WIGL - Kurzform
für die WIGL-Prüfung aber in Kurzform.Originaltexte sind als Bild integriert.
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Set of flashcards Details
Flashcards | 91 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Macro-Economics |
Level | University |
Created / Updated | 02.09.2023 / 30.09.2023 |
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2-1. Wenn wir vom Staat sprechen, können wir ganz unterschiedliche Aktivitäten verbinden.
A) (10 P) Beschreiben Sie genauer, was wir aus ökonomischer Sicht zum Sektor "Staat" rechnen können.
- Gebietskörperschaften: Bund, Länder, etc. --> Staatliche Einheiten, die an Territorien gebunden sind
- Sozialversicherungen: 5 Säulen: Arbeitslosen-, Unfall-, Renten-, Pflege- und Krankenversicherung
- Parafiski: Lastenausgleichfonds, ERP-Vermögen (kurz: Geld, das aufgrund des II. Weltkrieges bezahlt wird)
- öffentlich-rechtliche Kreditinstitute: KfW, Landesbanken (nicht normale Banken!)
- Staatliche Unternehmen: Bahn, staatliche Verkehrsbetriebe, kommunale Versorgungseinrichtungen
- Sonstige: EU, NATO, UNO, etc.
--> unscharfe Grenzen: der Sektor "Staat" ist nicht völlig klar abgrenzbar
2-1. Wenn wir vom Staat sprechen, können wir ganz unterschiedliche Aktivitäten verbinden.
B) (5 P) Geben Sie ein Beispiel dafür, wie der Staat eher grösser oder eher kleiner gerechnet werden kann.
Kommunale Unternehmen:
- mehr privater Anteil (als staatlich) + Gewinnorientierung = Unternehmen gehört nicht zum Staat
- gemeinnützigkeit + staatlich (kommunaler Hand) = Unternehmen zählt zum Staat
Bahn: erfüllt Beförderungsauftrag, ist gewinnorientiert & zählt trotzdem zum Staat
Institute: bei zeitweise staatlichen Aufträgen handeln diese hoheitlich
2-1. Wenn wir vom Staat sprechen, können wir ganz unterschiedliche Aktivitäten verbinden.
C) (5 P) Welche wesentlichen Merkmale unterscheiden staatliches Handeln von privatem Handeln?
Wesensmerkmale staatlichen Handelns:
- Zweck: Bedarfsdeckung, keine Überschüsse
- Produktion: nicht Konsum. Leistungserstellung ist das Ziel, dass privat genutzt werden kann, aber öffentlich zur Verfügung gestellt wird.
- Leistungen sind kostenlos: nur vereinzelt gegen Gebühr
- Zwangsabgaben: Staatsleistungen werden über Steuern finanziert.
Orientierung privat: Einkommenserzielung, Gewinnmaximierung, Nutzenmaximierung (Money matters)
Orientierung staatlich: Leistungserstellung (Hippies...)
2-1. Wenn wir vom Staat sprechen, können wir ganz unterschiedliche Aktivitäten verbinden.
D) (5 P) Welche drei Kernfragen müssen bei der Planung staatlicher Ausgaben und Einnahmen gestellt werden?
- Leistungsumfang: Wie viele Leistungen soll der Staat überhaupt erbringen? Staatsanteil am gesamten Leistungsvolumen der VWL?
- Finanzierung: Wie können die Leistungen finanziert werden? Steuern? Sozialabgaben? Staatsverschuldung? Welche Einnahmequelle?
- Wirtschafts- und sozialpolitische Ziele: Will/Kann der Staat über seine Leistungen hinaus weitere Ziele anstreben? Und dazu Steuergelder einsetzen?
1-5. Wirtschaftspolitik bedeutet, dass bestimmte Akteure (Träger) mit ihrem wirtschaftspolitischen Instrumentarium in das "Subsystem Wirtschaft" einer Gesellschaft eingreifen.
A) (5 P) Wie unterscheidet sich das "Subsystem Wirtschaft" vom "politischen Subsystem" einer Gesellschaft?
1-5. Wirtschaftspolitik bedeutet, dass bestimmte Akteure (Träger) mit ihrem wirtschaftspolitischen Instrumentarium in das "Subsystem Wirtschaft" einer Gesellschaft eingreifen.
B) (15 P) Nennen und erläutern Sie die fünf Hauptprobleme, denen Wirtschaftspolitiker in jeder Gesellschaft begegnen.
--> Arsch der Welt sei Malta (oder Magdeburg)
- Allokation: Wohin fliessen die Produktionsfaktoren in einer Gesellschaft? Welche Produkte werden in welcher Menge/Qualität hergestellt. Art und Weise der Verwendung von knappen Gütern
- Distribution: Verteilung von Einkommen und Gerechtigkeitsvorstellungen (Bsp: Mindestlohn) klären.
