Genetik

Genetik Biologie Lehramt

Genetik Biologie Lehramt


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Langue Deutsch
Catégorie Biologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 09.01.2024 / 03.02.2024
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Definition: Genetik

gr.: genetike techne, "Wissenschaft von der Erzeugung"

Von wem wurde die moderne Genetik geprägt?

Mendel-1865 Kreuzungsergebnisse: zunächst Regelmäßigkeiten der Weitergabe von Eigenschaften von einer Generation zur nächsten

Welche Merkmale hat Mendel bei den Erbsen analysiert?

-Samen: rund/kantig und gelb/grün

-Hülsen: glatt/eingeschnürt und gelb/grün

-Blütenfarbe: weiß/violett

-Blütenstellung: achsenständig/endständig

-Stanegllänge: großwüchsig/kleinwüchsig

Was ist das Hybridierungsexperiment (Mendel)?

Blüten glatter Erbsen werden mit Pollen von Blüten kantiger Erbsen bestäubt

Was beinhaltet die 1. Mendelsche Regel?

Uniformitäts- und Reziprozitätsregel: Nachkommen reziproker Kreuzungen reiner Linien zeigen einen einheitlichen Phänotypen-sie sind uniform

Was beinhaltet die 2. Mendelsche Regel?

Spaltungsregel: Kreuzung der Nachkommen zweier reinrassiger Elternlinien untereinander führen zur Aufspaltung der Phänotypen nach bestimmten Zahlenverhältnissen in der F2

Wie lautet die Hypothese und das Experiment zur 2. Mendelschen Regel?

Hypothese: Bei Kreuzung zweier Erbsensorten mit unterschiedlichen Merkmalsformen werden Merkmale in der Folgegeneration irreversibel gemischt.

Experiment: P-Pflanzen über Kreuz bestäubt - F1 Samen alle glatt - F1 Pflanzen bestäuben sich selbst - Ergebnis: F2 Samen von F1 Pflanzen 3/4 glatt, 1/4 runzelig (3:1)

Schlussfolgerung: Hypothese widerlegt, es gibt keine irreversible Vermischung der Merkmale. Eine rezessive Merkmalsform kann in Folgegenerationen wieder auftreten

-> Testkreuzung offenbart den Genotyp des dominanten Phänotyps

Was beinhaltet die 3. Mendelsche Regel?

Unabhängigkeitsregel (Neukombinationsregel): Allele verteilen sich im Prinzip unabhängig voneinander und unabhängig von den Allelen anderer Gene auf die Nachkommen

Was sind Mendels Ergebnisse (6)?

-Merkmalsausprägungen werden von konstanten, unvermischbaren, unverdünnbaren "Einheiten" festgelegt

-Merkmalsträger besitzen zwei Allele für jedes Merkmal, die gleich (homozygot) oder unterschiedlich (heterozygot) sein können

-Unterschiedliche Allele tragen nicht gleichberechtigt zur Merkmalsausprägung bei (dominant-rezessive Verhältnisse)

-Jeder Elternteil gibt nur ein Allel an die nächste Generation weiter-diese erfolgt zufällig und von beiden Elternteilen gleichberechtigt

-Rezessive Merkmale werden bei Ausprägung zwar unterdrückt, verschwinden aber nicht, sondern erscheinen als homozygote sichtbare Form in folgenden Generationen (in berechenbaren Häufigkeiten) wieder

-Merkmale werden unabhängig von anderen Merkmalen vererbt

Definiere Gen

Erbanlage, Erbfaktor, funktionelle Einheit im Genom

Definiere Allel

Ausprägungsform eines Genes, z.B. Wildtyp- oder Mutationsform eines Gens

Definiere Genotyp

Gesamtheit der Erbanlagen eines Organismus, d.h. der in der DNA kodierten Infos

Definiere Phänotyp

Erscheinungsbild, Gesamtheit der Merkmalsausprägung eines Organismus

Definiere Homozygot

Genetischer Zustand eines diploiden Organismus. Identische Allele auf dem väterlichen und dem mütterlichen Chromosom

Definiere Dominanz

das Allel welches bei Heterozygotie ausschließlich oder maßgeblich den Phänotyp beeinflusst nennt man dominant

Definiere Rezessivität

Allele die im heterozygoten Zustand in der phänotypischen Ausprägung gegenüber dem dominanten Allel zurücktreten prägen sich nur aus wenn dominante Allele im Genom fehlen z.B wenn der diploide Organismus homozygot rezessiv ist

Was ist Multiple Allelie (Bsp.: White-gen in Drosophila melanogaster)?

