdrüse. Sie bildet aber nicht nur enzymreiches Verdauungssekret sondern auch Hormone
  • Die Aufgaben der Bauchspeicheldrüse besteht somit aus einem endokrinen und einem exokrinen Anteil und zählt somit zu den gemischten Drüsen.
    • Als exokrine (exkretorische) Drüse (Drüse mit äusserer Sekretion) produziert sie ein alkalisches Sekret, das reich an Verdauungsenzymen ist. Dieses Sekret gibt sie in den absteigenden Teil des Zwölffingerdarms ab. Dieser Anteil bildet die Hauptmasse der Bauchspeicheldrüse. Gebildet aus vielen kleinen, serösen Drüsenläppchen, deren Sekrete alle in einem

                    grossen Hauptausführungsgang gesammelt werden.

  • Als endokrine (inkretorische) Drüse (Drüse mit innerer Sekretion) produziert sie im Inselorgan (in den Lagerhans-Inseln) die beiden Hormone Insulin und Glukagon. Diese werden direkt ans Blut abgegeben und sind für die Regulation des Kohlenhydrat-Stoffwechsels verantwortlich. Umfasst etwa 2% der Bauchspeicheldrüse. Gebildet durch Hormonbereitende Zellen, die gruppenweise zu sogenannten Langerhans-Inseln zusammengefügt werden & somit als gesamtes Inselorgan genannt werden. 60-80% der Inselzellen helle B-Zellen die Insulin produzieren 20-25% der Zellen sind stark granulierte dunklere A-Zellen die Glukagon herstellen

        ACHTUNG die beiden Fachausdrücke gilt es zu unterscheiden:

  • Glykogen = Polysaccharid, Speicherform der Kohlenhydrate bei Menschen und Tieren
  • Glukagon = Hormon der Bauchspeicheldrüse, das den Kohlenhydrat-Stoffwechsel reguliert.

Die Lage der Leber in wenigen Sätzen charakterisieren

Rotbraun gefärbte Leber - Gewicht von etwa 1.5kg die grösste Verdauungsdrüse. Übernimmt vielfältige und lebenswichtige Aufgaben im Organismus. Die Leber liegt grösstenteils im rechten Oberbauch unter der rechten Zwerchfellkuppel, wird also zum Grossteil vom Brustkorb verdeckt. Der untere Leberrand folgt bis zum unteren Rand des Rippenbogens und zieht dann schräg aufwärts bis zum linken Oberbauch. Die obere, konvexe (nach aussen gewölbte) Fläche der Leber schmiegt sich dem Zwerchfell an und ist in einem kleinen dreieckigen Bezirk mit diesem verwachsen. Der übrige Teil der Leberoberfläche ist mitsamt der Gallenblase von Bauchfell überzogen. Die Leber liegt also grösstenteils intraperitoneal (ganz vom Bauchfell eingekleidet).

Auf einer Abbildung die vier Leberlappen beschriften

  • Rechter Leberlappen (Lobus dexter)  bildet die Hauptmasse der Leber - darunter befindet sich der Zwölffingerdarm, die rechte Colonflexur sowie die rechte Niere und Nebenniere
  • Linker Leberlappen (Lobus sinister) - darunter befindet sich der Magen
  • Quadratischer Leberlappen (Lobus quadratus) liegt vorne
  • Geschwänzter Leberlappen (Lobus cadatus) liegt hinten