- Wachstum: hängt mit Allokation zusammen. Wie kann eine VW ein angemessenes/hohes Wirtschaftswachstum erreichen? Im Hinblick auf steigende Ansprüche und Bedürfnisse der Bevölkerung + Vermeidung von Arbeitslosigkeit
- Stabilisierung: Verstetigung des Wachstums + Ausgleich von Boom und Rezession
- Macht: ökonomische Entscheidungsmacht über Produktion und Konsum. Wer soll/darf welche Entscheidungen treffen? => Freiheiten? Rechte? Pflichten? der Bevölkerung
1-5. Wirtschaftspolitik bedeutet, dass bestimmte Akteure (Träger) mit ihrem wirtschaftspolitischen Instrumentarium in das "Subsystem Wirtschaft" einer Gesellschaft eingreifen.
C) (5 P) An welche Grenzen stossen Wirtschaftspolitiker bei ihren Aktivitäten?
Licht kann nicht durch Decken
- Länder: Wirkungsgrenzen sind an Ländergrenzen gebunden
- Kenntnisse: wenig bekannt über Wirkung von wirtschaftspolitischen Instrumenten. Nur wenig aus der Wirtschaft kann überhaupt durch den Staat beeinflusst werden
- Nebenwirkungen: Mit der Anwendung von Instrumenten, entstehen manchmal ungeahnte Nebenwirkungen
- Durchsetzbarkeit: Mit regelmässigem politischen Widerstand ist zu rechnen
- Denkgrenzen: Politiker sind auf begrenzte Zeit gewählt. Die Zeit nach der Legislaturperiode wird oft vergessen/ignoriert.
1-4. Jede Wirtschaft braucht eine Ordnung. Dies bedeutet, die Wirtschaft braucht Regeln, nach denen produziert und verteilt, gehandelt, gekauft, verkauft oder getauscht wird. Die extremen Ordnungen, wie die „Freie Marktwirtschaft“ oder die „Zentralverwaltungswirtschaft“, will heute kaum noch jemand in die Realität umsetzen. Es gibt zu viele Nachteile. Die meisten Staaten der Erde haben sich für eine Variante der gelenkten Marktwirtschaft entschieden. Der Markt ist die Basis für Allokation, Distribution und Koordination. Darüber hinaus greift der Staat aber unterschiedlich stark in das Wirtschaftsgeschehen ein.
A) (10 P) Unterscheiden Sie die drei gelenkten Marktwirtschaften „Ordoliberalismus“, „Soziale Marktwirtschaft“ und „Wohlfahrtstaat“, nach der Eingriffsintensität, Eingriffsgegenstand und nach drei weiteren Aktivitäten des Staates.
ein Einhorn von regulärer Grösse! -> als Eselsbrücke für: Eingriffsintensität, Eingriffsgegenstand, Versorgung, Regulationsinstrumente und Gerechtigkeit
Im Prinzip macht der Ordoliberalismus immer sehr wenig und der Wohlfahrtstaat sehr viel. Die soziale Marktwirtschaft hängt immer dazwischen.
-> für Details, siehe Bild
1-4. Jede Wirtschaft braucht eine Ordnung. Dies bedeutet, die Wirtschaft braucht Regeln, nach denen produziert und verteilt, gehandelt, gekauft, verkauft oder getauscht wird. Die extremen Ordnungen, wie die „Freie Marktwirtschaft“ oder die „Zentralverwaltungswirtschaft“, will heute kaum noch jemand in die Realität umsetzen. Es gibt zu viele Nachteile. Die meisten Staaten der Erde haben sich für eine Variante der gelenkten Marktwirtschaft entschieden. Der Markt ist die Basis für Allokation, Distribution und Koordination. Darüber hinaus greift der Staat aber unterschiedlich stark in das Wirtschaftsgeschehen ein.
B) (5 P) Im Rahmen welcher Ordnungen werden konjunktursteuernde Maßnahmen, wie z.B. während der Corona-Pandemie zu beobachten war, durchgeführt? Weshalb nicht in der Zentralverwaltungswirtschaft?
1-4. Jede Wirtschaft braucht eine Ordnung. Dies bedeutet, die Wirtschaft braucht Regeln, nach denen produziert und verteilt, gehandelt, gekauft, verkauft oder getauscht wird. Die extremen Ordnungen, wie die „Freie Marktwirtschaft“ oder die „Zentralverwaltungswirtschaft“, will heute kaum noch jemand in die Realität umsetzen. Es gibt zu viele Nachteile. Die meisten Staaten der Erde haben sich für eine Variante der gelenkten Marktwirtschaft entschieden. Der Markt ist die Basis für Allokation, Distribution und Koordination. Darüber hinaus greift der Staat aber unterschiedlich stark in das Wirtschaftsgeschehen ein.