-jeder diploide Organismus besitzt zwei Allele eines Gens

-in der Population gibt es aber in der Regel eine viel größere Anzahl von vers. Allelen für jedes Gen (Locus)

-jede Mutationn bringt ein neues Allel hervor, unabhängig davon ob man es phänotypisch von anderen Allelen des gleichen Gens unterscheiden kann

Was bedeutet Kodominanz (Bsp.: Blutgruppen)?

Liegt vor wenn im heterozygoten Zustand beide Allele funktionsfähig sind und zur phänotypischen Ausprägung kommen

Definiere Amorphes Allel

Genprodukt geht verloren (häufigsten Mutationen führen dazu)

Definiere Hypomorphes Allel

die Funktion des Genprodukts ist eingeschränkt (die häufigsten Mutationen führen dazu)

Definiere Hypermorphes Allel

Genprodukt hat ein über das Maß des Wildtypallels hinausgehende Aktivität (z.B Substratumsatz eines Enzyms)

Definiere Neomorphes Allel

die Funktionsfähigkeit des Genprodukts bleibt erhalten bei einer veränderten Eigenschaft

Was bedeutet Letal?

Ein Allel das in homozygoter Form tödlich ist

Definiere Penetranz

Die Erscheinung das nur ein Teil der (identischen) Genotypen den erwarteten Phänotyp zeigen. Die Penetranz gibt den prozentualen Anteil des erwartenden Phänotyp an.

->ein eigentlich erwarteter Phänotyp tritt nur bei 40 von 50 mutierten Genotypen auf. Die Mutation kann dabei dominant sein oder homozygot rezessiv vorliegen. Die anderen 10 Individuen gleichen Genotyps zeigen dagegen das Wildtypmerkmal. die Penetranz liegt bei 80%. Es liegt eine "Alles oder Nichts2 Entscheidung vor

Definiere Expressivität

-gibt den Grad der Aussprägung eines mutierten Genotyps an. Die Expression kann gänzlich fehlen (Wildtyp) und graduell bis zur Vollausprägung reichen

-> Genetischer Hintergrund und Umwelteinflüsse können Ursache für unvollständige Expressivität sein 

Definiere Pleiotropie/Polyphänie

Ein Gen kann mehrere Merkmale beeinflussen. Beispiele finden sich bei vielen monogenen Erbkrankheiten wie Sichelzellanämie oder Phenylketonurie. Es werden sogenannte Syndrome beschrieben

Definiere Polygenie I

Für viele Merkmale ist nicht nur ein Gen verantwortlich sondern das Zusammenspiel mehrerer unabhängig segregierender Gene. Bsp: Körnerfarbe des Weizens

Definiere Polygenie III

Auch das Gen C wirkt sich bei der Frabausprägung der Weizenkörner mit

Definiere Komplementation

Funktionelle Ergänzung zweier mutierter Allele von zwei unabhängigen Genen

Bsp.: Die Blütenfarbe einer Wildtyppflanze ist blau. 2 Züchter erzielen unabhängig voneinander reinerbig weiß blühende Pflanzen -> beide erkennen ihre Mutation als rezessiv, heterozygote Pflanzen blühen blau. Es können bei beiden identische (oder vers.) mutierte Allele in ein und demselben Gen für die Pigmentbildungsstörung verantwortlich sein, die die weißblühenden Pflanzen hervorgebracht haben. -> die Kreuzung beider Formen erbringt aber ausschließlich blau blühende Nachkommen, es hat Komplementation stattgefunden AA/bb (w) x aa/BB (w) > Aa/Ba (b)