C) (5 P) Unterscheiden Sie zwischen Zielen, Mitteln und Träger konjunktursteuernder Maßnahmen.
1-4. Jede Wirtschaft braucht eine Ordnung. Dies bedeutet, die Wirtschaft braucht Regeln, nach denen produziert und verteilt, gehandelt, gekauft, verkauft oder getauscht wird. Die extremen Ordnungen, wie die „Freie Marktwirtschaft“ oder die „Zentralverwaltungswirtschaft“, will heute kaum noch jemand in die Realität umsetzen. Es gibt zu viele Nachteile. Die meisten Staaten der Erde haben sich für eine Variante der gelenkten Marktwirtschaft entschieden. Der Markt ist die Basis für Allokation, Distribution und Koordination. Darüber hinaus greift der Staat aber unterschiedlich stark in das Wirtschaftsgeschehen ein.
D) (5 P) Unterscheiden Sie zwischen Konjunktur- und Wachstumspolitik.
- Konjunkturpolitik
- soll die Auslastung der aktuellen Kapazitäten einer Wirtschaft erhöhen
- im Falle einer Überhitzung die Wirtschaft begrenzen
- Bsp: Leitzins erhöhen bei Inflation
- Wachstumspolitik
- zielt auf die Potenziale einer Volkswirtschaft
- Wachstum von Boden, Arbeit, Kapital oder Wissen
- Bsp: Arbeitslosigkeit senken
1-3. Wenn eine Gemeinschaft über ein gemeinsames Gut verfügen kann, dann stellt sich immer die Frage, wer welchen Anteil an diesem Gut bekommt. Wir nennen ein Gemeinschaftsgut auch eine „Allmende“. Es kann als individuell rational angesehen werden, sich möglichst viel von einem Gemeinschaftsgut zu nehmen. Möchten allerdings alle Beteiligten möglichst viel abbekommen, dann ist die Zerstörung des gemeinsamen Gutes sehr wahrscheinlich.
A) (10 P) Übertragen Sie dieses Problem, das wir auch die „Allmendeklemme“ oder „Rationalitätsfalle“ nennen, auf die aktuelle Klimaproblematik.
Klima als Allmende, da es allen Menschen gehört. Erhaltung der Allmende ist nur möglich wenn alle die Allmende schonen und pflegen. Wenn sich einzelne auf Kosten anderer bereichern, so wird das Klima langfristig zerstört. Nur einer profitiert - aber das auch nur kurzfristig.
Bsp: hohen CO2-Ausstoss: Einkommen für einzelne Länder, Schaden aber für die Gemeinschaft
1-3. Wenn eine Gemeinschaft über ein gemeinsames Gut verfügen kann, dann stellt sich immer die Frage, wer welchen Anteil an diesem Gut bekommt. Wir nennen ein Gemeinschaftsgut auch eine „Allmende“. Es kann als individuell rational angesehen werden, sich möglichst viel von einem Gemeinschaftsgut zu nehmen. Möchten allerdings alle Beteiligten möglichst viel abbekommen, dann ist die Zerstörung des gemeinsamen Gutes sehr wahrscheinlich.
A) (15 P) Wir können auch die internationale Handelsordnung als ein solches Gemeinschaftsgut verstehen. Übertragen Sie die Problematik auch auf die Diskussion um eine internationale Handelsordnung und erläutern Sie, was es bedeutet, wenn wir in diesem Zusammenhang von der „Zerstörung“ der Allmende „Handelsordnung“ sprechen?
Internationale Handelsordnung kann als ein Gemeinschaftsgut betrachtet werden (gemeinsames Rechtsgut).
- besteht das Rechtsgut für alle und halten sich alle daran = Vorteile für alle Länder
- Realität: fast jedes Lnd sucht nach eigenen Vorteilen und einige treten aus Abkommen aus (Brexit)
Zerstörung einer Allmende geschieht normalerweise durch Übernutzung (Bsp: Walfang). Zerstörung des Rechtsgut entsteht aber durch Nichteinhaltung oder Ignorieren der Regelungen.
2-2. Die gesamte Produktion einer Volkswirtschaft (BIP) kann aus unterschiedlicher Sicht betrachtet werden, aus Sicht der Entstehung (Entstehungsrechnung), nach der Verwendung (Verwendungsrechnung) und nach der Verteilung (Verteilungsrechnung).
A) (10 P) Wie ist der Staat bei der Betrachtung der Produktion in den drei Perspektiven zu berücksichtigen?
2-2. Die gesamte Produktion einer Volkswirtschaft (BIP) kann aus unterschiedlicher Sicht betrachtet werden, aus Sicht der Entstehung (Entstehungsrechnung), nach der Verwendung (Verwendungsrechnung) und nach der Verteilung (Verteilungsrechnung).
B) (10 P) Welche Gründe sprechen generell für die Erstellung privater Leistungen? Und welche Gründe sprechen für die Erstellung öffentlicher Leistungen?
- Private Leistungen immer wenn möglich
- Staat nur als Gesetzgeber für Rahmenbedingungen
- Wert privater Wertschöpfung ist (über Marktpreis) ermittelbar
- wenn Markt funktionsfähig und in der Lage gesellschaftliche Probleme zu lösen, sollte Produktion und Konsum privat stattfinden
- Staatliche Leistungen immer wenn nötig
- Funktionsfähigkeit des Marktes nicht gewährleistet
- Marktfunktion des Produktes entsteht nicht --> Marktversagen
- Wenn Markt nicht Produzieren kann, muss der Staat die Leistungen erzeugen
- kein Preis ermittelbar - da kein Marktpreis (Bewertungsproblem)
- nur im Notfall
2-2. Die gesamte Produktion einer Volkswirtschaft (BIP) kann aus unterschiedlicher Sicht betrachtet werden, aus Sicht der Entstehung (Entstehungsrechnung), nach der Verwendung (Verwendungsrechnung) und nach der Verteilung (Verteilungsrechnung).
C) (5 P) Weshalb ist die Staatsverschuldung im Laufe des letzten Jahrhunderts so stark angestiegen?
Info: Anfang 20 Jhd lag Staatsquote bei 10 - 15% - heute bei 35 - 55%
- Neue Bedürfnisse: Entwicklung laufend neuer Bedürfnisse, intensive Landflucht und Verstädterung, führt zu neuen Aufgaben im sozialen Bereich und ànderung der Sozialstruktur
- Nachtwächterstaat --> immer mehr sozialstaatlichen Interventionen: mehr sozialstaatliche Interventionen und mehr Bürgerbeteiligung
- Akzeptanz in Krisenzeiten: in Krisenzeiten akzeptiert Bevölkerung Verschuldungen (Corona).
- mehr staatliche Leistungen statt private: Bildung, Altenpflege, Gesundheitswesen, Umweltschutz, etc. Viele soziale Leistungen werden von privaten Strukturen nicht mehr geleistet (Kirche, Parteien, Vereine, Familien, ...)
2-3. Die Träger wirtschaftspolitischer Maßnahmen sind überwiegend staatliche Institutionen.
A) (10 P) Bei der Auswahl von Trägern gilt es, zwei sich widersprechende Prinzipien zu beachten. Beschreiben Sie diese Prinzipien. Beschreiben Sie auch die Spannungen und Probleme, die sich bei Anwendung der beiden Prinzipien zeigen.
- Subsidiarität
- Entscheidungen fallen möglichst auf unteren Ebenen (bsp Bundesebene)
- die unterste Ebene, die die Aufgabe noch bewältigen kann, entscheidet
- bürgernahe Entscheidungen
- alle Entscheidungen unterschiedlich
- kann zu Problemen führen - da alle anders
- Gleichheit
- Entscheidungen werden zentral für alle gleich getroffen (Berlin)
- Problemlösungen vereinheitlichen (Bsp. Verkehr)
- bürgerferne Entscheidungen und befremdliche Lösungen
- wird als abgehoben und diktatorisch empfunden
- Problem:
- Dilemma ist nicht lösbar.
- Jede Gesellschaft muss immer wieder neu entscheiden, nach welchem Prinzip Entscheidungen getroffen werden.
- Balanceakt
2-3. Die Träger wirtschaftspolitischer Maßnahmen sind überwiegend staatliche Institutionen.
B) (5 P) Übertragen Sie das Problem der Trägerwahl auf die Europäische Union.
- Subsidiarität in der EU
- die untere Ebene sind die Länder/Regionen
- Entscheidungen von dort sind bürgernah und dezentral
- dies führt aber zu untersch. Entscheidungen
- Gleichheit in der EU
- um gleiche Verhältnisse fr alle herzustellen, müssen Entscheidungen zentral getroffen werden
- z.B. Steuern, Sozialsysteme, Gesundheitspolitik, etc.