Es ind 2 unabhängige Gene beteiligt. Heterozygotie wird für beide rezessiven Mutationen bewirkt sodass der Wildtyp ausgebildtet wird

Definiere Epistase

=Anhalten

Modifikation/Maskierung eines Genprodukts durch ein nicht-alleles Gen -> gutes Bsp für Genwechselwirkungen

Bsp.:

-Fellfarbe der Maus: Agouti (A) dominant über schwarz (a) -> F1 ist agouti (Aa)

-Homozygotie für ein zweites rezessives Gen c unterdrückt die Pigmentbildung vollständig

Definiere Supression

Eine Supressionsmutation ist eine zweite Mutation die den ursprünglichen Phänotyp rettet (vgl.: Interaktionsupressor und Nebenwegssupressor)

Definiere Enhancement

Gegenteil von Supressormutatioen. Sie verstärken den Phänotypen der ersten Mutation 

Bsp.: Synthetische Letalität bei der (haploiden) Hefe Saccharomyes cerevisiae

Mutation von A: nicht letal

Mutation von B: nicht letal

Mutation von A und B: letal

Nenne Fakten zur Mitose (5)

-Zellteilung bei der 2 identische Tochterzellen entstehen

-Chromosomenbestand bleibt gleich

-DNA-Gehalt wird halbiert

-Eingebunden in den Zellzyklus

-Bedeutung in Wachstum, Regeneration, ungeschlechtlicher Vermehrung (Klonierung)

Nenne Fakten zur Meiose (5)

-Zellteilung bei der durch Rekombination der elterlichen Genome 4 genetisch unterschiedliche Zellen entstehen

-Chromosomenbestand wird reduziert (diploid -> haploid)

-DNA-Gehalt wird geviertelt

-Aufteilung in zwei Teilungsschritte

-Bedeutung und Vorraussetzung für die geschlechtliche Fortpflanzung

Beschreibe die Weitergabe des Genoms (4 Prozesse)

1. DNA-Replikation 

2. Bildung von Kohäsion zwischen Schwesterchromatiden

3. Chromosomen Bi-Orientierung in der Spindel

4. Chromosomen Segregation

Fakten zur Mikrotubuli Struktur

-> dynamische Cytoskelett-Filamente-erlauben eine Kraft auf die Chromosomen auszuüben

-Baustein der Mikrotubuli ein Dimer aus a- und ß-tubulin

-Mikrotubulin ist zum +Ende hin orientiert

-Bindung eines neuen Dimers stimuliert die Hydrolyse von GTP zu GDP durch ß-tubulin

Fakten zum fangen von Chromosomen durch Mikrotubuli

-Mikrotubuli durchsuchen Raum und finden Chromosomen zu fällig

-die Zeit um konkret an die Spindel gebunden zu werden ist für die einzelnen Chromosomen unterschiedlich

-es kann zu Fehlern kommen die korrigiert werden müssen 

->solange selbst ein Chromosom nicht korrekt an die Spindel gebunden ist, wird der Übergang von Metaphase zu Anaphase verhindert. "Spindel assembly checkpoint"=SAC

Definiere Chromosomensatz

Ist die Anzahl von Chromosomen (n) einer haploiden Zelle (Mensch=n=26)

Chromosomen-Chromatide

-Chromosomen können Chromatide haben (vor der S-Phase) oder 2 (im Anschluss an DNA-Repliaktion)

-während Anaphase werden aus beiden Schwesterchromatiden eines Chromosoms zwei eigenständige (Tochter-)chromosomen (mit einer Chromatide)

DNA-Gehalt (c)

beschreibt die Anzahl von identischen und/oder homologen DNA-Molekülen (Chromatiden)

Bsp.: eine haploide Zelle vor der S-Phase hat den DNA-Gehalt 2c, nämlich die beiden DNA-Moleküle der beiden homologen Chromosomen. Nach der S-Phase hat sie 4c, nämlich je 2 Schwesterchromatiden in beiden homologen Chromosomen