- Entscheidungen sind somit bürgerfern
- Gefühl von "Abgehobenheit"
- zentralisierte Politik
2-3. Die Träger wirtschaftspolitischer Maßnahmen sind überwiegend staatliche Institutionen.
C) (10 P) Zu den staatlichen Institutionen zählt die Regierung. Eine andere staatliche Institution ist die Zentralbank. Unterscheiden Sie deren politischen Aktivitäten, die Fiskalpolitik und die Geldpolitik. Zeigen Sie die Ansatzpunkte, Ziele und Mittel beider Politikfelder.
- Staat/Regierung
- betreiben Fiskalpolitik (Einnahmen) und Finanzpolitik (Ausgaben)
- Staat kann Einfluss nehmen auf Y durch Mittel der Finanz- und Fiskalpolitik
- durch Gestaltung der Einnahmen und Ausgaben
- Ziele: Wachstum, Wohlstand, Versorgung, etc.
- Mittel: Wachstuns- und Konjunkturpolitik (Beeinflussung des Y)
- Zentralbank
- betreibt Geldpolitik
- kann neues Geld schaffen (FIAT-Geld)
- Aufgabe: Versorgung der Wirtschaft und Gesellschaft mit Geld & Preisstabilität (2% Inflationsrate)
- Ansatzpunkte: Geldversorgung, expansive/restriktive Interventionen (Veränderung Geldmenge)
- Ziele: Preisstabilität
- Mittel: Geldschöpfung, Leitzinsen, Mindestreserve, Offenmarktpolitik, etc.
3-2. Im magischen Viereck werden vier wirtschaftspolitische Ziele zusammengefasst. Sie sind in § 1 des Stabilitätsgesetzes verankert: Stabilität des Preisniveaus, außenwirtschaftliches Gleichgewicht, möglichst hohe Beschäftigung und angemessenes, stetiges Wachstum. Zu jedem dieser Ziele gehören drei verschiedene Interpretationen: 1. eine reale empirische Ausprägung (Ist-Wert), 2. das Ziel (Soll-Wert) und 3. eine in der Gesellschaft akzeptierte Ausprägung des realen Wertes (Akzeptanz).
A) (15 P) Beschreiben Sie, auch mit Hilfe von Grafiken, wie die vier Zielgrößen gemessen werden können und wie die Soll-Werte im Stabilitätsgesetz ausgeprägt sind.
3-2. Im magischen Viereck werden vier wirtschaftspolitische Ziele zusammengefasst. Sie sind in § 1 des Stabilitätsgesetzes verankert: Stabilität des Preisniveaus, außenwirtschaftliches Gleichgewicht, möglichst hohe Beschäftigung und angemessenes, stetiges Wachstum. Zu jedem dieser Ziele gehören drei verschiedene Interpretationen: 1. eine reale empirische Ausprägung (Ist-Wert), 2. das Ziel (Soll-Wert) und 3. eine in der Gesellschaft akzeptierte Ausprägung des realen Wertes (Akzeptanz).
B) (10 P) Welche Werte werden von der Gesellschaft jeweils akzeptiert? Diskutieren Sie Gründe für Abweichungen der Akzeptanz zu den Soll-Werten der vier Ziele.
- Preisstabilität
- real schwankend
- akzeptiert werden 1,5 - 2,5 % Inflation
- Inflation ist nicht so schädlich wie Deflation
- meisten ZB legen Stabilität auf bis 2% fest (wechsel EZB in 2021)
- höhere Überschreitung ohne Eingriff erstmal möglich
- Beschäftigung
- Arbeitslosigkeit von 1960 - 2005 steigend
- seit 2005 stark sinkend
- akzeptierte Werte: 1 - 5%
- Auslandsanteil
- seit 2004 wieder sehr positiv (Ex - Im)
- positiver und steigender Wert wird als wohlstandsfördernd geschätzt
- Exportweltmeister --> entgegen dem Gesetz angestrebt
- Wachstum
- schwankt seit 1960 zyklisch (Konjunktur)
- immer geringere Wachstumsraten im Boom
- akzeptierte Werte: alles über 0
4-1. Die Europäische Union ist ein komplexes Gebilde. Sie besteht aus einer Vielzahl größerer und kleinerer Organisationen und Gremien.
A) (10 P) Beschreiben Sie den Unterschied zwischen dem Rat der Europäischen Union, dem Europäischen Rat und dem Europarat.
- Rat der Europäischen Union:
- kurz „Rat“
- Treffen der Minister der Mitgliedstaaten (auch „Ministerrat“)
- neue Rechtsvorschriften werden fachlich von den jeweiligen Länderminstern ausgearbeitet
- Ratsvorsitz wechselt turnusgemäß alle 6 Monate zwischen den Mitgliedstaaten
- Das jeweilige Land übernimmt dann auch die Leitungen der Ratssitzungen für ein halbes Jahr.
- Rat und Europäischer Rat sind die oberste Haushaltsbehörde und legen die Haushaltspläne fest.
- Europäischer Rat:
- Treffen der Chefs der Regierungen der Mitgliedsstaaten (min. 4x jährlich)
- besprechen und vereinbaren die grundsätzlichen Wege der Politik der EU
- höchste Entscheidungsgremium der EU
- erledigt die Chefangelegenheiten und Grundsatzfragen
- nicht gesetzgeberisch tätig
- Zielvorstellungen und politische Impulse für die EU definiert
- „Management durch Gipfeltreffen“ ist im Vertrag von Maastricht verankert
- Die Staats- und Regierungschefs wählen den Präsidenten der Europäischen Union auf 2,5 Jahre
- Die Hauptaufgabe des Präsidenten der EU (=Ratspräsident) ist die Vorbereitung und Koordination der Arbeit im Europäischen Rat und die Vorbereitung der Gipfeltreffen. Er vertritt die EU nach außen in Sicherheitsfragen.
- Europarat:
- gehört nicht zur EU!!!
- Der Europarat wurde am 5.5.1949 gegründet mit Sitz in Straßburg
- 47 Staaten haben sich dem Europarat angeschlossen, u.a. auch die Türkei, Schweiz, Finnland uvm.
- Russland ist bei Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine ausgetreten.
- Hauptaufgaben: Schutz der Menschenrechte, Schutz und Erhaltung der Demokratie und Rechtsstaatlichkeit
- besteht länger als EWG und EU
- Er wird auch als die „Keimzelle der europäischen Einigung“ betrachtet
- Angeschlossen an den Europarat ist der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte
4-1. Die Europäische Union ist ein komplexes Gebilde. Sie besteht aus einer Vielzahl größerer und kleinerer Organisationen und Gremien.
B) (5 P) Ordnen Sie die wichtigen Verträge der Gemeinschaft zeitlich zu (1957, 1992, 2007): Vertrag von Maastricht – Vertrag von Lissabon – Römische Verträge. Welches ist die aktuelle Vertragsgrundlage?
4-1. Die Europäische Union ist ein komplexes Gebilde. Sie besteht aus einer Vielzahl größerer und kleinerer Organisationen und Gremien.
C) (10 P) Zu welcher Gemeinschaft schlossen sich 6 europäische Länder 1957 zusammen? Welche Gründe und Motive führten zu diesem Zusammenschluss?
1957 gründeten 6 Länder die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG).
- EWG
- Regeln für Produkte aus Landwirtschaft und Fischerei wurden übernommen
- für Forschung von Atomstrom wurde EAG gegründet
- Motivation
- Überwindung der feindlichen Einstellunge (I und II WK)
- friedliche Wirtschaftsverbindungen intensivieren
- internationale Arbeitsteilung
- Kooperationen
- Marktliberalisierungen
- etc.
- Subsidiarität führt zwangsläufig zu unterschiedlichen Entscheidungen und Regelungen, da die unterste Stufe (die die Aufgabe noch erledigen kann), die Entscheidung trifft
- um gleiche Verhältnisse für alle herzustellen, müssen Entscheidungen zentral fallen.
- Bsp: Steuern, Sozialsysteme, etc.
- zwangsläufig sind die Entscheidungen bürgerfern
Demokratiedefizit besteht darin, dass das EU-Parlament von Europäern gewählt wird, aber letztes Wort haben die Länderchefs ("Der Rat").
- Jedes Land hat 1 Stimme, obwohl Bevölkerungsanzahl in jedem Land unterschiedlich ist
- Gesetze auf Länderebene können durch EU-Gesetzgebung ausser Kraft gesetzt werden
- Der Rat ist somit höchstes Organ, ohne völlig demokratisch legitimiert zu sein
- Austritt Englands: EU ist nach Austritt von England deutlich geschwächt (Nuklearmacht)
- Flüchtlingskrise: Dublinabkommen: Regeln können nicht eingehalten werden. GR und IT sind stark belastet und einige Mitgliedsstaaten wollen keine Flüchtlinge aufnehmen. (auch wesentlicher Grund für Brexit)
- Gemeinsames Militär: kein gemeinsames Militär, weil niemand Autonomie über eigene Atomwaffen abgeben möchte.
- Steuerharmonisierung: viele Steuerbereichen gibt es keine gemeinsamen Regeln zur Besteuerung. Regelungen von Einnahmen und Ausgaben des Staates bleiben somit national.
- Gemeinsame Wirtschaftspolitik: gemeinsame Währung gibt es. Aber jeder Staat hat eigene Wirtschaftspolitik. Das führt zum Auseinanderdriften der Leistungsfähigkeit der nationalen Ökonomien
uvm.
4-3. Jean-Claude Juncker, Vorgänger von Ursula von der Leyen im Amt des Kommissionspräsidenten, beschreibt in seinem Weißbuch 2019 fünf Szenarien für die Zukunft der Europäischen Union.
A) (5 P) Geben Sie den 5 Szenarien jeweils einen Namen.
4-3. Jean-Claude Juncker, Vorgänger von Ursula von der Leyen im Amt des Kommissionspräsidenten, beschreibt in seinem Weißbuch 2019 fünf Szenarien für die Zukunft der Europäischen Union.
A) (10 P) Beschreiben Sie, was die Mitgliedstaaten bei jedem der Szenarien jeweils tun.
- Weiter so: Beschlossener Weg wird weitergegangen
- Binnenmarkt: Konzentration nur auf den gemeinsamen Markt
- Europa der versch. Geschwindigkeiten: einige Länder gehen voran, andere ziehen (langsamer) nach
- Weniger aber effizienter: alle arbeiten in ausgewählten Politikfeldern besser miteinander
- Mehr gemeinsam: Ziel ist es mehr gemeinsame Politik zu betreiben
4-3. Jean-Claude Juncker, Vorgänger von Ursula von der Leyen im Amt des Kommissionspräsidenten, beschreibt in seinem Weißbuch 2019 fünf Szenarien für die Zukunft der Europäischen Union.
C) (10 P) Malen Sie zu jedem der 5 Szenarien die langfristigen Konsequenzen aus.
- Weiter so
- keine wesentliche Weiterentwicklung der EU
- keine neuen Konzepte
- Zerfall der EU
- Binnenmarkt
- auf geschaffenes aufbauen
- weiter Marktkräfte nutzen
- ausgeprägte Subsidiarität
- keine gleichen Lebensverhältnisse
- Europa der versch. Geschwindigkeiten
- zunehmende Ungleichheit
- sinkende Rechtsgleichheit
- keine Angleichung der Lebensverhältnisse zwischen den Staaten
- Weniger aber effizienter
- effizientere Bearbeitung einzelner Gebiete
- viele Gebiete bleiben offen/ungeklärt
- kulturelle Vielfahlt erhalten
- einige effiziente Märkte entwickeln sich
- Mehr gemeinsam
- Vereinigte Staaten von Europa
- stärkere Zentralisierung
- Angleichung der Lebensverhältnisse
- Bündelung der Kräfte
- Auflösung Nationalstaaten
- weniger Subsidiarität
- mehr Bürgerferne
5-1. In Deutschland sind zu Beginn des Jahres 2020 deutlich weniger als 3 Millionen Erwerbspersonen arbeitslos. Ein großer Teil davon sind Langzeitarbeitslose.
A) (5 P) Welche Ursachen kennen Sie, die zu Arbeitslosigkeit führen können?
5-1. In Deutschland sind zu Beginn des Jahres 2020 deutlich weniger als 3 Millionen Erwerbspersonen arbeitslos. Ein großer Teil davon sind Langzeitarbeitslose.
B) (5 P) Welche Strategien zur Bekämpfung von Arbeitslosigkeit kennen Sie? Ordnen Sie diese Maßnahmen den entsprechenden Ursachen zu.
- Jahreszeiten
- Wintergeld oder Winterschulen (Ursache nicht änderbar)
- starke Fluktuation
- Schnellere Vermittlung
- abflauende Konjunktur
- Konjunkturpolitik
- hohe Löhne
- Lohnsenkung, Niedriglohnsektoren
- Struktur der Märkte
- Mobilitätssteigerung, Schulung, Umschlung, Ausbildung
- keine adäquate Arbeit
- Ausbildung stärker am Arbeitsmarkt orientieren
- Wachstumsdefizite
- Wachstumspolitik
5-1. In Deutschland sind zu Beginn des Jahres 2020 deutlich weniger als 3 Millionen Erwerbspersonen arbeitslos. Ein großer Teil davon sind Langzeitarbeitslose.
C) (5 P) Wie kann es sein, dass in einem Land von „Vollbeschäftigung“ gesprochen wird, wenn gleichzeitig noch 1 bis 2 Millionen Erwerbspersonen ohne Beschäftigung sind?
5-1. In Deutschland sind zu Beginn des Jahres 2020 deutlich weniger als 3 Millionen Erwerbspersonen arbeitslos. Ein großer Teil davon sind Langzeitarbeitslose.
D) (5 P) Weshalb wird bei der Diskussion um Vollbeschäftigung in der Regel nur der Faktor „Arbeit“ berücksichtigt?
- Beschäftigung kann auch Boden, Arbeit und Kapital betreffen. Bei Nichtbeschäftigung von Boden und Kapital, kann es zu Einkommensverlusten kommen (Miete und Zins).
- Problem: Lohnverluste (Nichtbeschäftigung Arbeit) gefährdet Existenzen
- Maschinen beschweren sich nicht. Menschen aber schon!
- Armut und Hunger haben gesellschaftsgefährdende Kräfte
5-1. In Deutschland sind zu Beginn des Jahres 2020 deutlich weniger als 3 Millionen Erwerbspersonen arbeitslos. Ein großer Teil davon sind Langzeitarbeitslose.
E) (5 P) In Deutschland sind viele Lehrstellen unbesetzt und gleichzeitig sind viele Jugendliche ohne Lehrstelle. Erläutern Sie diesen Widerspruch und beschreiben Sie geeignete arbeitsmarktpolitische Interventionen.
- Ursache: strukturelle Arbeitslosigkeit
- Personen passen nicht auf die Stelle
- Lehrstelle zu anspruchsvoll oder anspruchslos
- oder keine Motivation für die Stelle / Wunsch nach anderer
- Stellen auf Land offen, Suchende aber in Stadt
- Interventionen: an Lehrstellen und an Personen
- höherer Vergütung
- inhaltlich anders/ergänzt/erweitert
- Ansprüche an Jugendliche runtersetzen / betriebliche Nachbildung
- Umzugsanreize
5-2. Zur Bestimmung der Arbeitslosenquote und der Beschäftigungsquote greifen wir auf die Begriffe Kapazität und Auslastung zurück.
A) (5 P) Wie wirkt sich eine gestiegene Kapazitätsauslastung des Faktors Arbeit auf die Arbeitslosenquote aus?
5-2. Zur Bestimmung der Arbeitslosenquote und der Beschäftigungsquote greifen wir auf die Begriffe Kapazität und Auslastung zurück.
B) (5 P) Wie wirkt sich eine Steigerung der Kapazität des Faktors Arbeit bei gleichbleibender Beschäftigtenzahl auf die Arbeitslosenquote aus?
5-2. Zur Bestimmung der Arbeitslosenquote und der Beschäftigungsquote greifen wir auf die Begriffe Kapazität und Auslastung zurück.
C) (5 P) Was verstehen wir unter der „Stillen Reserve“?
5-2. Zur Bestimmung der Arbeitslosenquote und der Beschäftigungsquote greifen wir auf die Begriffe Kapazität und Auslastung zurück.
D) (10 P) Beschreiben Sie genauer, was John M. Keynes vorschlug, um Arbeitslosigkeit mit Hilfe konjunktureller Maßnahmen zu reduzieren.
BIP = Y = C + I + Ast + [Ex-Im]
- Keynes Theorie geht davon aus, dass Produktion von Y von den anderen Faktoren abhängt
- Für Produktion brauchen Unternehmen Arbeit
- mit steigendem Konsum C = steigende Investitionen I = steigende Staatsausgaben Ast = steigendem Auslandsanteil Ex-Im
- = steigende Beschäftigung (Faktor Arbeit)
Fazit: bei Arbeitslosigkeit muss laut Keynes auf die 4 Faktoren Einfluss genommenwerden.
Wenn diese steigen, steigt auch die Nachfrage nach Arbeit.
6-2. Von Wachstum sprechen wir, wenn die Kapazität, andererseits aber auch die Auslastung einer Wirtschaft steigt. Wachstumspolitik zielt auf die mögliche Produktion einer Wirtschaft, Konjunkturpolitik auf die aktuelle Auslastung.
A) (5 P) Die Kapazität kann unterteilt werden in die Kapazität der Faktoren Boden, Arbeit, Kapital und TOW. Nennen Sie wachstumspolitische Maßnahmen zu jedem der vier Faktoren.
TOW = Technisch organisatorisches Wissen
- Arbeit: Erhöhung der Personenanzahl oder der Produktivität
- Ausbildung, Training, ...
- Boden: Erschliessung von Boden
- Rohstoffe erschliessen, Wohnungen bauen,...
- Kapital: Ausweitung des Kapitals oder Erneuerung des Kapitalstocks
- Kapitalstocks = Investitionen
- TOW: Steigerung und Ausweitung unternehmerischen Handelns
TOW = Technisch organisatorisches Wissen